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Können Milliarden (mehrere 1000 Millionen) sich irren?
#1
Die großen Religionen haben so um und nahe 1 Mrd. Anhänger. Kann es sein, dass nur eine davon das Recht gepachtet hat und alleine den Weg zum Heil weiß?
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#2
*http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_populum

dieses argumentum ad populum ist zugleich eines ad verecundiam(die authorität ist hier die anzahl der vertreter der theorie).
du hast also zwei argumentatisnsfehler in einem satz, gratuliere!
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#3
... oder anders ausgedrückt: Was könntest du beweisen, wenn sich einige Milliarden Menschen nicht irren können?

Was alle diese Menschen auszeichnet, ist die Zugehörigkeit zu einer regionalen Wertegemeinschaft, in der jedes Individuum so ungefähr weiß, wie es sich verhalten muss, um gesellschaftlich zu überleben. Die Mythen und globalen Außenansprüche spielen eigentlich erst dann eine Rolle, wenn es um kriegerische Auseinandersetzungen geht.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Selbstverständlich können sich auch Millionen Menschen irren.
Man nehme nur mal die Gottgläubigen und dagegen die Atheisten.
Von beiden gibt es Millionen.
Eine von beiden Gruppen kann aber nur Recht haben, also irrt sich die andere Gruppe:
Entweder es gibt sowas wie Gott oder Götter oder es gibt sowas nicht.

Dass sich Religionen sehr sehr oft irren, immer schon geirrt haben, ist bewiesen. Man nehme nur die festgelegten Dogmen der katholischen Kirche, die irgendwann als falsch bewiesen worden sind.

Dass Menschen gern irgendwelchen Ideologien nachlaufen oder an Heilsversprechungen glauben, auch wenn diese noch so verrückt sind, ist auch bekannt.

Z.B. auch den Rassenwahn, den Rassismus. Bis vor kurzem glaubte eine große Anzahl, dass die schwarzhäutigen Menschen geistig und moralisch minderwertig seien, dass die Juden alle nur lögen und betrögen, dass die Polen klauen würden und alle Schwaben und Schotten geizig seien, etc.

Die Menschen neigen aber leider nicht gerade dazu, hinter die Kulissen von Demagogen und Volksverdummern zu schauen, vor allem dann nicht, wenn sie sich deren Inhalte zu eigen gemacht haben. Dies ist auch der Grund, weshalb es so viele Religiöse gibt. Dazu kommt, dass sich alle Religionen bereits der verstandes- und wissensmäßig unterentwickelten Kinder bedienen, um ihre Ideologie (Religion) immer wieder weiter zu erhalten und zu verbreiten.

Die Menschen neigen auch oft sehr wenig dazu, ihren eigenen Verstand zu entwickeln und zu benutzen. Und das macht es für die Wahrheit so schwer, sich durchzusetzen.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)
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#5
(26-08-2011, 18:51)Unschlagbarer schrieb: Selbstverständlich können sich auch Millionen Menschen irren.
Man nehme nur mal die Gottgläubigen und dagegen die Atheisten.
Eine von beiden Gruppen kann nur Recht haben:
Entweder es gibt sowas wie Gott oder Götter oder es gibt sowas nicht.
Du argumentierst auf der Ebene eines Betroffenen. Aus einer gesellschaftlichen, übergreifenden Perspektive können beide Auffassungen integriert werden. Sie stellen lediglich Aussagen-Pole dar, wie beim Magneten Nord- und Südpol. Aber aus einer übergeordneten Sicht des Elektromagnetismus ist die Unterscheidung sinnleer. Es gibt nur Dipole.

(26-08-2011, 18:51)Unschlagbarer schrieb: Dass sich Religionen sehr sehr oft irren, immer schon geirrt haben, ist bewiesen. Man nehme nur die festgelegten Dogmen der katholischen Kirche, die irgendwann als falsch bewiese
Du siehst Dogmen zu sehr aus der Sachperspektive. Aus der mythischen Deutungsperspektive und deren Einfluss auf die Stellung des Menschen in seiner menschlichen und natürlichen Umwelt kann dies völlig anders aussehen.

