23-09-2008, 00:00
Sorry 'edt', vielleicht nerve ich jetzt mit den nachfolgen beschriebenen Einwendungen gegen deine Thesen. Vieles scheint mir Glaubenssache zu sein!
Ich gehe mal so vor, wie deine Argumente angekommen sind.
Ich beschränke mich in der Tat auf etwas Physisches, Messbares. Was sonst noch in Bezug auf uns "existiert" hängt von Grundannahmen ab, also von etwas wie Axiomen (Mathematik), vorgeprägten Werturteilen, Gesetzen, gesellschaftlichen Regeln, Mythen usw., also Objekten menschlicher Erfindungskraft. Folglich gibt es dort im Allgemeinen keine Zufälle auch wenn z. B. die Ziffernfolge der Zahl Pi in sehr unübersichtlicher Weise pseudo-zufällig angeordnet ist.
Ursache/Wirkung
Die äußeren, durch die Natur gegebenen Ereignisse dieser Welt stehen in einer empirischen Kausalkette. Darin gibt es häufig den Fall, dass eine Ursache mehrere (bis unendlich viele) Folgen haben kann. Die überraschend erscheinende Erkenntnis der Quantenphysik ist: Im Einzelfall ist es unmöglich, die Wahl vorauszusagen.
Im Gegensatz dazu zeigt die statistische Analyse, dass die Auswahl, in welchen Zustand der Anfängliche übergeht, in vielen Fällen von feststellbaren Regeln (im Volksmund: immer) geprägt ist. Somit ist die Kausalität gewahrt aber eben in der "schwachen Form", dass zwar das Gesamtergebnis Folge von Ursachen ist, die aber im Einzelfall nicht berechenbar sind.
Die (unberechenbare) Auswahl im Einzelfall nennt man als Physiker "Zufall".
Die physische Welt ist für mich beides, weil ihr Werden in einer sich ständig verzweigenden kausalen Folge von Ereignisse steht, die im Einzelnen von den o. g. Zufällen bestimmt werden.
Dies gilt insbesondere für den Anfangszustand dieser Welt, der gemeinhin "Urknall" genannt wird. Obwohl wir uns seit damals in einer lückenlosen Kausalkette befinden, hätte eine Wiederholung durchaus ein völlig anderes Ergebnis.
Ich gehe mal so vor, wie deine Argumente angekommen sind.
(22-09-2008, 17:24)edt schrieb: Du wirfst Zufall und physikalische Gesetze in einen Topf, indem du glaubst, dass die physikalischen Gesetze die Ursachen seien und nicht die Wirkungen. Ferner beschränkst du dich auf die physische Welt.
Ich beschränke mich in der Tat auf etwas Physisches, Messbares. Was sonst noch in Bezug auf uns "existiert" hängt von Grundannahmen ab, also von etwas wie Axiomen (Mathematik), vorgeprägten Werturteilen, Gesetzen, gesellschaftlichen Regeln, Mythen usw., also Objekten menschlicher Erfindungskraft. Folglich gibt es dort im Allgemeinen keine Zufälle auch wenn z. B. die Ziffernfolge der Zahl Pi in sehr unübersichtlicher Weise pseudo-zufällig angeordnet ist.
Ursache/Wirkung
Die äußeren, durch die Natur gegebenen Ereignisse dieser Welt stehen in einer empirischen Kausalkette. Darin gibt es häufig den Fall, dass eine Ursache mehrere (bis unendlich viele) Folgen haben kann. Die überraschend erscheinende Erkenntnis der Quantenphysik ist: Im Einzelfall ist es unmöglich, die Wahl vorauszusagen.
Im Gegensatz dazu zeigt die statistische Analyse, dass die Auswahl, in welchen Zustand der Anfängliche übergeht, in vielen Fällen von feststellbaren Regeln (im Volksmund: immer) geprägt ist. Somit ist die Kausalität gewahrt aber eben in der "schwachen Form", dass zwar das Gesamtergebnis Folge von Ursachen ist, die aber im Einzelfall nicht berechenbar sind.
Die (unberechenbare) Auswahl im Einzelfall nennt man als Physiker "Zufall".
edt schrieb:Die physische Welt ist für dich Ursache und nicht Wirkung. Bei mir ist es genau umgekehrt.Ich will nicht behaupten, diese These zu verstehen.
Die physische Welt ist für mich beides, weil ihr Werden in einer sich ständig verzweigenden kausalen Folge von Ereignisse steht, die im Einzelnen von den o. g. Zufällen bestimmt werden.
Dies gilt insbesondere für den Anfangszustand dieser Welt, der gemeinhin "Urknall" genannt wird. Obwohl wir uns seit damals in einer lückenlosen Kausalkette befinden, hätte eine Wiederholung durchaus ein völlig anderes Ergebnis.
edt schrieb:Glaubst du, dass sich alles von selbst organisieren kann, oder ob da nicht was Tieferes dahinter steckt?Ja selbstverständlich. Das schließt nicht einmal aus, dass dahinter etwas "Tieferes" steckten kann. Dieses "Tiefere" umfasst jedoch diese physikalische Welt, die in ihren Energie- Material- und Informationsflüssen, ihren Regelkreisen und Wechselwirkungen immerhin Denken und Fühlen möglich gemacht hat.
edt schrieb:Vielleicht sind die Partikelströme die Wirkungen und die Ursache liegt in etwas, was man physikalisch nicht messen kann.Diese Mutmaßung begreife ich nicht. Die Sonnenforscher wissen recht genau über die Vorgänge dort Bescheid. Man weiß deshalb auch, wie der so genannte "Sonnenwind" zustande kommt und welche Wirkungen er hat (z. B. Nordlichter).
edt schrieb:Es geht einfach um die Dinge die wir uns nicht erklären können wie das komplexe Universum, Bewusstsein, Placebo-Effekt, oder überhaupt unsere Existenz. Wenn es um solche Dinge geht, dann wird der Zufall zu einer Glaubenssache.Den Eindruck habe ich allerdings gewonnen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard