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Stimmt, nicht nur verbindliche Gesetze sind richtungsweisend, da hast du Recht. Diese Erkenntnis ändert aber nichts daran, dass das AT auch für Christen nicht nur halb so viel Wert ist, wie das NT, sondern dass beide für das Christentum eine Einheit bilden. Vielleicht hast du vergessen, dass in der Christlichen Theologie die 3 Bücher Mose "Geschichtsbücher" sind, die Gebote, die Gott dort von sich gibt, sind Geschichte - nicht irgendwelcher Firlefanz. Der durch das NT verkündete "Neue Bund" ist eine Bekräftigung des "alten Bundes" (aus dem AT) und nicht etwa ein Ersatz.
@Romero
Das habe ich bereits auch schon geschrieben. Das AT weist zu den Ereignissen des NT. Das Liebesgebot "widerspricht" aber dem Rachegedanken 1:1 (Aug um Aug...usw), insofern für den Christen auch nicht verbindlich, aber als historische Hinführung (Verständnisbildung), wie Du beschrieben hast, notwendig.
Mittlerweile führt die Begründung christl. Gebote allerdings reichlich vom eigentlichen Thema ab, das mal so als kleiner Nebenbemerkung.....
Gruß
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Alwin, wie kommst du auf den "Rachegedanken"? Gerade dem Aug' um Aug' liegt eine "ausgleichende Gerechtigkeit" (in Geld) für erlittene Untaten oder Unfälle zugrunde. Lies mal den Kontext!
An anderer Stelle heißt es: "Mein ist die Rache, spricht der HERR!"
Was hier im Forum immer wieder heftig diskutiert wird, sind die Anweisungen des Herrn zu Kriegstaten. Das ist etwas ganz anderes, als der "Rachegedanke".
Vielleicht hat der Prophet Mohammed diese "Kriegsberichte" für seine Glaubenskriege genutzt?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Alwin, du brauchst "widerspricht" gar nicht in Anfürungszeichen zu schreiben, es ist sehr wohl ein Widerspruch, wie du richtig bemerkt hast. Ganz besonders widerspricht es dem "kein Strichlein und kein Iota vergehen vom Gesetz...blabla".
Ekkard, ja ich glaube auch, dass Muhammad diese Kriegsberichte (auch hier sind die Anführungszeichen gar nicht nötig ) für seine Zwecke missbraucht hat.
@Ekkard
Zitat:Alwin, wie kommst du auf den "Rachegedanken"? Gerade dem Aug' um Aug' liegt eine "ausgleichende Gerechtigkeit"
Natürlich war diese Neuregelung im AT eine Errungenschaft zur 1:n "Wiedergutmachung" in der damaligen Vergangenheit. Keine Sorge, der Kontext ist mir hinreichend bekannt. Gegenüber dem verkündeten Liebegebot im NT, was ja auf diesem AT-Gesetz seinen Ursprung hatte, wird dieses Altgesetz aber degradiert. Der damals gewählte Vollzug eines Altgesetzes wird von einigen Usern hier aber offensichtlich mißverstanden, nämlich in der heutigen Bedeutung. Das Liebesgebot selber "vollzieht" die alte Einstellung innerhalb einer Reform durch eine "verbesserte" Ethik, die letztendlich dann doch zur Auflösung des Altgebotes führt.
Und auch hier verläßt der Islam die Errungenschaft christlicher Forderung im Leben miteinander und kehrt in altestamentalische Lebensweisen zurück, was aber von muslimischen Gläubigen offensichtlich nicht wahrgenommen wird. Das Töten um des Glaubenswillen ist ebenfalls nicht von Jesus gelehrt worden.
Ich gebe Dir vollkommen Recht, was Du bzgl. Mißbrauch geschrieben hast. Leider werden als "Gleiches" immer wieder nur altestamentalische Inhalte entgegen gehalten, die im Grunde genommen lediglich Vorstufen christl. Gebote darstellen.
Gruß
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28-09-2009, 00:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-09-2009, 00:18 von Romero.)
Alwin, du wolltest eine Bibelstelle, die Rechtfertigung Gottes für Christen (also aus der Bibel, und die besteht nunmal aus AT und NT, und wenn du dich auf den Kopf stellst) für "Töten um des Glaubens willen", wie du so schön und treffend sagst, rechtfertigt, und ich habe sie dir gegeben. Was Jesus sagt ist hier schnuppe, denn wie ein Muslim Fundi schnappt sich auch ein christlicher Fundi das Zitat, das ihn gerade passt zur Rechtfertigung, und gut ist.
Gibt es für christliche Fundis eine Bibelstelle, die ihnen den "Dschihad"/Kreuzzug "erlaubt"? - Ja.
Ist es im Sinne Jesu? - Das ist eine andere Diskussion, und dem Fundi auch herzlich egal.
Dir, Alwin, für den Muslime und Fundamentalisten dasselbe sind, ist dieses Argument bestimmt nicht gut genug..
