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Soziale Gerechtigkeit
#31
(18-09-2019, 22:20)Sinai schrieb:
(18-09-2019, 17:52)Adamea schrieb: Besitz, der im täglichen Gebrauch ist auch? (z.B. selbstbewohntes Haus)
Das ist dann sehr gemein. Vor allem wenn es sich um ein Erbe handelt, welches den Kindern, die im Niedriglohnsektor arbeiten müssen, das Leben verschönern würde.

Sollte das stimmen, hat 'Adamea' in diesem Punkt aber völlig recht !

Den Besitz von Kapitalisten gleich zu behandeln wie den Besitz von ARBEITERN, die von den Eltern ein Häuschen geerbt haben, wäre wohl eine Frechheit
 
50% ist der Mindeststeuersatz, also von Gleichbehandlung ist nicht die Rede. Es wird nur allgemein davon ausgegangen, dass Du auf nicht selbst erarbeitetes Vermoegen keinen vollen Anspruch hast. Das ist erst einmal nicht ungerecht. Auch 50% des Werts eines Hauses sind schon mal ein schoener Startpunkt, um sich selbst etwas aufzubauen.

In Schweden wird von Steuern halt auch die Krankenversicherung bezahlt, oder Dein Alterssitz im Pflegeheim.
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#32
(18-09-2019, 22:36)Sinai schrieb: Ich verstehe nicht ganz, was Du schreibst. Meinst Du tatsächlich, daß Flüchtlinge nicht zur "Bevoelkerung" gehören und daher nicht zu "alimentieren" wären ?

Daß Du das meinst, kann ich mir schwer vorstellen

Wie definierst Du "Bevoelkerung" ?
Was verstehst Du nun konkret unter "alimentieren" ?

Ich finde es auch sehr frustrierend, wenn Politiker dauernd die Kategorien vermischen, um das Wahlvolk bei Stimmung zu halten.

Nein, Fluechtlinge gehoeren nicht zur Bevoelkerung. Wir sind per Vertrag dazu angehalten, ihnen einen Dach ueber dem Kopf anzubieten, bis sie wieder nach Hause zurueckkehren koennen. Das ist im internationalen Vergleich normalerweise ein Bett  in einem Lager, das sie auch oft genug nicht verlassen duerfen.

Was in Deutschland unter "Fluechtlinge" laeuft, sollte eigentlich oft genug besser als "Immigrant" bezeichnet werden, und fuer Immigranten gilt, wie gesagt, dasselbe Prinzip, das ich vorher genannt habe: der Staat sollte idealerweise die Selbstversorgung ermoeglichen, nicht fuer Nichtstun alimentieren.
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#33
(14-09-2019, 12:09)Geobacter schrieb: Aber zum Thema:
Soziale Gerechtigkeit bedeutet, dass sich jeder selber anstrengen muss, ein etwas größeres Stück vom Kuchen zu ergattern.. wenn er denn meint, ein solch größeres Stück unbedingt haben zu müssen.
Das Kräfteverhältnis ist schon lange im Ungleichgewicht, darum sind Anstrengungen vergebliche Mühe und Zeitverschwendung.
Technologie hat das Verhältnis beeinflusst und verschoben!
Was früher eine Leistung war, ist heute wertlos geworden.

(14-09-2019, 12:09)Geobacter schrieb: Nicht jede Arbeitsleistung ist gleich viel wert. Klo-Putzen mag zwar eine unangenehme Dienstleistung sein, aber dafür braucht es zum Klo putzen weder besonders viel Talent noch eine langjährige Ausbildung.
Wodurch entsteht der Wert einer Arbeit? Was genau macht Berufe wertvoller?
Wodurch entsteht Wertlosigkeit?
Was verursacht oder wodurch kommt der geringere Wert einer Klofrau zustande?
Die Arbeiten mögen sehr einfach sein, aber ihr Körper und ihre Sinne werden beansprucht. Sie muss Putzmitteldämpfe einatmen und hat nie ein schönes Bild vor Augen sondern ihr Blick fällt oft auf Scheiße. Müsste die Klofrau nicht eher ein Schmerzensgeld bekommen oder sonstiges Extrageld?
Klofrauen machen im wahrsten Sinne des Wortes eine Scheißarbeit.

