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Propheten
#1
Kann ich auch mal einfach sagen: " Ich bin ein Prophet" ?
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#2
...sagen kannst Du das schon.

Wenn Du außer alten Parolen nichts zu verkünden hast,was Dir wichtig ist, bist Du eben ein Lügner, ein Trittbrettfahrer.

Falsche Propheten gab es doch nicht nur in der Kirche,sondern auch in der Politik z.B. im dritten Reich.....und die Menschen haben an ihre (Pseudo)Ideale geglaubt.....,während die Kirche, ähnlich wie in einem Verpuppungsstadium, diese Jahre fast ohne Imageverlust überstanden hat.

Warum sollst DU nicht Prophet werden können, in einer Welt, in der man für nur 25.-€sich den Weg ins Glück kaufen kann...:bduh:

Wenn Du jedoch meinst, nur für Dich irgendwelche Wahrheiten gefunden zu haben, bist Du meiner Ansicht nach kein Prophet, sondern auch nur jemand, der auf der Suche ist.
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
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#3
philipp schrieb:Kann ich auch mal einfach sagen: " Ich bin ein Prophet" ?
Warum NICHT=
Religiöse Spinner gab zu allen Zeiten und gibts auch heute reichlich ... also weiter nichts aufregendes ...

ABER: Biblische und nachbiblische bleibend bekannt gebliebene Profeten waren HERVOR-Sager und keine VORHER-Sager, keine Kaffeesatzleser im vermeintlichen Auftrage Gottes sondern lautstarke und kundige Verkünder der Gottesbotschaft in eine eher schwerhörige uninteressierte Welt hinein.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#4
Hi :)
man unterscheidet biblisch zwischen "Sehern" und "Bringern", letztere sind Nawi, sie ueberbringen eine Wortbotschaft, ohne im Ganzen Bote oder Gesandter zu sein. Auch dies laesst sich beruflich lernen, aber "Ueberbringer"-Propheten kommen auch manchmal spontan vor und taten das nie zu vor, "es ueberkommt" sie.
Die Prophetenschulen lehrten, das zu unterscheiden, zu foerdern und damit umzugehn und die Nachricht zu unterscheiden von jeder anders gearteten Erfahrung ueber Dinge und Ereignisse.

"Seher" sind mehr das, was wir hier als "Weissager" bezeichnen, etwa sehen sie ganze Beispiel-Szenerien von etwas Bevostehen Koennenden. Wie sie es deuten und beschreiben, liegt bei ihnen, eine wichtige Mitteilung G0TTES oder eines anderen G*ttes muss aber damit nicht verbunden sein. Auch Sehern tut mitunter eine vernuenftige Schulung gut. Die Faehigkeit ist naemlich verbreiteter als man glaubt, wird aber meist nicht geschult. Manche werden lediglich damit im Dienste anderer missbraucht.

Also wenn Du Dich "Prophet" nennen moechtest, wird Dich wohl kaum jemand dran hindern, denn das tun schon sehr viele.

Ein juedischer Propheten-Posten ist nicht zu haben *g* denn fuer uns endete deren Glaubwuerdigkeit, nachdem kein geschlossenes Umfeld des Volkes Israel mehr existierte.
Schon Daniel aus der Bibel zaehlt im Judentum nicht mehr zu denen, die juedische Relevant haben konnten, denn er schaute babylonisch, er kam zu jung nach Babel in Verbannung, seine Schauungen sind "gemischt" mit Babels Sinnbildern. Wir schaetzen ihn aber als den Erfinder der "Schul" =regelmaessiges Sabbathfeiern in Synagogen zwecks Lesen der Hl.Thora.
Christlich ist es auch unterschiedlich, wer Dir glauben wuerde.
Roem. Katholiken sind da auch sehr zurueckhaltend

Islamisch gilt es als definiert und ausgeschlossen, dass im Islam noch ein Prophet hinzukommen koennte nach Mohammed.
Das ist eine Definition aus der Gruenderzeit - er sei, nach Jesus, noch ein erwarteter und damit endgueltig der letzte Prophet - dagegen laesst sich nicht argumentieren.
Dennoch gibt es da Ansaetze in einigen islamischen Konfessionen, ueber die "Bruecke" der Definition, was ein "Mahdi" alles umfasst.

