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Was bedeutet der Begriff “Djihad” im Islam?
#1
1. Der arabische Begriff “Djihad” wird bei der Übersetzung in die Fremdsprachen anstatt als Kampf gegen Aggression üblicherweise als “Heiliger Krieg” bezeichnet, den der Islam eigentlich nicht kennt. Es gibt einen vertretbaren, gerechten Krieg und einen unberechtigten. Der Begriff “Djihad” bedeutet “sich Mühe geben oder sich anstrengen” und läßt sich in zwei

Kategorien einteilen:1) Selbstbekämpfung im Sinne von: den Lastern und Sünden widerstehen, und 2) legitimierter Krieg.

Die Selbstbekämpfung wird als der “große Djihad” bezeichnet und bedeutet die Bekämpfung von bösen Neigungen, die Überwindung der Willkür, Befreiung des Selbst von negativen Eigenschaften, wie Haß, Neid und Groll anderen Menschen gegenüber, um die Nähe Gottes

zu erlangen. Der “kleine Djihad” bezieht sich auf den gerechtfertigten Krieg.

2. Der legitimierte Krieg im Islam ist ein Verteidigungskampf, mit dem Ziel, Angriffen zu widerstehen. Es ist den Muslimen erlaubt, ihre Feinde zu bekämpfen, die sie angegriffen haben:

“Erlaubnis (zum Kampf) ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen ja Unrecht getan wurde.”(Koran22:39).

Wichtig ist auch, daß der Kampf auf regelmäßige Weise geführt wird:

“Und kämpft um Gottes willen gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen! Aber begeht keine Übertretung (indem ihr den Kampf aufunrechtmäßige Weise führt)! Gott liebt die nicht, die Übertretungen begehen.” (Koran2:190).

“Wenn nun einer gegen euch Übergriffe begeht (indem er den Landfrieden bricht?), dann zahlt ihm mit gleicher Münze heim!” Koran(2:194).

3. Aus dem oben Erwähnten geht hervor, daß der Kampf (Djihad) als Abwehr gegen den angreifenden Feind zu verstehen ist. Zum Djihad gehört der Kampf mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen, materiellen und geistigen Mitteln. Ziel dabei bleibt, den Schutz und die Verteidigung der islamischen Gemeinschaft und ihres Glauben zu gewährleisten. Es ist ein legitimiertes Recht, worauf jede Nation Anspruch hat, wie jede Charta der internationalen Gemeinschaft in unserer modernen Zeit bezeugt.

4. Der Islam befiehlt, auf jeden Wunsch des Feindes, Frieden zu schließen und den Krieg zu beenden, einzugehen:

“Und wenn sie (d.h. die Feinde) sich dem Frieden zuneigen, dann neige auch du dich ihm zu und laß vom Kampf ab! Und vertrau auf Gott.” Koran(8:61).

Der Islam plädiert zugleich für die friedliche Koexistenz und das Aufrechterhalten von guten

Beziehungen zu anderen, vorausgesetzt sie greifen die Muslime nicht an. Die Muslime sollen diese Leute auf eine gerechte und freundliche Weise behandeln:

“Gott verbietet euch nicht, gegen diejenigen pietätvoll und gerecht zu sein, die nicht der Religion wegen gegen euch gekämpft, und die euch nicht aus euren Wohnungen vertrieben haben. Gott liebt die, gerecht handeln.” (Koran60:8).

Der Islam strebt nicht nur Frieden und Toleranz an, sondern auch die Kooperation für das Wohlergehen, die Glückseligkeit und Stabilität der Menschheit. Daher sind die in den internationalen Massenmedien verbreiteten Auffassungen, wonach die Religion des Islam

Aggression, Extremismus, Fanatismus und Terrorismus predigen würde, vollkommen ungerechtfertigte Beschuldigungen, die im Islam ganz und gar nicht nachgewiesen werden können. Ganz im Gegenteil dazu ist der Islam eine Religion der Barmherzigkeit und der

Gerechtigkeit. In unseren folgenden Ausführungen werden wir hierauf noch näher eingehen.

Quelle: Fragen Zum Thema Islam von Prof. Dr. Mahmoud Zakzouk
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#2
Schriftreligionen sind im Prinzip "gut", es hapert indes an der Umsetzung. Damit meine ich, dass der Gläubige dazu neigt, die Beschreibungen und Vorschriften seiner heiligen Schrift notfalls gegen Menschen anzuwenden. Und glaubt mir, das geht immer!
In keiner der Schriftreligionen steht: "Setzt euch kritisch mit dem auseinander, was Priester, Politiker, Älteste, Professoren, kurz Autoritäten euch sagen (und sei es auch nur der liebe Nachbar oder die liebe Nachbarin)". Und das ist ganz klar der Kardinalfehler unserer Schriftreligionen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(23-01-2009, 00:13)Ekkard schrieb: Schriftreligionen sind im Prinzip "gut", es hapert indes an der Umsetzung. Damit meine ich, dass der Gläubige dazu neigt, die Beschreibungen und Vorschriften seiner heiligen Schrift notfalls gegen Menschen anzuwenden. Und glaubt mir, das geht immer!
In keiner der Schriftreligionen steht: "Setzt euch kritisch mit dem auseinander, was Priester, Politiker, Älteste, Professoren, kurz Autoritäten euch sagen (und sei es auch nur der liebe Nachbar oder die liebe Nachbarin)". Und das ist ganz klar der Kardinalfehler unserer Schriftreligionen.

