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Musik
#16
Selam,

da jeder nach seiner Absicht beurteilt wird, werde ich mir wohl kaum Ausreden suchen und brauch das auch nicht , da MUSIK HÖREN KEIN HARAM ist!!!

Sufismus ist nichts anderes als "Ibadet" und "Zikir" und das ist GEDENKEN AN ALLAH , der Mensch ist im Islam vielseitig und was dem einem Muslim gewährt ist kann dem anderen nicht als Haram vorgegaukelt werden.

Auch Sufis beten und halten sich an die Sunna des Propheten, Auch Sunnis beten und machen Sufismus, und wie er schon sagte : der Islam ist für denkende Menschen..................

Wa salam
Zehra
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#17
asalamualeikum Zehra,

Es ist schon ein "alter Hut", wie man sich ganz ähnlich wie in einem Warenladen von den verschiedenen Glaubensrichtungen genau das heraussucht, was dann - as by magic - zufällig die eigene Meinung widerspiegelt. Wer sich gestern bei den Wahabis und heut' bei al-Ghazali bedient, wer weiß, vielleicht finden wir morgen etwas von Ay.Khoi.

Auch verwechselt man häufig Ross und Reiter: Nicht die Absicht irendeines Menschen legalisiert Verbotenes, sondern das Quranische Gesetz (hier des "Notfalles").

Es gibt in Sachen Musik "Grenzfälle", ganz ähnlich wie bei Traubensaft zu Wein oder Geld zu Riba. Aber die Grenzelinie/der Grenzverlauf selbst ist zementiert. Und da gibt es überhaupt keine Möglichkeit zu erklären, daß die vor dekadenter Obszönität triefenden 99% heutiger Musik irgendeinen Spielraum für irgendein "Zikir" lassen.

Die hier vorgebrachte Argumentation ist ungfähr so: "Gucken ist erlaubt, dann muß Pornos gucken auch erlaubt sein, Punkt."

Und was bitte hat Wolle mit Gottesdienstlichen Handlungen zu tun? Ersmal wohl nicht mehr als Wasser trinken, nicht wahr?
Und ja, es gibt viele Dinge, die dem einen Muslim gewährt sind, aber dem andern Muslim nicht, - das hat allerdings nix mit vorgaukeln zu tun.


Nicht einfaches denken, sondern eigenständiges und ernsthaftes Nachdenken ist gefordert.

wasalam.
Mustafa
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#18
Salam Mustafa,

das Musik Haram ist, weiß eigentlich jeder Muslim der sich mit seiner Religion intensiv beschäftig.


Was mich stört ist bloss weil mir einige Dinge nicht in meinen Leben passen oder gefallen, sie als Halal abzustempeln finde ich sehr sehr einfach.

Ich persönlich höre auch ab und zu Musik versuche es aber sehr weit zu reduzieren und inshallah ganz weg zu lassen. Natürlich ist es jedem selber überlassen ob er Musik hört oder nicht.

Aber man kann nicht sagen es ist Halal wenn es Haram ist somal seine eigene Rechtschule die ich angehöre es als Haram einstuft.

Wir Menschen sind nicht Sündenfrei und lernen jeden Tag dazu.


wa salam
Shia


P.S. Sayid Abu Kasim al Khoi (r.a.) würde sich im Grab um drehen. Ferner wer hat den gestern sein Sohn ermordet Icon_sad( am heiligen Grab des Imam Ali (s.a.).Sage mir wo soll da noch vertrauen herkommen ??Tut mir Leid ich habe es nicht mehr Icon_sad(
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#19
Asalamualeikum.

Für unsere Sunni Geschwister hier ein par Anhaltspunkte, auch was ihre jeweilige Mathahab betrifft, um der "Verwirrung" ein wenig entgegenzuwirken.

