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Sterbehilfe, das gute und letzte Geschäft mit dem Leben.
#16
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: eigentlich ist es es fast kriminell, um hilfe beim suizid zu bitten. man sollte sich die entsprechende medikamente rechtzeitig besorgen, wie sie z.b. von erfahrenen  holändischen organisatonen empfohlen werden.


Falls Du Schlafpulver meinst, muß ich Dich enttäuschen. Eine Überdosis von zB 30 oder 60 Schlaftabletten wirkt zwar letal, aber nach stundenlangem qualvollem Todeskampf. Das Atemzentrum wird gelähmt und der Patient erstickt
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#17
Da gibt's andere nicht verschreibungspflichtige Medikamente die da weitaus krasser wirken.
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#18
(17-03-2020, 23:44)Sinai schrieb:
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: eigentlich ist es es fast kriminell, um hilfe beim suizid zu bitten. man sollte sich die entsprechende medikamente rechtzeitig besorgen, wie sie z.b. von erfahrenen  holändischen organisatonen empfohlen werden.


Falls Du Schlafpulver meinst, muß ich Dich enttäuschen. Eine Überdosis von zB 30 oder 60 Schlaftabletten wirkt zwar letal, aber nach stundenlangem qualvollem Todeskampf. Das Atemzentrum wird gelähmt und der Patient erstickt
nein, ich meinte  kein  kein schlafpulver.

das medikamment, das die holländische sterbehilforganisation empfielhl, ist leicht erhältlich. in einigen ländern  wie spanien soll das medikament  sogar frei verkäuflich sein.
37 fälle wurden  von diesen ärzten dokumentiert. alle fälle waren erfolgreich.
natürlich benötigt man  noch  ein antibrechmittell und irgendein schlafmittel.
das buch "wege zu einem humanen, selbstbestimmten sterben" ist nach auflösung der organisation eingestellt worden. und wird manchmal z. b. bei "amazon" zu phantasiepreisen angeboten.
name des medikaments kann aus juristischen gründen nicht genannt werden.
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#19
ein liberal religiös neutraler staat, sollte bei schlimmen  schmerzen  und unheilbarer krankheit erlauben, sein leben  in würde, mit hilfe eines arztes beenden zu dürfen, ohne dass dieser mit strafverfolgung bedroht wird. das betrifft nicht nur eine jahrhunderte alte rechtstradition, sondern auch das grundgesetz: "die würde des menschen ist unantastbar."  trotzdem verabschiedete  der bundestag  2015 einen neuen  §217  der die strafbarkeit  "der geschäftsmässigen sterbehilfe" festlegte.
die begründung frommer abgeordneter: "gott hat das leben geschenkt, nur er kann es wieder  nehmen."

der bundeverfassungsgerichtshof hat im februar 2020  dieses gesetz aufgehoben:

"Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen. "
.
damit  hat der säkularismus  in deutschland einen grossen sieg gegen religiöse hardliner errungen, wie im ersten beitrag geschildert wurde.
dieses urteil  ist auch  durch die meinung der bevölkerung gedeckt, denn alle umfragen ergaben, dass 75% der bevölkerung die sterbehilfe befürworten. ein bündnis von humanistischen organisationen kämpfte  unter der überschrift : "mein ende gehört mir" gegen den alten strafrechtsparagrafen,
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#20
Ich finde auch, dass die Gründe FÜR die neue Regelung eher überwiegen. Es gibt aber auch mehrere Gegenargumente. So möchte beispielsweise kein sterbenskranker Vater von seinem Sohn hören: "Papi, wann machst du endlich den Abflug, damit ich erben kann?"
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#21
(19-03-2020, 21:56)edi schrieb: ein liberal religiös neutraler staat, sollte bei schlimmen  schmerzen  und unheilbarer krankheit erlauben, sein leben  in würde, mit hilfe eines arztes beenden zu dürfen, ohne dass dieser mit strafverfolgung bedroht wird. das betrifft nicht nur eine jahrhunderte alte rechtstradition, sondern auch das grundgesetz: "die würde des menschen ist unantastbar."  trotzdem verabschiedete  der bundestag  2015 einen neuen  §217  der die strafbarkeit  "der geschäftsmässigen sterbehilfe" festlegte.
die begründung frommer abgeordneter: "gott hat das leben geschenkt, nur er kann es wieder  nehmen."

der bundeverfassungsgerichtshof hat im februar 2020  dieses gesetz aufgehoben:

"Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen. "


Ob man für oder gegen Sterbehilfe ist, ist eine individuelle Haltung und nicht diskutierbar.
Allerdings ist es ein Verstoß gegen die Gewaltenteilung und ein Übergriff der Judikatur, wenn Richter ein verfassungsmäßig zustandegekommenes Gesetz das den Willen der Mehrheit verkündet, ganz einfach aufheben . . .
dazu sagt man Autokratie

Man beachte: heute ist es das Gesetz betreffend geschäftsmäßiger Sterbehilfe, morgen wird es ein anderes Gesetz sein . . .

