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Eine kurze Vorstellung auch von mir :)
#16
(29-05-2009, 00:30)Ekkard schrieb: Warum so negativ? Deine Erfahrungen sind vermutlich so anders, dass du Menschen wie Pawel und seine Erlebniswelt nicht beurteilen kannst. Und der Glaube hängt nun einmal auch an diesen Erfahrungen.

was war denn da jetzt negativ?

wenn pawel trost in der nestwärme seiner wiedergeborenentruppe findet, ist das doch schön für ihn und mir egal

daß sein glaube mit sicherheit an seinen erfahrungen hängt, bestreite ich doch keineswegs - habe sogar das gegenteil gesagt, oder etwa nicht?
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#17
Ich wurde gebeten, meine Bekehrung etwas genauer zu erläutern. Tue ich echt gerne. Ich freue mich immer, wenn ich von Wundern erzählen darf, die Gott an mir vollbracht hat. Die wichtigsten Aussagen habe ich mit Bibelversen unterstrichen.

Ich habe Jesus als meinen Herrn und Heiland angenommen und ihm meine Sünde bekannt, Buße getan (Mt 18,3-4) Habe erkannt, dass ich vor Gott ein absolut verlorener Sünder bin. Ich habe es begriffen, dass Jesus am Kreuz für meine Sünden starb. Was für ein Liebesbeweis! Er hat mich vor der ewigen Verdammnis gerettet. (Joh 3,16 oder. 3,23 oder Rö 10,9) Ich habe verstanden, dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott ist (Joh 14,6) Durch ihn wurde ich mit Gott versöhnt. (2 Kor. 5,18 oder Johannes 3,36). Ich habe begriffen, wie unbeschreiblich fest Gott mich liebt (Joh 3,16). Er gab seinen eigenen Sohn her, damit ich in Gemeinschaft mit ihm leben kann!

Im Alltag weiß ich, dass ich ein Kind Gottes bin und einen liebenden Vater im Himmel habe (Rö 8,16) Jesus / Gott ist für mich Realität. Ich kann mit jeder Sorge zu ihn kommen, kann ihn alles erzählen und kann immer auf ihn zählen. (Jes 41,10) Er belehrt mich (durch Wahrnehmen, Studium seines Wortes), gibt mir Kraft in Momenten der Schwachheit, unterstützt, leitet und erzieht mich.

Gleich fahre ich zu unserem Jugendtreff. Ich weiß, dass wenn ich z.B. auf dem Weg dort hin ein haben- und umkommen würde... dass ich dann sofort bei meinem Herrn sein werde. Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod, denn ich weiß, dass ich dann in ewiger Gemeinschaft mit Gott leben werde. Die meisten Menschen haben diese Sicherheit nicht.

Ich habe immer Hoffnung, die mir niemand weg nehmen kann. Ich weiß und fühle, dass ich von Gott geliebt bin. Er ist mein Sinn des Lebens, er ist für mich das Wichtigste! Und diese Suche nach dem Sinn, dieses Streben nach Selbstverwirklichung usw. Also das was sehr viele Menschen beschäftigt, ist für mich schon geklärt. Ich bin wirklich 100% glücklich :) Nein, mein Leben ist nicht perfekt und ich bin kein Batzen besser als Andere...

Für die Skeptiker hier: Was soll an der ganzen Sache nicht in Ordnung sein?... dass Jesus Christus mich gerettet hat und ich einmal bei Gott sein werde? Dass ich nun trotz meines Lebens, dass immer noch nicht leicht ist (Behinderung und andere Probleme usw.) der glücklichste Mensch bin?

Ich bitte uns alle, ganz sachlich zu bleiben und auf spöttische Aussagen wie „Hokus Pokus“ usw. zu verzichten. Ist ein Gespräch bei dem man sich gegenseitig respektiert, einander zuhört und sachlich bleibt nicht viel besser? Schreib mir einfach ganz konkret, was du nicht verstehst – und wir reden darüber :)

Viele Grüße und ein schönes, langes Wochenende!

ps. morgen werde ich berichten, wieso ich aus der katholischen Kirche ausgetreten bin. Alles ganz sachlich und begründet. Jetzt muss ich leider weg.
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#18
Ist doch in Ordnung, wenn jeder seine Sicht (Erleben) beschreibt. Wenn für Petronius Glaube "eine Krücke im Leben" und eine Art von "Opium" darstellt, bezieht sich das zuerst auf sein Erleben und nicht auf jenes, von thatsjustme. Wir erzählen doch oft sehr viel über uns, wenn wir antworten. :)
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#19
Wie versprochen, schreibe ich, wieso ich aus der katholischen Kirche ausgetreten bin. Hier sind einige Aspekte:

Die Katholische Kirche lehrt, dass Rechtfertigung durch die (Kindes)Taufe ausgelöst wird. In der Bibel beachte man Römer 3,28. Rechtfertigung kann alleine durch Glauben geschehen.

Was die Kindestaufe angeht: Ich verstehe nicht, wie sich ein kleines Baby für Gott entscheiden kann. Es muss eine überlegte Entscheidung sein. Wie kann das Baby das Evangelium verstehen bzw. begreifen? Diese Frage habe ich mir gestellt.... aber keine Antwort gefunden.

In der Kath. Kirche wjird gelehrt, dass Rechtfertigung Durch glauben und gute Werke geschieht. Dabei ist es doch so, dass Gott Sünder, die glauben gerechtfertig (z.B. Römer 4,5). Gute Werke stellen die Folge der Errettung dar.... sind jedoch nicht die Ursache.

Und die Annahme, dass Gerechtfertigung durch Sakramente und gute Werke fortgeführt wird? Was ist dann mit 2. Korinther 5,21 oder mit Kolosser 2,10? Der Gläubige kann nur in Christus zur Fülle gebracht werden.

Wenn ein Katholik eine Todsünde begeht, dann geht die rechtfertigung verloren. Aus Römer 5,8-9 wissen wir jedoch, dass Rechtfertigung nicht mehr verloren gehen kann. Ein Gerechtfertigter wird vom Zorn Gottes verschont.

Als ich ein Katholik war, dachte ich, dass ich durch das Sakrament der Beichte beim Priester vom neuen gerechtfertigt werde. Aber stimmt das z.B. mit Römer 8,30 überein? Für mich jedenfalls nicht.

In der kath. Kirche vergibt priester die Sünde. Markus 2,7 sagt mir aber, dass nur Gott alleine Sünden vergeben kann.

Niemand kann die Sicherheit haben, dass er das ewige Leben hat. Das Wort Gottes sagt mir jedoch, dass ich genau diese Sicherheit haben darf. Man lese 1 Johannes 5,13

Ich wurde immer gelehrt, dass die Katholische Kirche heilsnotwendig ist. Jetzt weiß ich, das das Heil nur im Herrn Jesus ist. Kein anderer Name ist größer. (Apg 4,12)

Bei der Kommunion wurde mir gesagt, dass es der „echte“ Leib Christi ist. 1. Kor 11,23 sagt mit aber, dass dies symbolisch ist.

Nur amtliche Priester haben etwas zu sagen und es wird streng unterteilt. Das Kirchenvolk hat nur zuzuhören. Aus der Bibel weiß ich aber, dass alle Gläubigen zu heiligen Priestertum von Jesus eingesetzt werden. (1. Petr 2,5-10) oder Rö 12,1

Das Opfer am Kreuz musss bzw. wird im Opfer der sog. Heiligen Messe fortgesetzt. Wieso steht dann aber in Johannes 19,30, dass das Opfer vollbracht ist?

Gottes Zorn wird durch jedes Meßopfer gestillt. Ich weiß aber, dass das Opfer des Kreuzes den Zorn Gottes gestillt hat. (Heb 10,12 ff)

Maria ist die Miterlöserin, sagt die Kirche. Aber 1. Petrus 1,18-19 sagt, dass Christus der einzige Erlöser ist.

Ich habe Maria angebetet, da ich dachte, Maria ist die Mittlerin zwischen mir und Gott. Doch es gibt nur einen Mittler. Jesus Christus. Zu ihm kann ich mit jedem Gebet, jeder Sorge kommen. (1 tim 2,5; Joh 14,13-14 und nicht zuletzt 1. Petr 5,7)

Ich sollte mich außerdem Maria in der Stunde des Todes voll anvertrauen. Dabei sollte man sich doch nur Jesus anvertrauen (da gibt es z.B. Rö 10,13 oder Apg 4,12)

Maria war ohne Sünde sagt die Kirche. Doch nur Gott bzw. Jesus ist völlig sündlos.

Als ich ein Katholik war, dachte ich, der Papst sei unfehlbar in Lehre. Doch heute weiß ich, dass nur Gott unfehlbar ist. (4 mo 23,19) Außerdem ist Papst nur ein Mensch wie du & ich.

Papst darf heiliger Vater genannt werden. Die Bibel sagt jedoch was anderes: Nur Gott hat Anrecht auf diesen Titel. Nur Christus ist das Haupt der Kirche.
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#20
(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Was die Kindestaufe angeht: Ich verstehe nicht, wie sich ein kleines Baby für Gott entscheiden kann. Es muss eine überlegte Entscheidung sein. Wie kann das Baby das Evangelium verstehen bzw. begreifen? Diese Frage habe ich mir gestellt.... aber keine Antwort gefunden.

Es gibt viele Gründe für die Taufe. In Polen zum Beispiel ist man der Ansicht, dass ein Kind das nicht geuauft ist nicht unter dem "Schutz Gottes" steht. Dort ist es normal, dass ein Kind ein paar Tage nach der Geburt getauft wird und vorher auch nicht mit nach draußen genommen wird.
Gruß
Motte

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#21
(29-05-2009, 18:01)thatsjustme schrieb: Ich wurde gebeten, meine Bekehrung etwas genauer zu erläutern. Tue ich echt gerne. Ich freue mich immer, wenn ich von Wundern erzählen darf, die Gott an mir vollbracht hat. Die wichtigsten Aussagen habe ich mit Bibelversen unterstrichen.

Ich habe Jesus als meinen Herrn und Heiland angenommen und ihm meine Sünde bekannt, Buße getan (Mt 18,3-4) Habe erkannt, dass ich vor Gott ein absolut verlorener Sünder bin. Ich habe es begriffen, dass Jesus am Kreuz für meine Sünden starb. Was für ein Liebesbeweis! Er hat mich vor der ewigen Verdammnis gerettet

ist dir das irgendwie wunderbarer weise klargeworden oder hat dich deine freikirche entsprechend brainwashed, daß die einschlägigen bibelzitate so was beweisen sollen?

ich nämlich begreife absolut nicht, was es für ein perverser liebesbeweis sein soll, sich kreuzigen zu lassen. was ich davon habe, und vor welcher verdammnis ich da errette sein soll - geschweige denn, warum dazu ein tod am kreuz notwendig sein soll

wer verdammt?

ich nehme an, gott

und wieso läßt sich dieser gott nur mit blut dazu bestechen, nicht zu verdammen?

das erklär mir bitte mal. bzw., welche perverse "liebe zu den menschen" (sagt ihr die nicht immer eurem gott nach?) dahinter stecken soll, unbedingt blut sehen zu wollen

Zitat:Ich habe begriffen, wie unbeschreiblich fest Gott mich liebt (Joh 3,16). Er gab seinen eigenen Sohn her, damit ich in Gemeinschaft mit ihm leben kann!

wieso ist es deinem allmächtigen gott nicht möglich, dich in gemeinschaft mit ihm leben zu lassen, einfach weil er das will?

wieso muß er da erst "seinen eigenen Sohn hergeben"?

das ergibt doch alles keinen sinn

was will dein gott?

ist er nun allmächtig oder nicht?

wenn er allmächtig ist - wieso tut er dann nicht einfach, was er will? wieso soll er dazu von welchen voraussetzungen auch immer abhängig sein?

Zitat:Gleich fahre ich zu unserem Jugendtreff. Ich weiß, dass wenn ich z.B. auf dem Weg dort hin ein haben- und umkommen würde... dass ich dann sofort bei meinem Herrn sein werde. Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod, denn ich weiß, dass ich dann in ewiger Gemeinschaft mit Gott leben werde. Die meisten Menschen haben diese Sicherheit nicht

und es ist ihnen auch herzlich egal. wenn ich tot bin, bin ich tot - dan betrifft mich sowieso nichts mehr

Zitat:Für die Skeptiker hier: Was soll an der ganzen Sache nicht in Ordnung sein?

die widersprüchlichkeit zwischen allmacht, liebe und bedingtem verzicht auf verdammung seitens deines gottes - siehe oben



und mit verlaub: bist du sicher, den von dir aus jetziger freikirchlicher sicht so vehement abgelehnten katholizismus auch wirklich verstanden zu haben? zwar bin ich selber kein katholik, habe aber den eindruck, daß du hier teils eher freikirchliche propaganda referierst als römisch-katholische lehre
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#22
(30-05-2009, 09:56)Marlene schrieb: Ist doch in Ordnung, wenn jeder seine Sicht (Erleben) beschreibt. Wenn für Petronius Glaube "eine Krücke im Leben" und eine Art von "Opium" darstellt, bezieht sich das zuerst auf sein Erleben

wie kommst du jetzt auf den trichter?

es bezieht sich bestenfalls auf meine art, das leben und die weise, wie menschen damit zurechtkommen, zu betrachten
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#23
Nö. Mir ist es weder auf eine wunderbare, noch auf eine erleuchtende, noch auf eine sonstige glorreiche Weise klar geworden. Brainwashing sieht anders aus. Man beachte die Extremisten, die sich in die Luft jagen, oder Sekten wie z.B. Fiat Lux (Uriella). ...oder Organisationen, die ihre Mitglieder unter Druck setzen etc... In unserer Gemeinschaft ist es nicht so. Jedes Mitglied ist aufgrund seiner persönlichen Entscheidung in der Gemeinde (so lange wie er es möchte). Alles ist freiwillig und es gibt keine Zwänge. Mir (und uns allen) hat niemand etwas eingetrichtert. Meine Erkenntnisse zu dem Thema beruhen auf persönlichem Bibelstudium, welches ich in eigenen 4 Wänden gemacht habe. Wenn es um meine vorigen Ausführungen bezüglich der Katholischen Kirche geht, so habe ich die jeweiligen Bibelzitate genau mit dem Kathehismus der katholischen Kirche abgeglichen. (man kann es im Internet ganz leicht finden.) Und ob ich will oder nicht – es gibt diese Widersprüche nun mal. Wir lehnen die katholische Lehre ab, da so einige Aspekte mit dem Wort Gottes nicht harmonieren- und Katholizismus eine Religion ist. Eine Religion kommt vom Menschen. Es sind menschliche Anstrengungen, Gott näher zu kommen. Das Evangelium kommt dagegen von Gott. Es ist ein von Gott festgelegter Weg.

Wie definierst du persönlich „pervers“? Ich finde es überhaupt nicht, dass es ein perverser Liebesbeweis ist. In der Bibel steht: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt...“.

Schon oft wurde ich mit der Frage konfrontiert, wieso Gott nicht einfach allen Menschen vergibt und sie gut macht...wenn er allmächtig ist. Nun, Gott ist allmächtig, doch er hat seine Prinzipien. Gott wollte den Menschen nicht als eine Marionette erschaffen, die mit Zügeln und Seilen von der Stelle bewegt werden muss. Was wäre das für ein Leben? Gott hat den Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet, selbstständig Entscheidungen zu treffen bzw. selbst zu denken. (Das heißt jedoch nicht, dass alles Gedachte immer richtig sein muss.) Im Himmel wird es keine Zwangseinquatierte geben.
Gott selbst ist gerecht und souverän. Er wirkt nach Prinzipien, die sich nie ändern.