Berufe müssten u.a. nach ihren Arbeitsaufgaben bewertet werden, z.B. in bequem und unbequem. Dies ist unumgänglich wenn Gerechtigkeit wirklich wahrhaftig ehrlich gewollt ist.
Berufe nur nach geistiger Leistungsfähigkeit zu bewerten ist ungercht.

Unbegabten Menschen steht ebenso ein würdevolles leben zu!!!

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#34
(19-09-2019, 01:08)Ulan schrieb: Es wird nur allgemein davon ausgegangen, dass Du auf nicht selbst erarbeitetes Vermoegen keinen vollen Anspruch hast. Das ist erst einmal nicht ungerecht.
Auch 50% des Werts eines Hauses sind schon mal ein schoener Startpunkt, um sich selbst etwas aufzubauen.
50% Steuern führen dazu, dass das Haus verkauft werden muss.
Mit den 50% läßt sich nichts gleichwertiges erreichen.

Eltern vererben ihr Selbsterarbeitetes an ihre Kinder!

Es ist extrem ungerecht, das selbst erarbeitete Vermögen nicht vollständig an seine Kinder vererben dürfen.
Eltern arbeiten FÜR ihre Kinder.

Es gibt Eltern, die haben Kinder in schlecht bezahlte Berufen und so können diese Kinder nie zu Eigentum kommen.
Erben ist das Glück des kleinen "Mannes".
Der Staat nimmt das Familien-Glück weg.

Bei 50% Steuer muss das Haus verkauft werden. ...vorallem, wenn die Kinder kein gutes Einkommen erwerben können.
Dieser Verkauf ermöglicht, dass ein Fremder das selbsterarbeitete Eigentum erwirbt.
Der Fremde hat das Haus NICHT selbst erarbeitet. Der Fremde hat nur selbsterarbeitetes Geld!
Der Besserverdiener hat MEHR Geld!
Kinder, die nur Mindestlohn bekommen verlieren ihr Haus an besser Verdienende.

Der Kern der Ungerechtigkeit liegt in der Wertschätzung und der Niedrigkeit einer Arbeit.

Niederen Arbeiten sind zwar niedrig ABER sie haben ihren WERT in der Wichtigkeit!
Nur weil eine Arbeit leicht ist und keine besonderen anforderungen benötigt, fällt sie unter die Kategorie "niedrig".
Niedere Arbeiten werden unrechtmäßig heruntergestuft.
Hier wird LEIDER nur nach Leicht oder Schwer beurteilt. Leider wird nicht nach Wichtigkeit beurteilt!
Es ist unvernünftig und pure Dummheit die Wichtigkeit einer Arbeit zu missachten.

Arbeiten müssen in erster Linie nach ihrer Wichtigkeit beurteilt werden. Zumindest würde die Vernunft dies tun.

Reinigungsarbeiten gehören zu den wichtgisten Berufen der Erde.
Gesundheit ist von Sauberkeit abhängig.

Dort wo keine bessere Löhne möglich sind, muss der Staat zumindest für Absicherungen in Notfällen sorgen.
Immerhin arbeitet der Geringverdiener für die Funktionserhaltung der Wirtschaft.
Die Höhe des Krankengeldes, Arbeitslosengeldes, Rente, alle Leistungsbezüge hängen vom Nettolohnbetrag ab.
Menschen die im Mindestlohn arbeiten, müssen in Notlagen ihren Nettobetrag weiter bekommen und nicht nur 60% vom Nettolohn.
Das ist Gerechtigkeit!
Jeder Arbeiter wird gebraucht! Also haben sie auch einen stabilen Untergrund verdient.

Das Staatsystem wurde (m.E. offensichtlich) nach einem unvollständigem Denken erschaffen und steht deshalb auf einem unstabilen Fundament!

ALLES braucht ein stabiles Fundament/Grundlage/Halt.
Der Mindestlohnnettobetrag ist das Minimum und eine relativ stabile Grundlage für Menschen die durch andere Menschen mitversorgt werden können.
Der Mindestlohnnettobetrag reicht nicht für Menschen die sich zu 100% selber versorgen müssen. Und er reicht nicht für Menschen die ein Auto brauchen um den Mindestlohn zu bekommen!

Ungerechtigkeit entsteht extrem schnell, wenn der Mensch/Politiker nicht an alles denkt.
Wenn eine lange ZEIT nicht an alles gedacht wurde, dann ist es schwerer das Unrecht zu beheben und es dauert eine längere Zeit bis es behoben ist.

