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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-07-2019, 20:43 von Geobacter.)
(11-07-2019, 19:47)Ekkard schrieb: Es geht wirklich darum, das menschliche Beziehunggeflecht zu "erden". (Ich kann das gelegentlich erläutern, wenn gewünscht.)
Ich glaub, dass ich jetzt auch ohne Worte verstehe was du meinst.
Ja natürlich... auch mich treibt manchmal die Sehnsucht zuzugeben dass für mich das Leben Gott ist. Und es gibt Tage, da würde ich gerne auch mal mit jemandem darüber reden. Meine Vernunft und Logik sagt mir aber: "lass das mal lieber bleiben. Auslachen kannst dich auch jederzeit selber und vertrauen musst du ohnehin zu aller erst immer den andern können. Wenn die mal herausfinden, was für ein "rührseeliges Sensibelchen" du in Wirklichkeit bist.. dann bist du nur noch Futter für die Wölfe."
Also nicht für ungut, wenn ich jetzt mein Geständnis schnell wieder widerrufe.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(11-07-2019, 19:09)Ulan schrieb: @Oswaldo: Sinai, Konform oder Kreutzberg sind doch Christen auf diesem Forum. Auch Ekkard ist einer, selbst wenn Du oder auch andere ihm das (als christlichem Atheisten) nicht zugestehen moegen. Christsein kommt anscheinend in vielen Facetten.
Erst einmal bestreitet wohl niemand, dass "die selbe Substanz" eine dogmatische Aussage der Kirche ist. Insofern sind Deine Ausfuehrungen fuer jeden, der wenigstens ein wenig Ahnung vom Christentum hat, nichts Neues. Selbst dieser Aggregatzustandsvergleich ist schon so abgedroschen, dass ihn hier wohl jeder schon x-mal gehoert hat. Nun wird noch ein Logikvergleich nachgeschoben.
Nur, wie Ekkard schon andeutete, all diese Bilder haben natuerlich Haken. Auch bei dem Logikvergleich ist es ja so, dass es die Praemisse ist, die angezweifelt wird, und dann nuetzt der schoenste Logik-Satz nichts, wenn die "wenn"-Bedingung nicht klar gegeben ist. Ich muss mich nicht wiederholen, dass das Markus-Evangelium zum Beispiel, also ein Text, der im kanonischen Neuen Testment steht, fuer mich und viele Theologen ein anderes Beziehungsmodell zwischen Gott, Geist und Jesus benutzt als die Trinitaet. Der "politische Kompromiss" in der Trinitaetslehre geht dahingehend, dass man mit Biegen und Brechen versucht, Markus und Johannes unter einen Hut zu bekommen.
Ansonsten ist das hier ein Diskussionforum. Ich hatte hier relativ wenig dazu beigetragen, weil, wenn es um die reine Bekraeftigung von dogmatischen Positionen der RKK und, in diesem Fall, der meisten anderen christlichen Kirchen geht, finde ich das wenig interessant. Wenn Du Geobacters Vergleiche nicht magst, ignoriere sie einfach.
Vielen Dank für Ihre Antwort und Erklärungen. Obwohl ich über die "christliche" Positionierung einiger Leute in diesem Forum überrascht bin, respektiere ich den Glauben jedes Einzelnen und das Recht zu glauben, wie er will.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-07-2019, 22:28 von Sinai.)
(11-07-2019, 22:08)oswaldo_8553 schrieb: (11-07-2019, 19:09)Ulan schrieb: @Oswaldo: Sinai, Konform oder Kreutzberg sind doch Christen auf diesem Forum.
Obwohl ich über die "christliche" Positionierung einiger Leute in diesem Forum überrascht bin
'Ulan' hat seine Vermutung geschrieben
Es ist doch gar nicht möglich zu definieren, was ein "Christ" ist - Luther sprach dem Papst ab, ein Christ zu sein. Und vice versa. Der Katholik zweifelt an der Christlichkeit des Zeugen Jehovas. Für den Russisch Orthodoxen Popen waren die Pilgrim Fathers keine Christen . . .
