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JESUS der Sohn GOTTES?
#31
(12-06-2019, 11:49)daVinnci schrieb: Vater und Sohn sind menschliche Begriffe.

Wenn Jesus der "Sohn" GOTTES war/ist, kann ER dann einen menschlichen Stammbaum haben oder gar der Sohn Davids sein?

In der Luther-Bibel 1956, Matthäus 1.1, lesen wir: "Das ist das Buch von der Geschichte Jesus Christi, der da ist ein Sohn Davids,  des Sohnes Abrahams."  Und dann folgt bis 1.17 der Stammbaum.

Und nun wird es spannend, denn bei 1.16 steht: "Jacob zeugte Joseph, den Mann der Maria, von welcher ist geboren Jesus, der da heißt Christus." 

In Lukas 1.34 sagt Maria jedoch, als der Engel ihre Schwangerschaft ankündet: "Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß?"

Wer hat denn nun Jesus gezeugt?
Folgende mögliche Väter des Körpers von Jesus kommen nun lt. Bibel in Frage:
1. GOTT
2. Der Heilige Geist
3. David, der Juden König
4. Joseph, der Mann Marias
---------------------------------------
5. ?

Wer hat eine stimmige Erklärung?  (Bitte vor dem Schreiben überlegen)

PS: Ich tippe auf 5.


Nun, 4. scheidet von vornherein aus, denn es heißt eindeutig: "... Maria, von welcher ist geboren Jesus".

David kann man durchaus (auch), allerdings dem "Fleische nach", als einen Vater (Vorfahre) von Jesus sehen, denn die Juden kannten damals keine äquivalenten Begriffe für Großväter, Urgroßväter. ect.. 

Vergleiche dazu nur mal beispielsweise Mt 9,27: 

"Und als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde, die schrien und sprachen: Erbarme dich unser, Sohn Davids"! 

So beriefen sich die Juden auch gegenüber Jesus darauf, dass sie Abraham zum Vater haben, vergl. Joh 8,39: 

"Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater ...". 

Jesus erkennt aber hier die "fleischliche" Vaterschaft Abrahams gegenüber diesen Juden nicht als Maß gebend an, denn er antwortet: "Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun". 

Nach eigenem bekunden ist Jesus Gottes Sohn und der Sohn des Menschen. Demnach hätte Jesus "fleischlich" gesehen zwei Väter, was aber biologisch unmöglich ist. 

Mit Sohn des Menschen ist Adam gemeint, der "fleischlich" gesehen ein Vorfahre von Jesus ist. Als Sohn Gottes hat Jesus geistig gesehen, den Gott zum Vater, der (Heiliger) Geist ist. Man kann sich das etwa so vorstellen, dass ein Doktorand ja auch einen fleischlichen Vater (biologischen Vorfahren) und einen geistigen Vater hat, nämlich den sogenannten Doktor-Vater. 

Siehe dazu auch mal Röm 9,8: 
"... Nicht die Kinder des Fleisches, die sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommenschaft [w. Same] gerechnet".  

Siehe dazu auch 1.Joh 3,9: 
"Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt". 

Ist das nun für dich einigermaßen verständlich erklärt, wie es sich mit Gottes Sohn als Sohn des Menschen (Adam) und weiteren Menschen als Kinder Gottes verhält? 


Viele Grüße
Herbert

PS: Ich habe nicht gelesen, was andere dir geantwortet haben.
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#32
Zeuger war Panthera, ein röm. Soldat. Joseph war auch nicht der Mann von Maria. Und Maria war keine Jungfrau, Jesus hatte einen älteren Bruder.
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#33
Die unbiblische Spekulation bezüglich Panthera ist mir bekannt.

Laut Bibel wurde Joseph später sehr wohl der Mann von Maria und hatte Kinder mit ihr, allerdings keinen Sohn, der älter als Jesus war.

Ob Maria nun eine Jungfrau oder eine junge Frau war, ist für mich bedeutungslos.


Viele Grüße
Herbert

.
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#34
(05-09-2019, 22:18)Herbert schrieb: Laut Bibel wurde Joseph später sehr wohl der Mann von Maria und hatte Kinder mit ihr, allerdings keinen Sohn, der älter als Jesus war.

Das schliesst Du woraus?

Im Prinzip haben wir viele Spekulationen aus ein paar duerren Zeilen. Alles, was wir wissen, ist, dass Jesus laut Bibel Geschwister hatte, und ein paar Namen werden genannt.
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#35
Richtig.