Das griech.Word Prophet besagt "im Voraus sehend, was kommt" - also was wir "Seher" nennen wuerden. Worte vom Olymp brachte nach deren Auffassung *Hermes /*Merkur - ob es auch die Vorstellung gab, was fuer uns ein Ueberbringer (wie Adam, Moses, Jesaja oder Jeremija etc) anders tut, weiss ich nicht. Sie gehoerten auch einer Schule an, welche ausserdem das Abschreiben der Hl.Schrift ueberwachte und lehrte oder auch mal "im Auftrag" tat.
Diese Schule benoetigte eine lueckenlose Lehrbevollmaechtigungs-Reihe seit Moses. Propheten wie der Viehzuechter Amos und Hauptmann Obadja gehoeerten evtl. nicht dazu, wurden aber anerkannt durch diese Schule.
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#5
glaubt ihr denn wirklich, dass die bisher akzeptierten Propheten eine Nachricht von "Gott" erhalten haben? Oder glaubt ihr, dass sie alles nur erfunden haben?
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#6
Hi Philipp :)
also, es ist so, was zur obigen Erklaerung noch gehoert - ein Prophet als Nawi (Ueberbringer) kann nur gueltig sein fuer seinen G0tt der eignen Konfession. So hatte Aegypten in UNU (bibl.On, griech.Heliopolis) eine Hochschule zur Ausbildung von Berufspropheten, und in Memphis und Theben je eine Hochschule zur Ausbildung von Opfer-Priestern. Aegypten hatte recht viele G*tter im Lauf der tausende von Jahren ihrer Reichs-Kultur, Ich vermute mal, dass diese antiken Nationen einigermassen parallel aufgebaute Religions-Dienste hatten, zumindestens was die wichtigen Staatskulte anging.
Deren Aufgabe war alt uund zweierlei, diente der Ordnung der Menschen in Gemeinschaften, suchte Versoehnung mal mit Mitmenschen und mal mit Naturmaechten - zum Andern versuchte mann, kleine analoge Bzuende in die gemeinsamen Kulte zu integrieren, also *Amun zu *RE *Isis von Soundso zur *Isis v.Abydos und diese Damen sind ein Gebiet der *Isis-Damen v.Busiris - oder so. Damit sollte auch geregelt werden, dass nicht jede 10schaft Buerger sich einen eigenen Seher holt, der sich visuell inspiriert wahllose Vorschlaege holt, wie es jenseits von hier sei und was man hier so oder so machen muesse, um in der Jenseits-von-hier Welt auf hoehere Wohlbefindlichkeiten zu kommen. Es kann ja, wenn man Psychoanalytikern glaubt, was alles Trauminhalt von sonst komplett friedfertigen Menschen werden kann, zu schrecklichen und dissozialen, zerstoererischen Sitten fuehren kann und das auch tat, zeitweise.
Also denk ich mir die Entwicklung so, dass ab etwa 3000vdZ die Anstrengungen darauf gingen, Hochkulturen aus der Vielfalt spontaner Vereinswesen zu machen und die Seherei schulisch zu organisieren, was fuer das Gesamt und jeden Bierge am Nil oder im Zweistromland und dazwischen ein Vorteil war.
Es schuetzte die Leut vor einander und vor ungeordneten Welt-Untergangssehern, die es in der Regel wohl in jeder Weltregion und Konfession und Generation gab oder gibt.

Zu dem Thema (Weltuntergangs-Prophezeiungen) ist noch ein groesserer Thread im Forum interConfessio gesammelt und abkopierbar (es endet dort im Mai 2008) - man sieht gewoehnlich ein Beispiel von etwas, was man woandersher weiss, aber nicht logisch weiss, also nicht wuesste, warum man es "weiss" - und wenn es schrecklich ist, hat man es doch immerhin wahrgenommen wie einen Verkehrsunfall, wo man der Zeuge war - fuer das Gemuet ist das gleich. Man sieht nicht eine Film-Vorschau von etwas, was gerade ist oder gleich kommt.

Was man dann aber daraus deutet, und ob man in der Hinsicht in dem Rahmen der eignen Konfession bleibt, das unterscheidet dann die Seher in echte Seher, die anerkennbar sind und Scharlatane, die behaupten, etwas auf nur ihre Sicht deutbare Konsequenz hin.

Beispiel: eine junge blinde Frau war bei mir und wir sprachen ueer innere "Filme" und sie hatte sowas auch. Sie war sehr beunruhigt darueber. Sie schilderte mir, sie habe vorgetraeumt, dass das Benzin alle war, bei ihrem letzten Besuch bei mir, und so war es, das Benzin war alle und das Auto blieb unvehofft stehn. Ich fragte, was genau sie sah. Sie sagte: Landstrasse - Auto steht, sie darin, Fahrer wandert mit Kanister, Benzin holen.
- Ich sagte, das war tatsaechlich der "Fall", aber nicht das "Bild" (vorschau-maessig), denn sie haette sehn muessen: Apotheke, Auto steht davor, sie drin, Fahrer geht weg, ohne Kanister, (denn der kam dann zu mir, sich einen Kanister leihen und dann zur Tankstelle etc.) Aber das Bild haette sie niemals als Mahnung verstanden, dass das Benzin in dem Auto zur Neige ging.