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28-09-2009, 01:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-09-2009, 01:58 von Artist.)
Missionierung im Islam...
Hm, also ich persönlich kenne jetzt keine praktischen Beispiele wo ein Moslem versucht z.B einen Christen in seinem Glauben zu bekehren. Kenne das jetzt zuletzt durch die Literatur von Karl May "Durch die Wüste". Wo jemand Kara ben Nemsi alias Karl May von seinem muslimischem Glauben überzeugen möchte, aber er bei seinem christlichen festhält.
Oder sehe das ab und zu in Youtube Videos. So Personen die mit ansprachen versuchen zu Missionieren, stehen ja auch gerne etwas mehr im Vordergrund. Vorallem dann so bei radikalen... Solche Videos gibts ja auch von Christen, aber dann so aus USA. Wo die z.B Lebensmittelpakete nach Irak schicken, wohingegen die Iraker eh ein Hals auf die Amis haben, und diese Pakete in christlicher Missionierungsversuch stehen. Im Prinzip ist die direkte Zwangsbekehrung im Islam selbst nicht gestattet. Daher arbeiteten im osmanischem Reich auch christliche Gelehrte auch in hohen Positionen. Für den Sultanposten hätte es aber glaub ich trotzdem nie gereicht.. Aber der größte Vertraute eines Sultans war ein christlicher Bulgare oder sowas, der in der nächsten Position stand. Aber so mit dem Missionieren da hab ich jetzt nicht so die Ahnung, weil es keine Motivation für mich ist, da jeder Mensch seine eigene Warheit sucht und zu finden versucht. diese kann durch andere nicht aufgezwungen werden.
@Romero
Zitat:Alwin, du wolltest eine Bibelstelle, die Rechtfertigung Gottes für Christen (also aus der Bibel, und die besteht nunmal aus AT und NT, und wenn du dich auf den Kopf stellst) für "Töten um des Glaubens willen", wie du so schön und treffend sagst, rechtfertigt, und ich habe sie dir gegeben. Was Jesus sagt ist hier schnuppe, denn wie ein Muslim Fundi schnappt sich auch ein christlicher Fundi das Zitat, das ihn gerade passt zur Rechtfertigung, und gut ist.
Warum sollte ich mich auf den Kopf stellen. Wenn ein Fundi oder ein Muslim oder wer sonst auch immer, AT und NT in seiner Bedeutung in einen Topf wirft, der gibt halt klar zu erkennen, dass er die Bedeutungsunterschiede von AT und NT für einen Christen nicht erkannt hat und eben sachlich falsch argumentiert.
Du magst recht haben mit dem "schnuppe", aber welcher Extremausleger ist auch in der Lage zu differenzieren? Da müßte man ja auf Polemik und eventuell Populistik verzichten, eben die stärksten Waffen von Fundis schlechthin...
Gruß
(27-09-2009, 12:04)alwin schrieb: Zur Wiederholung: Das AT gehört als solches nicht zum Christentum
steile ansage
ich akzeptiere sie aber natürlich als deine privatmeinung
Zitat:Warum hat denn Christus etliche Gesetze - Vorgaben - aus dem AT reformiert?
welche denn und wo?
Zitat:Und im NT - nenne mir bitte Aussagen Jesu, die das Töten billigen!
warum sollte ich?
ich habe nirgends behauptet, von jesus seien aussagen überliefert, die das töten billigen
es gibt aber auch keine, die es explizit verbieten oder entsprechende vorschriften aus dem at explizit widerrufen
es gibt im christentum kein absolutes tötungsverbot. im gegenteil wurde und wird töten von menschen immer wieder gerechtfertigt
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28-09-2009, 11:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-09-2009, 11:07 von Romero.)
(28-09-2009, 10:50)alwin schrieb: @Romero
Zitat:Alwin, du wolltest eine Bibelstelle, die Rechtfertigung Gottes für Christen (also aus der Bibel, und die besteht nunmal aus AT und NT, und wenn du dich auf den Kopf stellst) für "Töten um des Glaubens willen", wie du so schön und treffend sagst, rechtfertigt, und ich habe sie dir gegeben. Was Jesus sagt ist hier schnuppe, denn wie ein Muslim Fundi schnappt sich auch ein christlicher Fundi das Zitat, das ihn gerade passt zur Rechtfertigung, und gut ist.
Warum sollte ich mich auf den Kopf stellen. Wenn ein Fundi oder ein Muslim oder wer sonst auch immer, AT und NT in seiner Bedeutung in einen Topf wirft, der gibt halt klar zu erkennen, dass er die Bedeutungsunterschiede von AT und NT für einen Christen nicht erkannt hat und eben sachlich falsch argumentiert.
Du magst recht haben mit dem "schnuppe", aber welcher Extremausleger ist auch in der Lage zu differenzieren? Da müßte man ja auf Polemik und eventuell Populistik verzichten, eben die stärksten Waffen von Fundis schlechthin...