Lieber Ekkard,

wenn man den FRÜH-Buddhismus, der ja auf dem Pâli-Kanon fusst, als Schriftreligion versteht, so zeigt diese Rede des Buddha, dass es so etwas durchaus gegeben hat. Der Buddha sprach zum Volk der Kâlâmer:

"Ihr Kâlâmer, richtet euch nicht nach Hörensagen, nicht nach einer Überlieferung, nicht nach Gerüchten, nicht nach der Mitteilung heiliger Schriften, nicht nach Spekulationen, nicht nach einem System, nicht nach Erwägungen, die sich auf den äusseren Augenschein stützen, nicht nach langgehegten Ansichten und Auffassungen, richtet euch nicht danach, ob eine vorhandene Erscheinung dafür spricht, auch nicht danach, dass ihr meint, der entsprechende Asket [Anmerkung: im alten Indien war das die "Meister"/DE] sei euer Lehrer, - wenn ihr, Kâlâmer, hingegen selbst [!!!] erkennt: "Diese Dinge sind unheilsam, diese Dinge sind nicht einwandfrei, diese Dinge werden von Verständigen getadelt, diese Dinge, wenn ausgeführt und unternommen, gereichen zum Unheil, zum Leiden, dann, Kâlâmer, solltet ihr sie verwerfen.

...

[Wenn] Ihr, Kâlâmer hingegen selbst erkennt: "Diese Dinge sind heilsam, diese Dinge sind einwandfrei, diese Dinge werden von Verständigen gelobt, diese Dinge, wenn ausgeführt und unternommen, gereichen zum Heil und Glück, - dann, Kâlâmer, solltet ihr sie annehmen und danach leben."

[Übersetzung von Karl Seidenstücker (1876-1936)]

Ich denke, all diese Probleme treten auf, weil die Anhänger der monotheistischen Religionen meinen, ihre Religion sei die "wahre" und alles andere sei falsch, und weil sie die "Wahrheit" wissen, müssen sie alles andere "im Namen Gottes" bekämpfen.

Der Buddha dagegen macht ein Angebot. Ob seine Anhänger das annehmen, ist allein ihre Sache, es liegt in ihrer Verantwortung, in ihrem Begreifen, in ihrem Ja oder Nein. Sie müssen gar nichts, sie müssen auch nicht missionieren (das ist im Buddhismus sogar verpönt!), sie müssen sich auch nicht von anderen angrenzen, sondern ihre Einstellung "einfach nur leben".

Lieben Gruss

DE
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#4
Danke für diese Hinweise!
Ich bin überzeugt davon, dass solche Erkenntnis auch in der Lehre des Rabbi Joshua (alias Jesus) enthalten sind. Denn er wollte den Sinn der "Gesetze" erfüllen (Die Gesetze sind für den Menschen da, und nicht die Menschen für das Gesetz. Genauso: Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du.) Doch seine Nachfolger haben daraus eine "Schrift" gemacht, in der die himmlische Hierarchie der irdischen nachgebildet wurde, mit den bekannten Formen der Unterdrückung, die dem Grundgedanken Hohn spricht. Ich erinnere mich sehr wohl daran, wie die Schrift als Steinbruch für Spruchweisheiten - selbst hier - misbraucht wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Hallo, BINAVEXADE :)
Hast Du gesehen, ganz oben in der Liste der Beitraege fuer diese Abteilung, da steht schon etwas ueber Begriffs-Bestimmungen. Da ist auch, etwas kuerzer, beschrieben, dass "Djihad" so etwas wie "hoechste Anstrengung" bedeute, also unspezifisch gemeint, sei es, man reisst sich mal wieder so richtig am Riemenn, um ein guter Glaebender zu werden, der seine Gebete erbringt, 5 mal am Tag, das einemal mit den Gemeindebruedern zusammen - und dass man den Armen aufhilft durch Abgeben, wovon man noch etwas hat - oder einen geld-werten Hilfdienst wie Kranke-Versorgen, Pflegen, Waisen aufnehmen, nehm ich mal an, etc
- oder man macht sich auf den Weg der Hadsch, oder man geht sein Leben durch, ob man auch gerecht ist, die Reinheit einhaelt, sich des Rausches enthaelt, sich fernhaelt von Geschaeften, die an irgendeinem Ende mit Wein-Produktion oder anderem Verbotenen zu tun haben, Bruedern ohne Zinsen leiht, was sie brauchen, falls man soviel selber hat - sich richtig auch Zeit nimmt, sein eignes Leben und sein Gefuehls-Leben zu pruefen, angesichts G0TTES, ALLAHS, Dessen Erbarmen auch etwas von einem zu erwarten - Ergebenheit dem gegenueber, wohin ER einen nun fuehrte.