Ein alttestamentarischer Richterstaat ist der Albtraum jedes Demokraten

Und der EuGH ist auch so ein Beispiel, wie der Wille des Soveräns (der vielen Millionen EU-Bürger) von einer winzigen Richteraristokratie aufgehoben wird. All dies untergräbt das Vertrauen des Bürgers in die Politik
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#22
(19-03-2020, 22:32)Sinai schrieb: Ob man für oder gegen Sterbehilfe ist, ist eine individuelle Haltung und nicht diskutierbar.

Natuerlich ist das diskutierbar. Die eigene Haltung muss ja schliesslich in gesellschaftliche Vereinbarungen, sprich Gesetze, uebersetzt werden, und das geht nicht ohne gesellschaftliche Diskussion ab.

(19-03-2020, 22:32)Sinai schrieb: Allerdings ist es ein Verstoß gegen die Gewaltenteilung und ein Übergriff der Judikatur, wenn Richter ein verfassungsmäßig zustandegekommenes Gesetz das den Willen der Mehrheit verkündet, ganz einfach aufheben . . .
dazu sagt man Autokratie

Man beachte: heute ist es das Gesetz betreffend geschäftsmäßiger Sterbehilfe, morgen wird es ein anderes Gesetz sein . . .

Das ist rechtsextreme Propaganda von dem Teil der Gesellschaft, der dem Rest der Bevoelkerung gerne vorschreiben will, wie er sein Leben zu leben hat. Darum geht's doch bei solchen Verboten.

Die Richter haben hier halt die individuelle Entscheidungsfreiheit gestaerkt, und das ist gut so. Das als "Autokratie" zu brandmarken ist in hoechstem Masse unehrlich und absurd. Es ist genau das Gegenteil: die neue Regelung gibt Dir und mir neue Freiheiten zur Selbstentscheidung.

(19-03-2020, 22:32)Sinai schrieb: Ein alttestamentarischer Richterstaat ist der Albtraum jedes Demokraten

Und der EuGH ist auch so ein Beispiel, wie der Wille des Soveräns (der vielen Millionen EU-Bürger) von einer winzigen Richteraristokratie aufgehoben wird. All dies untergräbt das Vertrauen des Bürgers in die Politik

Da spricht auch nur die irrige Annahme aus Dir, Deine subjektive Meinung sei identisch mit diesem ominoesen "Willen des Volkes".
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#23
(19-03-2020, 22:40)Ulan schrieb: Da spricht auch nur die irrige Annahme aus Dir, Deine subjektive Meinung sei identisch mit diesem ominoesen "Willen des Volkes".

Ich rede nicht von meiner oder deiner subjektiven Meinung, sondern von der Meinung des Bundestags - die in einem funktionierenden demokratischen System wohl die Meinung der Mehrheit widerspiegelt !
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#24
Nun, das Verfassungsgericht ist dafuer da, Entscheidungen des Bundestags aufzuheben, die nicht mit der Verfassung zu vereinbaren sind. Das ist seine gesetzliche Aufgabe, und der muss er nachkommen. Dass auch Parlamente gesetzwidrige Gesetze erlassen, ist leider Alltag. Das BVG ist dafuer in Deutschland das Korrektiv.

Dass der Bundestag unbedingt in solchen Detailfragen die Meinung der Mehrheit der Bevoelkerung widerspiegelt, ist sowieso illusorisch. Das war nie Wahlkampfthema, und auf einer solchen Detailebene haben die meisten Leute sowieso keine Meinung.
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#25
(19-03-2020, 23:23)Ulan schrieb: Dass der Bundestag unbedingt in solchen Detailfragen die Meinung der Mehrheit der Bevoelkerung widerspiegelt, ist sowieso illusorisch.


Eine sehr gefährliche Meinung - Heute dieses Beispiel, morgen ein anderes Beispiel . . .
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#26
(19-03-2020, 23:28)Sinai schrieb: Eine sehr gefährliche Meinung - so beginnt es, wenn die Demokratie in Frage gestellt wird . . .