Für Katholiken sind Wiedertäufer und Hussiten keine Christen. Für die Wiedertäufer sind die Hussiten keine Christen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-07-2019, 22:35 von Geobacter.)
(11-07-2019, 22:28)Sinai schrieb: Es ist doch gar nicht möglich zu definieren, was ein "Christ" ist - Luther sprach dem Papst ab, ein Christ zu sein. Und vice versa. Der Katholik zweifelt an der Christlichkeit des Zeugen Jehovas. Für den Russisch Orthodoxen Popen waren die Pilgrim Fathers keine Christen . . .
Für Katholiken sind Wiedertäufer und Hussiten keine Christen. Für die Wiedertäufer sind die Hussiten keine Christen.
Solange es alles nur Menschen sind, findet sich immer ein Kompromiss.
Aber bei "Christen" weis man nie so genau... die sehen das manchmal auch anders. Und ich glaub, dass gar nicht wenige Christen in der Vorstellung leben, dass man kein ganzer "Mensch" ist, wenn man kein Christ ist.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-07-2019, 23:42 von Sinai.)
Beitrag # 55
(11-07-2019, 17:35)oswaldo_8553 schrieb: Wie ich bereits sagte, mag ich es nicht, die Einheit zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist akzeptieren zu müssen, weil ein Rat dogmatisch auferlegt wurde.
Deshalb finde ich lieber Beweise, die die Rationalität und Logik dieser theologischen Überzeugung bestätigen.
Einer dieser logischen Beweise ist ein mathematisches Gesetz der Logik, Transitivität genannt, das besagt, dass: Wenn a = b und b = c, dann ist a = c.
Dieses Grundgesetz kann verwendet werden, um die Logik der Trinität zu bestätigen.
Ich schrieb in Beitrag # 43
(09-07-2019, 00:36)Sinai schrieb: . . . wie H2O drei verschidene Aggregatzustände hat (Eis, Wasser, Dampf)
Jesus befahl:
"Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes"
Matthäus 28,19 (Einheitsübersetzung)
Aber ich glaube nicht, daß es mit dem stümperhaften "Gesetz" der Logik möglich ist, Gott zu definieren
Die Logik dient dazu, irdische Vorgänge zu kategorisieren, Gott kann man damit nicht bannen oder fesseln
Die "Logik" wurde . . . "am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts durch Gottlob Frege, Charles Sanders Peirce, Bertrand Russell und Alfred North Whitehead entwickelt"
Vgl. Logik - Wikipedia
Glaubst Du denn ernsthaft, ein 1905 entwickeltes Lehrgebäude wäre in der Lage Gott zu definieren ?
Mit der Logik kann man allerlei mathematische Spitzfindigkeiten basteln, manche sind sinnvoll, manche sind sinnlos
Da geht es z. B. um folgende Aussagen „Alle Schweine sind rosa“
Vgl. Logik - Wikipedia
Derartige logische Vorgänge mögen - vielleicht - interessant sein (da hat jeder Mensch andere Vorstellungen )
aber sie greifen nicht bei Gott
So wie eine Kombizange nicht bei einer 2 Meter dicken Pipeline greift
Die "Spielregeln" oder Konventionen der Logik wurden an Universitäten erfunden, das heißt von Institutionen wo man 100 Jahre früher noch allerlei echten Aberglauben lehrte
Man denke etwa an die Viersäftelehre die als Krankheitskonzept bis ins 19. Jahrhundert Bestand hatte (Vgl. Humoralpathologie - Wikipedia)
--
Ich habe einmal einen Vortrag gehört, da versuchte jemand die Dreieinigkeit mittels der Mengenlehre beweisen.