Und die Dichter - es sind die Irrenden, die ihnen folgen. Hast du nicht gesehen, wie sie verwirrt in jedem Tal umherwandeln, und wie sie reden, was sie nicht tun?[26:224-6]
Ibn 'Umar berichtete, daß der Prophet (s.) sagte: "Es ist besser, daß der Bauch des einen von euch mit Eiter gefüllt wird, als mit Gedichtsversen."
Sunni Ref.: Sahih Bukhari 8.175 {Tefsir Sura 26:224 ff.}

Nach der Hanafi Rechtsschule (ganz ähnlich der Hanbali) ist das Musizieren sowie das Anhören von Musik verwehrt und das schließt sogar grundsätzlich auch jedes rhythmische Schlagen mit ein. Ausnahme hierzu ist die bei der Schlacht geschlagene Trommel oder Kesselpauke sowie das Tamburin auf Hochzeiten.
Zu den weiter verzweigteren "Reflexionen" hierzu ein Beispiel von Abu-Yusuf der erklärte, daß wenn eine Frau mit einem Kind in der eigenen Wohnung das Tamburin schlägt, daran nichts verwerfliches sei, wenn dies jedoch zu Spiel und Gesang führen würde, er dies als verpönt beurteilt.
Ganz sicher möchte ich auch nicht verbergen, daß es von Malik und Schafii auch weitere Urteile über verpönt bis erlaubt gibt, genau so sicher jedoch sollte sich jeder nachdenkende Muslim über diese heutigen, wie so zahlreiche andere Unschlüssigkeiten klar werden, da wie so oft und nicht zuletzt dies auf das Verhalten von bestimmten Sunnitischen Vorbildern selbst zurückzuführen ist. Denn ausgerechnet Umar und Uthman zählten zu denjenigen, die der Musik gegenüber, sagen wir mal "aufgeschlossen" waren. Mal ganz zu schweigen von den folgenden Umayaden und Abbasiden Khalifen.

Was auf Sunnitischer Seite stabil überliefert ist, betrifft allein Musik ohne jedwede Anstößigkeiten und nur zu besonderen Anlässen.

Auch Gazali hat sich dem Thema ausgiebig gewidmet und es ist seiner wirklich nicht würdig, ihn derart aus dem Zusammenhang zu reißen. Nach meinen bescheidenen Informationen ist auch nach Gazali Musik nicht pauschal zu bestimmen und variiert nach Gazalis Meinung zwischen haram, makruh, mubah und mustahab.

Andererseits wird es für den einen oder andern ggf./eventuell hilfreich sein zu wissen, daß u.a. Salman al-Farsi wie auch Bilal zur Shia gehörten - nur so "nebenbei". (Auch wenn diese selbst keine "Sufi" nach späterer Definition waren.)

wasalam.
Mustafa
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#20
Salam Mustafa,

natürlich gehörte Salman al Farsi zu Shia, seine Geschichte ist wunderschön und jedesmal wenn ich sie lese oder höre stehen mir die Haare zu Berge Icon_lol. Er ist der größte Beweis für das Leben nach dem Tod.

Hatte Allah Ihn nicht gefragt:

Wer sind Deine Imane ?

Ich denke das reicht doch alleine schon oder ?


wa salam
Shia
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#21
Salaam Alaikum,
Zitat:das Musik Haram ist, weiß eigentlich jeder Muslim der sich mit seiner Religion intensiv beschäftig.
Wo bitte ist gesagt das music haram ist, es gibt keinen konsensus darüber, es ist ja so leicht solche verallgemeineden behauptungen aufzustellen.

From Sayed Sesstani

Music

Q166: What is the limit separating lawful from unlawful music? If the criterion is its being labeled 'entertainment or amusement' then this is not clear according to convention because there are differences of opinion on that.

A: The separating limit is its being of suitable quality for the gatherings of amusement and of immorality. (MMS, p. 28, Q53)


Q168: What is the ruling on so-called music in present customary usage?