Heute dieses Beispiel, morgen ein anderes Beispiel . . .

Was soll an der Meinung "gefaehrlich" sein. Als ob es irgendetwas  Neues waere, wenn man feststellt, dass die Parteien im Wahlkampf Sachen sagen, die sie hinterher zum Grossteil nicht umsetzen koennen - entweder weil die Vorschlaege unpraktisch waren oder sie in einer Koalition stecken und auf Kompromisse angewiesen sind - und dass sie gewissen heisse Eisen sowieso nie ansprechen, weil die gar nicht im oeffentlichen Bewusstsein sind.

Sterbehilfe faellt in die letzte Kategorie. Die meisten Leute interessiert das nicht die Bohne, und insofern entscheiden halt die Grosskopferten in einer Partei, wo's langgeht, im Ausschuss geben dann noch andere ihren Senf dazu, und das Parlament nickt's ab, ohne das Gesetz zu lesen. Lesen tut's dann das Verfassungsgericht, wenn's gefragt wird, und das entscheidet dann halt, wenn die Verfassung tangiert ist.

Das stellt auch nicht die Demokratie in Frage. Man kann Interesse und politische Mitarbeit nicht erzwingen - auch in einer Demokratie nicht. Das ist aber immer noch hundertmal besser, als in autokratischen Staaten, wo alle solche Dinge von ein paar wenigen Menschen entschieden werden. In der Demokratie gibt's zumindest immer die Moeglichkeit des Korrektivs.
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#27
(19-03-2020, 23:08)Sinai schrieb:
(19-03-2020, 22:40)Ulan schrieb: Da spricht auch nur die irrige Annahme aus Dir, Deine subjektive Meinung sei identisch mit diesem ominoesen "Willen des Volkes".

Ich rede nicht von meiner oder deiner subjektiven Meinung, sondern von der Meinung des Bundestags - die in einem funktionierenden demokratischen System wohl die Meinung der Mehrheit widerspiegelt !


tun sie eigentlich nicht..Sinai. Zum einen besteht so ein Bundestag aus ziemlich einigen Poltikern und also aus Leuten mit manchmal ganz gegensätzlichen Einstellungen und die sich die Mehrheit der Wähler untereinander aufteilen müssen... Und zum anderen spiegeln auch nur sehr wenige Gesetze welche vom Bundestag beschlossen werden, die Meinung der Mehrheit des Volkes wieder. Weil wenn es denn so wäre, dass der Bundestag Gesetze beschließt, welche die Meinung der Mehrheit wieder spiegeln.. es dafür ja gar keine verbrieften Gesetze braucht, da ja ohnehin schon die Verfassung dafür bürgt.

Du hast dich doch schon offen dazu ausgesprochen für die Todesstrafe zu sein. Solchen Menschen aber, deren Dasein nur mehr ein einziges Leiden ist, gönnst du nicht mal den freien Willen... Tiere die nur noch leiden müssen, werden eingeschläfert. um sie zu erlösen.. Sollte man Verbrecher, dann nicht gerade auch deswegen bis zum Schluss leiden lassen?

Und wenn wir schon vergleichen.... warum soll ein Mensch der nur noch Schmerzen hat, mit Medikamenten und Morphium vollgepumt werden muss, denn nicht einfach nur sterben dürfen? Ja sicher... Jesus hat auch leiden müssen, aber nur ein paar Stunden. Sterbehilfe ist eine gute humane Sache. Ich bewundere Menschen, die den Mut und die nervliche Kraft haben, solchen Schicksalen dabei zu helfen aus freiem Willen zu sterben. Ich hätte  diese psychische Kraft leider nicht. Und eine Demokratie die den Geist und den Willen von irgend welchen Mehrheiten wieder spiegelt, ist oft nichts anderes als ein totalitäres menschenverachtendes politisches System wie z.b. der Nationalsozialismus, Stalinismus, Maoismus.. usw usf. Nicht zu vergessen sind diesbezüglich all die arabischen Gottesstaaten... in denen Sterbehilfe bei Todesstrafe verboten ist.. und in den grölende Merheits-Massen Hinrichtungen, Auspeitschungen und Kopfamputationen beiwohnen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#28
(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: einige beitrage sind derart religiös fundamentalistisch geprägt, dass man der meinung sein könnte, wir leben in einer theokratie, wo die kirche das letzte wort hat.


