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Covid 19 und sein Religionseinfluß
#1
Es gibt ja das Sprichwort: "Auf hoher See ab Windstärke 10 gibt es keine Atheisten mehr" (oder so ähnlich).

Die Covid-19--Pandemie hat bereits nach einem halben Jahr die gesamte Weltwirtschaft tief erschüttert, Todesangst besonders bei den älteren Risikogruppen erzeugt und zweifellos unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Ende offen.

Hat Corona nach Eurer Einschätzung/Erfahrung auch einen spürbaren Einfluss auf die Religiosität der Menschheit?  -    nach einem anderen Sprichwort: "Not lehrt beten".

MfG
#2
Davut schrieb:Hat Corona nach Eurer Einschätzung/Erfahrung auch einen spürbaren Einfluss auf die Religiosität der Menschheit? - nach einem anderen Sprichwort: "Not lehrt beten".
Einen solchen Einfluss konnte ich bis jetzt noch nicht vernehmen. Vielmehr scheint den Menschen die Frustration in Richtung der politischen Entscheidungen näher zu sein. Nicht nur in Bezug auf wirtschaftliche Folgen.

Einen Einfluss auf die Religiösität könnte man womöglich eher erwarten, wenn man überhaupt noch von Religiösität sprechen kann. Da die Mehrheit der Menschen allerdings nur noch eine vage Vorstellung von Religiösität hat, die im alltäglichen Leben eine spürbare Rolle spielt, ist damit wohl eher nicht zu rechnen.
#3
(20-06-2020, 16:37)Davut schrieb: Hat Corona nach Eurer Einschätzung/Erfahrung auch einen spürbaren Einfluss auf die Religiosität der Menschheit?  -    nach einem anderen Sprichwort: "Not lehrt beten".

Vielleicht haben jetzt viele die vorher schon Sonntags nicht so gerne in die Kirche gingen, sich aber wegen dem Druck ihres unmittelbaren Umfeldes doch irgendwie immer fügten, jetzt ein vernünftiges Argument..

Frauen und Religion.. auch wenn das jetzt mal a "bizle" paradox klingt, so sind es doch immer die Frauen die sich in der Familie mehr darum kümmern, was andere über die Familie und damit auch über sie selbst denken.
Frauen die in dieser alt-ehrewürdigen "Es-gehört-sich-so-Tradition" erzogen wurden und und auch behütet darin aufgewachsen sind, erziehen auch ihre eigenen Kinder entsprechend und da wir Männer nicht nur friedliebende Geschöpfe sind, sondern auch  möglichst nicht auf Sex verzichten wollen,  nur weil ständig der Haussegen wegen der verletzten religiösen - "es gehört sich so Gefühle"- unserer solcherlei  traditionsbewussten Partnerinnen und Gattinnen schief hängt...passen wir uns und halt meist den Bedingungen an.
Das hätte ich jetzt zwar auch alles in einem deutlich kürzeren Satz sagen können, aber irgendwie muss man Behauptungen ja auch begründen können.

Wie wir in schier aussichtsloser Bedrängnis auf Rettung hoffen, hängt davon ab, wie wir in jungen Jahren, mütterlicherseits in unserer Denkweise bezüglich Welt- und Wertevorstellungen, unserem eigenen gesellschaftlichem Rollenbild.. usw usf. beeinflusst und geprägt wurden.

Unterm Strich hat also Corona sehr wahrscheinlich keinen Einfluss darauf, ob zukünftig in unserer Gesellschaft die Religion wieder einen größeren Stellenwert einnimmt. Umgekehrt könnte Corona bei vielen die bisher vom Gefühl her eher immer noch dem kreationistischen Weltverständnis anhingen, einen Denkprozess in Richtung starker Zweifel - bezüglich dieses Gefühles - angestoßen haben.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#4
Zum Thema Covod-19 kursieren Begriffe wie Genom, Mutation, Anpassung.... Variationen.  Und weil jedes normale menschliche Gehirn im Informationsrauschen  unablässig nach Ordnungsmuster sucht  die irgend einen, mit vorhandenen Erfahrungen/Erinnerungen im komprimierten Langzeitgedächtnis (Unterbewusstsein) in Einklang zu bringenden Sinn oder irgend eine erkennbare Bedeutung ergeben... könnte es sogar bei einigen jener bewusst und absichtlich die Evolution Verleugnenden zu schweren Burnaut-Erscheinungen kommen. Icon_cheesygrin
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#5
(20-06-2020, 18:59)Geobacter schrieb: .... hängt davon ab, wie wir in jungen Jahren, mütterlicherseits in unserer Denkweise bezüglich Welt- und Wertevorstellungen, unserem eigenen gesellschaftlichem Rollenbild.. usw usf. beeinflusst und geprägt wurden.