Gruß
Kein Extremausleger ist dazu in der Lage. Du hast schon recht mit dem was du schreibst, ich wollte dir eigentlich nur zeigen, dass auch ein Christlicher Fundi schnell eine biblische Rechtfertigung (in seinen Augen) findet, so wie ein muslimischer Fundi diese (in seinen Augen) im Koran findet.
Für den Normal-Christen/Normal-Moslem schaut das natürlich anders aus. Ich habe aber das Gefühl - korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege - dass für dich die Mehrzahl der Muslime eher in die Kategorie der extremen Auslegung des Korans gehören.
(27-09-2009, 20:46)alwin schrieb: Und auch hier verläßt der Islam die Errungenschaft christlicher Forderung im Leben miteinander und kehrt in altestamentalische Lebensweisen zurück, was aber von muslimischen Gläubigen offensichtlich nicht wahrgenommen wird
daß das christentum diese "Errungenschaft christlicher Forderung im Leben miteinander" genauso schon lange verlassen hat, willst du halt nicht wahrnehmen
Zitat:Das Töten um des Glaubenswillen ist ebenfalls nicht von Jesus gelehrt worden
und nichtsdestotrotz praktiziert und gelehrt worden
Zitat:Leider werden als "Gleiches" immer wieder nur altestamentalische Inhalte entgegen gehalten, die im Grunde genommen lediglich Vorstufen christl. Gebote darstellen
jetzt müssen wir ja doch mal unterscheiden. reden wir von den praktizierten religionen?
dann schenken sich christentum und islam in sachen gewalt gar nichts
oder geht es um die theoretische lehre?
da findest du sowohl in bibel wie koran beides: aufrufe zur liebe wie zum töten. die christliche lehre darauf reduzieren zu wollen, was jesus ausdrücklich gesagt haben soll ("da er nie zum töten aufgefordert hat, ist im christentum töten absolut verboten"), erscheint mir lächerlich und widerspricht jeglicher kirchengeschichte und theologie
(28-09-2009, 10:50)alwin schrieb: Wenn ein Fundi oder ein Muslim oder wer sonst auch immer, AT und NT in seiner Bedeutung in einen Topf wirft, der gibt halt klar zu erkennen, dass er die Bedeutungsunterschiede von AT und NT für einen Christen nicht erkannt hat und eben sachlich falsch argumentiert.
Du magst recht haben mit dem "schnuppe", aber welcher Extremausleger ist auch in der Lage zu differenzieren? Da müßte man ja auf Polemik und eventuell Populistik verzichten, eben die stärksten Waffen von Fundis schlechthin...
mir scheint, du beschreibst da grade dich selber
denn deine ganze kritik am islam konzentriert sich ja darauf, extremistische sichten auch der mehrheit zu unterstellen (du also bedeutungsunterschiede verschiedener koransuren, hadithen etc. nicht erkennst und daher von einer muslimischen haltung auf alle schließt)
die motive für aggressive missionierung dürften wohl in allen religionen die gleichen sein: das selbstgerechte hochgefühl, selber im besitz der alleinigen wahrheit zu sein
@petronius
Ich habe mir jetzt auch mal Deine Antworten gegenüber anderen Usern angeschaut, da bei mir die Lust wegfällt, auf Deine Postings noch weiterhin einzugehen.
Meine erkenntnis ist: Entweder stellst Du Gegenfragen auf Annahmen, die Du nur selber stellst oder Du gehst nicht wirklich darauf ein. Gegenfragen nur des Prinzips wegen ersticken jegliche Diskussion. Daher werde ich in Zukunft darauf verzichten, bei solcher Methodik auf Deine Postings noch einzugehen. - EOD
Zitat:denn deine ganze kritik am islam konzentriert sich ja darauf, extremistische sichten auch der mehrheit zu unterstellen (du also bedeutungsunterschiede verschiedener koransuren, hadithen etc. nicht erkennst und daher von einer muslimischen haltung auf alle schließt)
Wieder eine Unterstellung oder einseitige Annahme Deinerseits, behauptet, nicht begründet und in den Raum gestellt. Danke und EOD, da dies keine Diskussionsgrundlage auf Grund einer Annahme von Argumentationen sondern lediglich einer Interpretation darstellt, die nicht einmal hinterfragt wurde. Auch hier EOD.
Tschüss
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28-09-2009, 18:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-09-2009, 18:30 von Ekkard.)
(28-09-2009, 11:26)petronius schrieb: die motive für aggressive missionierung dürften wohl in allen religionen die gleichen sein: das selbstgerechte hochgefühl, selber im besitz der alleinigen wahrheit zu sein
..., was bei Atheisten ja so vollkommen fehlt:icon_exclaim:
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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28-09-2009, 19:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-09-2009, 19:46 von Romero.)
Fehlen tuts nicht, aber es ist nicht so ausgeprägt
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