(26-07-2017, 20:15)scilla schrieb:(26-07-2017, 18:12)Ulan schrieb: Dabei ist das keine Treppe, sondern ein Kreis.
Gratulation zu Deiner Aussage!
das Problem ist nur, daß am Ende der Treppe Gott steht
in einem Kreis würde Gott folglich auch am Anfang stehen
Ein Kreis hat keinen Anfang, also stuende Gott zwischen den anderen Elementen.
Es ging mir bei der Aussage jetzt uebrigens nicht um Kreise oder Treppen, sondern darum, einfach mal darauf hinzuweisen, dass man sich nicht selbstverliebt in Schluessen aus einem Modell, das man aufgestellt hat, verlieren sollte. Jedes Modell, auch ein metaphysisches, unterliegt der Pruefung auf innere Stimmigkeit. Bei naturwissenschaftlichen Modellen versucht man es halt mit Experimenten, und wenn das nicht geht, ueberprueft man, ob die Schluesse aus dem Modell mit der Realitaet uebereinstimmen oder nicht. Der letztere Ansatz gilt uebrigens genau so fuer die Geisteswissenschaften und die Philosophie (bei der Philosophie kann der Endpunkt der Vorstellung natuerlich auch fiktiv sein; aufgestellten Regeln muss sie trotzdem folgen und auf die fiktive Natur des Endpunkts hinweisen).
Und Dein Treppenmodell versagt schon im ersten Schritt, wie ich aufgezeigt habe. Physik beschaeftigt sich mit Modellen des Universums. Du musst Physik falsch definieren, um sie in Dein Modell einzupassen. So eine Vorgehensweise ist prinzipiell unzulaessig, auch in der Philosophie. Dein Modell taugt also nicht viel.
Im Prinzip ist Deine "Treppe" mehr oder weniger eine Linie, auf der die Bereiche so angeordnet sind, dass die subjektiven Elemente immer weiter zunehmen, da immer weniger objektive Beurteilungsmoeglichkeiten zur Verfuegung stehen und diese zunehmend durch, letzlich immer subjektivere, Wertzuweisungen ersetzt werden muessen. Auf der linken Seite (das was du die unteren Treppenstufen nennst) werden Modelle verworfen, wenn objektiv bessere gefunden werden. Auf der rechten Seite werden Modelle verworfen, wenn sich die Mode aendert. Letzteres gilt auch fuer Gottesvorstellungen.