 

Nachfrage: Kann man das so verstehen, dass unsere (längst erwachsen gewordene) Denkweise/Wertevorstellung noch immer von der muetterlicherseits erworbenen durch sowas wie Corona beeinflusst werden könnte? 

Oder habe ich das falsch verstanden?

MfG
#6
(20-06-2020, 18:51)Praytes schrieb:  Vielmehr scheint den Menschen die Frustration in Richtung der politischen Entscheidungen näher zu sein. 

Z. B. Mein Nachbar, der 8 Wochen auf eine Krebsoperation warten musste, weil jedes verfügbare Intensivbett für (später dann doch nicht gebrauchte) Corona - Behandlung frei gehalten werden musste. Jetzt wurde er zu spät operiert: Metastasen gestreut.

Ein Fall des Frusts mit Folgen. Sein distanziertes Religionsgefuehl: unverändert. 

MfG
#7
(20-06-2020, 22:41)Davut schrieb:
(20-06-2020, 18:59)Geobacter schrieb: .... hängt davon ab, wie wir in jungen Jahren, mütterlicherseits in unserer Denkweise bezüglich Welt- und Wertevorstellungen, unserem eigenen gesellschaftlichem Rollenbild.. usw usf. beeinflusst und geprägt wurden.

 

Nachfrage: Kann man das so verstehen, dass unsere (längst erwachsen gewordene) Denkweise/Wertevorstellung noch immer von der muetterlicherseits erworbenen durch sowas wie Corona beeinflusst werden könnte? 

Oder habe ich das falsch verstanden?

Ich kann jetzt noch nicht ganz nachvollziehen was du verstanden zu haben meinst. Die Denkweise/Wertevorstellungen unserer Mütter haben einen prägenden Einfluss darauf, mit welchem Ideal-Bild vom Menschen  wir uns als Erwachsene selbst identifizieren. Ist diese Denkweise und Wertevorstellung unserer Mütter während unserer Kindheit nicht besonders wirklichkeitsnah, hat das keine besonders guten oder gar günstigen Auswirkungen auf unsere gesamte geistige Entwicklung und spätere Weltanschauung. Wenn einem Kind ständig nahegelegt wird, dass es nur dann ein gutes und liebes Kind ist, wenn es sich die Weltanschauung und Wertevorstellung seiner Mutter verinnerlicht, aber diese  mütterliche Weltanschauung und diese mütterlichen Wertvorstellungen eher verschwörungstheoretischer Natur sind und sich vor allem an den eigenen negativen Projektionen auf andere Denkweisen, Sichtweisen und Wertvorstellungen bemisst, dann können solche Krisen, wie z.B: auch eine weltweite Corona-Pandemie selbstverständlich dazu führen, dass ein Mensch seine eigene bisherige Philosophie noch mal gründlich überarbeiten muss.. Und ein solches Umdenken ist bei einigen (leider) Wenigen inzwischen auch zu beobachten.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#8
(21-06-2020, 08:37)Geobacter schrieb:
(20-06-2020, 22:41)Davut schrieb: Oder habe ich das falsch verstanden?

Ich kann jetzt noch nicht ganz nachvollziehen was du verstanden zu haben meinst. Die Denkweise/Wertevorstellungen unserer Mütter haben einen prägenden Einfluss darauf, mit welchem Ideal-Bild vom Menschen  wir uns als Erwachsene selbst identifizieren.

Genau so habe ich das verstanden. Den Einfluss kann man aber irgendwann "abschütteln", um sich ein eigenes (Ideal-)Bild zu schaffen.

Allerdings hat nicht mal Gott das geschafft, wie Deine Signatur verrät.