Die Menschen, die verloren gehen, haben es sich selbst zuzuschreiben. Der Mensch selbst hat den Willen Gottes missachtet (angefangen im Garten Eden – 1. Mo) und sich für ein Leben ohne ihn entschieden. Da Gott aber die Menschen liebt und nicht möchte, dass jemand verloren geht, gab er seinen geliebten Sohn her, damit er für die Sünden der Menschen stirbt. Der Mensch kann dies anerkennen – oder auch nicht. Es ist seine Entscheidung. Allerdings hat er mir Konsequenzen zu rechnen, falls er sich für das „Falsche“ entscheidet.

Und mit der Aussage, dass wenn du tot bist, dich eh nichts mehr betrifft, würde ich vorsichtig sein. Was ist, wenn es dich doch betrifft? Die Bibel sagt es klar – nach dem irdischen Leben geht es weiter. Was, wenn's stimmt? Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte niemandem etwas aufzwingen. Wenn jemand mir nicht zuhören möchte, dann soll er es ganz einfach lassen.
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#24
(02-06-2009, 22:27)thatsjustme schrieb: Wenn es um meine vorigen Ausführungen bezüglich der Katholischen Kirche geht, so habe ich die jeweiligen Bibelzitate genau mit dem Kathehismus der katholischen Kirche abgeglichen

gerade als nichtkatholik interessiert mich das natürlich

im katechismus steht, daß der priester die gebeichteten sünden vergibt und nicht gott?

oder daß "Gottes Zorn durch jedes Meßopfer gestillt" wird?

das würde ich gerne im wortlaut nachlesen. kannst du mal den text verlinken?

Zitat:Wir lehnen die katholische Lehre ab, da so einige Aspekte mit dem Wort Gottes nicht harmonieren- und Katholizismus eine Religion ist. Eine Religion kommt vom Menschen. Es sind menschliche Anstrengungen, Gott näher zu kommen. Das Evangelium kommt dagegen von Gott. Es ist ein von Gott festgelegter Weg

ach ja - die eitelkeit der evangelikalen. wenn alle das gleiche tun, so ist es doch nicht dasselbe - weil wir besser sind. was die anderen glauben, ist ja nur "religion", aber wir haben ja den direkten draht zu gott, deshalb ist das, was wir predigen, was gaaaanz anderes...

muß spaß machen, sich so über andere zu erheben. und tut dem ego, der psyche, gut - opium des volks eben

Zitat:Wie definierst du persönlich „pervers“? Ich finde es überhaupt nicht, dass es ein perverser Liebesbeweis ist. In der Bibel steht: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt...“

pervers = sinnverkehrt

wenn es liebe sein soll, nur dann verzeihen zu können, wenn vorher ein mensch zu tode gefoltert worden ist - dann ist "pervers" dafür noch eine allzu milde bezeichnung

Zitat:Schon oft wurde ich mit der Frage konfrontiert, wieso Gott nicht einfach allen Menschen vergibt und sie gut macht...wenn er allmächtig ist. Nun, Gott ist allmächtig, doch er hat seine Prinzipien. Gott wollte den Menschen nicht als eine Marionette erschaffen, die mit Zügeln und Seilen von der Stelle bewegt werden muss. Was wäre das für ein Leben? Gott hat den Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet, selbstständig Entscheidungen zu treffen bzw. selbst zu denken. (Das heißt jedoch nicht, dass alles Gedachte immer richtig sein muss.) Im Himmel wird es keine Zwangseinquatierte geben.
Gott selbst ist gerecht und souverän. Er wirkt nach Prinzipien, die sich nie ändern

und die heißen eben: keine gnade, abgerechnet wird zum schluß

so zumindest hast du es ja gerade ausgeführt

was habt ihr eigentlich für ein verqueres verständnis von vergebung?

vergebung ist bedingungslos - alles andere ist ein kuhhandel oder, schlimmer noch, erpressung

Zitat:Die Menschen, die verloren gehen, haben es sich selbst zuzuschreiben. Der Mensch selbst hat den Willen Gottes missachtet (angefangen im Garten Eden – 1. Mo) und sich für ein Leben ohne ihn entschieden

und gott hat das so gewollt, oder zumindest billigend in kauf genommen

dein zynischer gott will die menschen nicht als marionetten haben - aber verhalten sie sich anders als marionetten, dann gibts dafür eins auf die fresse. ja, was denn nun?

hat der mensch seinen freien willen nur dazu erhalten, iamit er hn unterdrückt und ja nicht auslebt?

