Hallo, Al-Haitam :)
Islam-Wissenschaft hat gerade an dem Punkt, den Du beanstandet hast, mit dem Islam zu tun.
Zitat:Ekkard: Jede Wissenschaft trägt objektivierbare (z. B. statistische, archäologische, textliche, ...) Fakten ohne weltanschauliche Bewertung zusammen. Das ist ihre Aufgabe und ihr Handwerk.
- genauso ist es
- und von wem kam diese Art Wissenschaft ueberhaupt an Europa? Durch islamische Gelehrte, welche aus griech.Manuskripten auf Aristoteles und dessen Beweis-Regeln gestossen waren und dies nun zum Wohle und Fortschritt der islamischen Welt so erfolgreich in zivilisatorische und kulturelle Hoeher-Entwicklungen weiter-verarbeiteten, dass es Juden und Christen, die damit in Beruehrung kamen, einleuchtete, wozu Wissenschaft gut ist.
Christen argumentierten damals noch nach Plato und der Stoa-Schule der Griechen, soweit es um das Loesen von Fragen und Problemen ging.
Zum Beispiel, um zu wissen, was im
Hl.Qur'an steht, muss man die Wissenschaft der
Grammatik erlernen, und die Vokabeln, also, um was fuer Dinge, Sachen, Begriffe es im
Wortschatz des Original-Buches geht, also auch andere
Realien-Kunde.
Nur derjenige, der damals dort mit Mohammed in dieser speziellen Mundart des Arabischen taeglich sprach, verstand alles auf Anhieb und konnte sich freuen "
Endlich einmal eine Himmels-Botschaft in (fuer uns)
leicht verstaendlicher einfacher Sprache".
- Aber schon die ersten Nicht-Jemener, oder aus andern Gebieten als den Hedschas, die sich dafuer auch interessierten, sprachen doch Syrisch-Aramaeisch, Koptisch oder Persisch oder oder ....
Was Kaufleute so miteinander zu reden haben, laesst sich ja meistens zaehlen oder zeigen, aber wenn es komplizierter wird - was dann?
Natuerlich hatten sie auch schon Juristen und konnten sich einigen auf eine Sprache fuer Vertraege. Aber reicht die aus fuer die Inhalte des ganzen Qur'an, zumal dieser nun auch zur Rechtsprechung "1.Quelle, was sein soll", wurde?
Wie auch immer es mal gestaltbar werden soll, etwas wie Schulunterricht nach Universitaets-Art fuer islamische Kinder auch als Religions-Unterricht zu geben, ersetzt dieser auch keineswegs den Glaubens-Unterricht fuer das Glauben und Praktizieren, das hat es auch nie fuer Protestanten, Juden, Katholiken, sonstige getan. Da war einmal die familiaere Vermittlung des Praktizierens und zum Zweiten der nach-und-ausserschulische Unterricht in den Stufen zum muendigen Glaeubigen hin.
Mit der Terrorismus-Abwehr befassen sich ganz andere Wissenschaften, z.B.die Kriminalistik, es hat allenfalls einen Beruehrungs-Bereich darin, auch Leute die religioes gebunden sind, vor Verfuehrern zu retten, die sich mit ein paar Zitaten aus Hl.Buechern zum Kanonenfutter (z.B. Suizid-Bomber) machen lassen, weil sie nichts darueber hinaus ueber ihre eigene Religion und Geschichte ihrer Herkunft zu wissen bekamen. Wer sie verfuehrt, wird sich hueten, sie von eigenen hohen Religions-Autoritaeten bis inclusive Mohammed wissen zu lassen, was diese alle dazu sagen wuerden, wenn man so etwas tut.
Also gibt es mit Sinn und Zweck einerseits eine Islamistik aus Sicht der Nicht-Muslime, und andererseits eine Islam-Wissenschaft aus Sicht von Leuten, die selbst Muslime sind ud ihre eigne Welt erforschen - ob sie nun observant dazu leben (die Gebote achten) oder nicht, es ist ein Blickwinkel und oft eine sprachlich viel bessere Beheimatung im Thema als das, was andere darueber zusammentragen koennen.
Von Wissenschaft zu Wissenschaft gibt es sodann Regeln, einander das Gelernte anzuerkennen, man erkennt dann beim andern Vergleichbares
- auf der Ebene ungelehrter Leute gibt es auch sowas, fuer untereinander.
Zwischen beidem ist eine Ebene der "Prediger", Lehrer, Imame, Hodschas, deren Lebensinhalt es ist, die Erkenntnis-Ebene der eignen Konfession dort, wo sie einander im Niveau verstehen koennen, was sie unterscheidet - also warum es nicht 1 Topf ist mit 1 G0TT fuer alle - und was es da folglich an notwendigen Pflichten und Rechten jedes Glaeubigen gibt (im Optimal-Fall der Realisierung =Wissenschaft)
- an die Leute weiterzugeben, die inzwischen die Broetchen backen, Haeuser bauen, den Acker bestellen, und was noch alles arbeiten muessen, denn leben muessen wir alle. (Praxis)
Bei einer Milliarde Beteiligter auf der ganzen Welt ist es nicht damit getan, einfach nur moeglichst viel eigene Leute um sich zu sammeln, und sich ueber die Herkunft von irgendwo zu definieren, dadurch als "Fremden-Gruppe" aufzufallen, auf welche z.B.die Ober-Terroristen mittels Grusel-Aktionen in den Medien-Berichten den Argwohn lenken, jeder mit dieser Konfession waere auch zu so etwas imstande
- und denen aus der Ebene der Praxis dadurch zu vermasseln, sich da, wo sie sind, ihr Leben ebenso frei, wie es andere da haben und sie auch haben koennten, aufzubauen. Es ist nicht in jedem Land gleich frei, aber eben soviel, wie man es halt da haben koennte, wo man eben lebt.
Auch dazu verhilft eine weise eingesetzte Islam-Wissenschaft, speziell eben in Staaten unseres Typs, die so vielfach zusammengesetzte Buerger enthalten.
Davon abgesehn - auch das braucht Zeit, bis es spuerbar was bringt und in die Prediger-Ebene Auswirkung hat. Denn damit die Lehre auch "schmeckt", muss man dazu auch Anschauungs-Material, Geschichten, Legenden, Poesie etc geben - wobei die Islam-Wissenschaft Hilfen beschaffen kann, wo man sowas als Beispiele herkriegt oder selbst zu machen lernen kann
- es ist nicht Aufgabe der Wissenschaft, auch das nnoch selbst zu tun, was Leute tun und wozu auch die Begabungen nicht jeder hat.
Ein aus 3.Sicht (schulisch in der Landessprache wo man lebt) gut unterrichtetes Volk der Glaeubigen ist es aber, das darauf einwirken kann, ob sich seine Prediger, Musiker, Poeten und auch Journalisten und Politiker so gut qualifizieren, wie es die Lehre wert ist und allemale vor allem G0TT Selbst es wert ist.
mfG
WiT :)