06-04-2020, 21:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-04-2020, 17:43 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Zitate repariert
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(05-04-2020, 21:22)Ulan schrieb: Wir muessen uns nicht ueber "besondere Wertschaetzung der Frau" in der Kirche unterhalten - das ist in der Tat nicht der Fall, und das habe ich auch nicht behauptet. Allerdings bist Du bis jetzt selbst einen Nachweis, die Kirche wuerde unter "Frauenhass" leiden, schuldig geblieben. Und zweitens fehlt auch der Nachweis, dass sich die Situation der Frau im Christentum gegenueber ihrer Position im Judentum des 2. Tempels oder im antiken Griechenland irgendwie verschlechtert haette. Ueber so etwas schwadronierst Du schlicht hinweg.
edi meint:
ich weiss nicht, was bei dir als beleg für frauenhass gilt, dass die katholische kirche noch in den 50erjahren die gleichberechtigung von mann und frau verhindern wollte ist für jeden neutral denkenden menschen beleg genug für ihre frauenfeindlichkeit. natürlich wird den frauen auch innerkirchlich die gleichberechtigung verweigert, dagegen sind die protestanten vergleichsweise eine sehr moderne religion. auch innerkirchlich gibt es dort die gleichberechtigung. kurioserweise ist der populärste bischof dieser kirche mit margot kässmann eine frau. das sollten doch genug belege fürd die frauenfeindlichkeit der katholischen kirche von heute sein.
natürlich gibt auch in der katholischen kirche vielee katholiken, die die noch immer frauenfeindliche haltung der katholischen kirche anprangern. so widmet der bekannte theologieprofessor hans küng der frauenfeindlichkeit seiner kirche ein eigenes kapitel in seinem buch "ist die kirche noch zu retten?"
küng schlägt folgende therapien gegen die frauenfeindlichkeit vor:
1. verziicht auf die augustinische erbsündenlehre.
2. abschaffung des zölibatsgesetzes
das zölibatsgesez ist keine glaubenswahrheit, sondern ein kirchengesetz aus dem 11. jhdt. heute verlangt die mehrheit der katholischen laien und kleriker die abschaffung dieses gesetzes. das könnte dazu betragen meint küng, zu einer korrektur der im mittelalter zugespitzten zurückdrängung der frauen aus kirchlichen ämtern. die traditionellen argumente gegen frauenpredigt und frauenordination sind nicht nur unzeitgemäss, sondern theologisch fragwürdig, so küng.
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bei einer kirche die noch immer so tief im mittelalter steckt, (exorzismus) werden solche appelle ungehört verhallen.
der vatikan, von alten männern regiert, hat sich noch nie darum gekümmert, was sich die mehrheit der katholiken wünscht.
(05-04-2020, 21:22)Ulan schrieb: Die RKK ist nun nicht gerade die Spitze der Bewegung fuer Frauenrechte, richtig. Nur, bei uns wurde das auch erst bis Mitte des 20. Jahrhunderts erkaempft, und insofern sind wir heute in einer geschichtlichen Ausnahmesituation.
Das von fruehen Matriarchatsfantasien à la Bachofen nichts zu halten ist, habe ich ja bereits mit Zitaten untermauert.
edi meint:
das ist zurüchzuweisen, wie ein blick in wikipedia ergibt, bachofen, aber auch bornemann waren ernsthafte und angesehene wissenschaftler, deren theorien noch immen an den universitäten gelehrt werden.
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wer nicht blind ist kann feststellen, dass gewinne im menschlichen gefühl, verbesserung der strafgesetze, massnahmen zur verhinderung von kriegen, vernunftgemässe erziehungsansätze, zunächst von vielen theologen und päpsten bekämpft wurden. die katholische kirche ist weit davon entfernt, für die im neuzeitlichen europa erreichte kultur des humanen verantwortlich zu sein. es blieb in sachen humanität ohne schrittmacherfunktion, war sogar der "hauptfeind des moralischen fortschritts in der welt." (bertrand russell)