Dies funktionierte nicht, da Vater, Sohn und Heiliger Geist keine "Mengen" sind
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(11-07-2019, 22:28)Sinai schrieb: (11-07-2019, 22:08)oswaldo_8553 schrieb: (11-07-2019, 19:09)Ulan schrieb: @Oswaldo: Sinai, Konform oder Kreutzberg sind doch Christen auf diesem Forum.
Obwohl ich über die "christliche" Positionierung einiger Leute in diesem Forum überrascht bin
Es ist doch gar nicht möglich zu definieren, was ein "Christ" ist - Luther sprach dem Papst ab, ein Christ zu sein. Und vice versa. Der Katholik zweifelt an der Christlichkeit des Zeugen Jehovas. Für den Russisch Orthodoxen Popen waren die Pilgrim Fathers keine Christen . . .
Für Katholiken sind Wiedertäufer und Hussiten keine Christen. Für die Wiedertäufer sind die Hussiten keine Christen.
Ich verstehe diese Glaubensvielfalt innerhalb des Christentums voll und ganz.
Ich selbst habe ganz andere Überzeugungen als das traditionelle Christentum, denn ich glaube nicht, dass derjenige, der sich im Alten Testament (YHWH) Mose offenbart hat, derselbe Gott der Vater (ABBA) ist, der sich im Neuen Testament Jesus offenbart hat.
Aber ich respektiere die Überzeugung aller und bin bereit, Unterschiede zu diskutieren, die auf kohärenten Argumenten beruhen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-07-2019, 00:14 von Sinai.)
(11-07-2019, 23:47)oswaldo_8553 schrieb: . . . auf kohärenten Argumenten beruhen.
Was verstehst Du unter "kohärenten Argumenten" ?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-07-2019, 00:19 von Sinai.)
(11-07-2019, 23:47)oswaldo_8553 schrieb: Ich selbst habe ganz andere Überzeugungen als das traditionelle Christentum, denn ich glaube nicht, dass derjenige, der sich im Alten Testament (YHWH) Mose offenbart hat, derselbe Gott der Vater (ABBA) ist, der sich im Neuen Testament Jesus offenbart hat.
Das NT ist stellenweise noch viel blutrünstiger als das AT
Siehe die Geheime Offenbarung
Aber auch Matthäus 24:19 ist grausig
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-07-2019, 00:05 von Sinai.)
Noch einmal zu Deinem Statement:
(11-07-2019, 23:47)oswaldo_8553 schrieb: Ich selbst habe ganz andere Überzeugungen als das traditionelle Christentum, denn ich glaube nicht, dass derjenige, der sich im Alten Testament (YHWH) Mose offenbart hat, derselbe Gott der Vater (ABBA) ist, der sich im Neuen Testament Jesus offenbart hat.
Zu dieser Thematik hast Du schon einmal etwas geschrieben. Siehe hier:
Christentum und Theologie › Jesus Christus ist der einzig wahre Gott. Alle anderen Götter sind falsch.
Beitrag # 128
(21-05-2019, 00:26)oswaldo_8553 schrieb: Marcion identifizierte den Demiurgen mit dem Gott des Alten Testaments (YHWH) und ich stimme ihm in diesem Punkt zu.
Wir befinden uns somit in Wahrheit in einer Diskussion über den Markionismus
Eine Lehre, die von Marcion oder Markion geschaffen wurde
Marcion (* um 85) entwickelte in Rom seine Lehre, "die das Alte Testament gänzlich und das Neue Testament in weiten Teilen ablehnt, weil diese Bibeltexte den von ihm als grausam erkannten jüdischen Schöpfergott zeigen. Jesus Christus aber ist für ihn die Person gewordene Liebe an sich."
Markionismus - Ökumenisches Heiligenlexikon
Über die Lehre des Marcion weiß man wenig, jedenfalls gibt es viele widersprüchliche Theorien über sie.
