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Dämonen, geistige Kriegsfuehrung und Reich der Finsternis
Heute ist bekannt, daß Wale über erstaunlich große Entfernungen miteinander kommunizieren können

Vor 200 Jahren wurde das als "Seemannsgarn" und Aberglauben abgetan

Heute spricht man von mehreren Tausend Kilometern !
Vgl. Walgesang - Wikipedia
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(10-09-2019, 21:54)Sinai schrieb: Die Wirkungsweise des geheimnisvollen Ortes mit seinem Stollen ins Berginnere und seinen Quellen die aus dem Berginneren kamen, konnte niemand erklären.

Das hatten wir jetzt schon zig mal. Falsches Beispiel. Um eine Wirkung nachzuweisen, muss man den Mechanismus nicht kennen. Wenn da eine Wirkung ist, kann man sie trotzdem nachweisen. Das, was Ekkard ansprach, sind Aspekte, die keinerlei nachweisbare Wirkung haben.
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Ich hatte geschrieben:
. . . sind Mythen (Gottesgeschichten) und mythologische Figuren (Gott, Götter, Engel, Dämonen) ohne jeden Belang, weil ihre Eigenschaften nicht objektiv nachprüfbar sind.

(10-09-2019, 21:54)Sinai schrieb: Diese "Beweisführung" steht aber auf schwachen Beinen. Nun deshalb weil die Menschheit nicht in der Lage ist etwas nachzuprüfen soll es nicht existieren ??
Ja, ganz sicher ist das so. Denn, was keine nachprüfbare Wirkung zeigt, ist keine verlässliche Größe oder kein verlässlicher Vorgang, vulgo: Mal so, mal so!

Dein Beispiel ist am Thema vorbei, wie auch schon Ulan richtig gestellt hat. Wenn diese Heilungen eintreten - und zwar immer wieder in statistisch signifikanter Weise - dann ist die Prüfung bestanden. Also gerade nicht mal so und dann wieder nicht.

(10-09-2019, 21:54)Sinai schrieb: ..., es kann ja Dinge geben von denen die Wissenschaft heute noch keine Ahnung hat[/size]
Ja selbstverständlich! Man braucht, um die Prüfung durchzuführen nichts weiter, als einige hundert fundierte Berichte über nachgewiesene Heilungen. Ergibt sich ein signifikanter Überschuss an Geheilten, der deutlich größer ist, als bei unbehandelten Personen mit gleichem Krankheitsbild, dann ist die Prüfung bestanden. Es ist nur ein Tüpfelchen auf dem i, wenn man dabei auch den Wirkungsmechanismus erkennen würde.

Wie sich aber in zahllosen Fällen gezeigt hat, gibt es weder die Signifikanz noch ein Überwiegen von Heilungen gegenüber Kontrollgruppen. In allen diesen vielen Fällen entspricht die Heilung einem subjektiven Wunschdenken, das zufällige Heilungen dem Ort oder der Prozedur zuordnet.

Und für Götter, Geister und Dämonen gilt dies in besonders eklatanter Weise!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(10-09-2019, 21:56)Sinai schrieb: Wer weiß, was in Lourdes noch zutage kommt


Nicht unbedingt radioaktiv, es kann ja Dinge geben von denen die Wissenschaft heute noch keine Ahnung hat

(11-09-2019, 16:44)Ekkard schrieb: Ja selbstverständlich! Man braucht, um die Prüfung durchzuführen nichts weiter, als einige hundert fundierte Berichte über nachgewiesene Heilungen. Ergibt sich ein signifikanter Überschuss an Geheilten, der deutlich größer ist, als bei unbehandelten Personen mit gleichem Krankheitsbild, dann ist die Prüfung bestanden.



Wenn heute eine neue Therapie entwickelt wird (eine neue Strahlentherapie), dann wird diese klinisch geprüft.
Um von der Schulmedizin anerkannt zu werden, sind tausende Klinikberichte erforderlich. Da ist nicht bloß 1 Klinik einbezogen, sondern mehrere große Kliniken in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreichs, Englands, Hollands . . .
Da sammeln wohl hunderte Kliniken und tausende Fachärzte in den Kliniken jahrelang Daten

Wie soll das denn bei einem Wallfahrtsort wie Lourdes vor sich gehen ??

