(19-12-2020, 18:03)Thomas der Ungläubige schrieb: Das Problem mit einem wissenschaftsgäubigen Atheismus ist übrigens nicht, dass er nicht an Wunder und Geister glaubt, sondern dass er an die Nichtexistenz von Wundern und Geistern (Ich bevorzuge den Begriff der Transzendenz) glaubt. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Das ist schlicht die Standardannahme bei Thesen, fuer die es null Evidenz gibt. Die Unterscheidung, die Du da triffst, ist praktisch irrelevant. Ob ich an die Existenz transzendenter Welten oder Wesen glaube, ist doch vollkommen egal. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass es da noch viele Dinge gibt, von denen wir rein gar nichts wissen. Solange diese transzendenten Welten oder Wesen aber in keiner erkennbaren Weise Einfluss auf uns nehmen, ist die Beruecksichtigung dieser - voellig hypothetischen - Wesen fuer irgendwelche Lebensentscheidungen so ueberfluessig wie ein Kropf.
Religion erzaehlt uns nichts ueber die Welt, ausgenommen ueber menschliche Beziehungen. Was die Leute glauben, liegt an Traditionen und der Art und Weise, wie wir unsere Sicht auf uns selbst auf Menschen gruenden, denen wir vertrauen. Der Haupteinfluss auf das, was Kinder glauben, liegt darin begruendet, was ihre Eltern oder wichtige Bezugspersonen ihnen vorgelebt haben (was dieser Personenkreis gesagt hat, ist dabei zweitrangig). Das alles hat letztlich mit Transzendenz oder aehnlichen Fragen nichts zu tun.