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Apostelgeschichte
#1
Zweiter Teil des lukanischen Doppelwerks (↗Lukasevangelium, Apostelgeschichte).

Die beiden Bücher erheben den Anspruch, als historische und theologische Einheit verstanden zu werden. Zweck der Abfassung der Apg war es, die Zuverlässigkeit des Christuszeugnisses…durch eine…von Gott geführte Geschichte für die nachapostolische Generation zu verbürgen (vgl. R. Pesch, EKK V/1, S. 29).

Nach altkirchlicher ↗Tradition war der Verfasser der Apg (und des Lukasevangeliums) der Arzt und Paulusmitarbeiter Lukas gewesen (Eus. KG III, 4,6). Bekannt ist dieser Lukas aus Phlm 24, Kol 4,14, 2Tim 4,11.

Diese Annahme wird heute nur noch von wenigen Theologen vertreten. Für den überwiegenden Teil der Fachgelehrten gilt der Verfasser des nach Lukas benannten ↗Evangeliums und der Apg als unbekannt.

Ein kritischer Vergleich der (echten) ↗Paulusbriefe und der Apg eröffnet, dass der Verfasser über die Inhalte der Paulusbriefe nichts wusste, bzw. er nicht informiert war, dass ↗Paulus überhaupt Briefe geschrieben hatte. Zu wichtigen Ereignissen gerät er in Widerspruch zum paulinischen Selbstzeugnis.

Ort des Entstehens der Apg war nach altkirchlicher Tradition Rom gewesen (Eus. KG II, 22,6). Dagegen ist wenig einzuwenden, wenngleich mit Ausnahme von Syrien auch andere Gegenden des römischen Herrschaftsbereichs, insbesondere der ägäische Raum als Verfassungsort infrage kommen (vgl. Schnelle, Einleitung i. d. NT, S. 304f.).

Entstanden sein dürfte das Werk etwa 90nC oder kurz danach (LThK Bd. I, S 861). Die Sprache, in der das Werk verfasst wurde, ist gehobene, zeitgenössische ↗Koine.


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MfG B.
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