Siehe: Marcion - Wikipedia
Wenn Marcion um 85 geboren wurde, war er im Jahre 135 etwa 50 Jahre alt - zu diesem Zeitpunkt brach der Bar-Kochba-Aufstand zusammen und die Judenchristen wurden aus den Synagogen ausgestoßen (Cherem) da sie im Aufstand gewaltlos geblieben waren. Somit kann man Marcion als einen Christen verstehen, der auf das Judentum und seine alte Religion sauer war. Er könnte genausogut ein gegenüber der alten jüdischen Religion verständnisloser Heidenchrist oder ein von der alten jüdischen Religion enttäuschter Judenchrist gewesen sein. Beides würde passen.
Marcion war Christ (ein Bewunderer Jesu) - aber er wollte alle jüdische Lehre ausscheiden. Er wollte das gesamte AT ausscheiden und auch weite Teile des NT (und zwar offenbar diejenigen, die den von ihm als grausam erkannten jüdischen Schöpfergott zeigen; siehe den oben zitierten Kommentar im Ökumenischen Heiligenlexikon)
Der Markionismus wurde von der Katholischen Kirche schwer bekämpft und schließlich ausgerottet.
Das bedeutet, daß das Alte Testament, der in der Thora beschriebene Gott, Moses und die Propheten durch die Katholische Kirche verteidigt wurden
Hallo 'oswaldo_8553'
Rede nicht mehr länger um den heißen Brei herum. Lassen wir das Geplänkel über "YHWH" und "ABBA" (wie Du zu schreiben pflegst) und diskutieren wir über die Lehre des Marcion
Ein sehr anspruchsvolles theologisches Thema - ich habe versucht mich über den Markionismus zu informieren, wurde aber nicht schlau
Es wurde zwar quantitativ sehr viel im Wikipedia darüber geschrieben (Marcion - Wikipedia), aber man hat den Eindruck, daß sich die Schreiber selbst nicht gut auskennen
Die Idee, eine christliche Lehre aufzubauen die das AT gänzlich und auch große Teile des NT ablehnt, scheint mir unsinnig zu sein.
Denn was bedeutet griech. Christos ? Es bedeutet "der Gesalbte" - althebr. "Messias"
Eine messianische Lehre aufzubauen die das AT (in dem aber der Messias angekündigt wurde) ablehnt, zieht sich selbst den Boden unter den Füßen weg
Dann bricht ja die gesamte christliche Lehre zusammen wie ein Kartenhaus wo man das Fundament rauszieht
Eine blödsinnige Vorgangsweise. Ist ja klar, daß sich die Katholische Kirche wehren mußte
Marcion wäre besser beraten gewesen, wenn er eine völlig neue Heilslehre der Liebe geschaffen hätte. Er hätte ja einen Odysseus in Athen erfinden können, einen ausgesetzten Königssohn aus altem Königsgeschlecht, der von einem Hirten gefunden wurde und dann von ihm und seiner Frau großgezogen wurde, der dann die Ungerechtigkeit und die Gewalt in der Welt verabscheute (eine Art Buddha) und eine Lehre der Liebe entwickelte
Mit so einer neuen heidnischen Heilslehre wäre Marcion nicht in innerkirchlichen Konflikt geraten - Marcion hätte nicht das Fundament des christlichen Glaubens (die Thora) angegriffen und wäre nicht unnötig als Hauptfeind des Christentums dagestanden.
Denn die Thora (die 5 Bücher Mose) sind doch tatsächlich das Fundament des christlichen Glaubens:
Die Schöpfungsgeschichte, Adam und Eva, das Paradies, der Sündenfall, Kain und Abel, die Sintflut, der Turmbau zu Babel, Sodom und Gomorrah, Abraham und Isaak, die Josephsgeschichte, die ägyptische Gefangenschaft, die zehn biblischen Plagen, der Auszug aus Ägypten, die 10 Gebote, das Goldene Kalb, der Marsch durch die Wüste etc etc etc
Dies alles abzulehnen und dennoch die Lehre Jesu zu verkünden, scheint mir undurchführbar
Wenn Marcion das AT verwarf, dann frage ich mich wozu er Jesus propagierte. Wahrscheinlich war Marcion ein Trittbrettfahrer - selbst unchristlich, aber den Markennamen "Christentum" nutzend
Eine völlig neue Lehre zu entwickeln - wäre konsequent gewesen - aber Marcion sah, daß das Christentum überall viele Anhänger hatte und wollte nicht auf diesen gewaltigen Pool verzichten
So entstand eine völlig unsaubere Lehre - eine christliche Lehre, die sich für ihre eigene Wurzel schämte und diese kühn verwarf
Doch Jesus wurde durch die Propheten des AT angekündigt.