Da kommen zwar tausende Kranke aus allen Himmelsrichtungen, aber ein Wallfahrtsort ist keine Klinik, da werden keine Daten von Kranken erfaßt, da sind keine Fachärzte am Werk, die alles wissenschaftlich genau dokumentieren - ein Wallfahrtsort ist eben keine Klinik.

Das ist eine ganz andere Welt

Ich finde es unsinnig derartige wissenschaftliche Standards von einem Wallfahrtsort zu verlangen - das kann ja gar nicht funktionieren und ist auch nicht geplant

Nach dem Aufenthalt fahren alle Besucher wieder in alle Himmelsrichtungen davon, niemand weiß ihre Heimadresse und niemand ist mit ihnen in Kontakt

Oft treten Heilungen erst nach einer gewissen Zeitverzögerung auf.
Siehe auch den erwähnten radiaoktiven Vorgang in Gastein, der lange Zeit wisssenschaftlich völlig unerklärlich war:
"Auch wurde beobachtet, dass die Wirkung der Kur erst einige Wochen nach dem Aufenthalt zum Tragen komme.[4][5]"
[4] Joseph Kiene: Die warmen Quellen zu Gastein. Ein Beitrag. 2., verm. Aufl. Duyle, 1847.
[5] Robert Exner: Über die Nachwirkung der Gasteiner Kur. In: Der Balneologe. Jg. 8. 1941, H. 2.
Gasteiner Kur - Wikipedia

Doch kehren wir zu Lourdes zurück:
Manchmal werden Kranke sofort geheilt, meistens erst zeitverzögert - wenn sie schon in der Heimat zurück sind

Und da ist es zu spät, mit klinischer Dokumentation (rückwirkend?) anzufangen

Das Prozedere der klinischen Dokumentation eignet sich eben für Kliniken - aber keinesfalls für Orte wie Lourdes
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(11-09-2019, 16:44)Ekkard schrieb: Wie sich aber in zahllosen Fällen gezeigt hat, gibt es weder die Signifikanz noch ein Überwiegen von Heilungen gegenüber Kontrollgruppen.



Ich bin ganz sicher kein Werber für Wallfahrtsorte

Aber ich muß dennoch anmerken, daß dort eben nicht in klinischen Kategorien wie "Kontrollgruppen" gedacht wird.

Wie sollte denn so eine "Kontrollgruppe" konkret aussehen? Meinst Du da werden tausende Kranke zum Wallfahrtsort gelockt, ihnen aber der Zutritt zur Grotte verweigert - um dadurch sehen zu können, ob die Angehörigen dieses Clusters geheilt werden oder nicht ?

Ein Wallfahrtsort funktioniert nicht nach dem Muster von Kliniken
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Oder sehen wir zum Thema Telepathie

Sogar die atheistische Sowjetunion nahm die Telepathie ernst - und machte in den 70er Jahren aufwendige Versuche mit Leuten auf weit
entfernten U-Booten
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Das ist wieder mal ein Haufen unueberlegter Einwaende.

Bei der klinischen Pruefung geht es neben der Wirksamkeitsueberpruefung vor allem auch um eine exakte Statistik der Nebenwirkungen. Fuer einen reinen Wirkungsnachweis ist das vollkommen egal, ob es auch Nebenwirkungen gibt. Wirkungsnachweise brauchen kontrollierte Bedingungen und eine gewisse statistisch relevante Anzahl von Menschen. Bei deutlicher Wirkung ist die Zahl gar nicht mal so gross (unter 100).

Ja, Plaetze wie Lourdes haben das Problem, dass sie keine kontrollierte Umgebung darstellen. Im Prinzip erzaehlst Du uns aber nur, warum bis jetzt kein Nachweis der Wirksamkeit erbracht wurde. Wenn irgendjemand das wollte, koennte er es schon versuchen, aber das ist halt nicht gewollt. Da ist also der Wille schlicht nicht da. Ausserdem ist es doch bei Glaubensangelegenheiten eh egal, ob gezeigt wird, dass etwa nicht wirkt. Die Leute glauben dadurch nur noch staerker (sunk cost fallacy). Siehe z.B. Homoeopathie als ein Beispiel, wo Humbug einfach nicht zu elimieren ist.