- verstehst Du? Man sieht, wenn, dann ein Beispiel von etwas, ein typisierendes, ein Problem deutlich-machendes Bilderwerk. Von 12 Leuten haben 4-5 eine Vorahnungs-Anlage in sich, 2-3 davon bildhaft.
Wird man befragt, kann etwas "hineingefragt" werden.
Es kann auch etwas "hinein-geschult" werden, z.B. die Ritter lernten "Innere Pilgerfahrt" zu machen, sie mussten es schaffen, in die bildgebende Trancetiefe zu kommen, wo sie eine kostante "Boten"-Gestalt sehen und mit dem eine bestimmte Strecke innerlich abzuwandern: "Tiefes Tal" - "Grosse Strasse" - "Grosse Stadt" - "Wildnis am Fluss" mit "Kampfstaette" - "Grosse Schul" - "7 Weltwunder" und bestimmte "Heilige Schreine", bis zum "Grossen Gebirge".

Das gehoerte zu ihrer Psychohygiene der Unsesshaftigkeit, diese "Reise" regelmaessig zu absolvieren. Man hatte eine Art Schutz fuer die Seele durch diese konstante innerlich schaubare Heimat.
Im Altertum nahm man an, es bereite schon vor, wie es nach dem Tod gehn wird und es sei gut, all diese Orte schon oft besucht zu haben.
- Boese Ueberraschungen konnte das immer noch geben, an meisten aber anfangs.
Es kann schlimm ausgehn, in dreierlei Weise: a) man findet nicht mehr zur Realitaet zurueck - b) man stirbt - c) man verliert seine religioese Beheimatung. - Darum bekam man dazu immer einen Ausbilder gestellt. Das benoetigten selbst die 1968er Hippies mit ihren "Bilder-Drogen".

Die "kultivierte" Seherei ist Bestandteil der "Schamanen"-Konfessionen. Die sind in vielen Regionen der Welt auch noch Traeger der Gesundheits-Versorgung, weil keine sonst diese Menschen erreicht, und sie koennen sehr realismus-nah arbeiten, sind gute Leute dabei (z.B.in Nepal).
Begrenzt ist dann nur, dass es fuer bestimmte Krankheiten noch keine Tradition gibt, sie seherisch zu beurteilen.

Also zu Deiner Grage: da es um beliebig viele Konfessionen geht, also entsprechend ihren unterschiedlichen G*ttern, hat ein Berufsprophet sich spezialisiert, auf welches G*tt er achtet. Man kann es in Spanien noch antreffen, wie eine Begabung entdeckt, gefoerdert und "ausgeruestet" wird mit einem Filter, zu beurteilen, was er / sie schaut. Es ist dann eine Gemeinschaft von schon Erfahrenenen, die befragen, was derjenige spuert, dass er / sie als "anwesend" spuert. Der oder die kann dann mit Versuch und Irrtum weiterkommen, bis die Vorhandenen dem Neuen zustimmen koennen, dass er das Gewuenschte in den inneren Blick bekommen hat. Mehr Steuerung ist dann nicht moeglich, auch keine Reglementierung, was der daraus macht und auf was hin es sich dann selber hineinsteigert.
Eine Seher-Gemeinschaft stoesst dann mitunter auch jemanden wieder aus, wenn der rechthaberisch wird und das, was er meint, von den andern nicht nachvollzogen werden kann.

Also die biblisch beglaubigten Propheten trugen nichts hinzu, was der Hl.Lehre etwa die Vollmacht abgesprochen haette, also der Lehre, die jeder ohne Bilder mit dem Verstand als ueberliefert erkennt, fuegten sie kein Gebot hinzu, und wuerden auch nie in diesen Fragen konsultiert.

Ich koennte ein schoenes Beispiel beitragen, wie etwa dasselbe, was die eine Seherin schaute, als absolut boese gedeutet von ihr und ihrer Konfession her verzweifelt bekaempft wurde - und von einer zeitgleichen Seherin das erwuenschteste Gute gedeutet werden konnte. Aber das fuehrt hier zu weit vom Thema ab.

Also Schauen als solches ist weder selten noch aussergewoehnlich, sondern wichtig ist, was Menschen aus diesem "Werkzeug" machen. Im Dienst der Religionen ist es teils erwuenscht, teils gefuerchtet, teils total "verboten" (dann hat dies Drittel der Gemeinschaft eben Pech, was zu koennen, was niemand will) - aehnlich ist es im Dienst der Heilkunde, dass schon im alten Sumerien und Akkad und Assur die Seher eine ganze Kategorie der Heilkunde stellten (BA.RU) neben den Wund-Chirurgen waren sie ueberhaupt die einzigen Aerzte. Ihre Domaine war die Sozial-Hygiene, die an vielen Befindlichkeits-Stoerungen mitbeteiligt ist. Aber ihr empirisch gewinnbares Kraeuter-Wissen war auch recht gut.

mfG WiT :)
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