A: It is of two kinds. One of them suits the places of amusement and entertainment and thus listening to it is prohibited. The other one is other than this and therefore is not prohibited. (FM, p. 437)

Sorry, mein deutsch ist schlecht und kann nicht übersetzen
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#22
Asalamualeikum Jafar,

mein englisch ist fast so gut wie mein deutsch, aber es handelt sich trotzdem sicher um ein Mißverständnis, weil Shiiten Musik tatsächlich differenziert beurteilen.

Die Antwort von Sistani (zur Frage 168) lautet deshalb, daß es ZWEI Arten von Musik gibt. Eine davon ist verboten, die andere ist nicht verboten. Und darüber gibt es einen Konsens, sogar unter vielen Sunni Gelehrten.

Das Problem ist daß bei der Beurteilung von der Musik hierzulande, die wie in weiten Teilen des "Westens" von der Art mtv/viva & Co. fast völlig dominiert wird, man wohl kaum die Möglichkeit hat dies als etwas anderes als Unterhaltungsmusik für's Amusement zu bewerten. Zu diesem Zweck wird sie fliesbandmäßig fabriziert und konsumiert und wer bitte sieht bei den gegeben und allzumeist pervertierten Texten irgendeinen moralischen Anspruch? Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Sie sind in ihrer weit überwiegenden Mehrheit hierzulande in höchstem Maße unmoralisch - zumindtest nach dem Standart des islamischen Konsens. Folglich trifft auch das Urteil von Sistani, daß diese Musik haram ist.

Übrigens, nicht die Beurteilung des Fragenden entscheidet über An- oder Abwesenheit eines Konsens. Das wäre ein frappierendes Misverständnis.
Will sagen, wenn ein Dutzend Leute sich nicht einig sind -sprich keinen Konsens erreichen-, ob M.J. oder C.d.B. geeignet sind, unter 'entertainment or amusement' zu fallen, dann ist das im Zusammenhang NUR EINE FRAGE, und kein Urteil !


wasalam.
Mustafa
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#23
www.zdf.de/ZDFmediathek/content/Musik_und_Religion_sind_kein_Konflikt/466596
(auf "Zur ZDFmediathek" klicken)
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#24
Zitat:"Und unter den Menschen gibt es welche, die nichtiges Gerede erwerben, um in die Irre zu führen von Allahs Weg, ohne Wissen, und um darüber zu spotten. Für solchen gibt es schändende Strafe." (31:5)

Wo bitte steht das etwas von Musik?
"Nichtiges Gerede" ist das Wort, und über Allahs Weg spotten.
Wie man sowas falsch verstehen kann verstehe ich nicht.

Zitat:es ist eindeutig die sunnischen und schiititischen Gelehrten haben die "heutige" Musik als Haram eingestuft.

Die "heutige Musik" besteht aus vielen Geschmacksrichtungen, das war schon immer so und wird sich wohl auch nicht ändern, so waren Zoten schon immer Bestandteil mancher "Musik", auch schon lange vor dem Islam und bei Saufgelagen hat man auch schon immer gegrölt.
Und wie die Gelehrten etwas einstufen ist ihr Problem, man darf nicht etwas als "haram" erklären was nicht eindeutig so ist.

Zitat:...dass Musik Haram ist, weiß eigentlich jeder Muslim der sich mit seiner Religion intensiv beschäftigt.

Eben das Gegenteil ist der Fall, nirgends ist Musik verboten, jedenfalls steht im Koran kein Musikverbot, wenn Musik verboten wäre wie der Alkohol dann würde im Koran ganz sicher etwas davon stehen.

Zitat:Und die Dichter - es sind die Irrenden, die ihnen folgen. Hast du nicht gesehen, wie sie verwirrt in jedem Tal umherwandeln, und wie sie reden, was sie nicht tun?[26:224-6]

Ja, welche "Dichter" sind wohl damit gemeint?
Na wohl die, die etwas zusammendichten um den Mensch vom Weg Gottes abzubringen, nochmal, das steht "Dichter" und nicht "Musiker"!