Sowohl die USA als auch die Sowjetunion haben Telepathie untersucht, ja. Beide kamen zu dem Schluss, dass sie nicht existiert.
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(02-09-2019, 22:23)Sinai schrieb:
(02-09-2019, 22:15)Claro schrieb: Menschen kommen zum Leben durch das Wort

Dies kann ich nicht nachvollziehen. Denn Myriaden von Menschen haben durch das Wort das Leben verloren !
Denk doch an die Märtyrer
Sie folgten dem Wort Gottes und wurden dafür in der Arena den Raubtieren zum Fraß vorgeworfen

Hallo Sinai!

Lk 9,24
Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's erhalten.

Es geht bei Jesus mehr als um das zerbrechliche Leben hier auf Erden.
Für uns, zumindest für mich unvorstellbar, aber es gibt Zeugnisse, wo seinerzeit Menschen darum gebeten haben, das Martyrium zu erleiden.

Von der Ewigkeit her gesehen ist der irdische Tod logisch und auch nichts Schreckliches.
In die Ewigkeit kann nur eingehen, der das Endliche abgelegt hat.
Die sogenannten Heiligen versuchen das was endlich ist, schon zu Lebzeiten abzulegen, aber entgültig macht es der Tod.
Es ist aber keine willkürliche Lebenshingabe, sonder eine Hingabe um der Liebe, der Wahrheit willen



(02-09-2019, 23:27)Sinai schrieb:
(02-09-2019, 22:15)Claro schrieb: Eine Rolle spielt eine wahrhaftige Verbindung der Menschen untereinander dann, wenn die besondere Würde des Menschen definiert werden soll, die dann ausnahmslos auf alle Menschen angewendet werden soll.
Eine willkürlich vereinbarte Verbindlichkeit bricht unter Last, mitunter sehr schnell zusammen.


Hallo 'Claro'
Satz 2 glaube ich Dir: "Eine willkürlich vereinbarte Verbindlichkeit bricht unter Last, mitunter sehr schnell zusammen."

Satz 1 ("ausnahmslos auf alle Menschen angewendet") klingt wie der blanke Hohn wenn man das Alte Testament liest
Im NT scheint das besser zu werden,*) aber das letzte Buch des NT (die Apokalypse) atmet wieder einen sehr rassistischen Geist - da ist plötzlich wieder von den 12 Stämmen die Rede !
Geheime Offenbarung 7:4


*) Matth 15:24 ist jedoch ziemlich erschreckend
Hallo Sinai!

Joh 1,1

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.Dieses war im Anfang bei Gott.Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen.Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.


Das „“Wort, das „wahre Wort“ ist der Möglichkeit nach auf alle Menschen anwendbar.
Das Wort macht den Menschen erst zum Menschen.Ohne dem Wort wäre der Mensch bewußtlos.
Der Mensch kann weder mit Tieren noch mit der Natur eins sein, sondern durch das Wort ist es den Menschen möglich, eine Einheit unter seinesgleichen, also unter Menschen zu bilden und das ausnahmslos.
Beim Wort unterscheidet man halt das wahre Wort und das Wort wider dem Wort, den Widerspruch bzw die Lüge.

Mir ist nicht bekannt, dass die Offenbarung schon logisch aufgeschlüsselt worden wäre.
Was ich so weiß, ist es unter anderem die Bedeutung der Zahlen in der Offenbarung, welchen den Theologen Kopfzerbrechen bereitet.
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(03-09-2019, 08:28)Ulan schrieb:
(02-09-2019, 22:15)Claro schrieb: Wie gesagt, es ist unerheblich ob es zu dem Text eine reale eherne Schlange gibt oder nicht.
Schön wenn es sie gibt, ja und.
Kein Mensch bleibt bzw kommt zum Leben durch das anschauen einer ehernen Schlange.
Menschen kommen zum Leben durch das Wort, durch das wahre Wort, oder wie bei Mose, wenn man Ihnen ihre Falscheit bzw Lüge vor Augen führt, damit sie sich davon abwenden.
Wäre der Text wie Du meinst in Bildern, in Symbolen geschrieben, wäre er wohl mehr oder weniger sinnlos.