Arbeit ist in erster Linie einfach nur Arbeit.
Arbeit kann nur innerhalb von Zeit stattfinden.
Der Tag hat FÜR JEDEN nur 24 Stunden.
Der gerechte G R U N D W E R T von Arbeit ist durch den Faktor Zeit zu ermitteln möglich.
ZU diesem Grundwert kommen DANN WEITERE Erhöhungen durch Qualifikationen, Hochleistungen und Talente hinzu.
Freilich muss das Mehrkönnen mehr bekommen!
ABER freilich muss auch die niedere Arbeit einen würdigen Grundlohn bekommen!
NUR der wirklich Faule leben gut genug mit H4 !!!
Alles steht im Verhältnis.
Alles ist untrennbar miteinander verbunden.
Alles hat 3 Kategorien, weil alles 2 Seiten hat und sich wenden kann.
Alles ist 1 Werden.
Sorry bin abgeschweift... zurück:

Vermögen entsteht, wenn der Mensch sparsam lebt.
Vermögen entsteht nicht, wenn der Mensch sein Einkommen sofort verlebt z.B. umwelschädliche Flugreisen oder Luxusdampferreisen.
Das Geld ist in Form von einem Haus noch da.
Das Geld ist in Form von Flugreisen weg.
Geld ist eine Energie die man verschwenden kann, erhalten kann, vermehren kann.
Diese drei Möglichkeiten gibt es.
Der Staat kann bei den Bürgern nichts holen di esich ein schäönes Leben genacht haben.
Der Staat kann nur bei Bürgern etwas holen, die vernünftig gewirtschaftet haben! (Jeder Haushalt ist ein Mini-Wirtschaftssystem.)

Alles was ein MEHR ist, kann versteuert werden. Alles kann gezählt werden (z.B. Flugreisen, Häuser, Kinder).
Alles was eine Grundlage ist und weitervererbt wird, sollte vernünftiger Weise nicht versteuert werden, weil der Staat sich sonst ins eigene Knie schießt!
Der Staat erarbeitet sich ständig neue Arme, denen er Sozialleistungen geben muss.
So wie es derzeit leider ist, wird der Vernünftige bestraft unnd der ausschweifend lebende belohnt. Das ist ungerecht!

Im Eigentum der Eltern steckt die Leistungskraft der Eltern.
Kinder müssen Anspruch auf die Weitergabe der frühren Leistungen ihrer Eltern haben!
Eltern arbeiten FÜR IHRE Kinder.
Ein Elternhaus hat emotionalen Wert!
Ein Hausverkauf führt zu 50% Verlust in der materiellen Ebene (K) PLUS zum Verlust des emotionalen Wertes (S) und Heimwerker-Arbeiten die in der Freizeit der Eltern entstanden sind (G).
Der Wert eines Hauses misst sich nicht allein durch Geld.

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#35
(12-09-2019, 23:20)Sinai schrieb:
(12-09-2019, 11:25)Adamea schrieb: Wieviel Geld ist notwendig um in diesen Zeiten überleben zu können und sich zudem etwas Freude gönnen zu können?..also WEDER arm NOCH reich zu sein.
Eine berechtigte Frage - aber nicht zu beantworten.
Es kommt nämlich auch auf die Lebenshaltungskosten an !
Diese Frage können Du und ich nicht beantworten, aber andere Menschen können sie sicherlich beantworten.

Über kompliziertere aber viele weniger wichtigen Dinge gibt es Statistiken, Forschungen usw., also ist es möglich diese einfache Frage zu beantworten.
Außerdem kann vieles über Steuererklärungen herausgefunden werden.

Es wird bestimmt keine Wohnung für unter 300 Euro geben.
Und keiner kann sich täglich für nur 3 Euro ernähren.
Strom, Wasser, Versicherungen, GEZ, Müllgebühren, Medikamente, Kleidung u.a. Notwendigkeiten kennt jeder Mensch.
Es ist viel zu offensichtlich, dass 600 Euro im Monat NICHT ausreichen.
Es ist viel zu offensichtlich, dass 1100 Netto im Monat nicht ausreichen, wenn größere notwendige Dinge kaputt gehen und ein Krankeitsfall hinzu kommt.
Der Mensch mit Mindestlohn bekommt in einem schicksalhaften Krankheitsfall ca 600 Euro Krankengeld.

