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Almohaden
#1
↗Berberdynastie, die von 1147 bis 1269 in Marokko und im muslimischen Spanien herrschte.

Um den charismatischen Rechtgelehrten Muhammad b. Tumart (1080-1130) entstand eine Bewegung, die sich "al-muwahhidun" = "Die Bekenner der göttlichen Einsheit" nannte, was später in Spanien sprachlich zu "Almohaden" umgeformt wurde.

Zunächst bekämpfte Muhammad b. Tumart die ↗Almoraviden in Marokko, 1122 hatte er sich zum ↗Mahdi ausrufen lassen. Nachdem er im Frühjahr 1130 eine vernichtende Niederlage einstecken musste, bald danach verstarb und sein - militärisch außerordentlich begabter - Gefolgsmann Abd al-Mumin (reg. 1130-1163), der Begründer der Almohaden-Dynastie, seine Nachfolge antrat, wendete sich das Blatt. Abd al- Mumin eroberte 1146/47 Fes und Marrakesch. Bereits 1148 griff er in die Kämpfe um Cordoba ein, das unter den Einfluss von Kastilien zu geraten drohte.

Als Abd al-Mumin starb, folgte ihm sein Sohn Abu Jaqub Jusuf (reg. 1163-1184) nach. Dieser nahm 1171 groß angelegte Eroberungsfeldzüge auf, Sevilla wurde gegen den Widerstand lokaler Kleinfürsten unter die Herrschaft der Almohaden gebracht, 1184 wurde er (nahe bei Lissabon) verwundet. Kurz danach verstarb er.

Auf dem Höhepunkt ihrer Macht (mit dem Sieg über Alfons VIII. v. Kastilien, 1195) waren die Almohaden unter Abu Jusuf Jaqub al-Mansur (reg. 1184-1199). Danach war ihre Herrschaft zunehmend durch innere Spannungen belastet. 1236 verloren sie Cordoba, 1248 Sevilla. Schon zuvor (1235) hatten sie Granada an Muhammad b. Jusuf b. Nasr, dem Begründer der ↗Nasridendynastie, verloren.

Das Ende der Dynastie war mit der Eroberung Marrakeschs (1269) durch Zanata-Berber besiegelt.


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MfG B.
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