Wenn Marcion nun das AT ablehnte, entzog er Jesus die Legitimation durch die biblische Prophetie
Eine seltsame Lehre die nicht gut durchdacht war
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(12-07-2019, 23:35)Sinai schrieb: Noch einmal zu Deinem Statement:
(11-07-2019, 23:47)oswaldo_8553 schrieb: Ich selbst habe ganz andere Überzeugungen als das traditionelle Christentum, denn ich glaube nicht, dass derjenige, der sich im Alten Testament (YHWH) Mose offenbart hat, derselbe Gott der Vater (ABBA) ist, der sich im Neuen Testament Jesus offenbart hat.
Zu dieser Thematik hast Du schon einmal etwas geschrieben. Siehe hier:
Christentum und Theologie › Jesus Christus ist der einzig wahre Gott. Alle anderen Götter sind falsch.
Beitrag # 128
(21-05-2019, 00:26)oswaldo_8553 schrieb: Marcion identifizierte den Demiurgen mit dem Gott des Alten Testaments (YHWH) und ich stimme ihm in diesem Punkt zu.
Hallo 'oswaldo_8553'
Rede nicht mehr länger um den heißen Brei herum. Lassen wir das Geplänkel über "YHWH" und "ABBA" (wie Du zu schreiben pflegst) und diskutieren wir über die Lehre des Marcion
Ein sehr anspruchsvolles theologisches Thema - ich habe versucht mich über den Markionismus zu informieren, wurde aber nicht schlau
Es wurde zwar quantitativ sehr viel im Wikipedia darüber geschrieben (Marcion - Wikipedia), aber man hat den Eindruck, daß sich die Schreiber selbst nicht gut auskennen
Die Idee, eine christliche Lehre aufzubauen die das AT gänzlich und auch große Teile des NT ablehnt, scheint mir unsinnig zu sein.
Denn was bedeutet griech. Christos ? Es bedeutet "der Gesalbte" - althebr. "Messias"
Eine messianische Lehre aufzubauen die das AT (in dem aber der Messias angekündigt wurde) ablehnt, zieht sich selbst den Boden unter den Füßen weg
Dann bricht ja die gesamte christliche Lehre zusammen wie ein Kartenhaus wo man das Fundament rauszieht
Eine blödsinnige Vorgangsweise. Ist ja klar, daß sich die Katholische Kirche wehren mußte
Marcion wäre besser beraten gewesen, wenn er eine völlig neue Heilslehre der Liebe geschaffen hätte. Er hätte ja einen Odysseus in Athen erfinden können, einen ausgesetzten Königssohn aus altem Königsgeschlecht, der von einem Hirten gefunden wurde und dann von ihm und seiner Frau großgezogen wurde, der dann die Ungerechtigkeit und die Gewalt in der Welt verabscheute (eine Art Buddha) und eine Lehre der Liebe entwickelte
Mit so einer neuen heidnischen Heilslehre wäre Marcion nicht in innerkirchlichen Konflikt geraten - Marcion hätte nicht das Fundament des christlichen Glaubens (die Thora) angegriffen und wäre nicht unnötig als Hauptfeind des Christentums dagestanden.