Soziale Gerechtigkeit muss den Menschen in Notlagen auffangen.
Derzeit werden in Not geradene Mindestlöhner regelrecht in die Armut geschickt! Das ist unsozial!

(12-09-2019, 23:20)Sinai schrieb: Der eine hat einen alten Mietvertrag, da er in den Mietvertrag des verstorbenen Vaters eingetreten ist und zahlt nur € 120 Miete im Monat.
Der Nachbar hat einen neuen Mietvertrag und bezahlt für die gleich große Wohnung € 700
Ein anderer hat eine Eigentumswohnung geerbt und zahlt gar keine Miete Icon_cheesygrin
Eigentumswohnungsbesitzer/Hausbesitzer zahlen Grundsteuer an die Gemeinde.

Wieviele Wohnung in Deutschland sind für 120 Euro vermietet?
Miteinnahmen müssen bei der Lohnsteuererklärung angegeben werden.
Diese Frage ist also beantwortbar. ...nur halt nicht von dir und mir.
Wenn der Staat Antworten WILL um besser handeln zu können, dann weiß er genau wo er die Antworten herbekommt!!!

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#36
(19-09-2019, 06:10)Adamea schrieb: . . .  Klofrau  . . .
Die Arbeiten mögen sehr einfach sein, aber ihr Körper und ihre Sinne werden beansprucht. Sie muss Putzmitteldämpfe einatmen und hat nie ein schönes Bild vor Augen sondern ihr Blick fällt oft auf Scheiße. Müsste die Klofrau nicht eher ein Schmerzensgeld bekommen oder sonstiges Extrageld?


Da hast Du völlig recht. Sie sollte ein Schmerzensgeld bekommen
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#37
(19-09-2019, 09:09)Adamea schrieb:
(19-09-2019, 01:08)Ulan schrieb: Es wird nur allgemein davon ausgegangen, dass Du auf nicht selbst erarbeitetes Vermoegen keinen vollen Anspruch hast. Das ist erst einmal nicht ungerecht.
Auch 50% des Werts eines Hauses sind schon mal ein schoener Startpunkt, um sich selbst etwas aufzubauen.
50% Steuern führen dazu, dass das Haus verkauft werden muss.
Mit den 50% läßt sich nichts gleichwertiges erreichen.

( . . . )

Bei 50% Steuer muss das Haus verkauft werden. ...vorallem, wenn die Kinder kein gutes Einkommen erwerben können.


Da hast Du völlig recht !!
Aber das ist glücklicherweise nicht in allen Staaten so - sondern nur in denen die jahrelang das Steuergeld für unsinniges Zeug verpraßt haben

Jetzt wird der breiten Masse die Rechnung dafür präsentiert und wird in unerträglicher Weise abgezockt

Sollte das mit Schweden stimmen, was 'Ulan' sagte, dann wäre das sehr schlimm und unverständlich

In Deutschland heißt der Wahnsinn Hartz IV

Zu beachten ist, daß Schweden jahrzehntelang sozialdemokratisch regert wurde (Olof Palme) und daß der Erfinder von Hartz IV - Herr Hartz ebenfalls Sozialdemokrat ist !

Hier wird für die Mißwirtschaft die Rechnung präsentiert

Allerdings werden der Sozialdemokratie nun die Wähler schwinden wie der Schnee in der Märzensonne

Nur die wirklich Armen ohne Notgroschen, die nie einen nennenswerten Notgroschen beiseitelegten, alles Geld bis zum Monatsende ausgaben, nie ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung erwarben, finden das OK



(19-09-2019, 09:09)Adamea schrieb: Vermögen entsteht, wenn der Mensch sparsam lebt.
Vermögen entsteht nicht, wenn der Mensch sein Einkommen sofort verlebt z.B. umwelschädliche Flugreisen . . .
Das Geld ist in Form von einem Haus noch da.
Das Geld ist in Form von Flugreisen weg.
( . . . )
Der Staat kann bei den Bürgern nichts holen di esich ein schäönes Leben genacht haben.
Der Staat kann nur bei Bürgern etwas holen, die vernünftig gewirtschaftet haben!