Vielleicht ist es noch nicht zu den Gelehrten vorgedrungen, dass die gesamte Schöpfung aus Schwingungen besteht, Licht ist Schwingung, Materie ist Schwingung, Töne sind Schwingungen und Allah wird das wohl nicht so gemacht haben und uns dann verbieten, Schwingungen zu erzeugen die uns gefallen.
Alles ist Harmonie, nur fehlt es den Meisten am guten "Gehör" um das festzustellen.

Ich kenne diese Fatwas, da maßen sich Leute an den Menschen etwas zu verbieten was natürlich ist, leider habe ich auch zu lange auf diese Leute gehört und Aussagen übernommen die falsch sind.

Zitat:Was auf Sunnitischer Seite stabil überliefert ist, betrifft allein Musik ohne jedwede Anstößigkeiten und nur zu besonderen Anlässen.
Aha, also doch erlaubt, und welche Anlässe sind besonders?
Alleine darüber kann man lange diskutieren, und wer soll diese Musik machen wenn nicht ein Künstler der lange dafür geübt hat?

Jeder Mensch hat seine besonderen Gaben mitbekommen, so wird der Eine Arzt und der Andere Autoschlosser und Jeder kann sein Handwerk gut und es macht ihm viellecht sogar Freude.
Auch ein Musiker hat seine Gabe von Allah bekommen, dazu gehört ein gutes Gehör und u.A. eine Fingerfertigkeit die geübt werden will.
Auch ein gewisses musikalisches Verständnis gehört dazu und dieses spreche ich den "Haramerklärern" ab, diese Leute erklären etwas als haram und stützen sich dabei auf Ahadith die mehr als 200 Jahre nach dem Tod des Propheten "gedichtet" wurden, auf diese Leute trifft 26:224-6 zu. Und nicht auf einen Musiker!

Es dürfte inzwischen auch bekannt sein, dass Musik die Heilung von Kranken unterstützen kann, aber wer soll diese Musik machen?

Ich habe schon an anderer Stelle meine Meinung zu den Ahadith gesagt und sage es hier nochmal: Ich halte diese Wissenschaft für ein Hauptübel in dieser Religion, hätte der Prophet das so gewollt dann hätte er sicher den Schreibern gesagt was sie aufschreiben sollen und hätte diese Sammlung abgesegnet, so aber gibt es sogar ein Hadith in dem steht dass er gesagt habe: "Schreibt nichts von mir nieder, außer den Koran." (Ahmed Band 1, Seite 171 und Sahih Muslim)

Wie man schön sehen kann gibt es also ein Hadith das alle Ahadith als überflüssig erklärt.
Tscha, ein Problem, das soll man einem Hadith glauben das erklärt dass man nicht einem Hadith glauben soll, da beisst sich doch die Maus in den Schwanz...

“An welche HADITH nach den Worten GOTTES und SEINEN Versen glauben Sie? Wehe jedem Lügner, Sünder. " [45:5-6]

Nochmal: Würde Musik haram sein so würde das eindeutig im Koran stehen, dass dem nicht so ist sollte auch jeder Muslim wissen.

Gruß,
Wojciech
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#25
Salam liebe Freunde,

ich stimme wojciech zu: Im Qur`an gibt es kein einziges Verbot von Musik.Das Problem liegt in den Hadithen.... Eigentlich müsste das jedem Muslim klar sein, egal ob Schiit oder Sunnit - gäbe es eine allgemeines Vewrbot von Musik, dürfte der Muezzin ja seinen Gebetsruf nicht singen...
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#26
Lieber Thomas,
es sind diese und ähnliche falschen Aussagen über den Islam die aus "muslimschen" Quellen stammen die den Islam so unbeliebt machen.
Da diktieren irgendwelche Gelehrten Gesetze, die einfach nicht rechtens sind und die Menschen vor der Wahrheit abschrecken.