Hier liegt die Konfusion, die ich ansprach. Nochmal: Du interpretierst den Text hier als Bilder. Du gibst dem Text einen uebertragenen Sinn, weil Du ihn als Bild interpretierst. Im konkreten Fall ist das Aufblicken zu der Schlange fuer Dich ein Bild fuer Erleuchtung, wie Du Sinai erklaerst.

Ein Bild würde ich mir dann machen, wenn ich in Bezug auf den Text Israeliten im Kopf hätte, die auf eine eherne Schlange aufschauen.
Stattdessen versuche ich herauszufinden, was das Wort bedeutet, auf was es hinweist, mit welchem es verwandt ist.

blicken > bleich > blass, hell
Es entspricht somit wohl mehr einem „hellen Köpfchen“, also einer Bewußtwerdung.

Diese Deutung halte ich für logisch, weil so  der Text einen Sinn ergibt und mithin auch den Erfahrungen und Tatsachen entspricht.
Heilsam ist das Bewußtsein darüber,was das Leiden verursacht und nicht das bloße schauen auf einen Gegenstand.

(03-09-2019, 08:28)Ulan schrieb:
(02-09-2019, 22:15)Claro schrieb:
Ulan schrieb:Ich sehe jetzt wirklich nicht, inwieweit die Annahme des "Boesen an sich" oder des "Guten an sich" irgendetwas zur Ursachenfindung beitragen wuerde. Das ist eine Scheinloesung, die ein Platzhalter fuer die Erkenntnis, dass man es nicht weiss, ist.

Das Gute und das Böse selbst ist die Ursache.
Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich unser Dasein.
Der Mensch ist nicht die Ursache des Guten und des Bösen
und der Mensch hat auch nicht die Macht das Gute oder das Böse zu bestimmen, es sind gegebene Kategorien des Geistes.

Der Mensch hat je nach Charakterstärke die Macht das Gute und das Böse zu wählen.
„Ich habe Dir das Gute und das Böse vor Augen geführt.Wähle das Gute!“ steht sinngemäß geschrieben.
Nun, wirklich erklaeren tut das trotzdem nichts. Vor allem steht aber natuerlich die Praemisse hier auf wackeligen Beinen. Was gut und was boese ist, wird letztlich von Menschen entschieden. Wer sollte das sonst tun?

Kein Mensch entscheidet zB das Liebe gut ist und kein Mensch entscheidet, dass ein  Verbrechen böse ist, denn dass was es ist, ist es aus sich selbst heraus.
Das ist seine Wahrheit, unabhängig wie Einzelne das beurteilen.

(03-09-2019, 08:28)Ulan schrieb:
(02-09-2019, 22:15)Claro schrieb:
Ulan schrieb:Verbindlichkeit ist immer Vereinbarungssache. Ob das Soziologie, Humanismus oder irgendeine Religion ist, spielt dabei keinerlei Rolle.
Eine Rolle spielt eine wahrhaftige Verbindung der Menschen untereinander dann, wenn die besondere Würde des Menschen definiert werden soll, die dann ausnahmslos auf alle Menschen angewendet werden soll.
Eine willkürlich vereinbarte Verbindlichkeit bricht unter Last, mitunter sehr schnell zusammen.
Ich zaehle Religionen unter willkuerliche Vereinbarungen. Menschen verschiedener Regionen haben da unterschiedliche Ansaetze gefunden, auch was solche Fragen angeht.

Religion ist ja der Versuch einer gedanklichen Rückbesinnung bis zum Ursprung und keine Vereinbarung.
Das Ergebnis dieser Gedanken und das damit zusammenhängende Regelwerk der verschiedenen Religionen, kann mitunter willkürlich vereinbart sein.

(03-09-2019, 08:28)Ulan schrieb:
(02-09-2019, 22:15)Claro schrieb: Um dem Leben jedes Einzelnen eine Würde zu geben die unantastbar ist, braucht es einen wahren Grund, der von willkürlichen Vereinbarungen unabhängig ist.
Dieser wahre Grund ist durch den Geist, der Form des Denkens, gegeben.
Als religiöser Mensch sagt man, der Wert des Menschen ist durch Gott der Geist ist, begründet.
Diese Verbindung im Geiste ist einzigartig und nirgends sonst, kann der Mensch den wahren Wert des menschlichen Lebens ableiten.