Ja, das ist ungerecht.
Manche Familien sparten jahrzehntelang, um sich ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung zu erwirtschaften - andere Leute verjuxten ihr Geld, machten Flugreisen, gingen täglich ins Restaurant essen, kauften sich jährlich neue Mode - und werden nun dafür belohnt

Damit sind Verteilungskämpfe programmiert

Die Fleißigen und sparsamen Menschen, die verantwortungsvoll gelebt haben und nun durch die Globalisierung arbeitslos wurden, werden es sich nicht lange gefallen lassen

Es gibt zigtausende Unzufriedene und Verzweifelte in der Bundesrepublik, die durch Hartz IV zu schlimmen Jobs genötigt werden, die das annehmen müssen um nicht Häuschen oder Eigentumswohnung zu verlieren - da entsteht schön langsam ein Pool von Verzweifelten der immer größer wird

Wenn da eine neue Partei entsteht die das Wohl dieser vielen Menschen auf ihre Fahne schreibt, dann wird sie schlagartig viele Wähler haben und ein ernstzunehmender Störfaktor im "lustigen" Wirtschaftsleben werden
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#38
(19-09-2019, 09:09)Adamea schrieb: NUR der wirklich Faule leben gut genug mit H4 !!!


Leider stimmt das.

Es kann kein Druck wegen der Eigentumswohnung gemacht werden, ein wenig schwarz arbeiten oder dealen daneben und gut ist
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#39
Diese Geschichte von Laendern wie Schweden als irgendwie versagendem Staat kenne ich zwar aus diesen ultrarechten Kreisen, ist aber natuerlich nicht wahr. Die Berichte ueber die Steuerlast in Schweden in unseren Medien waren auch immer recht erheiternd, da die meisten ueber den Vergleich von Aepfeln und Birnen nicht hinausgingen. Wenn man z.B. die Kosten fuer die Krankenversicherung und die Grundrente auf die deutschen Steuersaetze draufpacken wuerde, waeren wir auch in etwa dort angelangt, wo sie in Schweden waren.

Die Sozialdemokratie in Westeuropa hat sich im Prinzip dadurch abgeschafft, dass sie in den Jahrzehnten nach dem Krieg ihre Ziele weitgehend erreichte und breiten Wohlstand in der Bevoelkerung geschaffen hatte (in Schweden z.B. war noch vor dem Krieg die Arbeiterschaft bitterarm, und es war eines der brutalsten kapitalistischen Systeme in Europa). Ihr eigener Erfolg hat sie sozusagen ueberfluessig gemacht, da soziale Fragen heutzutage niemanden interessieren. Das ist uebrigens immer noch so. Im oeffentlichen Diskurs kommt soziale Gerechtigkeit, um die es in diesem Thread geht, fast gar nicht vor. Man muss sich nur die Wahlkampfthemen anschauen. Das Thema "soziale Gerechtigkeit" bringt keine Wahlkampfmehrheiten.
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#40
'Adamea'

(20-09-2019, 07:30)Ulan schrieb: Diese Geschichte von Laendern wie Schweden als irgendwie versagendem Staat kenne ich zwar aus diesen ultrarechten Kreisen


Wir haben noch nicht von ultrarechten Kreisen gesprochen, somit verstehe ich Deinen Hinweis nicht
Daß 'Adamea' wie alle Arbeitnehmer das verfluchte 'Hartz IV' als Damoklesschwert ablehnt, ist völlig nachvollziehbar und daß viele Arbeitnehmer nun die Sozialdemokraten als Verräter der Arbeiterschaft bezeichnen, ist bekannt. Das ist vor allem ein Slogan der Kommunisten
Sie skandieren gerne bei Demonstrationen: "Sozialdemokraten haben uns verraten"

Herr Peter Hartz ist Sozialdemokrat - da gibt es nichts zu leugnen - und daß diese unpopuläre Maßnahme gegen die Arbeiterschaft den Sozialdemokraten Stimmen kostet, ist kein Wunder



(20-09-2019, 07:30)Ulan schrieb: Die Sozialdemokratie in Westeuropa hat sich im Prinzip dadurch abgeschafft, . . .

Abgeschafft hat sie sich nicht, laut aktuellen Umfragen hat sie noch 15 bis 16 %


(20-09-2019, 07:30)Ulan schrieb: Ihr eigener Erfolg hat sie sozusagen ueberfluessig gemacht, da soziale Fragen heutzutage niemanden interessieren.