"Wer miteinander singt, übt keine Gewalt"

Viele Muslime wehren sich auch dagegen, dass man den Ruf des Muezzin als "Gesang" bezeichnet.

Wikipedia schreibt über Gesang:Singen oder Gesang ist im Vergleich zum Sprechen der vorwiegend auf Klang- und Melodieerzeugung ausgerichtete Gebrauch der menschlichen Stimme. Das Singen zählt zur Kunst der Musik.

Das Problem dabei ist, dass Wikipedia wohl nicht die muslimische Betrachtensweise mit einbezieht.

Ich spiele E-Gitarre und einige andere Instrumente, singe und bin auch Mitglied einer Band, wir nehmen gerade eine CD auf, unsere Texte sind in deutscher Sprache und ziemlich politisch ohne Aufrufe zur Gewalt, Schweinkram oder Sauferei.


Gruß,
Wojciech
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#27
Teilweise, liewber wojciech, tun bekannte Muslime selbt genug für dieses Zerrbild. Kuck Dir Yussuf Ibrahim, vormasl Cat Stevens an.... Der sieht mittletweile Musik als Verführung des Sheijtan an - singt nicht mehr, lebt aber inkonsequenterweise immernoch ganz gut vom Verkauf seiner alten Songs.... der sollte mal den Qur`an mit offenem Herzen lesen - und neue Songs aufnehmen....
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#28
Lieber Thomas, da bist Du nicht auf dem Laufenden, schau mal auf Yusuf Islams Homepage
yusuf Islam
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#29
Yusuf Islam singt doch wieder, Thomas, er hatte vor einiger Zeit eine Art Comeback. Und er singt gut und berührend wie immer...

Liebe Grüsse

Petrus
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#30
Hallo edt :)
Entschuldige, dass auf Deine Anregung hin, die den Thread wieder aus der Vergangenheit (2004) her akut-machte, keiner direkt geantwortet hat. Bei mir liegt es daran, dass ich nach dem Anklicken zwar eine Site von ZDF bekomme - aber dann weiter nichts, also erfahr ich nicht, was Du uns da zeigen resp.zur Kenntnis geben wolltest. Mein Computer zeigt es mir nicht.
Kannst Du es in ein paar Worten mitteilen, um was es ging?

Zu dem Beitrag hier:
Zitat:wojciech: Wie man schön sehen kann gibt es also ein Hadith das alle Ahadith als überflüssig erklärt. - Tscha, ein Problem, das soll man einem Hadith glauben das erklärt dass man nicht einem Hadith glauben soll, da beisst sich doch die Maus in den Schwanz...
jo - Dein Steckenpferdchen, gelle?
Also ich erklaerte es schonmal: fuer Sunniten und auch fuer uns anders-konfessionelle "Zaungaeste" ist es angenehm, die Literatur der AHadith zu haben, auch wenn da mal ein Hadith die AHadith als solche anscheinend fuer zumindest ueberfluessig erklaert *g*
Die Nachrichten, die man von zeitnahen Autoren noch aus einer ersten Epoche der Bewegung einer Religions-Gruendung erfahren kann, sind mikro-historisch unschaetzbar wertvoll, grad in dieser Reichhaltigkeit und unterschiedlichen Qualitaet fuer die Erkenntnisse ueber diese Konfession und ihrer Menschen. Es ist ein Zeitbild von Menschen, die lebten, einmal bezueglich dessen, worum sich ihr Alltag dreht, was die fuer bemerkenswert halten, und wie weit sich Spuren von vor dem Islam noch bis zum 9.Jhd unter dessen "Dach" erhalten haben. - Also sieh es mal nicht so "streng" *g*

