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17-08-2019, 14:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2019, 14:17 von Sinai.)
Laut dem Ökumenischen Heiligenlexikon wiederholte die Reise Jesu jungen Jahren die Reise des jüdischen Volkes beim Auszug aus Ägypten.
Quelle:
Flucht nach Ägypten - Ökumenisches Heiligenlexikon
heiligenlexikon.de/Literatur/Flucht_nach_Aegypten.html
Jesus . . . "die ihn mit dem Schicksal und der Heilsbedeutung Mose' verbindet, denn die Reise wiederholte somit in Jesu jungen Jahren die Reise des jüdischen Volkes beim Auszug aus Ägypten." (Zitat)
Die Heilige Familie kam dabei zu einem Tal, das heute den arabischen Namen Wadi Al-Natrun hat
Damit steht uns ein definierter Punkt auf der Landkarte zur Verfügung
Auch andere Punkte werden in diesem ausführlichen Bericht genannt
Interessant auch folgende Anmerkung: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie
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17-08-2019, 16:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2019, 16:43 von Ulan.)
Es ist interessant, welche geistigen Spruenge einige Glaeubigen machen, um eigentlich voellig unabhaengige Elemente zu verknuepfen und eine Geschichte daraus zu spinnen. Das sieht man ja an der voellig ueberfluessigen Anmerkung am Schluss. Die Deutsche Nationalbibliothek nimmt solch ein Dokument natuerlich in seine Nationalbiografie auf, weil es fuer Deutschland kulturell einflussreich war. Eine Bestaetigung des Inhalts ist damit ebenso natuerlich nicht verbunden.
Dass die Aegyptenreise der Hl. Familie den Auszug Israels irgendwie nachbilden sollte, ist ja klar, sonst haette Matthaeus dieses Element nicht erfunden. Es passt auch allgemein in die Beobachtung, dass grosse Teile der Kindheitsgeschichten Jesu direkt aus dem Alten Testament uebernommen wurden, inklusive der Namen der beteiligten Personen. Die Reiseroute, die spaetere aegyptische Legenden uns liefern und die ueber diese Legenden in das Heiligenlexikon gekommen ist, hatte den Zweck, alle wichtigen christlichen Einrichtungen der damaligen Zeit in Aegypten abzudecken, so dass jeder Ort seinen Festtag haben konnte. Auf den Exodus kann man hieraus keine Schluesse ziehen.
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17-08-2019, 18:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2019, 18:11 von Sinai.)
(17-08-2019, 16:34)Ulan schrieb: Es ist interessant, welche geistigen Spruenge einige Glaeubigen machen, um eigentlich voellig unabhaengige Elemente zu verknuepfen und eine Geschichte daraus zu spinnen.
Ich würde das Ökumenische Heiligenlexikon nicht so einfach als "einige Gläubige" abwerten
(17-08-2019, 16:34)Ulan schrieb: Das sieht man ja an der voellig ueberfluessigen Anmerkung am Schluss. Die Deutsche Nationalbibliothek nimmt solch ein Dokument natuerlich in seine Nationalbiografie auf, weil es fuer Deutschland kulturell einflussreich war. Eine Bestaetigung des Inhalts ist damit ebenso natuerlich nicht verbunden.
Die Anmerkung "Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie" steht am Ende des Berichtes im genannten Lexikon, vielleicht als Einladung, dort in der "Deutschen Nationalbibliografie" weiterzusuchen
(17-08-2019, 16:34)Ulan schrieb: Dass die Aegyptenreise der Hl. Familie den Auszug Israels irgendwie nachbilden sollte, ist ja klar, sonst haette Matthaeus dieses Element nicht erfunden.
Erfunden? Hier gehst Du zu weit. Das ist Deine reine Vermutung weil nicht sein kann was nicht sein darf
(17-08-2019, 16:34)Ulan schrieb: Es passt auch allgemein in die Beobachtung, dass grosse Teile der Kindheitsgeschichten Jesu direkt aus dem Alten Testament uebernommen wurden, inklusive der Namen der beteiligten Personen.
Aus atheistischer Sicht ist das so, aber aus christlicher Sicht wurden viele Ereignisse des NT im AT vorgeschattet
Zum Begriff "vorgeschattet"
Dieser Begriff ist in der Theologie des NT üblich; siehe etwa hier:
Prophetisches Schaubild :: bibelkommentare.de
(17-08-2019, 16:34)Ulan schrieb: Die Reiseroute, die spaetere aegyptische Legenden uns liefern und die ueber diese Legenden in das Heiligenlexikon gekommen ist, hatte den Zweck, alle wichtigen christlichen Einrichtungen der damaligen Zeit in Aegypten abzudecken, so dass jeder Ort seinen Festtag haben konnte. Auf den Exodus kann man hieraus keine Schluesse ziehen.
Wie stellst Du Dir das alles vor??
Daß Matthäus eine Geschichte erfindet, mit dem Zweck, daß spätere christliche Einrichtungen in Ägypten eine Legende haben ??
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17-08-2019, 18:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2019, 18:24 von Ulan.)
(17-08-2019, 18:10)Sinai schrieb: Ich würde das Ökumenische Heiligenlexikon nicht so einfach als "einige Gläubige" abwerten
Ich meinte offensichtlich Dich.
(17-08-2019, 18:10)Sinai schrieb: Die Anmerkung "Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie" steht am Ende des Berichtes im genannten Lexikon, vielleicht als Einladung, dort in der "Deutschen Nationalbibliografie" weiterzusuchen
Auch hier meinte ich offensichtlich, was Du dort impliziert hattest.
