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Kirchen schließen bei Corona
#16
(14-11-2020, 23:17)Gundi schrieb: Wieso Zwangsbeitrag? Einfach austreten und gut ist.
Nicht wirklich. Die staatlichen Zuwendungen an die Kirche gehen weit über die Kirchensteuer hinaus.
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#17
(14-11-2020, 23:59)Praytes schrieb: Nicht wirklich. Die staatlichen Zuwendungen an die Kirche gehen weit über die Kirchensteuer hinaus.

Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Nicht die Kirchen bekommen fuer ihren Seelsorgebetrieb diese staatlichen Zuwendungen, sondern konfessionelle Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Universitaeten, Altenheime und sonstige soziale Einrichtungen. Dazu kommen noch grosse Summen Denkmalpflege fuer Dome und Altbausubstanz sowie Caritas, Diakonie usw. 

Was Kirchen Kritiker besonders fuchst, sind die nicht mitgezaehlten Hunderte Millionen fuer Kardinäle, Bischöfe und andere, die aus der Weimarer Zeit in den Par. 140 GG und umzu hinuebergerettet wurden und längst hatten geaendert werden sollen. Fasst nur bis jetzt keiner an. 


Daraus resultiert eine Summe, die wegen des kirchlichen Mitgliederschwunds in der Tat die Kirchensteuer inzwischen übersteigt. Waeren die Kirchen nicht mehr da, muessten fuer diese sozialen Aufgaben  andere Träger gesucht, gefunden und subventioniert  werden.



MfG
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#18
(15-11-2020, 00:51)Davut schrieb:
(14-11-2020, 23:59)Praytes schrieb: Nicht wirklich. Die staatlichen Zuwendungen an die Kirche gehen weit über die Kirchensteuer hinaus.
Daraus resultiert eine Summe, die wegen des kirchlichen Mitgliederschwunds in der Tat die Kirchensteuer inzwischen übersteigt. Waeren die Kirchen nicht mehr da, muessten fuer diese sozialen Aufgaben  andere Träger gesucht, gefunden und subventioniert  werden.
Soziale Aufgaben zu bewältigen würde um ein Vielfaches leichter fallen, wenn all die finanziellen Mittel aus dem "Wasserkopf" der Kirchen in die sozialen Aufgabenfelder umgeleitet werden könnten.
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#19
(15-11-2020, 10:01)Praytes schrieb: Soziale Aufgaben zu bewältigen würde um ein Vielfaches leichter fallen, wenn all die finanziellen Mittel aus dem "Wasserkopf" der Kirchen in die sozialen Aufgabenfelder umgeleitet werden könnten.

Da vertrete ich (ausnahmsweise) eine differenziertere Meinung zugunsten dieser sozialen Kirchenarbeit. 

Wer sich mit dem Urchristentum nach der Kreuzigung befasst, weiß um die soziale Komponente der ersten christlichen Glaubensgemeinden. Man feierte "das Abendmahl" als reines Saettigungsmahl. Die Armen aßen das Brot der Reichen, tranken ihren Wein Man spendete für die Witwen im grossen Stil (z. B. Paulus für Rom) a

Die heutigen vielfältigen sozialen Funktionen beider christlicher Kirchen sind unverzichtbar. Wuerden sie morgen auf einen Schlag" wegfallen, braeche das Chaos aus. Warum?  Es läuft doch bestens.

Dass von den Kirchen bei der Personalauswahl konfessionelle Zugangsbedingungen herrschen, ist hinzunehmen. 

MfG
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#20
(15-11-2020, 13:07)Davut schrieb: Da vertrete ich (ausnahmsweise) eine differenziertere Meinung zugunsten dieser sozialen Kirchenarbeit. 

Wer sich mit dem Urchristentum nach der Kreuzigung befasst, weiß um die soziale Komponente der ersten christlichen Glaubensgemeinden. Man feierte "das Abendmahl" als reines Saettigungsmahl. Die Armen aßen das Brot der Reichen, tranken ihren Wein Man spendete für die Witwen im grossen Stil (z. B. Paulus für Rom) a

Wer sich mit dem Urchristentum befasst erfährt diesbezüglich, dass Paulus genau diesen Punkt zu Gegenstand seiner Kritik machte. Das Abendmahl sollte eben nicht als reines Sättigungsmahl gefeiert werden. Die Spenden der reicheren Versammlungen für die Ärmeren stehen dazu in keinem direkten Zusammenhang.