Meinst du meine Beiträge sind religiös fundamentalistisch? Das ist keine Absicht. Das ist nur ein Sprach-Phänomen. Ich gehöre keiner Religion an, weil mir die Erklärungen der Religiösen nicht gut genug sind.

(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: erfreulicherweise hat die kirchte das machtmonopol  an den staat abtreten müssen. dabei ist die gefühlte  mächtigkeit  der institutionen als moralische instanz geblieben. nach wie vor dürfen  die kirchen in deutschland überall mitreden, und sie tun es, selbst dort, wo sie von der sache nichts verstehen. weltweit hat die katholische kirche immer wieder  versucht, durch anbindung an den  faschismus dem land katholische moralgesetze aufzudrängen. (siehe franco spanien).
viele menschen sind davon überzeugt, dass sterbehilfe der einzige weg ist, das leben würdig zu beenden, auch wenn sterbehilfe von religiösen fundamentalisten und der katholischen kirche  abgelehnt wird. viele liberale denker und humanisten  sind jedoch dafür.

Für die Sterbehilfe ist die Kirche im Grunde auch sehr wichtig, aber das steht und fällt mit ihrer Denkweise. Die Wichtigkeit des Glaubens bleibt.
Es wäre falsch die Kirchen auszuschließen, dies wäre auch nicht im Sinne eines Denkens, welches alle Menschen vereint. Die müssen nur anderes Denken lernen, dann haben sie für Gott auch andere Erklärungen.

Glaube ist der beste Weg, um beruhigt in den Tod zu gehen. ABER das Sterben muss nicht mit Schmerz/Leid einhergehen, das Gegenteil sollte sein. Die Transformation des Leid (im Sinne Gottes), ist bestimmt anders gemeint. Das irdischen Leid soll umgewandelt werden in Heil, also muss so viel Leid wie möglich verhindert werden und gleichzeitig darf kein neues Leid entstehen.

Die sterbenden Menschen sind so verschieden wie Menschen denken, darum muss es mehrere Verständnis-Möglichkeiten von Gott geben, um Sterbenden best möglichst beistehen zu können.
Ich will in der Stunde meines Todes (in der ich mich nicht mehr wehren kann), kein unlogisches Gott-Gefasel hören.

(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: das wort sterbehilfe ist insofern problematisch, als es die vermittlung eines dritten bedarf. diese 3. person hat eine schwere moralische last zu tragen. der beistand muss ein aussenstehender sein, am besten ein arzt. es wäre wohl unerträglich, einem geliebten menschen zum tod zu verhelfen.
in allen ländern der erde beenden ärzte  das leben todkranker. sie tun es aus verschiedenen  gründen, zumeist heimlich.

Die Vermittlung durch einen Dritten, ist ja nur nötig, weil die Angehörigen keinen Zugang zu Sterbe-Mittel/Stoffe haben. Im Grunde ist der Dritte in Stellvertretung des Zweiten, den Angehörigen.
Der mit dem Sterbewunsch kann vielleicht nicht mehr selber "von der Brücke springen" und die Angehörigen haben keine Mittel und wollen nicht die bloßen Hände nehmen, was verständlich ist, denn wer will schon seinen Angehörigen "erwürgen oder von der Brücke werfen"? Also bleibt da nur der Arzt als Dritte.

Zur moralischen Last:
Das ist eine Sache/Frage des Denkens und der Einstellung.
Eine andere Denkweise gibt einen anderen Blick auf die Sache und umgedreht ein anderer Blick auf die Sache führt zu einer anderen Denkenweise. Es ist immer unsere Denkweise die das eigentliche Sagen hat.
Darum heißt es ja, dass der Geist „Berge versetzen kann“, also Gefühle und Einstellungen und damit das Handeln.
Die moralische "Zwickmühle" löst sich mit einer anderen Denkweise z.B. dem Helfenden. Dann ist es nicht mehr "kriminell", sondern normal.

(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: eigentlich ist es es fast kriminell, um hilfe beim suizid zu bitten. man sollte sich die entsprechende medikamente rechtzeitig besorgen, wie sie z.b. von erfahrenen  holändischen organisatonen empfohlen werden.

Rechtzeitig ist nicht immer möglich. Das Lebendige kennt auch das plötzliche Ereignis.
Mit kriminell meinst du, dass es eine Zumutung ist, einen anderen Menschen um Hilfe zu bitten.
Wäre ein anderes Denken unter den Menschen, wäre die Bitte nicht mehr kriminell.
Alles steht und fällt mit der Denkweise.
Liebe, Nächstenliebe und Hilfe kennt keine Grenzen.

