05-04-2020, 21:17
(05-04-2020, 00:13)Ulan schrieb: Ansonsten finde ich Deine Argumentation oft sehr konfrontativ. Du kannst gerne kritisieren, dass das Christentum die Minderschaetzung der Frau, wie sie in den drei Kulturen, die diese Religion praegten, in der formativen Zeit des Christentums herrschte. kanonisiert hat. Das heisst jetzt nicht, dass dort Frauenhass am Werk war. Im grossen und ganzen kann man lediglich sagen, dass die christlichen Autoren und Kirchenvaeter nicht besser waren als die Normen ihrer Zeit. Autoren wie der urspruengliche Paulus waren da eher die ruehmliche Ausnahme, und selbst dessen Texte wurden nachtraeglich verhunzt.edi meint:
ich kann dir natürlich auch ein beispiel liefern wie das manche katholische theologen sehen, wie der bedeutendenste katholische moraltheologe des 20. jhdts. bernhard häring:
"in keiner religion oder weltanschauung ist die frau so geachtet und geehrt wie im christentum."
in einem anderen betrag habe ich hinzugefügt, da muss der herr professor besoffen gewesen sein, als er das geschrieben hat.
wenn du meinst, dass die kirchenväter nicht besser gewesen waren als das volk, (der zeitgeist) so ist das eine verniedlichung von tatsachen.
ich habe ja bereits in einem vorigen beitrag darauf hingewiesen, dass immer, wenn sich die katholische kirche von ihren schandtaten reinzuwaschen versucht, die schuld auf den zeitgeist zu schieben versucht, dass gilt auch für den hexenwahn, den zigtauende frauen zum opfer fielen, ebenfalls biblisch begründet. ("eine hexe sollst du nicht am leben lassen")
wie unsinnig deine behauptung ist geht schon daraus hervor, dass du nicht sagen kannst, wer das volk zu ihrem frauenhass angetrieben hat, wenn nicht katholische theologen die begründung dafür geliefert hätten. wie auch meine beispiele belegen, z. b. thomas von aquin, und über agustinus, ein frauenfeind übelster sorte haben wir noch gar nicht gesprochen. nach meinung der theologin uta ranke heinemann, ("eunuchen für das himmelreich") war augustinus, den sie als neurotiker bezeichnet, massgeblich für die theologen des mittelalters für deren sexualangst und frauenhass verantwortlich gewesen, auch für thomas von aquin. theologisch bringt augustinus die erbsünde, die duch die frau übertragen wird in sein erlösungssystem ein, mit alll seinen verheerenden folgen für den frauenhass der kirchen.
allerdings werfen ihm seine gegner vor. "du augustinus bist weit entfent von zivilisiertem denken." (nach heinemann)
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ich denke nicht, dass meine argumentation besonders konfrontativ ist, ausser du vergleichst sie mit der katholischen geschichtsschreibung, die bekanntlich von harmlosigkeiten nur so strotzt. die die meisten von mir verwendeten zitate findest du auch im internet.