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Bibeltreue Laien vs. lebendige Kirchengemeinden : ein echter Gegensatz ?!
#16
(26-06-2019, 19:26)Herodotus schrieb: Die Kirche taugt nicht als "gesellschaftlicher Player".


Kommt darauf an, was man unter "gesellschaftlicher Player" versteht
Ein bewußt sehr schwammiger Ausdruck wo jeder was anderes darunter verstehen kann

Zuerst: von welcher Kirche sprechen wir?
Katholische Kirche in Polen, Calvinistische Kirche in der Schweiz, Anglikanische Kirche in England, Adventistische Kirche in den USA

So wie es aussieht, gibt es in jeder Kirche zwei entgegengesetzte Meinungen zu dieser Thematik

Viele wollen eine Kirche die sich aus der Politik raushält

Viele wollen eine Kirche die auf die Politik Einfluß nimmt (Wunsch nach Grenzöffnung, Wunsch nach Grenzschließung, Jugendschutz bis zu welchem Alter, staatliches Scheidungsrecht ändern, staatliche Altersversorgung, Arbeitsrecht, Drogenpolitik, Thema Abtreibung, Todesstrafe ja, Todesstrafe nein,  usw. usw.)

Beispielsweise in den USA gibt es christliche Strömungen die die Todesstrafe abschaffen wollen, und es gibt christliche Strömungen die die Todesstrafe als notwendig erachten

Kirchen sind sehr oft "gesellschaftliche Player" - wie wir auch am Beispiel der katholischen Kirche in Polen mit ihrer Solidarność sahen

Die Zurückdrängung der Kirche aus dem Staat ist beiweitem nicht der Wunsch von allen Kirchenmitgliedern

Das wollen die Kirchengegner gerne - aber die Polen erwarteten in den 80er Jahren von der Kirche, daß sie politisch agiert
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#17
(14-06-2019, 17:02)Kreutzberg schrieb: Ich kenne viele Christen die lebendiges Christenleben mehr schätzen als Bibeltexte.


Das ist typisch für die katholische Welt
Im Mittelalter gab es das Bibelverbot, das heißt die Bibel dufte nur in lateinischer Sprache sein
Es war der Protestantismus, der dem Volk die Bibel vorlegte - seither bemüht sich das Volk die stellenweise sehr schwierigen und manchmal widersprüchlichen Bibeltexte zu verstehen
Die Katholische Kirche kämpfte dagegen an, aber sie konnte die Entwicklung nicht aufhalten - die Bibel kursierte im Volk. Nun erstellte sie selbst eine Bibelübersetzung
Seither lesen auch etliche Katholiken in der Bibel

Das lesen der Bibeltexte bringt aber manchmal auch Verwirrung - und es führt dann dazu, daß der Leser einsam in seiner Lesestube sitzt und herumrätselt was dies und das bedeuten mag

Aber viele Christen schätzen lebendiges Christenleben mehr als Bibeltexte
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#18
(26-06-2019, 19:26)Herodotus schrieb: Die Kirche taugt nicht als "gesellschaftlicher Player". Das ist auch nicht ihre Aufgabe. 

Was denn sonst, soll die Aufgabe der Kirche sein? Wenn wir uns mal die ganzen Fehltritte und Irrtümer der Kirche in den letzten 1700 Jahren alle so anschauen, bleibt für sie keine andere Rolle übrig.
Kann zwar jeder Gläubige für sich selbst sehen wie er meint und will. Aber wenn die Kirche überhaupt für etwas taugt das uns alle angeht, dann wohl für eine Rolle als Gesellschafts-Player.

Freimauervereinigungen erfüllen auch keinen anderen nützlichen Zweck. Gottes- und Glaubensvorstellungen  zu vermitteln, mit denen ihre neuen  geistigen Eigentümer im Glaubens-Eifer ...sich dann in ihrem eigenen Urteil auch selbst für unfehlbar halten.... eine solche Aufgabe können und wollen wir der Kirche heutzutage nicht mehr zumuten..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#19
Im Prinzip war meine Headline ja deutlich übertrieben. Wenn eine Gruppe sich separiert steht diese ja anderen nicht automatisch im Weg. Dennoch muss die Kirche bemüht sein beiden Anschauungen auch entsprechend Raum einzuräumen. Das gehört zur Lebendigkeit einer Kirche dazu - ansonsten setzen sich die Kirchenleitungen dem Verdacht aus,  sich nur an den Kirchlichen Mainstream zu orientieren.

> "Einseitigkeiten" in der Betrachtung von gesellschaftlich relevanten Sachthemen stellen in gewisser Maßen das Gegenteil von einer lebendig-offenen Lebensanschauung dar.
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#20
(09-10-2019, 11:46)Kreutzberg schrieb: ansonsten setzen sich die Kirchenleitungen dem Verdacht aus,  sich nur an den Kirchlichen Mainstream zu orientieren.