Zur Musik-Thematik: also es gibt aus islamisch gepraegten Laendern herrliche Bilder-Geschichten, sie stellen Menschen, Tiere, Landschaften dar und sogar Mohammed mal als flammenden Sharaf (Feuer-Engel) - in einer Epoche geht es, weil einige Gelehrte dafuer die geeignete Erklaerung fanden - und in einer anderen Epoche oder Gegend geht es nicht, dann wird wieder strilkt auf das Bilder-Verbot hin gedeutet, dass man es bei pflanzlichen Ornamenten und Dekor lassen kann - und es entstand eine auch stattlich anzuschauende reife Kunst unter dieser Bedingung.
Bedingfungen machen sogar kreativ - ist meine Meinung.
Es verhaelt sich sicherlich aehnlich mit der Musik. Der Gebetsruf des Muezzin zaehlt wirklich nicht als "Musik", ebenso wenig wie der jedem Text eigen zugeordnete "SingSang", wenn man hl.Texte zu rezitieren lernt und sie dann vortraegt: das rechnet sich zu "Sprachmelodie".
Ein Chinese spricht jede Silbe auf moeglicherweise 5 Toenen - jedesmal meint das andere Schriftzeichen und andere Wort-Inhalte. Wir heben die Stimme zum Fragen am Ende des Satzes hoch - das koennten sie nun nicht dazu nutzen, um anzudeuten "dies war eine Frage". Es kann sehr ulkig werden, wenn ein Europaeer damit durcheinander kommt.
Franzosen "singeln" auch etwas staerker als Deutsche, was sie sprechen.
Doch ueberall, wo man im Vorderen oder Hinteren Orient oder bei Juden Kinder sieht, die hl.texte erlernen, gibt es so eine Melodie des Textes, die jedem, der es kennt, schon sagt, was ungefaehr sie grad lesen. Im Juedischen ist der Singeton durch kleine Zeichen im Druck oder Manuskript angemerkt, ganz unauffaellig, und es gint dazu ein oder mehrere Moeglichkeiten, wie das dann klimngt (im Suedjudentum andere Traditionen als im Norden) und darin unterscheidet sich, ob die 5 Buecher Moses dran sind, oder Propheten, Schriften oder Psalmen. Dann gibt es zusaetzlich noch talmudische Singetoene, die unterscheiden, ob es Thorah-Zitate sind oder Mischna-Kapitel oder der Lauftext im Talmud in dessen Disput. Das ist in muendlicher Form nur dasselbe wie ein unterscheidender Druck oder ein Texte-Schreiben in gross, klein, genau oder gelaeufig es unterscheidet.

"Musik" ist das im eigentlichen Sinne erst, wenn z.B.zum Beten ein Hymnus erklingen soll, mit Zugabe von allem, was auch schoen ist - ein Geschenk fuer den Schoenheitssinn, den G0TT ja auch uns an-schuf, also bestimmt auch "Sinn dafuer" hat.
Ebenso wie manche Synagoge eine Orgel ablehnt zumal es "Sonntagsarbeit waere", sie am Sabbath zu benutzen, wenn Gemeinde da ist - genauso andere Instrumente, gibt es Gemeinden, denen es gefaellt und die es fuer andaechtiger und einladender halten, sie sagen: Hauptsache, G0TT erhalte Lob und Preis und Dank so oft wie es machbar ist.
- Die konservativeren argumentieren: macht Euch mehr Muehe, werbt mit Argumenten, dann kommen auch Beter genug ohne ein Instrument
- die andern kontern: versuch das mal selber in unserem Ort...
- und die ersteren wieder: mit Anknacksen eines klaren Arbeits-Verbotes kann man den Geber der Gebote nicht ehren.
- die andern wieder: meinste, wenn gar keiner mehr kommt, sei der Ehre gedienter?

Allso, Muslime sind auch aus Mensch gemacht, und sie gibt es fast 100fach mehr auf der Welt als Juden - es taet mich doch wundern, wenn diese Spannweite der Standpunkte da nicht vorkaeme. Und 1400 Jahre sind auch keine Kleinigkeit, um manches mal so und mal so gesehn zu haben.