Der Einzelne ist auf seinen Nächsten unbedingt angewiesen, macht ihn sein Nächster ja erst zum Menschen.
Ohne seinem Nächsten, ohne ein adäquates Gegenüber, erkennt der Einzelne sich selbst nicht als Mensch.
So ist jeder einzelne Mensch der Möglichkeit nach unendlich wertvoll für das Leben des Anderen.

Nun, der Humanismus hat genau dieselben Grundlagen und kommt zu denselben Schluessen. Mit Religiositaet hat das also alles gar nichts zu tun.

Hätte der Humanismus die selben Grundlagen, wäre er wohl eine Religion.
Ich würde eher sagen, er hat sich von dieser im Laufe der Zeit verabschiedet und das war ein Rückschritt.
Ihm ist die allgemeine, wahre Verbindung unter den Menschen verloren gegangen.
Der Humanismus leitet zwar Tugenden von den Religionen ab, ihm ist aber der Maßstab, der wahre Grund verloren gegangen und ist somit nicht mehr, als eine willkürliche Vereinbarung.

Willkürliche Vereinbarungen haben es an sich, daß unter Belastung, das Subjektive immer am höchsten eingeschätzt wird und die Allgemeinheit mehr oder weniger außen vor gelassen wird.
In weiterer Folge brechen alle willkürlich vereinbarten,  guten Vorsätze, dadurch auseinander.
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(03-09-2019, 17:37)Ekkard schrieb: Ein Text ist in mehrfacher Hinsicht eine Kette von Symbolen, deren Bedeutung allein vom Menschen kommt und allein vom Menschen "gelesen", im besten Fall verstanden wird. Deshalb ist es müßig zu diskutieren, was "Bild" (= Symbol) und was Textbedeutung ist. Alles spielt sich allein in der Vorstellungswelt des Menschen ab. Die Symbolkette (Reihe von Sprach-Bildern) tut oder veranlasst von sich aus nichts. Sie ist, für sich genommen, verschmutztes Papier.

Die Begriffe "gut" oder "böse" passen genauso in dieses Schema. Sie sind, für sich genommen, bedeutungslos. Erst unsere Vorstellung davon, was wir uns wünschen und was uns vielleicht gewaltsam vorenthalten wird, macht einen Sachverhalt zum "Guten" oder zum "Bösen". (Menschliche) Urteile haben für sich genommen oder im Absoluten keine Substanz.

Religion bzw. der Glaube kann doch nicht einfach etwas Substanzloses behandeln, als habe es eine eigenständige, substanzielle Natur (oder Wesen). Deshalb hakt hier auch mein Verständnis der Diskussion aus.


Wörter, Zeichen, Bilder, Symbole sind doch erst einmal nur Farbflächen die der Mensch deutet, deuten soll.
Der Mensch hat die Fähigkeit, die Aufgabe, zu deuten. Der Mensch ist aber nicht die Ursache des Deutens, des Urteilens, des Verstandes an sich.

Das Gute und das Böse, sind an deren ausgeprägten Enden jeweils Größen, die über jegliches menschliches Urteilen und Verhandeln erhaben sind.
Das Gute und das Böse ist die „Substanz“, mit der Religionen umgehen.
Zwischen diesen beiden Polen läuft das menschliche Urteilen ab.
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(10-09-2019, 12:13)Ekkard schrieb: Da hast du gewiss Recht!
Die tatsächlich wirkenden (physikalischen) und nachprüfbaren Dinge und deren Verhalten zu ignorieren, nennt man "Realitätsverlust".

Die Mythologie als Ausgedachtes, Wirkungsloses ist nichts weiter als eine Hilfskontruktion zur Verhaltenssteuerung. Ohne menschliche Köpfe sind Mythen (Gottesgeschichten) und mythologische Figuren (Gott, Götter, Engel, Dämonen) ohne jeden Belang, weil ihre Eigenschaften nicht objektiv nachprüfbar sind. Im Zweifel existieren sie nicht. (Und nicht umgekehrt!)