In die Nähe des historischen Kerns der Sache kommt man mit der frommen Sichtweise jedenfalls nicht.

Dass die Panthera-Geschichte zu Origenes' Lebzeiten unter gebildeten Nichtchristen geläufig war, bestätigt er in seiner Schrift gegen Kelsos (Cont. Cels. 1,32). Den Erfahrungen mit Geistzeugungen nach zu schließen, ist diese Geschichte jedenfalls die wahrscheinlichere.

Richtig ist auch, dass historische Fakten für gläubige Christen in einem solchen Zusammenhang unerheblich sind, zumal für sie ausschließlich das Kerygma Bedeutung hat. Als historische Person hat der kerygmatische Christus aber ausgedient, auch wenn manche Theologen das immer noch nicht wahrhaben wollen.
MfG B.
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#36
Zitat:Wer hat denn nun Jesus gezeugt?
Gott. Wobei diese "Zeugung" keine biologische Kategorie darstellt, sondern in der Theologie als "innergöttliches Hervorgehen" des Sohnes aus dem Vater bezeichnet wird. 



Zitat:Folgende mögliche Väter des Körpers von Jesus kommen nun lt. Bibel in Frage:
1. GOTT
2. Der Heilige Geist
3. David, der Juden König
4. Joseph, der Mann Marias
---------------------------------------
5. ?

Wer hat eine stimmige Erklärung?  (Bitte vor dem Schreiben überlegen)

PS: Ich tippe auf 5.
Ich würde noch Punkt 6 dazunehmen: Jesus hatte seinen biologischen Körper ausschließlich aus Maria. Ganz "stimmig" ist das für Materialisten, die Wunder ausschließen insofern nicht, als man heute zwar aufgrund der Genetik und des Klonens weiß, dass eine 1:1 Weitergabe von Erbgut denkbar ist, dann Jesus aber eigentlich eine Frau sein hätte müssen.
Die Jungfrauengeburt bleibt also das was sie immer war - ein göttliches Wunder.
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#37
(06-09-2019, 20:39)Burkl schrieb: Die Jungfrauengeburt bleibt also das was sie immer war - ein göttliches Wunder.

Oder auch einfach nur ein Glaube. Und vielleicht sogar noch nicht mal ein besonders edler Glaube.

Da wird der gewöhnlichen Frau ein fragwürdiges Wunsch-Ideal übergeordnet, welches  ganz weit hinten im Unterbewusstsein des lächerlich männlichen Eifersuchts-Instinktes wurzelt...

Wenn es einen solchen Gott geben sollte, welcher  mit solcher Art von Wundern, die ganz dem Urstinkt des männlichen Idealbildes von einer Frau gerecht werden..auf sich aufmerksam machen will, dann muss dieser Gott wohl gewaltig einen an der berühmten "Waffel" haben...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#38
Der Glaube eines Mythos hat weder Kompetenz noch Relevanz im Realen. Versucht man, "göttliche Wunder" real zu erklären wird man an irgend einer Stelle scheitern.

Gottessohn zu sein, hat also erst einmal keine sachliche Grundlage, sondern eine mythologische. Und dabei steht dann die Frage im Raum: "Was folgt aus einer solchen mythologischen Vorstellung für unsere Verhaltenssteuerung?"

Zu allererst verlangt das, was der Gottessohn verkündet, seine Lehre und Botschaft, Respekt und Allgemeingültigkeit. Soweit dies die Grundzüge des Christentums betrifft, ist dieser Respekt auch in Ordnung: Solidarität, Gerechtigkeit und Gleichbehandlung (sprich: Nächstenliebe). Nur sollte man sich hüten, irgendwelchen mythologischen Konstruktionen hinterher zu laufen, ohne deren Verhältnis zu den Grundforderungen zu prüfen.

Ich bin persönlich skeptisch gegenüber Aussagen des Gottessohnes im Sinne: "Ich bin die Wahrheit und das Leben. ..." Das geht über jedes Maß an Respekt hinaus und lädt m. E. ein, sich als Christ im Absoluten zu verorten. Das aber ist elitärer Geist (Ideologie)!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#39
Dummes Zeug von einer Jungfrauengebert zu reden, Maria war keine Jungfrau, Fakt! Wenn sie schon einen Sohn hatte, ist sie dann Jungfrau?
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#40
Wie schon oefter in diesem Thread angemerkt, scheitert die Vorstellung der jungfraeulichen Geburt spaetestens dann, wenn man sich die Details versucht vorzustellen. Was bleibt, ist der Mythos, der dahinter steckt.

