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Dämonen, geistige Kriegsfuehrung und Reich der Finsternis
#16
(14-08-2019, 17:32)oswaldo_8553 schrieb:
(14-08-2019, 09:44)Claro schrieb: Zurecht wurde der Vielgötterglaube verworfen, da er unlogisch ist.
Das Judentum, das hier den einen Gott bezeugt, hat damit einen bedeutenten Entwicklungsschritt gesetzt.
Daß dies auf Widerstand stößt war verständlich, hat es doch auch einen wesentlichen Einfluss auf den Einzelnen.

Die Dämonen, die den dämonisierten Gadaren quälten, waren keine Götter, sondern gefallene Engel. Als Jesus nach dem Namen desjenigen fragte, der den Mann quälte, antwortete er: Legion, denn es gab viele Dämonen, die ihn bedrängten (Markus 5,20).

So wie es "gute" Engel im Dienst Gottes gibt (Hebräer 1,14), gibt es "böse" Engel, die im Dienst des Satans, des Fürsten der Dämonen, stehen.

Weil sie unsichtbar und unkörperlich sind, sind sowohl "gute" als auch "böse" (Dämonen-) Engel für das menschliche Auge nicht erkennbar, weil sie in der Geisterwelt wirken.

Sicher waren Dämonen keine Götter!

Alles was sich im Bereich des Geistes, des Denkens abspielt ist sinnlich nicht erfahrbar.
Weder für das Auge noch mit anderen Sinnen.
Sinnlich wird es dann in weiterer Folge, durch die entsprechenden Handlungen.
Dort wo sich Gedanken in Handlungen manifestieren.
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#17
Beitrag # 11
(14-08-2019, 10:00)Ulan schrieb: Allerdings steht im Online Etymology Lexicon, dass die Wurzel *da- zwar "teilen" bedeutet, aber auch im Protoindogermanischen schon die Doppelbedeutung bestand, im Sinne von Teiler, Zuteiler ("provider"; von Glueck und Schicksal), was auch erklaert, warum die Bedeutung "Gott" darin enthalten sein kann. Hier geht's also nicht um "Trennendes" sondern darum, dass man seinen Anteil von etwas erhaelt.


Interessant
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#18
(15-08-2019, 19:47)Claro schrieb:
(14-08-2019, 15:28)Ulan schrieb:
(14-08-2019, 13:45)Claro schrieb: Das mit dem zuteilen von Glück und Schicksal ist doch eine recht willkürliche Definition, die das Wort nicht hergibt.

Nein? Das steht doch sogar in der Quelle, die Du verlinkt hast. Es ist auch die relevantere Definition als die reine Wurzel, da das Wort hieraus gebildet wurde, nicht direkt aus der Wurzel. Irgendwie muss man schliesslich erklaeren, warum das Wort urspruenglich keinerlei negative Assoziation hatte.

"...wahrscheinlich im Sinne von ‘Zuteiler’ zu griech. dá͞iesthai (δαίεσθαι) ‘teilen, verteilen’..."

Der Bedeutungswechsel im juedischen Gebrauch ist dann einfach zu erklaeren.

Ich scheine Dich nicht ganz zu verstehen Ulan, aber ich probiers.
Dass der Bergriff des "Dämon" im Polytheismus auf verschiedene Götter angewandt wurde, sagt nicht sehr viel über die Bedeutung des Wortes "Dämon" an sich aus.
So willkürlich, so unlogisch der Polytheismus ist, so willkürlich ist auch die Verwendung des Begriffes des "Dämon" in ihm.

"Dämon" heißt schlicht, "dass was eines teilt".
Das der "Dämon" im Monotheismus negativ besetzt ist, ist logisch, ist es doch das Gegenteil vom ver-einen.

Nun, ich habe nur ausgefuehrt, was das Etymologie-Lexikon, das Du zitiert hast, zu dem Begriff "Daemon" sagt. In dem Zusammenhang ist es zwar nett zu wissen, was die Wurzel bedeutet, aber wenn der Begriff von "Zuteilen" kommt, ist halt das massgeblich. Die erneute Bedeutungsverschiebung in einer semitischen Sprachwelt, die mit der Wurzel sowieso nichts zu tun hat, ist dafuer vollkommen unerheblich, auch wenn sie dann letztlich wieder ueber die Religion zurueck auf das Griechische gewirkt hat.

Dass die urspruengliche Bedeutung der Wurzel sich wunderbar in christliche theologische Ueberlegungen hineininterpretieren laesst, ist zwar ein netter Effekt, aber mit Etymologie hat das alles nun wirklich gar nichts mehr zu tun. Hier laesst Du Deinen Sinn fuer Aesthetik ueber logische Zusammenhaenge siegen.
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#19
(15-08-2019, 19:54)Claro schrieb:
(14-08-2019, 17:32)oswaldo_8553 schrieb:
(14-08-2019, 09:44)Claro schrieb: Zurecht wurde der Vielgötterglaube verworfen, da er unlogisch ist.
Das Judentum, das hier den einen Gott bezeugt, hat damit einen bedeutenten Entwicklungsschritt gesetzt.
Daß dies auf Widerstand stößt war verständlich, hat es doch auch einen wesentlichen Einfluss auf den Einzelnen.