MfG
#9
(21-06-2020, 09:45)Davut schrieb: Genau so habe ich das verstanden. Den Einfluss kann man aber irgendwann "abschütteln", um sich ein eigenes (Ideal-)Bild zu schaffen.

Allerdings hat nicht mal Gott das geschafft, wie Deine Signatur verrät.

Das ist eben der Beleg dafür, dass Schön, Gut und Böse keinen Eigenschaften der Welt sind, sondern Kategorien unseres durch Gewöhnung sehr anpassungsfähigen Empfindens. Es ist auch der Beleg dafür, dass alle Wahrheit eher mehr nur eine gesellschaftliche Vereinbarung ist, die wir häufig  und dazu noch meistens... auf unbewusster Ebene innerhalb unserer Sippen- und Stammesverbände mit einander abschließen, bzw untereinander treffen.

Ohne das wir es wirklich bewusst wahrnehmen, werden unsere Gehirne zu Statthaltern der Gedanken und Ideen anderer Mitmenschen. Auch von solchen Mitmenschen, die oft schon lange vor uns gelebt haben.

Auch das gesamt-Erscheinungsbild unseres Imponierverhaltens, welches wir beim balzen um unser Fortpflanzungspartner an den Tag legen, wird uns schon in unseren Kindertagen von der " Weltanschauung, den Wertvorstellungen und daraus abgeleiteten Wert- und Vor-Urteilen unserer Mütter ins Unterbewusstsein geschrieben. Und weil sexueller Opportunismus ein ausgesprochen Testosteron-gesteuertes Phänomen ist, hatte wohl auch Gott eine Mutter..............
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#10
Ich fürchte, wir geraten vom Thema weg im Straßengraben.

Darum nochmal der Versuch: Hat Covid-19 die Religiosität ein wenig wiederbelebt (siehe letzter Satz @Praytes in #2) oder trifft das frühere  "Not lehrt beten" heute nicht mehr zu?
#11
(21-06-2020, 11:29)Davut schrieb: Ich fürchte, wir geraten vom Thema weg im Straßengraben.

Darum nochmal der Versuch: Hat Covid-19 die Religiosität ein wenig wiederbelebt (siehe letzter Satz @Praytes in #2) oder trifft das frühere  "Not lehrt beten" heute nicht mehr zu?

Selbst wenn dem so wäre, was ich wie in #2 beschrieben, nicht erkennen kann, käme diese "Wiederbelebung" wohl eher einem röchelndem Husten gleich, statt einer tatsächlichen (langsamen) Rückkehr zu alter Kraft. Ein Strohfeuer  -  wenn überhaupt.

Was kommt nach: Not lehrt beten Business as usual ! Es kommt dann noch nicht mal: Dankbarkeit lehrt beten. Dankbarkeit dafür, dass eine bestimmte Krise überstanden wurde. So schnell ist dann das "beten" wieder vergessen.
#12
(21-06-2020, 13:48)Praytes schrieb:
(21-06-2020, 11:29)Davut schrieb: Ich fürchte, wir geraten vom Thema weg im Straßengraben.

Darum nochmal der Versuch: Hat Covid-19 die Religiosität ein wenig wiederbelebt (siehe letzter Satz @Praytes in #2) oder trifft das frühere  "Not lehrt beten" heute nicht mehr zu?


Was kommt nach: Not lehrt beten Business as usual ! Es kommt dann noch nicht mal: Dankbarkeit lehrt beten. Dankbarkeit dafür, dass eine bestimmte Krise überstanden wurde. So schnell ist dann das "beten" wieder vergessen.

Wir haben die Not noch nicht überstanden. Und es war auch nicht das Beten, das uns vorläufig vor dem Allerschlimmsten bewahrt hat. Im Gegenteil. Es waren wieder mal ungläubige Wissenschaftler, die die Evolutionstheorie anriefen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#13
(21-06-2020, 13:48)Praytes schrieb: Was kommt nach: Not lehrt beten Business as usual ! Es kommt dann noch nicht mal: Dankbarkeit lehrt beten.  So schnell ist dann das "beten" wieder vergessen.

Gut, ein Standpunkt, der nahe an der Realität ist.

