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Altorientalische Maerchen und Legenden in Bibeltexten
#1
(13-05-2020, 00:07)Ulan schrieb: . . . Moses im Schilf . . .
Es handelt sich uebrigens um eine Adaptation einer Erzaehlung ueber Sargon von Akkad.


Woher willst Du das wissen? Du vermutest halt
Wenn Du schon zu schwadronieren beginnst, solltest Du die Legende von Kyros II. nicht verheimlichen . . .

" . . . ist auch Herodots Bericht, dass Astyages, durch einen Traum gewarnt, eine Gefahr im kleinen Kyros erkannte und ihn deshalb töten lassen wollte, der Säugling jedoch stattdessen ohne Wissen des Herrschers von einem im fernen Gebirge wohnenden Hirten, dessen Frau ein totes Kind gebar, das heimlich gegen Kyros ausgetauscht worden sein soll, großgezogen und so errettet wurde, eine unhistorische Legende"
Kyros II. - Wikipedia

Derartige Gerüchte kursierten in der Frühantike in verschiedenen Kulturen
und es ist wenig stichhaltig, irgendeine dieser Geschichten willkürlich herauszusuchen und als Sensation und "Vorbild" für die Bibel darstellen zu wollen

Rein spekulative Annahmen ohne Beweiskraft interessieren mich nicht

Nur deshalb, weil Sargon, Kyros und andere - unerwünschte Kinder waren, die verstoßen und ausgesetzt wurden, schließen zu wollen, daß auch Moses solch ein unerwünschtes Kind war, halte ich für an den Haaren herbeigezogen . . .

Moses war kein unerwünschtes Kind - im Gegenteil. Die Bibel berichtet eine ganz andere Geschichte
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#2
Beitrag # 11
(12-05-2020, 12:06)Sinai schrieb: ( . . . )

Bei manchen Bibelstellen (Anhalten der Sonne) ist die wörtliche Auslegung meist verpönt
Josua 10,13

Bei manchen Bibelstellen (die Tochter des Pharao findet Moses im Schilf) ist die wörtliche Auslegung meist üblich
2 Mose 2,5


Unglaubwürdig ist jedoch, daß die Tochter des Pharao im Nil baden will
"Die Tochter des Pharao kam herab, um im Nil zu baden." 2 Mose 2,5 Einheitsübersetzung

Der Nil ist heute und war vor Jahrtausenden ein trübes, schlammiges Gewässer (Nilschlamm) und beheimatete allerlei Getier und Ungeziefer
von Schlangen bis zu Blutegeln. Ein Herd von Keimen und Krankheiten (wer einen Schluck Wasser vom Nil trinkt, bekommt extrem hartnäckigen Durchfall)
Von abgeschwemmten Krokodilen ganz zu schweigen
Nicht einmal der übermütigste amerikanische oder holländische Tourist wagt es, vom Ufer in diese trübe Suppe zu steigen.
Völlig undenkbar, daß eine wohlbehütete Königstochter im Nil badete. Ihre Gouvernanten und Dienerinnen wären sofot exekutiert worden

Vielleicht liegt auch wieder - wie so oft - ein dummer Übersetzungsfehler vor
die althebräische Sprache hatte wohl andere Begriffe
Vielleicht wollte der Text sagen:
"Die Tochter des Pharao kam herab, um am Nil ein Sonnenbad zu nehmen"
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#3
(13-05-2020, 00:49)Sinai schrieb:
(13-05-2020, 00:07)Ulan schrieb: . . . Moses im Schilf . . .
Es handelt sich uebrigens um eine Adaptation einer Erzaehlung ueber Sargon von Akkad.

Woher willst Du das wissen? Du vermutest halt
Wenn Du schon zu schwadronieren beginnst, solltest Du die Legende von Kyros II. nicht verheimlichen . . .

Was soll die Kyros-Geschichte hier? Die ist spaet und nur entfernt aehnlich. Sargon war es, der in einem Kaestchen im Euphrat ausgesetzt und dann von einem Gaertner aufgezogen wurde, weil die Goettin Inanna beschlossen hatte, dass er Koenig werden sollte. Wobei Sargon ein Herrscher des 3. Jahrtausends v.Chr. war. Im Prinzip ist die Moses-Sage also nach einem sehr verbreiteten Typus von Erzaehlung gestrickt. Die sumerische Sargonsage hat dagegen Parallelen zur Josephs-Erzaehlung.