Das ist doch überhaupt nicht wahr !
Der große Erfolg der Sozialdemokratie war in der ersten Hälfte der 70er Jahre

Damals ging es mit den Leuten bergauf und es gab Null Arbeitslosigkeit
Gerade deshalb weil die soziale Frage gebannt war, behielt die Sozialdemokratie das Vertrauen der Arbeitnehmer

Und heute geht es mit der Sozialdemokratie rapide bergab, weil seit den frühen 2000er Jahren die soziale Frage wieder akut wird und die Sozialdemokratie keine Antwort darauf hat !

Hartz IV ist wohl keine sinnvolle Antwort sondern eine Bankrotterklärung

Hätten die Bürger der DDR 1988 geahnt, daß einst "Hartz IV" droht und ihr Häuschen im Dorf gefährdet ist, hätten sie die Mauer stehen gelassen Icon_smile
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#41
Was hat Schweden mit Hartz IV zu tun? Das Problem ist, einerseits, eine Kostenzunahme im sozialen Sektor aus verschiedenen Gruenden (Ueberalterung, medizinische Fortschritte, etc.) und, andererseits, schwindende Steuereinnahmen trotz wirtschaftlichen Wachstums (das Problem, das Geld der globalen Finanzelite besteuern zu koennen). Diese Probleme sind in der Tat international, und niemand hat eine Antwort darauf. Trotzdem scheint das Thema im oeffentlichen Diskurs vollkommen uninteressant zu sein.

Inwiefern die soziale Frage akut ist, habe ich auf ihre Behandlung in Wahlkaempfen festgemacht; und da ist sie halt groesstenteils abwesend. Die Sozialdemokratie findet ihre Mehrheiten nur dadurch, dass sie gleichzeitig den relativ kleinen Sektor der Armen anspricht, andererseits aber die linksliberalen Kreise bedient, die mittlerweile zu Wohlstand gekommen sind und deshalb andere Interessen haben. Der Spagat funktioniert mittlerweile nicht mehr, weil sich diese beiden traditionellen Standbeine zu weit auseinanderentwickelt haben.

Was Hartz IV angeht, habe ich meine Meinung schon lange geaeussert, und da brauchen wir uns gar nicht drueber zu streiten.
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#42
(21-09-2019, 15:21)Ulan schrieb: Die Sozialdemokratie findet ihre Mehrheiten nur dadurch, dass sie gleichzeitig den relativ kleinen Sektor der Armen anspricht, andererseits aber die linksliberalen Kreise bedient, die mittlerweile zu Wohlstand gekommen sind und deshalb andere Interessen haben.


Die Sozialdemokratie findet keine Mehrheiten mehr.
Man sehe auf die aktuellen Umfragen

Zu 15 % sagt man Kleinpartei !

Die Sozialdemokratie hat in den 70er Jahren den Arbeitnehmern Wohlstand gebracht.
Aber nun zieht sie sich auf die absolut armen Habenichtse zurück denen Hartz IV nichts wegnehmen kann und auf die von Dir erwähnten linksliberalen Kreise, die aber von den Grünen besser bedient werden
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#43
Sieh doch die Verzweiflung vieler Menschen die zu einem schlecht bezahlten Job gezwungen werden.
Als Beispiel sei 'Adamea' genannt:

(18-09-2019, 17:52)Adamea schrieb:
(15-09-2019, 22:07)Ulan schrieb: Mir ging's auch eher darum, wenn Kinder von den Eltern erben. In Schweden werden die 50% sofort faellig (wenige Wochen), so dass da schon oft die alten Eltern bedraengt werden, ihre Haeuser und Grundbesitz zu verkaufen, wenn sie noch leben, damit das nicht wegauktioniert werden muss, was ansonsten die gaengige Praxis ist. ( . . . )
Besitz, der im täglichen Gebrauch ist auch? (z.B. selbstbewohntes Haus)
Das ist dann sehr gemein. Vor allem wenn es sich um ein Erbe handelt, welches den Kindern, die im Niedriglohnsektor arbeiten müssen, das Leben verschönern würde.
Wenn z.B. Kinder nie das Glück haben, gut verdienen zu können, haben diese Kinder nie eine Chance auf ein schöneres Leben.