(15-11-2020, 13:07)Davut schrieb: Die heutigen vielfältigen sozialen Funktionen beider christlicher Kirchen sind unverzichtbar. Wuerden sie morgen auf einen Schlag" wegfallen, braeche das Chaos aus. Warum?  Es läuft doch bestens.
Von einer Abwicklung von "heute auf morgen" hat niemand gesprochen. Das wäre logistisch schon ein unnötiger und unmöglicher Aufwand. Natürlich sind die sozialen Funktionen unverzichtbar. Aber braucht es dafür unbedingt vom Staat in vielerlei Hinsicht alimentierte Kirchenverbände? Ich meine, dass solche unverzichtbaren Leistungen auch ohne Kirche bewältigt werden könnten. Selbst ehrenamtliche Tätigkeit ist doch nicht ausschließlich möglich, weil es kirchliche Träger für soziale Einrichtungen gibt...
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#21
Der allergrößte Teil der kirchlichen Sozialeinrichtungen wird von Steuergeldern finanziert. Jeder Atheist, Muslim, Hindu etc. zahlt also dafür, dass die Kirchen sich den Mantel des Sozialen umhängen dürfen.
Man könnte das Geld auch einfach nehmen und säkulare Einrichtungen damit aufbauen und finanzieren. Da könnte dann auch jeder arbeiten und jeder aufgenommen werden.
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#22
(15-11-2020, 14:45)Gundi schrieb: Der allergrößte Teil der kirchlichen Sozialeinrichtungen wird von Steuergeldern finanziert. Jeder Atheist, Muslim, Hindu etc. zahlt also dafür, dass die Kirchen sich den Mantel des Sozialen umhängen dürfen.
 

Den "Mantel des Sozialen" haben sie sich redlich verdient. Ohne die große Rolle, die beide christlichen Kirchen in der sozialen Absicherung und Versorgung unserer Gesellschaft spielen, bräche hier  das Chaos aus. Wenn, dann haben sie sich nirgendwo besser als hier positioniert.

Das hätte Jesus, der nur an den Kindern, den Behinderten und Kranken, den Bedürftigen und Ausgegrenzten interessiert war, auch so gewollt. Gekommen ist aber leider  "die Kirche" mit all ihren Schattenseiten.

MfG
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#23
(15-11-2020, 14:45)Gundi schrieb: Man könnte das Geld auch einfach nehmen und säkulare Einrichtungen damit aufbauen und finanzieren. Da könnte dann auch jeder arbeiten und jeder aufgenommen werden.
Genau so ist es. Für den "Mantel des Sozialen" braucht es keine "Kirche mit all ihren Schattenseiten".
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#24
(15-11-2020, 20:37)Davut schrieb:
(15-11-2020, 14:45)Gundi schrieb: Der allergrößte Teil der kirchlichen Sozialeinrichtungen wird von Steuergeldern finanziert. Jeder Atheist, Muslim, Hindu etc. zahlt also dafür, dass die Kirchen sich den Mantel des Sozialen umhängen dürfen.
 

Den "Mantel des Sozialen" haben sie sich redlich verdient. Ohne die große Rolle, die beide christlichen Kirchen in der sozialen Absicherung und Versorgung unserer Gesellschaft spielen, bräche hier  das Chaos aus.

Sie konnten diese Strukturen doch nur mit Steuermitteln überhaupt aufbauen.
Und Chaos würde nicht ausbrechen, wenn die Steuergelder stattdessen in säkulare Einrichtungen gehen würden.

Die soziale Absicherung und Versorgung durch die Kirchen wird durch jeden Steuerzahler bezahlt. Warum also nicht das alles säkularisieren? Die Kirchen können ja gerne eigene Einrichtungen behalten, dann aber eben finanzieren aus Kirchensteuer und Vermögen der Kirchen.
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#25
(12-11-2020, 23:14)Davut schrieb:
(12-11-2020, 22:51)Praytes schrieb:
(12-11-2020, 22:42)Ulan schrieb: Das Problem ist ja wohl, dass da vor allem die Hochrisikogruppe hingeht, die mit Videokonferenzen eher wenig anfangen kann.

Das genau ist es. Und Hochrisikogruppen auf engstem Raum in Kirchengängen und - Baenken "streuen" ja auch noch. Obwohl ich glaube, dass das Singen wohl nicht gestattet ist? Vielleicht wissen da Kirchgaenger mehr. 

Was die fehlende Technikaffinitaet betrifft, haben die Graukoepfe in  den Kirchenbaenken zuhause ja pfiffige IT-Enkelkinder, die Oma gern mal eine Predigt abspielen.