Die Erzaehlungen in der Bibel greifen also alle moeglichen, weit verbreiteten Geschichten auf, die auch ueber alle moeglichen anderen Figuren erzaehlt wurden.
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#4
Daß ein Königssohn unerwünscht war und ausgesetzt wurde, ist ein Phänomen, das mit der Erbmonarchie verbunden ist
Wohl so alt, wie es Erbmonarchien gibt . . .

Da gibt es viele Geschichten

Siehe auch Romulus und Remus

Aber Moses war kein Königssohn (sondern ein Sklavensohn)
Ich finde den - nachträglich - von Dir formulierten Titel "Altorientalische Maerchen und Legenden in Bibeltexten" unpassend.
Moses wäre schön blöd gewesen, wenn er irgendein im Orient kursierendes Märchen in die Bibel eingebaut hätte
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#5
(13-05-2020, 01:54)Sinai schrieb: Moses wäre schön blöd gewesen, wenn er irgendein im Orient kursierendes Märchen in die Bibel eingebaut hätte

Wie oft haben wir das schon durchgekaut?

Von der unsinnigen Annahme, die Kunstfigur Moses habe die nach ihm benannten Bücher verfasst, kannst du offenbar nicht lassen.
MfG B.
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#6
(13-05-2020, 00:49)Sinai schrieb:
(13-05-2020, 00:07)Ulan schrieb: Es handelt sich uebrigens um eine Adaptation einer Erzaehlung ueber Sargon von Akkad.

Woher willst Du das wissen? Du vermutest halt
Wenn Du schon zu schwadronieren beginnst, solltest Du die Legende von Kyros II. nicht verheimlichen . . .

Wer da wohl der Schwätzer ist?

Zur Geburtslegende des Moses siehe auch HIER (klick!).
MfG B.
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#7
(13-05-2020, 01:54)Sinai schrieb: Daß ein Königssohn unerwünscht war und ausgesetzt wurde, ist ein Phänomen, das mit der Erbmonarchie verbunden ist
Wohl so alt, wie es Erbmonarchien gibt . . .

Da gibt es viele Geschichten

Siehe auch Romulus und Remus

Aber Moses war kein Königssohn (sondern ein Sklavensohn)
Ich finde den - nachträglich - von Dir formulierten Titel "Altorientalische Maerchen und Legenden in Bibeltexten" unpassend.
Moses wäre schön blöd gewesen, wenn er irgendein im Orient kursierendes Märchen in die Bibel eingebaut hätte

Dieser ganze Beitrag ist mal wieder fuer die Katz', weil Du's einfach nicht lassen kannst, uninformiert ueber Dinge hinwegzulabern.

Lies Bions Aritkel ueber Sargon. Er war also kein Koenigssohn, also ist die Parallele zur Mosesgeschichte noch weitaus besser als nur die, dass jemand mit einem in Pech verschmierten Koerbchen im grossen Fluss ausgesetzt wird. Auch hier geht es darum, dass eine semitische Bevoelkerung dem einheimischen Volk Paroli bietet, nur dass Sargon dann halt auch tatsaechlich der erste semitische Koenig ueber die Sumerer wird, und das schon vor 2300 v.Chr.

Bei literarischen Uebernahmen muessen nicht alle Details uebernommen werden. In diesem Fall reicht es, dass die Moses-Legende die meisten Elemente, und vor allem die praegnantesten, aus der Sargon-Legende kopiert hat. Neben dem im Fluss in einem Koerbchen schwimmenden Saeugling haben wir also auch das Thema einer Befreiung eines semitschen Volkes von seinen Unterdrueckern. Dieses Vorgehen einerUebernahme von Hauptthemen findet sich in vielen biblischen Geschichten, und bei Sargon hat es noch den Vorteil, dass hier wohl sogar ein geschichtliches Ereignis hinter der Geschichte steckt.

Ansonsten sind die Buecher Mose erwiesenermassen so spaet geschrieben, dass eine Autorenschaft durch den fiktiven Helden der Buecher Mose ausgeschlossen werden kann.
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