Zitat:Da Gott aber die Menschen liebt und nicht möchte, dass jemand verloren geht, gab er seinen geliebten Sohn her, damit er für die Sünden der Menschen stirbt. Der Mensch kann dies anerkennen – oder auch nicht. Es ist seine Entscheidung. Allerdings hat er mir Konsequenzen zu rechnen, falls er sich für das „Falsche“ entscheidet

tolle alternative. total freie entscheidung

sie habbe die wahle, signore - entewedere sie zahle uns eine kleine monatliche betrage, damite wire sie unde ihre kleine famiglia schütze, odere es könnte seine, dasse ihre ristorante plötzlich fange feuere..."

und schon wieder haben wir da deines gottes blutdurst: für die sünden der menschheit muß unbedingt einer sterben. ja, wird denn das ganze morden der menschen dadurch gerechtfertigt, daß noch einer mehr massakriert wird? was soll das für eine logik sein?

(02-06-2009, 22:27)thatsjustme schrieb: Und mit der Aussage, dass wenn du tot bist, dich eh nichts mehr betrifft, würde ich vorsichtig sein. Was ist, wenn es dich doch betrifft? Die Bibel sagt es klar – nach dem irdischen Leben geht es weiter. Was, wenn's stimmt? Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte niemandem etwas aufzwingen

ja, und jede menge anderer heiliger bücher sagen das auch - nur stellen sie andere regeln dafür auf, was nach dem tod mit einem passiert

was machst du, wenns stimmt, was im koran steht?

dann hast du verschissen, und trotz deiner evangelikalen frömmigkeit wirst du leider in der dschehenna brennen

nicht, daß ich dir jetzt angst einjagen wollte... :icon_cheesygrin:
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#25
Zitat:ich nämlich begreife absolut nicht, was es für ein perverser liebesbeweis sein soll, sich kreuzigen zu lassen.

@petronius
das ist ne Beledigung. Nimm dich mal etwas zurück.

Zitat:wenn es liebe sein soll, nur dann verzeihen zu können, wenn vorher ein mensch zu tode gefoltert worden ist - dann ist "pervers" dafür noch eine allzu milde bezeichnung

nur weil du es nicht verstehst, bedeutet das nicht, dass du es beleidigen oder erniedrigen darfst... die christliche Liebesauffassung ist eine aufopfernde. Außerdem ist das eng verwoben mit der damals üblichen (und auch jüdisch wie römisch) Opferkultur.

Zitat:was habt ihr eigentlich für ein verqueres verständnis von vergebung?

Echt, was soll denn das? Reagier deinen Frust über Evangelikale mal woanders ab...

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#26
(03-06-2009, 18:37)Sonne schrieb:
Zitat:ich nämlich begreife absolut nicht, was es für ein perverser liebesbeweis sein soll, sich kreuzigen zu lassen.

@petronius
das ist ne fette Beledigung! Nimm dich mal etwas zurück

was soll denn hier eine beleidigungs ein?

wen soll ich damit beleidigt haben?

mich vielleicht, weil ich mich selber des nichtverstehens bezichtigt habe?

Zitat:
Zitat:wenn es liebe sein soll, nur dann verzeihen zu können, wenn vorher ein mensch zu tode gefoltert worden ist - dann ist "pervers" dafür noch eine allzu milde bezeichnung

nur weil du es nicht verstehst, bedeutet das nicht, dass du es beleidigen oder erniedrigen darfst... die christliche Liebesauffassung ist eine aufopfernde. Außerdem ist das eng verwoben mit der damals üblichen (und auch jüdisch wie römisch) Opferkultur

und wenn?

wir leben heute, nicht in der antike

und nochmal: wirf mir nicht einfach vor, ich würde beleidigen und erniedrigen, ohne das wenigstens zu begründen. sich die verquere christenlogik nicht anzueignen, iat keine beleidigung und erniedrigt vor allem nicht den eigenen verstand

Zitat:
Zitat:was habt ihr eigentlich für ein verqueres verständnis von vergebung?

Echt, was soll denn das??? Reagier deinen Frust über Evangelikale mal woanders ab...

was gehts dich an?

ich habe eine frage gestellt. wenn du keine antwort hast, kannst du auch einfach still schweigen

und laß bitte meinem vermuteten frust aus dem spiel, ich stelle ja auch keine spekulationen über pms an
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#27
"pervers" als Bezeichnung für einen Glaubensinhalt ist nicht angemessen.
Deine Reaktion wars auch nicht.

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#28
(04-06-2009, 18:09)Sonne schrieb: "pervers" als Bezeichnung für einen Glaubensinhalt ist nicht angemessen

das seh ich anders

wieso soll ich etwas nicht beim namen nennen dürfen, nur weil jemand es zum "glaubensinhalt" hochstilisiert?

tut mir leid, aber einen foltertod als ausdruck von liebe hinzustellen, das ist pervers (also sinnverkehrt, wie ich ja in beitrag 24 präzisierte)

(04-06-2009, 18:09)Sonne schrieb: Deine Reaktion wars auch nicht

welche reaktion? worauf? warum?

mit deinen pauschalen abwertungen kann ich nichts anfangen. werde konkret, ennen sachverhalte beim namen, und begründe dein urteil
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#29
Nur um hier ein paar Missverständnisse bzgl. der Katholischen Kirche bzw. des katholischen Glaubens aus dem Weg zuräumen:

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Wie versprochen, schreibe ich, wieso ich aus der katholischen Kirche ausgetreten bin. Hier sind einige Aspekte:

Die Katholische Kirche lehrt, dass Rechtfertigung durch die (Kindes)Taufe ausgelöst wird. In der Bibel beachte man Römer 3,28. Rechtfertigung kann alleine durch Glauben geschehen.

