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Griechisch, Altgriechisch
#1
Neugriechisch

Das heutige Griechisch (Dimotiki) ist eine Weiterentwicklung des seit Ende des vierten Jahrhunderts vC bis in die ausgehende ↗Antike gebräuchlichen Koine-Griechischen (Allgemeinsprache). Über das  Mittelgriechische (Byzantinisch-Griechisch, ca. 3./6. Jh – 15. Jh) und durch Einflüsse, die auf die Zeit der Türkenherrschaft zurückzuführen sind, entstand die neugriechische Umgangssprache.

Versuche, das Attische als Hochsprache wiederzubeleben, waren nicht erfolgreich.

Altgriechisch

Unter Altgriechisch werden die zwischen dem 8.  und 4. Jh vC verbreiteten griechischen Dialekte und die ab der hellenistischen Zeit gebräuchliche griechische Gemeinsprache (Koine) verstanden.

Die (alt)griechischen Dialekte werden zumeist in vier (bzw. fünf) Dialektgruppen eingeordnet. Dorisch wird üblicherweise mit den nordwestgriechischen Dialekten zur dorisch-nordwestgriechischen Dialektgruppe zusammengefasst.

Attisch-Ionisch

Attisch und Ionisch unterscheiden sich nur gering voneinander.

Ionisch wurde auf den meisten ägäischen Inseln (Euböa, Kykladen) und an der Westküste Kleinasiens gesprochen.

↗Thales, ↗Herodot und ↗Hippokrates verfassten ihre Texte auf Ionisch.

Attisch wurde in Attika, Chalkidike, an der Nordküste der Ägäis und den vorgelagerten Inseln (Thasos, Lemnos) gesprochen.

Nach und nach (im Laufe des 5. Jhs vC) setzte sich das Attische als Sprache der Geschichtsschreibung, Naturwissenschaft und Philosophie (↗Thukydides, ↗Platon und ↗Aristoteles) durch.

In der ↗griechischen Tragödie (↗Aischylos,  ↗Sophokles, ↗Euripides) sind die Dialoge in Attisch, das Chorlied hingegen in Dorisch abgefasst.

Die Sprache ↗Homers und ↗Hesiods ist eine Kunstsprache, die ionische und aiolische Sprachelemente vereinigt. Attizismen sind wohl erst durch die Überlieferung hinzugekommen.

Aiolisch

Aiolisch nennt man die Dialekte, die in Thessalien, Böotien, in den Küstengebieten im Nordwesten Kleinasiens und auf Lesbos gesprochen wurden.

Die wenigen von der Dichterin ↗Sappho erhaltenen Texte sind im aiolischen Dialekt verfasst.

Westgriechisch (Dorisch-Nordwestgriechisch)

Verwandte Dialekte von Epirus und Akarnanien (Westgriechenland) Lokris, Phokis, Delphi, Aitolien (Mittelgriechenland), ↗Elis (↗Olympia, Westpeloponnes) sind in der westgriechischen Dialektgruppe vereinigt.

Dorisch

Dorische Dialekte wurden beispielsweise in Teilen Nord-West-Griechenlands, in Teilen der ↗Peloponnes (↗Korinth, ↗Sparta, Südpeloponnes), auf einigen Inseln des Dodekanes (Rhodos, Simi) und auf Kreta gesprochen.

↗Epicharm, ↗Pindar und ↗Theokrit verfassten ihre Texte beispielsweise in dorischem Dialekt.

Arkadisch-Kyprisch

Zu den mit "Arkadisch-Kyprisch" bezeichneten Dialekten, die auf der ↗Peloponnes (↗Arkadien) und auf Zypern gesprochen wurden, gibt es nur wenige schriftliche Zeugnisse (Inschriften). Diese Texte lassen eine Verwandtschaft mit dem ↗Mykenisch-Griechischen (↗Linear-B) aus dem 15. -12. Jh vC vermuten. Die ältere Forschung hatte diese Dialektgruppe nach einem der damals eingewanderten Stämme (Achaier) auch als "Achaiisch" bezeichnet.

Koine-Griechisch

Koine-Griechisch (κοινη διαλεκτος, koinē dialektos = gemeinsame Sprechweise) basierte auf dem Attischen (der Hofsprache der ↗Diadochen). Ionische und andere griechische Dialekte flossen in diese Gemeinsprache ein.

Zwischen dem 3. Jh vC und dem 3. Jh nC war Koine-Griechisch die allgemeine Verkehrssprache, die  lingua franca (= Amts-, Geschäfts- Kultur- und Umgangssprache) des Mittelmeerraums.

Die ↗Septuaginta, alle Texte des ↗Neuen Testaments und der überwiegende Teil der frühchristlichen Literatur wurden im Grundtext in Koine-Griechisch abgefasst.


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MfG B.
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