(19-09-2019, 09:09)Adamea schrieb: NUR der wirklich Faule leben gut genug mit H4 !!!
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#44
(21-09-2019, 15:21)Ulan schrieb: ...Das Problem ist, einerseits, eine Kostenzunahme im sozialen Sektor aus verschiedenen Gruenden (Ueberalterung, medizinische Fortschritte, etc.) und,
andererseits, schwindende Steuereinnahmen trotz wirtschaftlichen Wachstums (das Problem, das Geld der globalen Finanzelite besteuern zu koennen). Diese Probleme sind in der Tat international, und niemand hat eine Antwort darauf. Trotzdem scheint das Thema im oeffentlichen Diskurs vollkommen uninteressant zu sein.
Ich denke, dass dieses Thema nur eine sinnlose Diskusion ergibt, das alles sehr schnell fertig diskudiert ist, da es nur eine einzige Antwort gibt.
Jeder wird sehr schnell einsehen, dass der Normalbürger sowieso nichts machen kann, weil der Wille der Elite bestimmt was geschehen wird.
Die Elite hat die politischen Geschehnisse in ihrer Hand. Sie sind die oberen Entscheider, alle Lösungen liegen allein in ihrer Hand.

Es ist also EGAL wie oft + wielange + wieviele unschuldige Bürger einen Diskurs halten. Lösungen gibt es nur dort wo die Macht ist, und dort ist auch die Schuld/das Problem entstanden.

Diskusionen um die Besteuerung der Elite sind also vergeblich, weil die Entscheidung von ihnen getroffen wird.
Der Bürger kann nur anhand der Politik den EGO-Wert dieser Elite-Menschen ablesen.

Säße in Spitze der Elite eine vernünftige Person, dann wäre die Politk eine andere.
Die Politik zeigt den aktuellen Seelen-Charakter-Wert der Elite.
Die Politk ist sozusagen die "Glaskugel" an der man die Wahrheit ablesen kann.
Politk ist ein Spiegel des Denkens der Elite und je nach dem ob diese logisch oder unlogisch denken, zeigt sich das Ergbnis in der Außenwelt.
Es spielt auch keine Rolle ob die Elite atheistisch oder religiös ist, denn Vernunft ist das Gute und Unvernunft ist das Böse.

Große Probleme kann der Bürger nie lösen, dazu braucht es eine Spitze, also eine Elite.
Um ein weltweites Problem lösen zu können, kommt es auf den freien Wille der Elite an.
Am Ende zählt ihr Wille, ihr Charakter, ihr reines oder unreines Selbst usw., nicht der Wille oder das Denken und der Zustand des einfachen Bürgers.
Diskusionen sind vergeblich, da die Mächtigen alles behandeln.

Am Ende kommt es immer auf den oberen Willen an!
Sowie die Politik die Reichen mehr besteuert, ist Vernunft in der Elite zu erkennen, das ist logisch, da sie ja in allem ihr Okay geben oder eben nicht.
Darum erkennt man z.B. an Steuerentscheidungen den Wert der Eliten, also ihr Selbst.
_
Ja, die Kostenzunahme im sozialen Sektor ist logisch begründbar.
Die Kostenzunahme wird durch den niedrigen Mindestlohn wachsen. Spätestens wenn ein paar Krankheiten über ihnen kommt.
Mindestlöhner bekommen nur 60% vom Nettolohn Krankengeld/Arbeitslosengeld, das ist ihr erster Schritt auf dem Weg in die Armut.
Armut ist durch den Mindestlohn fest vorprogrammiert, verankert, angelegt, gesät, voraussehbar... .
Das Folgeergebnis steht aus logischen Gründen fest.
Ursache und Wirkung sind heutzutage zu einem großen Teil vorhersehbar.

So richtig BÖSE Überraschungen gibt es nicht mehr, es sei denn die Ursachen haben kosmischen Ursprungs und tauchen plötzlich auf und entfallten ihre ExtremWirkung sofort.
A L L E anderen bösen Überaschungen, haben ihren Ursprung in der Missachtung der logischen Grundlage und sind also menschliches Versagen, und damit leicht verhinderbar.
ALLES hängt in 1nem "Spiel" zusammen und IST untrennbar miteinander verwoben.