Das ist nur zur Hälfte richtig. Es stimmt, dass es Glaube der Kirche ist, bzw. überhaupt apostolische Überlieferung, dass die Taufe das zentrale Sakrament der Sündenvergebung, da der Täufling durch die Taufe Christus gleich wird:

"Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt." (Gal 3, 26f)

"..."wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein." (Röm 6, 3-5)

In diesem Sinne ist der Glaube natürlich Grundlage für die Rechtfertigung auch nach katholischem Verständnis. Schließlich wird der Täufling bzw. die Paten vor der Taufe jeweils dreimal zur Abssage an das Böse und zum dreimaligen Glaubensbekenntnis aufgefordert.


(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Was die Kindestaufe angeht: Ich verstehe nicht, wie sich ein kleines Baby für Gott entscheiden kann. Es muss eine überlegte Entscheidung sein. Wie kann das Baby das Evangelium verstehen bzw. begreifen? Diese Frage habe ich mir gestellt.... aber keine Antwort gefunden.

Die kath. Kirche geht hier davon aus, dass der Glaube bei nicht mündigen Personen auch stellvertretend bekannt werden kann (Schließlich hat auch Jesus stellvertretend für seine Jünger gebetet, vgl. z.B. Joh 17, 9-26). Grundsätzlich kam es historisch zur regelmäßigen Kindstaufe im Mittelalter, auf Grund der hohen Kindersterblichkeit. Auch ihnen wollte man die Gnade der Taufe nicht verwehren. Historisch belegt ist die Kindstaufe schon in apostolischer Zeit. Wenn in der Antike der Hausherr getauft wurde und sein Familienstand mit ihm, d.h. Frau, Kinder und Sklaven, dann wurden auch wie gesagt auch die Kinder mitgetauft. Für die Urkirche scheint dieser Usus kein Antoß gewesen zusein, auch wenn er nicht die Norm war.

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: In der Kath. Kirche wjird gelehrt, dass Rechtfertigung Durch glauben und gute Werke geschieht. Dabei ist es doch so, dass Gott Sünder, die glauben gerechtfertig (z.B. Römer 4,5). Gute Werke stellen die Folge der Errettung dar.... sind jedoch nicht die Ursache.

Nichts anderes lehrt die Katholische Kirche. Gerechtfertigt ist der Glaubende durch den Glauben an Jesus Christus und die Taufe. Die gerechten Werke sind Zeugnis und Ausdruck seines Glaubens. So sagt auch der Jakobusbrief:

"Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nützt das? So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat." (Jak 2, 14-17)

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Und die Annahme, dass Gerechtfertigung durch Sakramente und gute Werke fortgeführt wird? Was ist dann mit 2. Korinther 5,21 oder mit Kolosser 2,10? Der Gläubige kann nur in Christus zur Fülle gebracht werden.

Die Sakramente und ihr Vollzug ist nicht Fortführung der Rechtfertigung. Wer erzählt so etwas? Das sakramentale Leben der Kirche ist vielmehr der Vollzug des Glaubens an Jesus Christus innerhalb der von ihm gestifteten kirchlichen Ordnung. Die Kirche selbst aber ist der mystische Leib Christi (vgl. 1. Kor 12, 12-31)

"Ihr (die Gemeinde, d.h. die Kirche) aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm." (1 Kor 12, 27)

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Wenn ein Katholik eine Todsünde begeht, dann geht die rechtfertigung verloren. Aus Römer 5,8-9 wissen wir jedoch, dass Rechtfertigung nicht mehr verloren gehen kann. Ein Gerechtfertigter wird vom Zorn Gottes verschont.

Falsch! Der Sünder verliert nicht seine Rechtfertigung, denn diese ist von Christus erbracht und kann nicht verloren gehen. Wohl aber kann er die daraus folgenden Gnaden verlieren, indem er sich durch böse Tat oder Unglauben von ihr abwendet. Dieser Gnadenverlust, ist aber nicht das Ausscheiden aus der Gemeinschaft der Gemeinschaft der Gerechtfertigten. Diese unauslöschliche Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der in Christus Gerechtfertigten, nennt die Theologie den charakter indelebilis, d.h. den unzerstörbaren Charakter, der Taufe.


(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Als ich ein Katholik war, dachte ich, dass ich durch das Sakrament der Beichte beim Priester vom neuen gerechtfertigt werde. Aber stimmt das z.B. mit Römer 8,30 überein? Für mich jedenfalls nicht.

Wie gesagt, durch die Beichte wird man in erster Linie mit der Kirche rekonziliert und darf wieder am kirchlichen Gnadenleben teilhaben. Es ist nicht eine Erneuerung der Rechtfertigung, sondern die Wiederaufnahme in das Gnadenleben der Kirche, der durch den Verlust der Gnade in der Sünde unmöglich wurde. Insofern ist dein Bezug zu Röm 8, 30 unangebracht, zumal dort von Berufung und Heiligung die Rede ist und nicht von Sündenvergebung und Rechtfertigung.


(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: In der kath. Kirche vergibt priester die Sünde. Markus 2,7 sagt mir aber, dass nur Gott alleine Sünden vergeben kann.

"Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen:
Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?"
(Mk 2, 6f)

Du solltest anfangen die Bibel richtig zu lesen, d.h. im Kontext und nicht nur einzelne Sätze. Dieser Satz wird von einem Gegenspieler Jesu gesagt, einem Schriftgelehrten der wider Jesus argumentiert. Dein Beispiel ist somit hinfällig!
Zumal die Perikope gerade die Vollmacht Jesu darstellen will, dass er in göttlichem Auftrag Sünden vergeben kann und darf. In sofern hat er auch die Vollmacht, diese Vollmacht weiterzugeben, wie er dies in Mt. 10, 5-15, Mk. 6, 7-13 und Lk. 10, 1-16 auch macht.

Die Vollmacht der kath. Priester in der Beichte die Sünden zu vergeben leitet sich also von der Vollmacht her die Christus selbst den Aposteln übertragen hat und die diese immerfort weitergegeben haben (Stichwort apsotolische Sukzession).


(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Niemand kann die Sicherheit haben, dass er das ewige Leben hat. Das Wort Gottes sagt mir jedoch, dass ich genau diese Sicherheit haben darf. Man lese 1 Johannes 5,13

Ich wurde immer gelehrt, dass die Katholische Kirche heilsnotwendig ist. Jetzt weiß ich, das das Heil nur im Herrn Jesus ist. Kein anderer Name ist größer. (Apg 4,12)

Das ist nur bedingt richtig. Die Katholische Kirche geht von der Heilsnotwendigkeit des Glaubens an Jesus Christus aus und die Notwendigkeit der Vermittlung dieses Glaubens durch die Kirche. Insofern ist die Kirche heilsnotwendig als sie selbst Mittel für die Verbreitung des Glaubens ist. (Näheres findet man in dieser Erklärung.


(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Bei der Kommunion wurde mir gesagt, dass es der „echte“ Leib Christi ist. 1. Kor 11,23 sagt mit aber, dass dies symbolisch ist.

"Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt."
(1. Kor 11, 23-29)

Wie gesagt richtig lesen, dann kritisieren. Paulus geht hier von einer wesentlichen Übereinstimmung der eucharistischen Gaben mit dem Leib und Blut des Herrn aus (wenn auch sicher nicht mit dem Begriff Transsubstantiation). Für eine symbolische Darstellung der Gaben als Leib und Blut kann die textliche Grundlage nur bedingt herangezogen werden, die Wirkungsgeschichte spricht entschieden gegen diese Deutung. Schließlich ist der Glaube an die Wandlung der eucharistischen Gaben in den realen Leib und das Blut des Herrn immerwieder Anlass für Polemiken gegen Christen, sie wären Kannibalisten, gegen die sich z.B. Justinus apologetisch zur wehrsetzt.




(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Nur amtliche Priester haben etwas zu sagen und es wird streng unterteilt. Das Kirchenvolk hat nur zuzuhören. Aus der Bibel weiß ich aber, dass alle Gläubigen zu heiligen Priestertum von Jesus eingesetzt werden. (1. Petr 2,5-10) oder Rö 12,1

Ganz so einfach ist das nun nicht. Auch die Katholische Kirche kennt das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen, auch wenn es das besondere Priestertum des Dienstes kennt. Die dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium, des II. Vaticanums schreibt dazu:

"Christus der Herr, als Hoherpriester aus den Menschen genommen (vgl. Hebr 5,1-5), hat das neue Volk "zum Königreich und zu Priestern für Gott und seinen Vater gemacht" (vgl. Offb 1,6; 5,9-10). Durch die Wiedergeburt und die Salbung mit dem Heiligen Geist werden die Getauften zu einem geistigen Bau und einem heiligen Priestertum geweiht, damit sie in allen Werken eines christlichen Menschen geistige Opfer darbringen und die Machttaten dessen verkünden, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat (vgl. 1 Petr 2,4-10). So sollen alle Jünger Christi ausharren im Gebet und gemeinsam Gott loben (vgl. Apg 2,42-47) und sich als lebendige, heilige, Gott wohlgefällige Opfergabe darbringen (vgl. Röm 12,1); überall auf Erden sollen sie für Christus Zeugnis geben und allen, die es fordern, Rechenschaft ablegen von der Hoffnung auf das ewige Leben, die in ihnen ist (vgl. 1 Petr 3,15). Das gemeinsame Priestertum der Gläubigen aber und das Priestertum des Dienstes, das heißt das hierarchische Priestertum, unterscheiden sich zwar dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach. Dennoch sind sie einander zugeordnet: das eine wie das andere nämlich nimmt je auf besondere Weise am Priestertum Christi teil. Der Amtspriester nämlich bildet kraft seiner heiligen Gewalt, die er innehat, das priesterliche Volk heran und leitet es; er vollzieht in der Person Christi das eucharistische Opfer und bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar; die Gläubigen hingegen wirken kraft ihres königlichen Priestertums an der eucharistischen Darbringung mit und üben ihr Priestertum aus im Empfang der Sakramente, im Gebet, in der Danksagung, im Zeugnis eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und tätige Liebe."


(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Das Opfer am Kreuz musss bzw. wird im Opfer der sog. Heiligen Messe fortgesetzt. Wieso steht dann aber in Johannes 19,30, dass das Opfer vollbracht ist?

