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Mission und Christianisierung
#1
Ich wußte nicht, daß es hier unterschiedliche Aspekte gibt:
"Mission und Christianisierung sind verwandte Begriffe, wobei Mission sich auf den theologischen Aspekt und Christianisierung sich auf den langfristigen kulturellen und historischen Aspekt bezieht."
Christianisierung - Wikipedia
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#2
(21-07-2019, 14:51)Sinai schrieb: "Mission und Christianisierung sind verwandte Begriffe, wobei Mission sich auf den theologischen Aspekt und Christianisierung sich auf den langfristigen kulturellen und historischen Aspekt bezieht."
Nun Ja.. traut sich halt keiner ganz offen und ehrlich zu sein.
Christianisierung und Missionierung sind natürlich eng miteinander verwandt. Das eine geschah durch brutale physische Gewalt und das andere basiert auf psychischem Missbrauch und der ist auch eine Form von Gewalt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#3
(21-07-2019, 14:51)Sinai schrieb: Ich wußte nicht, daß es hier unterschiedliche Aspekte gibt:
"Mission und Christianisierung sind verwandte Begriffe, wobei Mission sich auf den theologischen Aspekt und Christianisierung sich auf den langfristigen kulturellen und historischen Aspekt bezieht."
Christianisierung - Wikipedia

Ich zitiere dazu Papst Franziskus:

„Da ist eine Gefahr, die wieder auftaucht – sie schien überwunden, taucht aber wieder auf: die Evangelisierung mit Proselytismus zu verwechseln. Nein: Evangelisierung ist das Zeugnis Jesu Christi, gestorben und auferstanden. Er ist es, der anzieht. Deshalb wächst die Kirche aus Anziehung, und nicht dank des Proselytismus, wie Benedikt XVI. sagte,“ betonte der Papst vor seinen etwa 50 Gästen. Diese „Verwirrung“ sei entstanden durch ein „politisch-wirtschaftliches“ Verständnis von Evangelisierung, das jedoch „keine Evangelisierung“ sei. Vielmehr gehe es darum, Jesus Christus durch die eigene Person für den anderen erfahrbar zu machen.

Link

Diese Unterscheidung zwischen "Proselytismus" auf der einen Seite - also neue Mitglieder der Kirche durch "unlautere" Methoden zu gewinnen - und auf der anderen Seite Mission bzw. Evangelisierung trifft der aktuelle Papst immer wieder. Jesus Christus wollte Menschen nicht täuschen oder zwingen oder einschüchtern, sondern durch Anziehung gewinnen. Ich denke das ist das Zentrale überhaupt. Jesus wollte, dass Überzeugte andere überzeugen - und zwar ohne "Tricks", sondern rein durch menschliche Nähe, durch Freundschaft, die immer das "Absichtslose" beinhält - das Sich-dem-Anderen-Zuwenden ohne "Hintergedanken", von Herz zu Herz. Und wenn diese Herz von Christus entzündet ist, dann kann es auch Andere entzünden. Oder wie der Hl. Augustinus sagt: "Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen."
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#4
Na ja, das Begriffspaar, um das es ging, war ein anderes.

Was die Mission angeht, ist es hauptsaechlich diesen "unlauteren" Methoden gedankt, dass Amerika oder die Philippinen heutzutage mehrheitlich christlich sind. Die Bekehrten der ersten Generation wussten meist gar nicht, worum es ging. Da wurden die lokalen Wuerdentraeger zu einer Feier eingeladen, was sie hoeflicherweise annahmen, dann gab's ein paar Rituale in einer Sprache, die sie nicht verstanden, und dann waren sie Christen. Die Folgegenerationen wurden dann in das Christentum hineingeboren, also der gleiche Grund, warum die ueberwaeltigende Mehrheit der Christen heutzutage Christen sind.

Das wird heutzutage so natuerlich nicht mehr praktiziert, jedenfalls von christlicher Seite.
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#5
(21-07-2019, 20:28)Ulan schrieb: Na ja, das Begriffspaar, um das es ging, war ein anderes.

Was die Mission angeht, ist es hauptsaechlich diesen "unlauteren" Methoden gedankt, dass Amerika oder die Philippinen heutzutage mehrheitlich christlich sind. Die Bekehrten der ersten Generation wussten meist gar nicht, worum es ging. Da wurden die lokalen Wuerdentraeger zu einer Feier eingeladen, was sie hoeflicherweise annahmen, dann gab's ein paar Rituale in einer Sprache, die sie nicht verstanden, und dann waren sie Christen. Die Folgegenerationen wurden dann in das Christentum hineingeboren, also der gleiche Grund, warum die ueberwaeltigende Mehrheit der Christen heutzutage Christen sind.