Diese Enkel die Tagsüber das Hauptpostamt für das Coronavirus besuchen.. Kann ja sein dass ich falsch liege, aber so wie ich das bisher verstanden habe, ist das Problem bei Sars cov-2 die Retardanz in der Nachweisbarkeit. Die kalte Infektion. Für Viren ein evolutionäres Erfolgsmodell draußen in der freien Natur. Besonders bei Prädatoren die als Einzelgänger auf Vorrat jagen und ansonsten die meiste Zeit nur heftige Territoral- und Rangordnungskämpfe bezüglich  der zur Verfügung stehenden Fortpflanzungspartner austragen..

Ist also davon auszugehen, dass die Schließung der Kirchen oder der Gottesdienst über solche, von technisch versierten Enkeln unterstütze Internet-Videokonfernzen, gar nicht so wirklich viel bringen.. Auch in den kinderreicheren Familien anderer Religionsgemeinschaften welche ihre religiösen Zusammenkünfte über "Zoom" zelebrieren.. ist Covid-19 längst schon ein gravierendes Gesundheitsproblem für "Opa und Oma" im mittleren und höheren Alter geworden........

Wenn die (wenigen) Kirchenbesucher sich an all die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen halten täten... Aber unter ihnen gibt es halt auch ziemlich viele "begriffsstützige" Selbstbezogne, die überzeugt sind, dass allein ihr inniger Glaube sie schon vor einer Infektion bewahren werde..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#26
(16-11-2020, 08:58)Geobacter schrieb: Ist also davon auszugehen, dass die Schließung der Kirchen oder der Gottesdienst über solche, von technisch versierten Enkeln unterstütze Internet-Videokonfernzen, gar nicht so wirklich viel bringen.. Auch in den kinderreicheren Familien anderer Religionsgemeinschaften welche ihre religiösen Zusammenkünfte über "Zoom" zelebrieren.. ist Covid-19 längst schon ein gravierendes Gesundheitsproblem für "Opa und Oma" im mittleren und höheren Alter geworden........

Was wirklich verwundert ist die Tatsache, dass jetzt, trotz totalem Shutdown - dem härtesten Einschnitt seit den letzten Fluegerangriffen in WW II - diese Threadfrage keine Rolle zu spielen scheint.

Entweder sind hier keine Kirchgaenger unter uns oder es interessiert niemanden - oder beides incl.Herrn Habermas. 

MfG
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#27
(16-12-2020, 22:46)Davut schrieb: Entweder sind hier keine Kirchgaenger unter uns oder es interessiert niemanden - oder beides incl.Herrn Habermas. 

hm.. so erstaunlich ist das jetzt auch wieder nicht. Mit Corona lässt sich politisch nicht verhandeln, beten hilft auch nicht dagegen und Herr Habermas weis im Moment auch keinen Rat. Der oberste Gerichtshof hat erst vor 3 Wochen das Schließen der Kirchen in den USA wegen Corona als verfassungswidrig erklärt. Und vom "heilgen Geist" Zugedröhnte, gibt es auch sonst noch genug auf der Welt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#28
Also hier vor Ort finden Gottesdienste teils per Livestream statt. Wer physisch einen evangelischen oder römisch-katholischen Gottesdienst besuchen will, muss sich anmelden. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl Plätze, die sich aus einem allseitigen Mindestabstand von 1,5 - 2 m ergibt. Es herrscht Maskenpflicht, die auch durchgesetzt wird. Gesungen und gebetet wird nur kurz, wenn überhaupt. Vor und nach jedem Gottesdienst wird durchgelüftet.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#29
(17-12-2020, 00:14)Ekkard schrieb: Also hier vor Ort finden Gottesdienste teils per Livestream statt.

Ueber Familienmitglieder habe ich Kontakt zu einer Ev. Kirchengemeinde, die ein dreikoepfiges aufgeschlossenes  Pastorenteam hat ( 1m/2w). Die sind seit Jahresmitte dazu uebergegangen, Video-Predigten ins Netz zu stellen. Am 3. Advent hat der Pastor ueber Trost und Trostlosigkeit zu Weihnachten in Coronazeiten gesprochen. Donnerwetter -  ohne einen einzigen Bibelvers, aber mit mehr als Habermas'scher Theorie des kommunikativen Handelns. 

Vielleicht erkennen die Kirchen ja jetzt allgemein und für die Zukunft öfter, welche Chancen in dieser Art der visuellen Distanz verborgen sind. Aber: Predigen muss man dafuer schon koennen. Nicht wie die meisten verkleideten "Lichtgestalten", die jetzt auf Youtube das Sagen haben. 

Einen Klick "Nearer my God to Thee" vielleicht?

MfG
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