Die Dämonen, die den dämonisierten Gadaren quälten, waren keine Götter, sondern gefallene Engel. Als Jesus nach dem Namen desjenigen fragte, der den Mann quälte, antwortete er: Legion, denn es gab viele Dämonen, die ihn bedrängten (Markus 5,20).

So wie es "gute" Engel im Dienst Gottes gibt (Hebräer 1,14), gibt es "böse" Engel, die im Dienst des Satans, des Fürsten der Dämonen, stehen.

Weil sie unsichtbar und unkörperlich sind, sind sowohl "gute" als auch "böse" (Dämonen-) Engel für das menschliche Auge nicht erkennbar, weil sie in der Geisterwelt wirken.

Sicher waren Dämonen keine Götter!

Alles was sich im Bereich des Geistes, des Denkens abspielt ist sinnlich nicht erfahrbar.
Weder für das Auge noch mit anderen Sinnen.
Sinnlich wird es dann in weiterer Folge, durch die entsprechenden Handlungen.
Dort wo sich Gedanken in Handlungen manifestieren.

Dämonen sind keine unpersönlichen Wesen. Im Gegenteil, sie haben Eigennamen und individuelle Merkmale.

Tobias apokryphisches Buch (Altes Testament Tobit) erzählt von einem Dämon, Ashmodai, der alle sieben Ehemänner einer Frau (Sara) tötete, bevor sie überhaupt eine eheliche Beziehung hatten.

Ein anderes apokryphisches Buch - Henoch - wird im kanonischen Buch Juda erwähnt, obwohl es apokryphisch ist. Dieses Buch zitiert auch die Namen verschiedener Dämonen, von denen jede auf eine bestimmte böse Technik spezialisiert war, die den Ehediluvern beigebracht wurde.
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#20
Claro schrieb:Sicher waren Dämonen keine Götter!

Nochmals:

In den ältesten Texten wird δαίμων in der Bedeutung Gott oder Göttin verwendet.

Beispielsweise von Homer (Il. 3,420 11,480 15,418.468 21,93 und Od. 2,134 3,27.166 4,275 5,396 6,172 7,248 9,381 12,169 12,295 14,386 16,370 17,343 19,10.138 21.201).

Platon (Krat. 398b) führt δαίμων von δαήμων (=kundig) her, andere von δαίω (=teilen, zuteilen).

Die Etymologie ist unsicher.

Wesentlich ist wie ein Wort in der Kultur, der man es entlehnt hat, in Verwendung stand.
MfG B.
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#21
(16-08-2019, 00:48)Bion schrieb: Wesentlich ist wie ein Wort in der Kultur, der man es entlehnt hat, in Verwendung stand.


Nicht zwangsläufig. Gerade des Judentum ist sehr selbstbewußt und baute in die Septuginta griechische Begriffe ein, ohne sich einen Deut zu scheren welche Bedeutung diese in der griechischen Kultur haben

Das griechische Wort Hades wurde für den israelitischen Scheol verwendet - obwohl sich die Griechen unter dem Hades etwas ganz anderes vorstellten als die Israeliten unter dem Scheol
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#22
Und was soll das jetzt mit der Etymologie übernommener und bedeutungsentstellter Begriffe zu tun haben?
MfG B.
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#23
(15-08-2019, 22:42)Ulan schrieb: Nun, ich habe nur ausgefuehrt, was das Etymologie-Lexikon, das Du zitiert hast, zu dem Begriff "Daemon" sagt. In dem Zusammenhang ist es zwar nett zu wissen, was die Wurzel bedeutet, aber wenn der Begriff von "Zuteilen" kommt, ist halt das massgeblich.

Das von Dir behauptete steht da aber nicht.
Weder ist das Wort "Dämon" vom "Zuteilen" abgeleitet, noch bedeutet der Begriff ansich etwas in diese Richtung.

Dä/mon bedeutet  zer-teilen dā(i)-, des all-einigen, einzigen, griech. mónos (μόνος)
Mir erschließt sich nicht, wie Du darauf kommst, dass der "Dämon" vom "Zuteilen" abgeleitet sein soll.
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#24
(16-08-2019, 00:48)Bion schrieb:
Claro schrieb:Sicher waren Dämonen keine Götter!

Nochmals:

In den ältesten Texten wird δαίμων in der Bedeutung Gott oder Göttin verwendet.

Beispielsweise von Homer (Il. 3,420 11,480 15,418.468 21,93 und Od. 2,134 3,27.166 4,275 5,396 6,172 7,248 9,381 12,169 12,295 14,386 16,370 17,343 19,10.138 21.201).