Das wird heutzutage so natuerlich nicht mehr praktiziert, jedenfalls von christlicher Seite.
Mag sein und ist auch nachgewiesenermaßen so, dass da retrospektiv Einiges falsch abgelaufen ist. Auf der anderen Seite - gerade in ehemaligen "Missionsländern" ist oftmals eine tiefe Volksfrömmigkeit und Marienverehrung entstanden. Eine Religion, die man nur mit Unterdrückern in Verbindung bringt, die streift man sehr schnell wieder ab - und in die wächst man nicht mit Herz und Seele hinein.
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#6
(21-07-2019, 20:35)Burkl schrieb: Mag sein und ist auch nachgewiesenermaßen so, dass da retrospektiv Einiges falsch abgelaufen ist. Auf der anderen Seite - gerade in ehemaligen "Missionsländern" ist oftmals eine tiefe Volksfrömmigkeit und Marienverehrung entstanden. Eine Religion, die man nur mit Unterdrückern in Verbindung bringt, die streift man sehr schnell wieder ab - und in die wächst man nicht mit Herz und Seele hinein.


Einiges falsch gelaufen, ist da ganz sicher. Aber wenn etwas falsch läuft, dann immer nur für jemanden, der da ganz andere Erwartungen hatte. Anderen die Pflicht zur Nächstenliebe predigen... kommt vor allem den eigenen Kindern zu gute. Und auch Christen lieben ihre eigenen Nachkommen mehr als, die Nachkommen anderer Leute. Beim Christianisieren ging es ja vor allem auch immer darum, den eigenen Genen zum einen einen neuen Lebensraum zu erschließen. Und zum anderen, auch die Existenzsicherheit zu verbessern.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#7
'Geobacter schrieb:Und auch Christen lieben ihre eigenen Nachkommen mehr als, die Nachkommen anderer Leute.

Sicher gibt es eine Ordnung der Liebe. Ich kann z.B. nicht meine Familie zu Hause vernachlässigen und den "Bach runter" gehen lassen, während ich mich um Obdachlose kümmere. Nächstenliebe ist zunächst wirklich Nächstenliebe und nicht "Fernstenliebe".

Über alledem steht natürlich, dass die übernatürlichen Bande - also die Verbindung zu Gott - über Allem stehen und manchmal auch in Konflikt zu familiären Bindungen geraten können, wenn sich z.B. Eltern gegen eine besondere Berufung in der Kirche eines ihrer Kinder wehren. Dann muss Gott der Vorzug gegeben werden. Sonst gefährdet man letztlich auch das Gelingen der natürlichen Beziehungen.
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#8
(21-07-2019, 20:48)Burkl schrieb:
\Geobacter" schrieb:Und auch Christen lieben ihre eigenen Nachkommen mehr als, die Nachkommen anderer Leute.

Sicher gibt es eine Ordnung der Liebe. Ich kann z.B. nicht meine Familie zu Hause vernachlässigen und den "Bach runter" gehen lassen, während ich mich um Obdachlose kümmere.

Verlangt ja auch keiner auch keiner von Dir, Burkl

Aber wir reden hier ja auch gar nicht von dir und deiner Verantwortung als Familien-Chef, sondern über ein ganz natürliches  Prinzip, welches überall in der Natur und auch bei uns Menschen allgegenwärtig ist. Unsere Kinder brauchen ja irgendwann einen eigenen Lebensraum. Den brauchen die Kinder anderer Leute aber auch.. Es liegt uns sehr am Herzen, dass unsere Kinder es mal leichter haben als wir... Aber das liegt auch anderen Leuten bezügliche ihrer Kinder sehr am Herzen. Und weil sowohl Ressourcen und Lebensraum einfach mal begrenzt sind und unsere eigenen Kinder wie auch Enkelkinder und unsere eigene Interessen uns in allem näher am Herzen liegen als die Kinder und  Interessen anderer Leute, bringt es uns und unseren Kindern natürlich Vorteile, wenn es uns gelingt diesen anderen Leuten, auf "Evangelisch" ein schlechtes Gewissen für ihre eigenen egoistischen Ansprüche gegenüber einen heheren Gottheit einzureden..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#9
Wie kann es sein, dass heute überall auf der Welt wo der Trickbetrug mit den Evangelien funktioniert hat, der Lebensraum und die Ressourcen den Nachkommen jener Christen gehören, welche damals den "rückständigen Eingeborenen dieser Lebensräume" die Evangelien gepredigt haben?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#10
(21-07-2019, 20:11)Burkl schrieb: Jesus Christus wollte Menschen nicht täuschen oder zwingen oder einschüchtern, sondern durch Anziehung gewinnen.

Nur durch die Soft Methode des anziehens geht es halt auch nicht. Als die Spanier in Amerika ankamen, gab es dort Menschenopfer und Kannibalismus
Diese Kulte mußten zerschlagen werden und das war gut so !

(21-07-2019, 20:48)Burkl schrieb:
\Geobacter" schrieb:Und auch Christen lieben ihre eigenen Nachkommen mehr als, die Nachkommen anderer Leute.