Hallo Ekkard!

Ohne das Denken ist nicht nur Gott belanglos, sondern die gesamte Realität.
Wie willst Du die Realität ohne das Denken beweisen?
Das nenne ich dann "Realitätsverlust".
Schön, den nebenbei hast Du auch gleich einen Nachweis für die Existenz des Geistes, die Form des Denkens, gebracht.
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(10-09-2019, 10:31)Ulan schrieb: Ich bin mir sicher, dass die Gefaehrlichkeit dieser Ideenlehre in ihrer neuplatonischen Form sich schon gezeigt hat, denn ich denke, sie ist einer der Hauptursachen fuer den Untergang der Antike. Damals ging das soweit, dass Lesen und Schreiben fast verloren gingen, zusammen mit nahezu dem gesamten Bestand der antiken Schriften. Verehrung eines Jenseits als Ort des einzig Wahren und Guten, als Ort der eigentlichen Realitaet, hatte damals die Vernachlaessigung unseres Hier und Jetzt zur Folge, da Wissen ueber die Welt verachtet wurde. Dies geht auch aus christlichen Schriften, wie denen von Gregor dem Grossen hervor. So etwas kann sich in der Tat wiederholen, und einige Vertreter solcher Ideen haben wir ja auch hier auf dem Forum.

Hallo Ulan!

Völliges Mißverständniss der christlichen Lehre.
Die Realität ist nicht im Jenseits, sondern im Dasein, sowie das Wahre und Gute als auch die Lüge und das Böse real ist.
Gefährlich wird es dort, wo das Gute und das Böse an sich geleugnet wird und alles auf willkürlicher Vereinbarung beruht.
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(10-09-2019, 00:14)Ekkard schrieb: Yep - das macht zwar verständlich, wie Ausgedachtes eine Existenz erhält. Dem widerspreche ich aber, weil diese "Seienden" nicht zweifelsfrei geprüft werden können. Diese "Ideen an sich" sind wirkungslos. Das heißt nicht, dass Gedachtes nicht zur Ursache menschlicher Verhaltenssteuerung werden kann. Wegen der mangelnden Prüfbarkeit können Ideen auch ganz gefährlich für eine Gesellschaft werden. Oder die eine Partialgesellschaft wird zur Gefahr für eine andere ...

Alles was Existent ist, kann nach Möglichkeit auch überprüft werden.
Die Idee des Einzelnen an sich ist schon existent.
Warum soll eine Idee nicht prüfbar sein?
Jede Idee ist in der Regel auf Sinn oder Unsinn hin überprüfbar.

Zitat:Die tatsächlich wirkenden (physikalischen) und nachprüfbaren Dinge und deren Verhalten zu ignorieren, nennt man "Realitätsverlust".
Bist Du dem nicht soeben erlegen? Dem Realitätsverlust?
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(17-09-2019, 15:34)Claro schrieb: Ein Bild würde ich mir dann machen, wenn ich in Bezug auf den Text Israeliten im Kopf hätte, die auf eine eherne Schlange aufschauen.

Nein, das ist die woertliche Auslegung.

(17-09-2019, 15:34)Claro schrieb: Stattdessen versuche ich herauszufinden, was das Wort bedeutet, auf was es hinweist, mit welchem es verwandt ist.

blicken > bleich > blass, hell
Es entspricht somit wohl mehr einem „hellen Köpfchen“, also einer Bewußtwerdung.

Diese Deutung halte ich für logisch, weil so  der Text einen Sinn ergibt und mithin auch den Erfahrungen und Tatsachen entspricht.
Heilsam ist das Bewußtsein darüber,was das Leiden verursacht und nicht das bloße schauen auf einen Gegenstand.

Das ist die bildliche Auslegung, die dazu noch auf merkwuerdigen Bildern, die Du aus unpassenden Etymologien ziehst, beruht.
Das hatten wir aber jetzt alles schon x-mal.