Da gibt es ausser der liturgischen Musik dann ja auch die Folklore und froehliche oder andere Musik der am Islam gelandeten Nationen, die ihre Traditionen schon verschieden lange hatten. Es gab bei Griechen schon eine Psychologie der Tonarten, also Dur, Moll, G7 etc aus der uralten mathematischen Harmonienlehre - der nach waren ganze Tonarten "lasziv" (also fuer Christen und Juden unmoralisch) - oder anders in ihrer Wirkung, es gab von jedem der Grundtoene einer Oktav eine solche Harmonieregel - wir kennen noch davon die von C ausgehenden (Dur, freudig) und die von A ausgehenden (moll: sinnierend, traurig), sowie ein paar Kirchen-Tonarten, in Europa. Jede davon liess sich wiederum transponieren, um von jedem der 12 Hallb-Toene einer Oktav ausgehen zu koennen.
Das sollte man vielleicht vorweg wissen, und nun kam es unter dem Islam auch drauf an, ob man zuvor in diesen Gedanken schon lange heimisch war, oder ob man sie einem damit nicht vertrauten Fremden einfach so "zugemutet" haette. Es kann an so Kleinigkeiten liegen, dass eine ganze Epoche dann vorsorglich jede Art Musik verbietet.
Das ist aber nicht wesentlich anders als das "Befremden" in Pomerellen, als der Dt.Orden ploetzlich Bayern, Franken und Schwaben anstelle von Westfalen und Sachsen als Obere ("Gebietiger") einsetzte (weil zuviele der anderen in den Kriegen zuvor umgekommen waren) - die Ritter verstanden ihr Plattdeutsch untereinander nicht und die Richter das Volk nicht.
Sueddeutsch hat Naehe uzum Mittelhochdeutschen, Nord-Platt zum Althochdeutschen und Daenisch, Schwedisch, Alt-Englisch und Hollaendisch, eben wo Sachsen hinkamen. Die Reaktion auf diesen Anspruch, das seien Brueder derselben Koerperschaft (und dazu deren alemannische "Moden", Volk zu behandeln uhd deren Missverstaendnis, vorhandene alt-christliche Pomerellen zu bekehrten Pruzzen zu erklaeren), war bedeutend und krass und hat binnen weniger Jahre den ganzen Dt.Orden als Regierung mehr "erledigt" als die verlorene "Gross-Schlacht von Tannenberg".
Es sind nicht immer hoeherstehende Gruende oder Vorfaelle besonders gravierender Art, die eine ganze Regierungsform ploetzlich beenden. Das gilt sicher auch fuer das Verhaeltnis zwischen Islamischer Religions-Lehre seitens der juristisch Gelehrten und der Musik, wie das Volk sie betreibt - mal auf den Zeitraum und die geographische Riesenflaeche, wo ueberall der Islam als vorherrschende Konfession auch die Staaten bestimmt, besehen.
Wir erleben ja nur mobile Exponenten einer eventuell zuhause ganz anderen Welt.
Es gibt jedenfalls recht muntere musikalische Entwicklungen im Islam - in der Neuzeit moechte ich diesbezueglich die phantastische Autodidaktin Umm Kol-Sum erwaehnen, die in Kairo auftrat. Es gibt mehrere traditionelle alt-orientalische Stilarten, es gibt den vorherrschenden Wechselstil, wo ein Saenger mit der Orchestergruppe immer im Wechsel erklingt (wie sie es noch als 70-Jaehrige kraftvoll ganze Naechte hindurch sang)
- es gibt die hohen Diskant-Musiken der Kastraten-Musik
- es gibt mittelalterliche Mystiker-Lieder, deren Texte zum Verwechseln aehnlich den Weinhaus-Gesaengen in China klingen, aber im Ernst religioese Gleichnisse meinen
- es gibt die Volks-Musiken all der Voelker unter islamischem Dach
mfG WiT :)
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