Nicht, dass ich persönlich ein Freund katholischer Glaubenslehrsätze wäre. Nur man kann nicht alles und jedes aus der Froschperspektive erkennen. Schließlich leben im Dunstkreis des katholischen Lehramtes genauso Menschen der Spezies homo sapiens, wie anderswo.

Und: Konventionen können nicht "falsch" sein (Kategorienfehler), sondern bestenfalls unangemessen, unverständlich, lästig, ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#6
(26-08-2011, 17:35)Dhoruba schrieb: Die großen Religionen haben so um und nahe 1 Mrd. Anhänger. Kann es sein, dass nur eine davon das Recht gepachtet hat und alleine den Weg zum Heil weiß?



hat aber nix mit der zahl ihrer anhänger zu tun
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#7
(26-08-2011, 17:46)Tyko schrieb: dieses argumentum ad populum ist zugleich eines ad verecundiam(die authorität ist hier die anzahl der vertreter der theorie).
du hast also zwei argumentatisnsfehler in einem satz, gratuliere!
[Quoting-Tag repariert./Ekkard]

Ob du es als populär oder autoritär ansiehst, wenn ich sehe, jedem, der angibt die Wahrheit zu besitzen, stehen 5-6 Gleichwertige entgegnen, die argumentieren, dass dem nicht so sein kann, so kann mich das als Logiker nicht mal peripher tangieren.

Bitte die Zitatklammern nicht löschen, sondern nur den Text dazwischen.
Zum Testen: Plauderecke/Testthread benutzen.
Ekkard


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#8
um die sache voranzutreiben:
welches der folgenden argumente willst du hier aufbauen?

1. viele religionen sind gleichermassen davon ueberzeugt die absolute wahrheit zu besitzen, nur eine kann recht haben, da sie sich alle widersprechen -> warum sollte ich ihnen glauben?

oder

2. meine religion hat x anhänger, deine nur x, daher habe ich recht. wie könnten sich soviele menschen denn schon irren? meinst du, du bist schlauer als all diese menschen?

das erste ist eine interessante erkenntnis, das zweite ein wertloses argumentum ad populum.
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#9
@Tyko: Du sprichst allgemein von "Recht haben" bzw. "rechthaben". Gleichgültig, wie man es dreht, Religion ist Tradition und Wertekanon. Ohne dass man solche Grundwerte "glaubt", also verinnerlicht, kann man weder Recht haben, noch rechthaben. Sprechen wir allgemeiner von Weltanschauungungen, so definiert die Tradition, was recht (richtig) ist und Recht.
(29-08-2011, 00:08)Tyko schrieb: 1. viele religionen sind gleichermassen davon ueberzeugt die absolute wahrheit zu besitzen, nur eine kann recht haben, da sie sich alle widersprechen -> warum sollte ich ihnen glauben?
Das ist auch von sich aus betrachtet vernünftig. Was in der Ökumene (also in der Wechselbeziehung verschiedener Weltanschauungen) versucht wird, ist eine gemeinsame Tradition ("Gemeinsamkeiten", "Weltethos") zu suchen bzw. dort ausgleichend zu wirken, wo Gegensätze bestehen. Im Projekt "Weltethos" (*http://www.weltethos.org/data-ge/c-10-stiftung/10a-definition.php) sitzen Vertreter der "großen" Religionsgemeinschaften genauso am Tisch wie Atheisten und Vertreter der Naturreligionen.