Das hat die Kirche immer schon getan.. Weihnachten wahr ursprünglich das Fest der Wintersonnwende.. (Der Tag ab dem die Tage wieder länger wurden)  schon lange vor Christi-Geburt. Ostern war einstmals fast überall auf der Welt ein Fruchtbarkeitsfest zur Zeit der Frühlingssonnwende, schon lange vor Jesus-Kreuzigung.
So mehr oder weniger alle kirchlichen Hochfeste im  krichlichen Jahreskreis sind ans heidnische "Meinstream" angelehnt worden.

Der Mainstream ist das Meer aller namenlosen Ängste, Sorgen und Hoffnungen..es ist das große Buch aller unfertigen Gedanken, es ist der chaotischste Ort im Universum.. deswegen ist es auch der frucht- wie ebenso furchtbarste Acker aller egozentrischen Wichte ihrer Wahnvorstellungen.. es  ist die große Bühne aller narzisstischen Selbstdarsteller.."Führer" und Messiase..

Auch die Kirche muss sich am Meinstream orientieren, wenn sie überleben will.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#21
Ich denke der Mainstream ist für viele einfache Christen wichtig damit sie dort eine Heimat fühlen.
Es ist nun einmal so, dass nicht alle dem Bildungsbürgertum angehören bzw. sich zu einer
Gruppe von selbsternannten Hobby-Experten zählen.

Was Mainstream ist und ob dem tatsächlich die Kirchenfunktionäre unterworfen sind kann man so
ohne weiteres nicht beurteilen, weil jede Ortspfarre etwas anders strukturiert ist.

Ich persönlich halte es für legitim den einfachen Katholiken bzw. Protestanten nicht mit speziellem
Wissen oder Thesen zu verwirren. Darauf legen sicherlich die Pastöre ebenfalls großen Wert.

Wenn man nur bedingt über einen gewissen Wissenshintergrund verfügt, dann ist der Mainstream
ein sicherer Hort bei dem man sich Wohl fühlt. Das sollte man respektieren und verstehen.
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#22
(09-10-2019, 15:55)Kreutzberg schrieb: Wenn man nur bedingt über einen gewissen Wissenshintergrund verfügt, dann ist der Mainstream
ein sicherer Hort bei dem man sich Wohl fühlt. Das sollte man respektieren und verstehen.

"Der Meinstream" ist ein Begriff, welcher ansonsten ausschließlich von rechtlastigen Verschwörungstheoretikern und ihren ebenso demokratiefeindlichen  wie hohlköpfigen Trittbrettfahrern im Geiste, für all jene verwendet wird, welche nicht die ihre "flache Weltanschauung" teilen, die sie selber auch noch für besonders "spirituell" halten.

Der Mainstream sind wir alle! Wie kommt ein so gebildeter Mann wie Du Kreutzberg, zu  solch herablassenden Kampfbegriffen allerdümmster Überheblichkeit? Immerhin weist du sehr genau, dass auch wir vom demokratischen Mainstream sehr unterschiedliche Meinungen zum Weltgeschehen und zu religiösen, wie auch politischen Überzeugungen haben.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#23
So einfach kann es aber doch nicht sein !!!

Die Aussage der Mainstream sind wir alle kann nicht pauschalisiert werden. Das jedenfalls sehe ich nicht so !!! -

Ich bitte zu bedenken, dass die Kirche eine Reihe von Querdenkern auch heute noch hat - die würden sich bedanken wenn sie als Mainstream klassifiziert werden. Insbesondere darf man nicht fragende Menschen gleich als unwissend einstufen.

Insbesondere sollte man in diesem Forum klar benennen was "Mainstream" in der Kirche überhaupt bedeutet. Mir war schon in den 80er Jahren aufgefallen, dass eine weltoffene Kirche ausgerufen wurde, obwohl diese Mentalität gar nicht zum Kirchenvolk passte. Diese Diskrepanz trifft wahrscheinlich auch auf den sog. kirchlichen Mainstream zu, der es jedoch erst einmal klar zu definieren gilt.

übrigens : Intelligenz und Dummheit schließen sich nicht aus. Das ist auch der Grund weshalb im psychologischen Bereich einige Dinge gerne vermischt bzw. verwechselt werden.
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#24
(10-10-2019, 11:52)wennKreutzberg schrieb: übrigens : Intelligenz und Dummheit schließen sich nicht aus. Das ist auch der Grund weshalb im psychologischen Bereich einige Dinge gerne vermischt bzw. verwechselt werden.

Mein-Stream... Dein-Stream... Stream ist für uns alle da.......
Intelligenz und Dummheit schließen sich auch diesbezüglich überhaupt nicht aus.

Eines der Zeichen für Intelligenz ist Lernfähigkeit. Lernen ist einer der besten  Wege, sich von Dummheit zu distanzieren...

Damit wir Neu-Erlerntes sinnvoll nutzen können oder auch überhaupt nicht, brauchen wir die Hilfe anderer, schon etwas erfahrenerer Mitmenschen, welche uns die entsprechende Rückkopplung geben. Diese wirklich erfahreneren Mitmenschen von narzisstischen Wichteln ihrer eigenen "Wichtignehmerei" überhaupt erst mal unterscheiden zu können, setzt eine gute Portion gesundes Misstrauen voraus..

Menschen, die ihren eigenen Glauben besonders wichtig nehmen, neigen gerne dazu, zuerst mal dem eigenen Glauben gefährlich werdende Fakten..  zu ignorieren, oder wenn dieser einfachste Weg nicht mehr möglich ist.. zum heiligen Krieg gegen die Ungläubigen aufzurufen. Es gibt ziemlich viele Naturtalente bezügliche psychisch gestörter Idioten, die meinen, ihre Intelligenz-Defizite dadurch ausgleichen zu können, wenn sie das Reich Gottes hier auf Erden mit allen Mitteln durchsetzen...

Reden wir also lieber von etwas anderem als über die Psychologie..die da wieder mal an allem Schuld sein soll. Auch die Klugen sind gezwungen unfaire Mittel einzusetzen, wenn die Dummheit die Übermacht gewinnt. In unserer Zeit könnten das auch Atombomben sein.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#25
Das sind wahrlich Weise Wort. Allerdings sollte auch bedacht werden, dass man mit dummen Menschen ja im Alltag umgehen muss und da ist es häufig nicht vorteilhaft oberlehrerhaft aufzutreten. Ich tue mir auf Grund dieses Hintergrund etwas schwer mit diesen wohlweislichen Ausführungen.

Ich glaube es ist sehr schwierig Gläubige von einer "Bewusstseinserweiterung" zu überzeugen, wenn der Wissenshintergrund fehlt. Da kommt man mit Intellekt so ohne weites nicht weiter. Das lehrt die Praxis immer wieder. 

Es ist nicht unklug ab und zu mal einen Gang zurück zu schalten. Dieser Vergleich trifft das Problem vielleicht viel besser.
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#26
Leider ist es auch so, dass Menschen von vorgefassten Meinungen so gut wie nie abzubringen sind. Selbst stichhaltige Argumente, die ihre Meinung eindeutig widerlegen, verfestigen im Prinzip nur die Meinung der Gespraechspartner. Wir sind aus irgendeinem Grund so gestrickt.
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#27
(10-10-2019, 16:19)Ulan schrieb: Leider ist es auch so, dass Menschen von vorgefassten Meinungen so gut wie nie abzubringen sind. Selbst stichhaltige Argumente, die ihre Meinung eindeutig widerlegen, verfestigen im Prinzip nur die Meinung der Gespraechspartner. Wir sind aus irgendeinem Grund so gestrickt.

Hoffen wir, dass es wenigstens im Paradies mehr als nur 72 Jungfrauen für jeden gibt. Ewig dauert ziemlich lange...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#28
Ein wahres Wort : Überzeugungsarbeit bedarf einer offenen Wahrnehmung die nicht nur gespielt ist.
Ein geschlossener Zirkel wäre sicherlich das Gegenteil einer offenen Kirchenform. Auf der anderen Seite
kann man ja beides akzeptieren, wenn man sich als Hort für unterschiedliche Denkansätze versteht.
In dieser Richtung könnte man die Verhaltensweise des Vatikans auch interpretieren.

Unterschiedliche Christenbedürfnisse ansprechen ist ja kein Verbrechen. Der Glaubenskern kann aber
so verwässert werden und die Kirche zum Event werden ohne echte Inhalte. Diese Gefahr haben die
Bistumsverwaltungen bisher kaum erkannt und thematisiert.
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#29
(16-10-2019, 10:44)Kreutzberg schrieb: Unterschiedliche Christenbedürfnisse ansprechen ist ja kein Verbrechen. Der Glaubenskern kann aber
so verwässert werden und die Kirche zum Event werden ohne echte Inhalte. Diese Gefahr haben die
Bistumsverwaltungen bisher kaum erkannt und thematisiert.


Bitte geh doch mal auf die Frage ein, was in diesem Zusammenhang echte Inhalte sein sollen? Gibt es da auch unechte Inhalte und welche Autorität oder Diktatur in Sachen Glaubensfragen, ist autorisiert, die Echtheit von Inhalten zu verallgemeinern?

Solch inhaltlichen Monokulturen, die gehen nie und nirgends lange gut. So echt sie vielleicht auch sein mögen..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#30
Wenn das Echte etwas Besonders und Wertvolles sein soll,
dann muss es zuerst mal allen kritischen Überprüfungen standhalten. Dann darf es auch nicht zuviel davon geben.
Echte Inhalte in Glaubensfragen gibt es aber inzwischen schon fast mehr als Steine, weil die Echtheit dieser Inhalte beliebig dahergeredet werden kann, ohne besonderen kritischen Überpüfungen standhalten zu müssen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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