(17-08-2019, 18:10)Sinai schrieb: Erfunden? Hier gehst Du zu weit. Das ist Deine reine Vermutung weil nicht sein kann was nicht sein darf
Nein, das ist so der Stand der Neutestamentik, da das aelteste Evangelium keine Geburtslegenden kennt.
(17-08-2019, 18:10)Sinai schrieb: Aus atheistischer Sicht ist das so, aber aus christlicher Sicht wurden viele Ereignisse des NT im AT vorgeschattet
Wie ueblich missbrauchst Du den Begriff "atheistisch".
(17-08-2019, 18:10)Sinai schrieb: Wie stellst Du Dir das alles vor??
Daß Matthäus eine Geschichte erfindet, mit dem Zweck, daß spätere christliche Einrichtungen in Ägypten eine Legende haben ??
Nein, Matthaeus hat doch gar keine lange Geschichte erfunden, was die Aegyptenangelegenheit angeht. Die Sache mit Aegypten ist eine kurze Erwaehnung und soll, wie in Matthaeus ueblich, irgendwelche Prophezeiungen aus dem AT befriedigen, naemlich dass der Messias aus Aegypten kommen wuerde (das haben wir schon ausfuehrlich diskutiert). Details findet man dort keine.
Die Legenden im Heiligenlexikon dagegen finden sich in keiner Bibel und keinem Evangelium. Sie sind Erfindungen des spaeteren Christentums. Auch in Form der "Legenda Aurea" hatten diese Legenden einen grossen Einfluss auf die europaeische Kunst und Kultur und sind als solche natuerlich kulturell wertvolle Ueberlieferungen. Ihren Wahrheitsgehalt kann man dagegen nahe Null verorten.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2019, 18:56 von Sinai.)
(17-08-2019, 18:21)Ulan schrieb: (17-08-2019, 18:10)Sinai schrieb: Ich würde das Ökumenische Heiligenlexikon nicht so einfach als "einige Gläubige" abwerten
Ich meinte offensichtlich Dich.
(17-08-2019, 18:10)Sinai schrieb: Die Anmerkung "Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie" steht am Ende des Berichtes im genannten Lexikon, vielleicht als Einladung, dort in der "Deutschen Nationalbibliografie" weiterzusuchen
Auch hier meinte ich offensichtlich, was Du dort impliziert hattest.
Ich hatte Aussagen aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon zitiert - warum meinst Du dann mich ?
(17-08-2019, 18:21)Ulan schrieb: Nein, das ist so der Stand der Neutestamentik, da das aelteste Evangelium keine Geburtslegenden kennt.
Eine kühne Behauptung von Dir. Es mag den einen oder anderen Autor geben, der diese Theorie halbherzig vertritt, aber das ist nicht der unwidersprochene Stand der Neutestamentik
Dort ist alles im Fluß
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Tatsächlich kenne ich die Lesart auch, dass der Geburtsmythos "erfunden" wurde, d. h. aus anderen berühmten Mythen entlehnt. Das leuchtet insofern ein, als die ältesten neutestamentlichen Zeugnisse nichts davon erzählen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-08-2019, 22:29 von Sinai.)
(17-08-2019, 19:49)Ekkard schrieb: Tatsächlich kenne ich die Lesart auch, dass der Geburtsmythos "erfunden" wurde, d. h. aus anderen berühmten Mythen entlehnt.
Auch ich kenne solche Lesart, etwa daß die Sintflutgeschichte aus dem Gilgameschepos gestohlen oder "entlehnt" worden wäre.
Ich habe nichts gegen solche Theorien, ich bin bekanntlich ein sehr liberaler und toleranter Mensch (ich bin keineswegs ein unduldsamer Bibelverehrer; die Geheime Offenbarung verehre ich bekanntlich keineswegs) - womit ich aber nicht konform gehe, ist wenn gesagt wird, daß die Lesart daß die Flucht nach Ägypten "erfunden" wurde, die einzige Wahrheit sei
Wenn gesagt wird, daß der Stand der Neutestamentik die Flucht nach Ägypten bestreitet
Es gibt nicht die Neutestamentik - es spielen zu viele Partikularinteressen mit und es ist doch alles im Fluß
Das wäre ja noch schöner, wenn es heute wieder verbindliche Dogmen gäbe
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(17-08-2019, 22:17)Sinai schrieb: ...womit ich aber nicht konform gehe, ist wenn gesagt wird, daß die Lesart daß die Flucht nach Ägypten "erfunden" wurde,...
Womit du konform gehst, ist bei solchen Dingen nicht von Bedeutung.
Wer nicht gelernt hat, Texte kritisch zu lesen, nimmt fromme Legenden halt als historische Berichte entgegen. Das ist weiter nicht schlimm.
MfG B.
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18-08-2019, 01:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-08-2019, 01:19 von Sinai.)
Der ganze Satz lautete:
(17-08-2019, 22:17)Sinai schrieb: womit ich aber nicht konform gehe, ist wenn gesagt wird, daß die Lesart daß die Flucht nach Ägypten "erfunden" wurde, die einzige Wahrheit sei
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Ja. Das mit den "mehreren Wahrheiten" habe ich höflich weggelassen.
Mehrere Wahrheiten dieselbe Sachfrage betreffend sind nicht gut möglich.
Du meinst wohl, dass es mehrere Ansichten eine Sachfrage betreffend geben dürfen müsse. Und diese Möglichkeit hatte ich ja durchaus eingeräumt.
In der gegenständlichen Frage beispielsweise eine historisch kritische und eine fromme Sicht der Dinge.
MfG B.
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