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(17-09-2008, 12:55)wojciech schrieb: Und so wird auch eine Diskussion darüber so enden, dass dem Andersgläubigen Unverständnis und eben Unglaube
unterstellt wird und der Christ weiter an eine Sündenvergebung durch den Kreuztod glaubt weil er seine
ihm eingeredete Angst durch eine ebensolche Gewissheit ersetzt hat und dies nicht bemerkt.
Nein, wojciech,
die Diskussion endet nicht, die "Sühnopfertheorie" wird in der christlichen Theologie immer weiter kritisch diskutiert.
Sie wird von der kritischen Theologie abgelehnt.
Überzeugender Vertreter dieser Ablehnung:
Hans-Peter Jörns: "Notwendige Abschiede" oder der kath. Theologe Franz-Josef Nocke, nachzulesen z.B. in seinem Aufsatz "Für uns gekreuzigt?
Siehe:
http://www.kath.de/cgi-bin/texis/webinat...h%2C+Peter&pr=default&order=r&cmd=context&id=43d73ce61d
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Ja, diese geschichtsbezogene Erklärung Nockes ist schon interessant, nur scheint er sich seine letzen Worte nicht richtig überlegt zu haben
oder er glaubt wirklich, dass Gott nicht Allwissend ist und nicht unsere Zukunft kennt. Vielleicht haben ihn auch diese Sätze aus der Bibel:
"da reute es Ihn, dass Er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte Ihn in Seinem Herzen"(1 Mose 6,6)
und: "...weil es den HERRN gereut hatte, dass Er Saul zum König über Israel gemacht hatte." 1 Samuel 15,35)
dazu verleitet zu sagen:
" Weil Gott sich mit der Ermordung seines Propheten nicht abfinden wollte..."
Nocke glaubt augenscheinlich auch an den Tod Jesu am Kreuz und versucht es anders zu erklären, zeitgemäß.
Und er schreibt auch noch, dass "Der eigentlich Erlösende Gott selbst ist", was auch ohne die Kreuzigung
zu verstehen wäre. Dass er nicht ohne diese auskommt liegt vielleicht daran, dass er befürchtet
von den Theologen nicht mehr ernst genommen zu werden.
Als ich Muslim wurde habe ich mich sehr darüber gefreut dass Jesus nicht am Kreuz gestorben ist,
so sagt es jedenfalls der Koran, und ich würde mich noch mehr freuen, wenn sich die Christen
auch darüber freuen könnten. Leider freuen sie sich dass er nach ihrem Glauben für sie gestorben ist
wo doch nur Gott alleine der Vergebende ist.
Und ich befürchte dass er bei seiner Wiederkunft zu den Kreuzgläubigen sagen wird. "Ich kenne Euch nicht!"
Mir fällt dazu noch ein, dass zur Zeit der Koranoffenbarung die Christen auch schon an den Kreuztod glaubten
und es für den Propheten Muhammad wohl am Einfachsten gewesen wäre diese Geschichte zu übernehmen,
jedenfalls wäre ihm viel Ärger erspart geblieben wenn er, wie die Christen im Allgemeinen behaupten,
den Koran zum großen Teil von der Bibel abgeschrieben habe und die nicht stattgefundene Kreuzigung
den wichtigsten Teil des Korans ausmachen würde. Dabei handelt es sich nur um eine Klarstellung dieser Ereignisse.
Gott vergibt, darüber sollte sich Jeder freuen dürfen, es ist ja schließlich nicht so, dass keiner mehr
für Vergebung zuständig wäre wenn man nicht mehr an das Sühneopfer glauben will.
Und man hätte noch ein paar Wahrheiten mehr über die man sich wirklich sehr freuen könnte:
Jesus wurde nicht von Verbrechern umgebracht,
und Gott müsste Sich nicht mit irgendetwas abfinden und bräuchte auch nichts zu bereuen:dance:
Gruß,
Wojciech
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(18-09-2008, 03:26)Der Atheist schrieb: ... du solltest mal den wirklichen Hintergrund in der Geschichte suchen, warum und wieso der Koran geschrieben wurde ..
Ach - Du kennst den genau :icon_question: - dann klär' uns mal auf darüber;
bis jetzt kam ja nicht viel außer unqualifizierte Beleidigungen... :icon_twisted:
() qilin
Man kann als Christ sehrwohl darüber nachdenken und zu dem Schluß kommen, daß andere Religionen genauso irren können wie das Christentum.