Denn die Thora (die 5 Bücher Mose) sind doch tatsächlich das Fundament des christlichen Glaubens:
Die Schöpfungsgeschichte, Adam und Eva, das Paradies, der Sündenfall, Kain und Abel, die Sintflut, der Turmbau zu Babel, Sodom und Gomorrah, Abraham und Isaak, die Josephsgeschichte, die ägyptische Gefangenschaft, die zehn biblischen Plagen, der Auszug aus Ägypten, die 10 Gebote, das Goldene Kalb, der Marsch durch die Wüste etc etc etc
Dies alles abzulehnen und dennoch die Lehre Jesu zu verkünden, scheint mir undurchführbar
Wenn Marcion das AT verwarf, dann frage ich mich wozu er Jesus propagierte. Wahrscheinlich war Marcion ein Trittbrettfahrer - selbst unchristlich, aber den Markennamen "Christentum" nutzend
Eine völlig neue Lehre zu entwickeln - wäre konsequent gewesen - aber Marcion sah, daß das Christentum überall viele Anhänger hatte und wollte nicht auf diesen gewaltigen Pool verzichten
In diesem vorliegenden Thema, das sich mit der Synergie und perfekten Interaktivität zwischen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist befasst, habe ich nicht einmal etwas über Marcion erwähnt. Tatsächlich bin ich nicht Marcions Jünger und ich betrachte mich nicht als Marcionist.
Meine einzige Identifikation mit Marcion ist die Tatsache, dass ich nicht glaube, dass JHWH, der im Alten Testament offenbarte Gott, derselbe Gott ABBA ist, der sich im Neuen Testament offenbart hat, wie Marcion es auch nicht glaubte.
In Bezug auf "Trinity" und viele andere Themen hatte Marcion eine völlig andere Meinung, mit der ich nicht einverstanden bin.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-07-2019, 00:58 von Sinai.)
(13-07-2019, 00:08)oswaldo_8553 schrieb: Meine einzige Identifikation mit Marcion ist die Tatsache, dass ich nicht glaube, dass JHWH, der im Alten Testament offenbarte Gott, derselbe Gott ABBA ist, der sich im Neuen Testament offenbart hat, wie Marcion es auch nicht glaubte.
Das ist aber gerade die Kernaussage des Markionismus
Daß Du in einzelnen Punkten vom antiken Markionismus abweichst, ist nach 1900 Jahren wohl selbstverständlich
Seit dem Jahre 110 entwickelte sich die christliche Kirche weiter - es kam um 1000 gar zur Spaltung in Westkirche und Ostkirche, die dann 1054 sogar institutionalisiert wurde
Auch die Lehre des Marcion entwickelte sich sicher weiter - wie jede andere Lehre auch !
Der antike Markionismus lebte dann unter anderem Namen in diversen anderen Religionsgemeinschaften fort - Stichwort Manichäer
"Viele der Gemeinden gingen im Manichäismus auf."
Marcion - Wikipedia
5. Die marcionitische Kirche
oder Stichwort Katharer
"Vielfach wird angenommen, dass die Wurzeln der katharischen Lehre weit zurückreichen; mögliche Vorläufer könnten östliche dualistische Bewegungen sein, wie die Manichäer . . . "
Katharer - Wikipedia
2.1 Ursprünge und Vorgeschichte
Selbstverständlich war die ursprüngliche Religion des Marcion anders als die Religion der Manichäer und dann die Religion der Katharer
Das sind unterschiedliche Regionen und außerdem liegen Jahrhunderte dazwischen
Und es gab auch in späteren Jahrhunderten und in ganz anderen Ländern immer wieder neue Sekten die letztlich auf der Basis des Marcion aufbauten:
christliche Religionen die das AT ablehnten
Daß auch die Lehre die auf Marcion aufbaut in ständigem Fluß ist, ist klar
Sogar die jüdische Religion war in ständigem Fluß. Siehe die schon lange vor Herodes erfolgte Aufspaltung in Sadduzäer und Pharisäer, siehe die über Generationen dauernde Entwicklung des Talmud
Hallo 'oswaldo_8553'
Es wäre interessant, wie Du zu den in Beitrag # 69 erwähnten Geschichten stehst:
(12-07-2019, 23:35)Sinai schrieb: Die Schöpfungsgeschichte, Adam und Eva, das Paradies, der Sündenfall, Kain und Abel, die Sintflut, der Turmbau zu Babel, Sodom und Gomorrah, Abraham und Isaak, die Josephsgeschichte, die ägyptische Gefangenschaft, die zehn biblischen Plagen, der Auszug aus Ägypten, die 10 Gebote, das Goldene Kalb, der Marsch durch die Wüste etc etc etc Das sind doch die Fundamente auf denen der christliche Glaube aufbaut
Und der Messias (der Gesalbte, griech. der Christos) wurde durch die Propheten des AT angekündigt
Wenn Du die Thora und die Propheten ablehnst, wer ist dann Jesus für Dich ?
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(13-07-2019, 00:25)Karl_Toffel schrieb: Wer am meisten schreibt hat gewonnen. Diese ellenlangen Texte und Zitate ist doch nur ein Versuch irgendwas zu interpretieren was Spekulation ist.
Und solche Kommentare sind erst recht ueberfluessig. Soweit ich das sehe, befassen sich die "ellenlangen Texte" tatsaechlich mit bzgl. des Threadthemas inhaltlich relevanten Fragen. Wenn Dich das nicht interessiert, dann lies etwas anderes.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-07-2019, 21:58 von Ekkard.
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(13-07-2019, 00:54)Sinai schrieb: (13-07-2019, 00:08)oswaldo_8553 schrieb: Meine einzige Identifikation mit Marcion ist die Tatsache, dass ich nicht glaube, dass JHWH, der im Alten Testament offenbarte Gott, derselbe Gott ABBA ist, der sich im Neuen Testament offenbart hat, wie Marcion es auch nicht glaubte.
(12-07-2019, 23:35)Sinai schrieb: Die Schöpfungsgeschichte, Adam und Eva, das Paradies, der Sündenfall, Kain und Abel, die Sintflut, der Turmbau zu Babel, Sodom und Gomorrah, Abraham und Isaak, die Josephsgeschichte, die ägyptische Gefangenschaft, die zehn biblischen Plagen, der Auszug aus Ägypten, die 10 Gebote, das Goldene Kalb, der Marsch durch die Wüste etc etc etc
Das sind doch die Fundamente auf denen der christliche Glaube aufbaut
Und der Messias (der Gesalbte, griech. der Christos) wurde durch die Propheten des AT angekündigt
Wenn Du die Thora und die Propheten ablehnst, wer ist dann Jesus für Dich ?
Meiner Ansicht nach sind alle Ereignisse und das Gesetz des Alten Testaments selbst ein zu dem, was Jesus im Neuen Testament gelehrt und gelebt hat.
Meiner Meinung nach stehen alle Ereignisse und das Gesetz des Alten Testaments im Gegensatz zu dem, was Jesus im Neuen Testament gelehrt und gelebt hat.
Daher ist Jesus der befreiende Messias, aber nicht der Messias, der im Alten Testament prophezeit wurde (Psalm 100).
Der alttestamentliche Messias würde kommen, um Israel durch militärische Macht zu befreien, während Jesus der Messias ist, der jeden geistig befreit, der zu ihm kommt, egal ob Nation oder Rasse (Johannes 4).
Und so weiter ist alles, was im Neuen Testament gedacht ist, ein Antithese zum Alten Testament (Sabbat, Beschneidung, Taufe, Schöpfung, Gebote usw.).
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Wenn ich sage, dass die Dinge des Alten Testaments (Messias, Sabbat, Beschneidung, Taufe, Schöpfung, Gebote usw.) Gegensätze (oder Antithese) zu dem sind, was im Neuen Testament geschrieben steht, dann meine ich, dass sie einen anderen und entgegengesetzten Sinn haben.
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