14-04-2020, 23:06
(14-04-2020, 20:52)Ekkard schrieb: "Gesellschaftliche Rahmenbedingungen" waren in der Antike andere als im Mittelalter oder gar heute. So denke ich, dass deren Berücksichtigung, hier mal ein Bisschen auf Gemeindeerfahrung herunter gebrochen, durchaus zum Thema gehört.
Gut, dass dies von Ihnen geklärt ist.
Dann kommen wir also zu den "Rahmenbedingungen" der jesuanischen Gesellschaft. Da gibt es nichts zu exegieren. Galiläa war das "Galiläa der Heiden", ueberwiegend unfreier, armer Versklavter, denen Jesus eine klare Perspektive bot: "Vor meinem/eurem Gott seid ihr alle gleich" .
Nein, mehr noch: "Ihr kommt noch eher in sein Himmelreich als eure reichen Besitzer"(das Kamel und das Nadelöhr) . Das hörten die einfachen Zuhörer nur zu gern. Erlösung, darauf hatten sie nur gewartet. Die Bibel-Texte verniedlichen doch die Kollaborateure unter den Sadduzaeern wie der H P Kajafas, die Zoellner, Weinbergbesitzer, Grossgrundbesitzer u.a. nur.
Diese sozialen Bedingungen für Jesu Ankündigung waren der fruchtbare Boden, den wir in allen vier Evangelien (und damit auch heute glaubwürdig) vorfinden.Das gemeine Volk wurde ausgepresst wie eine Zitrone.
Das Irritierende ist allerdings, dass wir auf das Reich Gottes, das noch zu Jesu Lebzeiten kommen sollte, heute noch warten. "Dein Reich komme, Dein Wille geschehe.." beten die Gläubigen immer noch regelmäßig mit mehr oder weniger Inbrunst Sonntags im Glaubensbekenntnis. Und das seit 2000 Jahren!
Daran gibt es nichts "auszulegen". Die Botschaft ist allgemein verständlich, bleibt aber wohl unerhört. Die Atheisten mögen mir die Exkursion in Bibel-Terrain verzeihen, aber sie haben in diesem Thread sowieso nichts zu suchen: Betreten auf eigene Gefahr!
MfG