Nichts wird in der Messe fortgesetzt. In der heiligen Messe wird das eine Opfer Jesu Christi vergegenwärtigt! Es ist weder Wiederholung, noch Erneuerung desselben sondern die anamnetische (Anamnese = Gedächtnis) Vergegenwärtigung des Kreuzesgeschehens und die Darbringung der eucharistischen Gaben Brot und Wein, die in Leib und Blut des Herrn gewandelt werden (vgl. 1. Kor 11, 23-29).

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Gottes Zorn wird durch jedes Meßopfer gestillt. Ich weiß aber, dass das Opfer des Kreuzes den Zorn Gottes gestillt hat. (Heb 10,12 ff)

Wer erzählt denn so etwas?

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Maria ist die Miterlöserin, sagt die Kirche. Aber 1. Petrus 1,18-19 sagt, dass Christus der einzige Erlöser ist.

Ein Dogma der Maria Coredemtrix, d.h. Maria Miterlöserin gibt es nicht. Zwar ist immerwieder eine Marienfrömmigkeit bezeugt die Maria einen besondern Status in der Erlösungsgeschichte gibt und sie z.T. auch als Miterlöserin bezeichnet. Zum depositum fidei des katholischen Glauben gehört es deswegen nicht! Ich persönlich halte es da eher mit Irenäus von Lyon, der Maria insofern als Ursache des Heils bezeichnete als sie durch ihr Ja zu Gott, auch das Ja zu Christus und damit zum Erlösungswerk Christi sagte. Ansonsten ist es katholische Lehre, dass Jesus Christus alleiniger Erlöser der Menschheit ist.

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Ich habe Maria angebetet, da ich dachte, Maria ist die Mittlerin zwischen mir und Gott. Doch es gibt nur einen Mittler. Jesus Christus. Zu ihm kann ich mit jedem Gebet, jeder Sorge kommen. (1 tim 2,5; Joh 14,13-14 und nicht zuletzt 1. Petr 5,7)

Du sollst Maria gar nicht anbeten als Christ und auch nicht als Katholik. Maria wird in der Katholischen Kirche nur in besonderer Weise verehrt (nicht angebetet). Sie wird, wie alle Heiligen, angerufen für uns Fürbitte einzulegen. Der Usus der Fürbitte für andere ist biblisch bezeugt, sogar im AT, wenn Mose Fürbitte für das Volk einlegt (vgl. Ex 32, 11-14)

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Maria war ohne Sünde sagt die Kirche. Doch nur Gott bzw. Jesus ist völlig sündlos.

Da hast du etwas falsch verstanden. Das Dogma heißt nicht Maria ohne Sünde, sondern Maria ohne Erbsünde empfangen (Immaculata conceptio).
Auch Maria ist nach katholischer Lehre eerlösungsbedürftig, wie alle Menschen!

(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Als ich ein Katholik war, dachte ich, der Papst sei unfehlbar in Lehre. Doch heute weiß ich, dass nur Gott unfehlbar ist. (4 mo 23,19) Außerdem ist Papst nur ein Mensch wie du & ich.

Ich zitiere aus einem früheren Beitrag von mir:

Noch ein Satz zur päsptlichen Unfehlbarkeit.
Allgemeinhin wird angenommen der regierende Papst sei durch dieses Dogma quasi unantastbar und völlig unfehlbar. Das ist natürlich Unsinn. Das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit steht im Kontext des Glaubens von der Unfehlbarkeit der Kirche, d.h. die Kirche hat als von Gott gestiftete Insititution die Garantie den Glauben unverfehlt zu bewahren. Das ist ein Glaubenssatz, den man teilen kann oder nicht.

Was der Papst nicht kann und auch kein Ökumenisches Konzil, dass die gleiche Autorität genießt: willkürlich Dogmen verkünden. Vielmehr sind beide an das Dogma, an die in der Tradition verkündete Lehre der Kirche und an die Offenbarung, d.h. die Heilige Schrift, rückgebunden. In diesem Kontext ist die päpstliche Infallbilität zu verstehen.



(30-05-2009, 21:47)thatsjustme schrieb: Papst darf heiliger Vater genannt werden. Die Bibel sagt jedoch was anderes: Nur Gott hat Anrecht auf diesen Titel. Nur Christus ist das Haupt der Kirche.

Na dann dürfte aber niemand mehr seinen Papa Vater nennen, auch nicht Papa, denn das ist lat. für Vater.

"Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat." (Lk 10, 16)

Diese Worte Jesu und auch die von oben von mir genannten Aussendungsreden, sind Zeugnis dafür, dass der Christ, der in der Taufe ja Christus als Gewand angezogen hat (vgl. Gal 3, 26f), Stellvertreter Christi ist. Dies ist kein exklusiver Titel des Papstes, sondern Grundverständnis eines jeden Christseins. Insofern kam die kirchliche (vor allem monastische) Tradition darauf, besondere Respektspersonen, mit dem Ehrentitel Vater anzureden.

Beispiele: Abt (von abbas) = Vater, Pater = Vater, usw.

Ein wortwörtliches Verständnis der Bibel ist hier unangebracht. Denn klar bleibt bei alledem, dass unser aller Vater, der Herr im Himmel ist!
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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