Gewiss ist das der groessere Djihad, sich selbst zu ueberwinden, sich klar zu machen, dass wir nach diesem eben, dessen Laenge nur ER bestimmte, vor IHN treten und Rechenschaft ablegen muessen, duerfen, ob wir wirklich getreu und ueberzeugend leben, sodass auch andere meinen G0TT gerne kennen moegen.

Bisher ging noch keiner auf Deinen Artikel direkt ein. Vermutlich warten wir, dass Du uns sagst, warum Du uns einen ganzen Artikel spendiert hast
- gibt es dazu eine Frage oder ein Angebot Deinerseits, mit uns darueber zu sprechen, etwa ob in unseren Religionen etwas Vergleichbares besteht?
Der Artikel deutet an, dass der Islam eigentlich sehr erzieherisch ist, bedenkt man "die Letzten Dinge" - erwaehnt aber fuer meinen Geschmack zu viel das Kaempfen, nachdem man angegriffen wurde - "mit allen Mitteln"

- tja, wenn ich so nachdenke
- als mir meine Religion bekannt gemacht wurde, da erfuhr ich auch frueh, dass es nicht unbedingt jeder lieben wird, also, dass Probleme durch andere mit anderen Einstellungen kommen koennen, es seien auch immer mal wieder solche Situationen eingetreten - und dass es schwierig sein kann, dann getreu zu bleiben, selbst dann die Gebote zu achten, geduldig, freundlich und hilfsbereit zu jedermann, der es braucht oder nicht braucht, und ich duerfte vertrauen, G0TT ist dabei. ER hoere mir immer zu.

Dein Artikel irritiert mich, genauer gesagt - die andern hier auch?
Prof.Dr.Mahmoud Zakzouk spricht da von internationalen Massenmedien, die fuer seinen Geschmack den Muslim fuer zu kriegerisch hinstellen.
Ich denk mal, das liegt nicht daran, dass die von sich aus nach Themen und Beispielen suchen, sondern dass andere in letzter Zeit immer das Gespraech darueber wollen, warum da gerade mal wieder eine bewaffnete Ausseinandersetzung mit Muslimen ist, er wirbt dafuer, auf all die genannten Punkte zu achten, die dem Muslim im Fall eines "kleinen" Djihad geboten wurden.
Da koennte jeder von unseren Konfessionen nun ja auch seine Gebote hervorholen, die gut klingen, aber schwer von aussen verifizierbar sind, ob wir sie auch alle halten. Uns hilft es nicht, das zu wissen, aber seit Jahren mit den Nachrichten ueber Radikalinskis zu leben, die immer laut schreien, sie seien die Muslime.
Solche Artikel klingen etwas danach, als haetten die "Tuerken vor Wien" dort nur Kaffee-Buden mitgebracht gehabt.

Mir kommt auch der Gedanke, dass es etwas geben muss, das andere Leute nicht ueberzeugt, dass es immerzu wieder nur um die Verteidigung einer sanft und liebenswuerdig G0TT ergebenen Lebensweise geht.

Also vielleicht erklaer uns doch mal, was Du mit diesem Artikel von uns im Forum moechtest.
mfG WiT
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#6
In der Bibel steht zumindest:
Prüft alles, und behaltet das Gute.
(1 Thess 5,21)
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#7
(27-01-2009, 00:32)atman schrieb: In der Bibel steht zumindest:
Prüft alles, und behaltet das Gute.
(1 Thess 5,21)

ja was meinst du jetzt damit??
was sollen die bibel verse?? was willst du damit meinen??
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#8
Ich habe mich doch nicht auf deinen Beitrag bezogen.
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#9
(27-01-2009, 22:04)atman schrieb: Ich habe mich doch nicht auf deinen Beitrag bezogen.

ah ok, ich hoffe das du weißt das der begriff "Heiliger Krieg " eine christliche erfindung ist!!!

ich kann genaue angaben auch aus der bibel zitieren
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#10
(27-01-2009, 21:59)BINAVEXADE schrieb:
(27-01-2009, 00:32)atman schrieb: In der Bibel steht zumindest:
Prüft alles, und behaltet das Gute.
(1 Thess 5,21)

ja was meinst du jetzt damit??
was sollen die bibel verse?? was willst du damit meinen??

Vielleicht dieses:

Wenn Wir eine Aya aufheben oder der Vergessenheit anheimfallen lassen, so bringen Wir eine bessere als sie oder eine gleichwertige hervor. Weißt du denn nicht, daß Allah Macht über alle Dinge hat? [2:106]
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#11
(27-01-2009, 22:24)BINAVEXADE schrieb: ah ok, ich hoffe das du weißt das der begriff "Heiliger Krieg " eine christliche erfindung ist!!!

Nein, das weiß ich nicht, und will es auch gar nicht wissen.
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