Sicher gibt es eine Ordnung der Liebe. Ich kann z.B. nicht meine Familie zu Hause vernachlässigen und den "Bach runter" gehen lassen, während ich mich um Obdachlose kümmere. Nächstenliebe ist zunächst wirklich Nächstenliebe und nicht "Fernstenliebe".


Es ist doch selbstverständlich, daß alle Menschen (auch die Christen) ihre eigenen Nachkommen mehr lieben, als die Nachkommen anderer Leute

Jedes diskutieren darüber ist reine Heuchelei

Und es sind gerade auch sozialdemokratische Politiker, die ihre Kinder in Privatschulen geben

(21-07-2019, 20:48)Burkl schrieb: Über alledem steht natürlich, dass die übernatürlichen Bande - also die Verbindung zu Gott - über Allem stehen und manchmal auch in Konflikt zu familiären Bindungen geraten können, wenn sich z.B. Eltern gegen eine besondere Berufung in der Kirche eines ihrer Kinder wehren. Dann muss Gott der Vorzug gegeben werden. Sonst gefährdet man letztlich auch das Gelingen der natürlichen Beziehungen.

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#11
(21-07-2019, 20:35)Burkl schrieb: Mag sein und ist auch nachgewiesenermaßen so, dass da retrospektiv Einiges falsch abgelaufen ist. Auf der anderen Seite - gerade in ehemaligen "Missionsländern" ist oftmals eine tiefe Volksfrömmigkeit und Marienverehrung entstanden. Eine Religion, die man nur mit Unterdrückern in Verbindung bringt, die streift man sehr schnell wieder ab - und in die wächst man nicht mit Herz und Seele hinein.

Mehrere Jahrhunderte Unterdrueckung und kulturelle Ueberformung reichen da anscheinend trotzdem, um erfolgreich zu sein. Das - zum Gutteil unbeabsichtigte - Ausduennung der Urbevoelkerung und stetige Einwanderung taten ein Uebriges.

Wie auch immer, meine Bemerkung betraf Vorgaenge, die Jahrhunderte zurueckliegen. Da kann eh keiner mehr etwas dran aendern, und die Haltung heute hat sich ja anscheinend deutlich gewandelt.
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#12
(22-07-2019, 18:54)Ulan schrieb: Wie auch immer, meine Bemerkung betraf Vorgaenge, die Jahrhunderte zurueckliegen. Da kann eh keiner mehr etwas dran aendern, und die Haltung heute hat sich ja anscheinend deutlich gewandelt.

tja ich weis nicht.. um so höher die Volksfrömmigkeit zu sein scheint, um so höher scheint auch die Fremdenfeindlich zu sein. Von den Homosexuellen reden wir hier noch gar nicht) Ob es da auch noch andere Gründe für diese Korrelation gibt...? Oder ist es gar der Wille der Götter, dass der irdische Lebensraum vorzugsweise denen zusteht, die ihnen, diesen Göttern, besonders gerne "schmeicheln"?

Und wieso wollen diese Götter-Schmeichler auch ihren weniger Götter-schmeichelnden Mit-Menschen ständige einreden, dass diese eben nur deswegen die weniger Guten sind, weil sie halt den Göttern  nicht schmeicheln wollen? Wissen die etwa mehr darüber, was die Götter von uns so wollen?  

Ach ja.. deswegen steht auch die Autorität der Bibel über den Menschenrechten.
Dass auch wir Atheisten nicht immer die Besseren sind, gebe ich ja gerne zu.. Aber warum sind dann die Christen auch nicht sie Spur besser als wir?
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#13
Christen sind nicht besser, weil sie auch nur Menschen sind. Menschen sind käuflich und machtgeil. Es dauert, bis sie das überwinden, weil sie erkannt haben, dass beides nichts bringt, weil das letzte Hemd eben keine Taschen hat.
Natürlich ist "Volksfrömmigkeit" schlicht ausgrenzend.  Es gibt, so hörte ich, Gemeinden, die sind erbost, weil sie einen indischen Pfarrer haben.
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#14
Geobacter schrieb:Wissen die etwa mehr darüber, was die Götter von uns so wollen? 

Das lese ich öfters bei dir in dieser Tonalität. Es geht nicht darum, dass Gott von uns etwas "wollen" würde im Sinne dessen, das er etwas von uns brauchte. Es ist genau umgekehrt wird sollten etwas von ihm wollen wollen.

In der Liturgie heißt es:
"Du bedarfst nicht unseres Lobes, es ist ein Geschenk deiner Gnade, dass wir dir danken. Unser Lobpreis kann deine Größe nicht mehren, doch uns bringt er Segen und Heil durch unseren Herrn Jesus Christus."
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#15
Der christliche Gott scheint recht eitel zu sein. Aber das hat ja schon Moses begriffen, der das fuer seine Zwecke ausnutzen konnte.
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