Alle Menschen die heute noch geradeso mit dem Mindestlohn über die Runden kommen, können morgen erkranken und dann bekommen sie nur 60% von einem Netto, dass SOWIESO nie wirklich ausreichend war.
Im Alter ist das krank werden völlig normal.
Der Mensch im Mindestlohn wird genauso krank und bekommt die gleiche Krankheiten wie der Besserverdiener.
60% von Mindestlohn-Netto als Krankengeld ist eine soziale Ungerechtigkeit, weil jeder Tag FÜR ALLE Menschen nur 24 Stunden hat und nie alle 24 Stunden gearbeitet werden kann und EBEN nicht genug Einkommen liefern.
Soziale Ungerechtigkeit fängt bei der Missachtung des Zeitfaktor an!

Jede menschliche und naturgegeben Normalität/Gleichheit ZÄHLT.
Also sind extrem wichtige Rechenfaktoren.
Diese Faktoren wurden im Sozialsystem anscheinend nie berücksichtigt.

Es ist vieles aus logischen Gründen zu erwarten.
Der Mindestlohn führt zu einem viel zu niedrigen Krankengelt/Arbeitslosengeld-Betrag UM davon leben zu können.
Das Schuldenloch wird automatisch Monat für Monat größer, weil der Mindestlohn eine Schuldenfalle IST.

Es ist rein rechnerisch logisch, dass die Zahl der Sozialhilfeempfänger ansteigt, wenn immer mehr Arbeiten mit Mindestlohn vergütet werden.

Wenn es einen Gott gibt der die Menschen nach ihrem Werk richtet, dann braucht er nur die Eliten anzusehen.
Wäre das Gute unter den Eliten, wäre die Welt eine bessere.
Jetzt sollen sogar die Umweltsünden vom armen kleinen Bürger bezahlt werden.
Das Sozialsystem wird immer unsozialer.

(21-09-2019, 15:21)Ulan schrieb: ... Die Sozialdemokratie findet ihre Mehrheiten nur dadurch, dass sie gleichzeitig den relativ kleinen Sektor der Armen anspricht, andererseits aber die linksliberalen Kreise bedient, die mittlerweile zu Wohlstand gekommen sind und deshalb andere Interessen haben. Der Spagat funktioniert mittlerweile nicht mehr, weil sich diese beiden traditionellen Standbeine zu weit auseinanderentwickelt haben.
Ja, an diesem Punkt BEWEIST sich die Existenz der Vernunft oder der vorherrschende Egiosmus.
Logik ist das Standbein von allem.
Wenn eine Partei der Logik folgt, müssen die Unlogischen den anstrengenden Spagat machen.

Ob die nun Wohlhabenden vernünftige Ineteressen haben und über Logik und Vernunft verfügen muss sich halt noch zeigen.
Man darf gespannt sein welche Ereignisse/Ergebnisse sie hervorrufen.

Ich hoffe innigst dass es einen Allwissenden Gott gibt, denn dann muss zumindest Gott wissen was ich weiß.
Ich weiß, dass Gott nur 1 Werk begutachten muss.
Alles Böse kommt von oben, so wie auch das Gute von oben kommt.

Also ist, war und wird, das Bürgertum allzeit unschuldig sein. Egal ob die Bürger an Jesus den Weltsündenträger glauben oder Jesus als ein Symbol für die Sündendenfreiheit des Volkes sehen.
Gott braucht nur die Hauptverantwortlichen zu finden.

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#45
(21-09-2019, 14:57)Sinai schrieb: Daß 'Adamea' wie alle Arbeitnehmer das verfluchte 'Hartz IV' als Damoklesschwert ablehnt, ist völlig nachvollziehbar ...
Hi Sinai Schnuckiputzi,
bitte erkläre mir mal was ich da genau ablehne Icon_lol
Ich verstehe gerade nicht, was du von mir denkst.

(21-09-2019, 14:57)Sinai schrieb: Und heute geht es mit der Sozialdemokratie rapide bergab, ...
... ...Hartz IV ist wohl keine sinnvolle Antwort sondern eine Bankrotterklärung

Es geht bergab, weil die Geschwindigkeit sich erhöht obwohl der Tag für jeden nur 24 Stunden hat und weil keiner dreifaltig denken kann.

Alles ist eine Frage der Zeit. Der fleißige Arbeiter rutscht in Notlange VIEL ZU FRÜH in H4.
UND wenn Menschen trotz Arbeit H4 beantragen müssen, stimmt die Denkweise, die hinter dem Staatssystem steckt offensichtlich nicht.

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