Platon (Krat. 398b) führt δαίμων von δαήμων (=kundig) her, andere von δαίω (=teilen, zuteilen).

Die Etymologie ist unsicher.

Wesentlich ist wie ein Wort in der Kultur, der man es entlehnt hat, in Verwendung stand.

Ich habe nicht bestritten dass das Wort "Dämon" für Götter verwendet wurde.

Und ja, die Griechen haben es in ihrem Fall schon korrekt angewandt.
Es paßt in diesem Fall aber nur, weil die Vielgötterei ansich schon inkonsistent ist und deshalb fallen die Fehler die danach gemacht werden, auch nicht mehr auf.
Auf eine Lüge, wird diese nicht beseitigt, folgen weitere Lügen, die zur ersten aber in einem logischen Zusammenhang stehen.
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#25
(16-08-2019, 01:35)Claro schrieb: Ich habe nicht bestritten dass das Wort "Dämon" für Götter verwendet wurde.

Und ja, die Griechen haben es schon korrekt angewandt.


Die Griechen kannten gute und schadenbringende Götter.
Aus jüdisch-christlicher Sicht waren auch die guten griechischen Götter Dämonen
Das liegt am Monotheismus
Der Ägyptologe Prof Jan Assmann (Uni Heidelberg) hat das Thema des Monotheismus näher behandelt

Google: Jan Assmann Monotheismus
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#26
(15-08-2019, 23:16)oswaldo_8553 schrieb: Dämonen sind keine unpersönlichen Wesen. Im Gegenteil, sie haben Eigennamen und individuelle Merkmale.

Tobias apokryphisches Buch (Altes Testament Tobit) erzählt von einem Dämon, Ashmodai, der alle sieben Ehemänner einer Frau (Sara) tötete, bevor sie überhaupt eine eheliche Beziehung hatten.

Ein anderes apokryphisches Buch - Henoch - wird im kanonischen Buch Juda erwähnt, obwohl es apokryphisch ist. Dieses Buch zitiert auch die Namen verschiedener Dämonen, von denen jede auf eine bestimmte böse Technik spezialisiert war, die den Ehediluvern beigebracht wurde.

Habe ich auch nie behauptet, das Dämonen unpersönlichen Wesen wären.
Sicher sind sie personal, sie sind ja schließlich etwas bestimmtes.
Unabhängig von der Verschiedenheit und Anzahl.
Jesus hat aus Maria Magdalena sieben davon ausgetrieben.
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#27
Na das muß ja eine arge Hexe gewesen sein
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#28
(16-08-2019, 01:46)Sinai schrieb:
(16-08-2019, 01:35)Claro schrieb: Ich habe nicht bestritten dass das Wort "Dämon" für Götter verwendet wurde.

Und ja, die Griechen haben es schon korrekt angewandt.


Die Griechen kannten gute und schadenbringende Götter.
Aus jüdisch-christlicher Sicht waren auch die guten griechischen Götter Dämonen
Das liegt am Monotheismus
Der Ägyptologe Prof Jan Assmann (Uni Heidelberg) hat dies näher ausgeführt

Ist mir nicht bekannt das die guten Götter der Griechen vom Monotheismus als Dämonen übernommen wurden.
Ich denke, der ganze griechische Götterhimmel wurde im Monotheismus entsorgt.
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#29
(16-08-2019, 01:55)Claro schrieb: Ist mir nicht bekannt das die guten Götter der Griechen vom Monotheismus als Dämonen übernommen wurden.
Ich denke, der ganze griechische Götterhimmel wurde im Monotheismus entsorgt.


Als die Griechen die Zeus-Statue im Tempel von Jerusalem aufstellten, waren sie die Herren und konnten nicht "entsorgt" werden, genauso wenig wie die Zeus-Statue

Allerdings wurde Zeus und die Zeus-Statue als feindliche Gottheit wahrgenommen
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#30
(16-08-2019, 02:03)Sinai schrieb:
(16-08-2019, 01:55)Claro schrieb: Ist mir nicht bekannt das die guten Götter der Griechen vom Monotheismus als Dämonen übernommen wurden.
Ich denke, der ganze griechische Götterhimmel wurde im Monotheismus entsorgt.


Als die Griechen die Zeus-Statue im Tempel von Jerusalem aufstellten, waren sie die Herren und konnten nicht "entsorgt" werden, genauso wenig wie die Zeus-Statue

Allerdings wurde Zeus und die Zeus-Statue als feindliche Gottheit wahrgenommen

Ich meinte,in dem Sinne entsorgt, dass sie im Monotheismus ihre Bedeutung verloren.
Sie waren dann weder gut noch böse, sondern einfach ausschließlich materiell existent.
Während die Griechen ihren Statuen ja übernatürliche Kräfte zuschrieben.
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