Ironischerweise erscheint diese Zeugung eines Sohnes durch Gott und Geburt durch eine menschliche Mutter nur uns heute irgendwie als etwas Besonderes. Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass das Markus-Evangelium und die Geschichte, wie David zum Sohn Gottes wurde, vollkommen parallel ablaufen. Ansonsten gab es in der Antike Soehne von Goettern wie Sand am Meer. Jeder, der irgendetwas Aussergewoehnliches geleistet hatte, wurde nachtraeglich zum Gottessohn gemacht. Bei Herrschern war die Idee sowieso ueblich. Auch die Pharaonen wurden jeweils von einem Gott gezeugt, jedenfalls ihren Biografien nach.

Heute ist das bei Politikern oder Spitzensportlern eher ungewoehnlich, dass sie solch eine Vergoettlichung erfahren. Das Ende der Antike hat nicht nur mit der Vielfalt der Goetter aufgeraeumt; auch die Heerscharen von Gottessoehnen wurden ploetzlich gelichtet. In dieser Hinsicht hat erst das Mittelalter uns diese herausragende Stellung von Jesus gebracht. In der Antike hatte Jesus auch in dieser Hinsicht Konkurrenz, nicht zuletzt die roemischen Kaiser.
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#41
(06-09-2019, 22:30)Ekkard schrieb: Ich bin persönlich skeptisch gegenüber Aussagen des Gottessohnes im Sinne: "Ich bin die Wahrheit und das Leben. ..." Das geht über jedes Maß an Respekt hinaus und lädt m. E. ein, sich als Christ im Absoluten zu verorten. Das aber ist elitärer Geist (Ideologie)!

Das ist Ideologie. Und eine mindestens doppelte Portion narzisstische Identifikation ist auch mit dabei.
Was die jungfräuliche Geburt des "Gottessohnes" angeht, gibt es noch ein paar Extra-Minuspunkte dazu.

Die Ideale mit welchen sich der Ideologe in seinem Wunschbild vom eigenen Selbst identifizieren will, müssen schon in  weltlichen Dingen immer die absolute Maxime sein.

Das "Blöde" an der ganzen Sache ist aber, dass solche Identifikationen immer einen negativen Komplementär-Pol brauchen, welche in Glaubensfragen einfach projiziert werden darf, ohne dass man davon Schuldgefühle kriegt...

Auf der einen Seite sind "WIR" die absolut Guten, weil wir Uns im Glauben mit diesem Ideal  einer jungfräulichen Wundergeburt identifizieren.. und auf der anderen Seite seid "ihr", die kleinen schmutzigen Unguten, die ihr in eurer freien Willensentscheidung nicht daran glauben wollt.

Vielleicht bin ja ich der derjenige "hier" der eine bischen "spinnt".. aber ganz bestimmt nicht "freiwillig"...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#42
Genau das! Die Guten sind immer jene, auf deren Konto die meisten Opfer gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#43
(06-09-2019, 09:25)Bion schrieb: Dass die Panthera-Geschichte zu Origenes' Lebzeiten unter gebildeten Nichtchristen geläufig war, bestätigt er in seiner Schrift gegen Kelsos (Cont. Cels. 1,32).


Ich suchte im Google nach Panthera
und fand:

Panthera-Legende - Wikipedia
„Die Panthera-Legende ist eine antike Überlieferung, der zufolge ein römischer Soldat namens Panthera der leibliche Vater Jesu Christi war. Vermutlich ist Panthera eine fiktive Person. Die erstmals im späten 2. Jahrhundert bezeugte Legende ist in einem christenfeindlichen jüdischen Milieu entstanden.“
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#44
Es ist schon erstaunlich und bemerkenswert, wie die Geburt eines Menschen (Jesus) interpretiert wird. Die Geburt der Jungfrau Maria als Mutter von Jesus kann kein Wunder sein, weil es bereits einen Sohn gab, der Vater des Erstgeborenen war auch nicht Joseph. Die beiden waren verlobt als Jesus zur Welt kam, durch die Verlobung entkam Maria einer Steinigung wegen ihres Lebenswandels. Man sollte dem Joseph mehr Beachtung schenken.
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#45
(08-09-2019, 00:06)Karl_Toffel schrieb: ..., weil es bereits einen Sohn gab, der Vater des Erstgeborenen war auch nicht Joseph.

Woher weißt du das?

Texte, die diese Annahme stützen, gibt es jedenfalls nicht!
MfG B.
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