(29-08-2011, 00:08)Tyko schrieb: 2. meine religion hat x anhänger, deine nur ...
Ich denke, so darf man nicht argumentieren, wenn man sich selbst ernst nehmen möchte.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Dieser Thread fordert den Kalauer "Freßt Scheiße - Milliarden Fliegen können nicht irren" geradezu heraus.
Warum fressen Fliegen Scheiße? Weil sie von ihrem Instinkt darauf programmiert sind, gelöste Salze und Mineralstoffe aus jeder (jeder!) leicht zugänglichen Quelle herauszuziehen, weil sie die für ihren eigenen Stoffwechsel brauchen, und weil sie keine (menschliche und anerzogene, nicht angeborene!) Abneigung gegen fremde Ausscheidungsprodukte besitzen.
Warum haben einige Religionen so viele Anhänger? Wohl weil die meisten Anhänger schon in diese Religion hineingeboren und hineinsozialisiert wurden, und weil andere, bei denen das nicht der Fall war, sich aus einem Beitritt konkrete Vorteile versprachen (z. B. die Kastenlosen in Indien, die massenweise zum Christentum überlaufen). Das hat alles nichts mit "Wahrheit" im eigentlichen Sinne zu tun, nur mit Sozialisierung oder angenommenen Vorteilen... Auch andere Faktoren, wie z. B. der Art der Verbreitung der Religion (Christianisierung mit Feuer und Schwert), der Umgang mit Aussteigern (Tötungsgebot, nicht nur im Islam) und mangelnde Bildung (je höher die Bildung und allgemeine Chancen im Leben, um so höher meist die Wahrscheinlichkeit, daß der/die Betreffende mit Religion nicht mehr viel am Hut hat) spielen eine wichtige Rolle. "Wahrheit", wenn man sie ernst zu nehmen gewillt ist, ist für eine Religionszugehörigkeit eher hemmend als fördernd. Man weiß halt nicht wirklich, ob die Götter, von denen die Religionen erzählen, tatsächlich existieren und zwar so, wie es die jeweilige Religion gerade behauptet, und das ist nun mal Fakt (Wahrheit"!). Letztlich hat niemand einen unumstößlichen Beweis, daß gerade seine Religion die einzig richtige ist. Und je mehr Leute das erkennen (allmählich steigender Bildungsgrad in der Weltbevölkerung mit gleichzeitigem Brechen von Gewaltmonopolen der Religionen), desto mehr Anhänger werden die Religionen verlieren.
Wir sind halt keine instinktgesteuerten Fliegen.
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#11
So weit würde ich nicht gehen, Gläubige mit Scheiße-fressenden Fliegen zu vergleichen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#12
Ich glaube, das ist auch nicht der Kernpunkt seine Aussage.
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#13
(29-08-2011, 17:46)Ekkard schrieb:
(29-08-2011, 00:08)Tyko schrieb: 2. meine religion hat x anhänger, deine nur ...
Ich denke, so darf man nicht argumentieren, wenn man sich selbst ernst nehmen möchte.

genau das habe ich doch versucht klarzustellen.
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#14
(26-08-2011, 17:35)Dhoruba schrieb: Die großen Religionen haben so um und nahe 1 Mrd. Anhänger. Kann es sein, dass nur eine davon das Recht gepachtet hat und alleine den Weg zum Heil weiß?

Das kann wohl keiner wissen. Es könnte ja auch eine kleine Religion im Besitz der Wahrheit sein.
Wahrscheinlicher ist aber wohl keine.
Ich denke hier kommt Ekkards Ansicht von Gemeinschaft in Religion eine große Bedeutung zu.

Und man sollte auch nicht vergessen, dass nicht jeder der in eine Religion/Atheismus hineingeboren wird sich zwangsläufig die Frage stellt ob dies auch die Richtige ist. Es ist halt auch Gewohnheit und Erziehung.
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#15
Ich gehe mal von einem existierenden Gott aus und frage: interessiert er sich für oder liebt er alle Menschen gleicherart.
Wenn ja, dann spricht er offensichtlich zu ihnen auf verschiedene Weise und es verbietet sich eine seiner Verbindungsaufnahmen zu bevorzugen.
Wenn nein, dann ist er kein gerechter Gott und hat seine Berechtigung verloren.
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