Um beim Straßengraben zu bleiben: Wenn auf der anderen Autobahn-Seite ein schwerer Unfall stattgefunden hat, fährt man in der Tat auch die ersten Kilometer danach recht zurückhaltend und nachdenklich. Aber schon nach wenigen Kilometern ist  auch die eigene Tachonadel wieder im roten Bereich.

Eine genetische (Fehl-) Veranlagung beim Menschen, die nicht  aufs "beten" beschränkt ist?
 

MfG
#14
Ich denke nicht, dass das ein Fehlverhalten ist, auch wenn es auf den ersten Blick so ausschauen mag. Das Problem am evolutionaeren Wechselspiel - ein grundsaetzlich inhaerentes, was nicht aenderbar ist - besteht darin, dass, wer fuer positive Langzeiteffekte sich im Kurzzeithandeln zuruecknimmt, oft schon in dieser Phase zum Verlierer wird, also von den Langzeitbenefits nicht profitiert. Das ist auch der Grund, warum all die guten Appelle an vernuenftiges Handeln so wenig fruchten; ist ja schoen, wenn man das Covid19-Roulette vermeidet im Tausch fuer ein laengeres Leben. Das nuetzt aber nichts, wenn man dann vorher fast verhungert.

So gilt das aehnlich in fast allen Lebenbereichen, und darum wird halt gefeiert bis es kracht.
#15
(21-06-2020, 11:29)Davut schrieb: Ich fürchte, wir geraten vom Thema weg im Straßengraben.

Darum nochmal der Versuch: Hat Covid-19 die Religiosität ein wenig wiederbelebt (siehe letzter Satz @Praytes in #2) oder trifft das frühere  "Not lehrt beten" heute nicht mehr zu?

Wenn man selbst auf der Straße die Antwort nicht findet, liegt sie entweder im Graben oder sitzt in irgend einem Wirtshaus.

Natürlich habe ich etwas weit ausgeholt. Schließlich müssen wir zuerst mal etwas genauer verstehen, warum wir heutzutage überhaupt beten. Dass die Not (die ungewissen Lebensumstände) unsere Vorfahren die Erfinderin aller Gottheiten gewesen ist, liegt wohl auf der Hand.  Wenn es stimmt dass die Not beten lehrt. Seuchen, wie man damals Epidemien nannte, (Pandemien gab es damals noch keine) waren der ständige Wegbegleiter in der Not.

Die ehemals sehr hohe Kindersterblichkeitsrate bei diesen unseren Vorfahren, war vor allem ein psychisch sehr belastendes Problem für Frauen. Und weil es damals keine natürlichen Erklärung für die immer wiederkehrenden Heimsuchungen durch die eine oder die andere Seuche gab, rationalisierte man diese Heimsuchungen als Tat böser Geister. Also versuchte man zwangsläufig auch Zusammenhänge mit der Lebensweise besonders oft Betroffenere herzustellen und solche Heimsuchungen als Strafen für lasterhaftes oder heimlich asoziales Verhalten zu deuten. (Das Zeitalter der ersten Verschwörungstheoretiker), Als dann aber auch die Tugendhaftesten unter den Allertugendhaftesten  immer wieder davon stark betroffen waren.. gerade und besonders nach Zusammenkünften und Versammlungen vieler Menschen zu besonderen Anlässen der Gottesehrung, begann man noch mehr nach verdächtigen Schuldigen Ausschau zu halten,  die ganz sicher diesen bösen Geist in sich tragen würden.. Der Anfang der Hexenjagd...später Hexenverfolgung.

Und weil der Zufall sich manchmal durch Gebete erbarmen lies und  beim nächsten mal wieder doch nicht, musste es auch dafür einen rationalen Grund geben. Nämlich die möglicherweise fehlenden Dankesgebete.

Also werden auch heute noch all jene, die das eine mal vom Beten gerettet wurden und das andere mal nicht, der lasterhaften Undankbarkeit verdächtigt..die halt nur wahrhaft Gläubige kennen... usw. usf.

Weswegen mir der letzte Kommentar von @Praytes auch wieder mal nicht ganz unerheblich die Lynchdrüsen zum anschwellen gebracht hat.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........


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