(17-09-2019, 15:34)Claro schrieb: Das Gute und das Böse selbst ist die Ursache.
Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich unser Dasein.
Der Mensch ist nicht die Ursache des Guten und des Bösen
und der Mensch hat auch nicht die Macht das Gute oder das Böse zu bestimmen, es sind gegebene Kategorien des Geistes.

Der Mensch hat je nach Charakterstärke die Macht das Gute und das Böse zu wählen.
„Ich habe Dir das Gute und das Böse vor Augen geführt.Wähle das Gute!“ steht sinngemäß geschrieben.

Also Kategorien, die Du selbst mit Inhalt fuellst, was ich gesagt habe.

(17-09-2019, 15:34)Claro schrieb: Kein Mensch entscheidet zB das Liebe gut ist und kein Mensch entscheidet, dass ein  Verbrechen böse ist, denn dass was es ist, ist es aus sich selbst heraus.
Das ist seine Wahrheit, unabhängig wie Einzelne das beurteilen.

Natuerlich entscheiden das Menschen. Du predigst hier nur. Was ein Verbrechen ist, entscheiden Gesellschaften in sehr unterschiedlicher Weise. Fuer das Toeten eines Menschen kannst Du mal die Giftspritze und mal eine Medaille bekommen. Das ist alles Auslegungssache, selbst bei solch einem Extrembeispiel.

(17-09-2019, 15:34)Claro schrieb: Religion ist ja der Versuch einer gedanklichen Rückbesinnung bis zum Ursprung und keine Vereinbarung.
Das Ergebnis dieser Gedanken und das damit zusammenhängende Regelwerk der verschiedenen Religionen, kann mitunter willkürlich vereinbart sein.

Was hier zaehlt, ist die gesellschaftliche Struktur, die dahinter steht. Dass wir es hier mit willkuerlichen Vereinbarungen zu tun haben, sieht man ja daran, dass es viele Religionen gibt, die alle etwas anderes sagen.

(17-09-2019, 15:34)Claro schrieb: Hätte der Humanismus die selben Grundlagen, wäre er wohl eine Religion.
Ich würde eher sagen, er hat sich von dieser im Laufe der Zeit verabschiedet und das war ein Rückschritt.
Ihm ist die allgemeine, wahre Verbindung unter den Menschen verloren gegangen.
Der Humanismus leitet zwar Tugenden von den Religionen ab, ihm ist aber der Maßstab, der wahre Grund verloren gegangen und ist somit nicht mehr, als eine willkürliche Vereinbarung.

Anders herum: der Humanismus ist die Essenz des sozialen Regelwerkes, das in Religionen steckt, ohne das ueberfluessige mythologische Beiwerk. Insofern repraesentiert er mehr oder weniger die Reinform der gesellschaftlich relevanten Teile von Religion.

(17-09-2019, 15:34)Claro schrieb: Willkürliche Vereinbarungen haben es an sich, daß unter Belastung, das Subjektive immer am höchsten eingeschätzt wird und die Allgemeinheit mehr oder weniger außen vor gelassen wird.
In weiterer Folge brechen alle willkürlich vereinbarten,  guten Vorsätze, dadurch auseinander.

Das sieht man ja an der Geschichte der meisten Religionen allzu deutlich.

(17-09-2019, 18:27)Claro schrieb: Hallo Ulan!

Völliges Mißverständniss der christlichen Lehre.
Die Realität ist nicht im Jenseits, sondern im Dasein, sowie das Wahre und Gute als auch die Lüge und das Böse real ist.
Gefährlich wird es dort, wo das Gute und das Böse an sich geleugnet wird und alles auf willkürlicher Vereinbarung beruht.

Ich glaube, da schlaegt mal wieder Deine geschichtliche Unbedarftheit zu. Ich habe nicht von Deiner Auslegung der christlichen Lehre geschrieben, sondern der historischen Wirklichkeit des Christentums. Wie Du Dir wuenscht, dass die christliche Lehre das ausgelegt haette, ist zwar nett, aber so war es halt nicht.
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(17-09-2019, 22:44)Ulan schrieb: Fuer das Toeten eines Menschen kannst Du mal die Giftspritze und mal eine Medaille bekommen.


Entschuldigung, daß ich mich hier einmische
Aber das ist schon bizarr verallgemeinernd
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