17-12-2020, 11:54
(16-12-2020, 17:45)Thomas der Ungläubige schrieb: Zu dem lesbaren Gert Scobel möchte keiner was sagen, fürchte ich.
Was ist zu G. Scobel zu sagen? Als Journalist hat er gelernt, schwere Kost so vorzukauen, dass sie vom interessierten Laien verdaut werden kann.
Habermas hat 2001 anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels eine Rede gehalten, die vom Suhrkamp-Verlag unter dem Titel "Glauben und Wissen" veröffentlicht wurde. Er referierte über die Bestimmung einer neuen Rolle der Religionen in der modernen Welt.
In den 80er-Jahren ging Habermas davon aus, dass religiöse Gemeinschaften in der modernen Welt ihr Ende finden werden. Die mit der "Säkularisierung" verbundenen Auflösungstendenzen traditionell religiöser Lebensentwürfe seien, wie er meinte, fortschreitend und irreversibel.
Habermas' Befund über die Unverträglichkeit von Religion und Moderne hat in den geisteswissenschaftlichen Disziplinen große Aufmerksamkeit gefunden. Seine Thesen wurden differenziert aufgenommen. Sie haben viel Widerspruch erfahren. Schließlich sind sie von ihm weitgehend zurückgenommen worden. Jetzt hat er sie in einem zweibändigen Werk* neu interpretiert.
Dass sich das kaum jemand freiwillig reinziehen will (siehe Ekkard # 6), ist verständlich.
*Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie - Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen, Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen
**https://philosophisches-jahrbuch.de/wp-content/uploads/2019/10/PJ111_S180-198_Trautsch_Glauben-und-Wissen.pdf
**https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/93027/Wendel_109.pdf?sequence=1&isAllowed=y
MfG B.