(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: gibt es das recht auf sterben, z.b.bei sehr fortgeschrittenen alter?

Wenn es kein Recht auf sterben gibt, so ist automatisch der Zwang zum Leben da.
Das Eine geht immer mit seinem Gegenteil Hand in Hand (gleich wie die 2 Hände ein Paar sind /Polarität).
Jeder Mensch ist FREI geboren und kann frei leben und sterben, also auch den Freitod wählen.
Es gibt im Grunde keine Berechtigung (Recht), die uns erlaubt geboren zu werden und eine gewisse Zeit zu Leben also gibt es auch keine Berechtigung/Recht zu sterben.
Das Leben passiert. Das Leben und Sterben ist ein FAKT, kein Recht.
Die Frage ist also eher, wie man mit der gegebenen Faktenlage umgeht.
Die Sterbehilfe muss erst ermöglicht werden, denn dann GIBT es das RECHT ja erst.

Der Mensch sollte sich in allen Lebenslagen helfen.
Sterbehilfe ist nur die letzte Chance einen Menschen zu helfen.
Schmerz und Leid so gering und so kurz zu halten wie möglich, ist eine Pflicht, die man nicht unterlassen darf. Das einzige was herausgefunden werden muss, ist ab wann und wo fängt Missbrauch an.

(17-03-2020, 23:01)edi schrieb: krankheit, not schmerz,können auch für junge menschen gründe sein sich umzubringen.
suizid ist in hochentwickelten ländern am meisten  verbreitet. er tritt am häufigsten bei den  gebildeten und  und gutverdienden auf.
ohne tod gibt es kein leben. der tod ist nicht der feind des lebens sondern sein begleiter.

Ja, der Tod ist ein Begleiter des Lebenden, darum kann der Lebende auch den Tod begleiten. = beim Sterben helfen.

Warum tritt der Todeswunsch bei Gebildeten und Gutverdiener häufiger auf als bei Ungebildeten und Schlechtverdiener?
Der Tod in nicht hochentwickelten Ländern kommt automatisch aus Armut, Hunger, Krankheit/wenig ärztlicher Versorgung.

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#29
(19-03-2020, 21:56)edi schrieb: der bundeverfassungsgerichtshof hat im februar 2020  dieses gesetz aufgehoben:
"Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen. "
.
damit  hat der säkularismus  in deutschland einen grossen sieg gegen religiöse hardliner errungen, wie im ersten beitrag geschildert wurde.
dieses urteil  ist auch  durch die meinung der bevölkerung gedeckt, denn alle umfragen ergaben, dass 75% der bevölkerung die sterbehilfe befürworten. ein bündnis von humanistischen organisationen kämpfte  unter der überschrift : "mein ende gehört mir" gegen den alten strafrechtsparagrafen,

Der bessere Zustand, wäres aber erst gegeben, wenn die Religösen, dass auch verstehen würden. Ihr Verständis wird für das Gute nur nicht gebraucht.
Mir tun die Gläubigen sehr leid.

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#30
(19-03-2020, 22:27)Felix schrieb: ...Es gibt aber auch mehrere Gegenargumente. So möchte beispielsweise kein sterbenskranker Vater von seinem Sohn hören: "Papi, wann machst du endlich den Abflug, damit ich erben kann?"

UND hierzu die andere Seite nicht vergessen!:
"Ich will sterben bevor mein Hab und Gut für ein Leben drauf geht, das ich nicht will und so kein Erbe für meine Kinder übrig bleibt.

Für mich wäre das ein zusätzliches Leiden und ich würde den Staat dafür verachten.
Wenn Hab und Gut und das sauer verdiente Geld von meinem Kind dafür drauf geht, nur um mein unerwünschtes Leben bis zum bitteren Ende zu leben und wenn ich Pech habe auch noch länger als nötig, weil man mich zeitlich hinhält, dann kommt mir allein schon bei diesem Gedanken das Gefühl von Wut und Hass in mir auf.
Es kotzt mich an, wenn meine angeblich lieben Nächsten, mich bis auf letzte Hemd ausbeuten und dabei noch denken sie hätten das Recht dazu. Ich wollte noch nie und werde es nie wollen, dass ich Kosten verursache, weder für meinen Sohn noch für meine Nächsten!
Gerne kann man durch mich Geld verdienen ABER niemals auf JEDER Art und Weise!
Ich verachte jede Form der Ausbeutung. Ich kann mich nur leider nicht vor jeder Form der Ausbeutung selbst schützen.

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