Die Frage ist,
wie weit ich das fasse, was man unter "Arabische Sprache
beherrscht" versteht.
Zitat:der von Zahira befragte Hodscha: Ja es gibt Menschen die behaupten dass man ein besserer Muslim ist wenn man die arabische Sprache beherrscht.
Er selbst glaubt daran, dass es Gott wichtiger ist, dass der Mensch im Herzen Gut ist, einen guten Weg geht, vergeben kann, hilft wo Hilfe nötig ist, der demütig und nicht stolz ist und mit reinem Herzen betet.
Das Arabische des Qur'an zu erlernen, bedeutet, ein langes Sprachstudium zu absolvieren, weil es ein Arabisch ist, das niemand mehr im Alltag spricht. Es war zu keiner Zeit allen Muslimen moeglich, diese Zeit, Finanzierung des Unterhaltes, und die Begabung zu haben, Arabisch so zu "beherrschen", als sei der Qur'an ein Buch, das man kreuz und quer so gut kennen koennte wie irgendein Buch. Mohammed selbst hat gesagt, dass es Suren in bis zu 7 Versionen gebe, die er selber diktiert habe.
Das fertig kanonisierte Qur'an-Exemplar nahm ueberhaupt je nur 1 davon, und zwar in diesem selben Arabisch, wie der 3.Kalif Uthman und 'Mohammed es gemeinsam sprachen. Schon damals brauchten Neu-Muslime aus anderen Regionen eine Uebersetzungshilfe, z.B.die in Syrien sprachen ein ganz anderes, wenn auch in der Machart aehnliches, Aramaeeisch.
So haette es niemand je wirklich erwartet, dass nur ein "guter" Muslim diese Sprache beherrscht und die anderen seien nicht wirklich wuerdig, Muslime zu sein. Das doch am ehesten nicht, wenn man ganze Voelker einfach der Hoheit islamischer Gerichte komplett anschliesst und das Lernen dem Tempo der eroberten Menschen ueberlaesst.
Was sich eingependelt hat, ist nur durchgehend das, dass sie 5 mal am Tag, wenn sie G0TT abeten, die Formulierungen aus dem Qur'an in Arabisch benutzen sollen, der Gemeinschaft vertrauend, dass es ok ist, was sie da sagen. Man kommt also notflls ein Leben lang aus mit 5-6 recht kurzen Suren, wenn das Leben einem nur zum Auswendiglernen kurzer fremdsprachlicher Texte die Chance gab, und der gute Muslim ist dann eben im Alltag an seinem solidarischen Verhalten zu andern Muslimen (als "Bruder") zu erkennen, und gegenueber der Souveraenitaet ALLAHS daran, dass er sich fuegt, was auch immer ihm im Leben geschieht, dass er weiss, G0TT beachtet es an ihm persoenlich mit, wie bei allen Menschen auch. Er wird darueber noch einmal zur R4echenschaft gezogen werden.
Auch die Lehrer und Gelehrten - die diese Hl.Sprache erlernten, werden gemaess ihrer selbst gewaehlten Besonderheit extra-Rechenschaft geben muessen, wie sie damit gegenueber den Glaeubigen umgegangen sind. Sie sind nie automatisch als die "besseren" Muslime aufgefasst worden. Es wird sich auch vbei ihnen danach richten, ob sie sich dem gemaess verhielten, wie sich der einfache ungelehrte Muslim zu verhalten hat, um G0TT zu gefallen. .
Man hat es daher als Masse Volkes fast immer nur auszugs-weise aus der Gemeinschaft her vermittelt bekommen, wie man leben soll und kann, um ein Muslim zu sein. Bei den Lehrern ist eine Hierarchie des Wissen-Koennens vorhanden, wen die fragen koennen, wenn jenmand etwas so genau wissen moechte oder muss.
Heute steht vielewn mehr Freizeit zur Verfuegung, mehr Lehrmaterial ist bequem erreichbar, also koennen auch viele Muslime sich mit den Texten naeher befassen, auf denen 1/3 ihrer heimischen Rechtsprechungen und 100 Prozent ihrer machbaren Glaubens-Aussagen beruhen.
Wenn sie es tun, und sie lernen halt mehr oder weniger ein biscchen mit - dagegen ist nichts zu sagen, es ehrt sie als bildungsfaehige Mitglaeubige - ansonsten gilt aber dasselbe - und das wollte der gefragte Hodscha siicher auch sagen: man sieht seinen Glauben am sichersten gut mit dem Herzen. G0TT beachtet die Herzen.
Im wissens-abhaengigen Streitfall, dann hat man ja die Hierarchie derer immer noch da, die eine Formulierung genauer beurteilen koennen und eine Frage dann beantworten, ob etwas genau-so im Qur'an geschrieben stehe oder nicht - dann hat der, der gefragt hat, halt diesen Punkt genauer im Blick fuer das, was er ueberdenkt und vielleicht aussagen moechte - und deshalb gilt, dass es niemals reichen kann, sich darin auf eine Uebersetzung zu stuetzen.
Daher wird formuliert, dass nur der autorisierte Textbestand auch von ALLAH aus gestuetzt ist, Sein Qur'an fuer Seine Muslime zu sein. Naeher heran kann man es nicht "hinterfragen". Islamische Dispute muessen immer auf den gegebenen Text in der Original-Sprache ausmuenden und darin einen Rueckhalt haben. Es geht nicht anders.
mfG WiT