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Almoraviden
#1
In Marokko beheimatete ↗Berberdynastie (1056-1147), die sich 1086 erstmals, von muslimischen Kleinfürsten (↗Taifenkönigen) zu Hilfe gerufen, an Kriegshandlungen in Spanien beteiligte und zwischen 1090/91 und 1110 (unter Jusuf b. Tasfin und dessen Sohn Ali b. Jusuf) das gesamte muslimische Spanien beherrschte.

In Spanien scheiterten die Almoraviden, sie konnten ihre auf Stammesloyalität begründete Macht in der neuen Wirkungsumgebung nicht konsolidieren. Zunehmend wurden der mit den neuen Machthabern in Land gekommene rigorose Gesetzesislam und die anmaßend-selbstbewusst auftretenden Rechtsgelehrten (u.a. wurden unter dem Einfluss frommer Eiferer auch Texte von ↗al-Ghazali verbrannt) von den muslimischen Taifenkönigen abgelehnt, sodass das Loyalitätsproblem, mit dem die Machthaber konfrontiert waren, dazu führte, dass Ali b. Jusuf seine militärischen Auseinandersetzungen (auch) mit christlichen Söldnern führen musste.

Zuletzt waren die Almoraviden selbst von der feinsinnig-höfischen Lebensart der Kleinfürsten Spaniens soweit angesteckt, dass auch sie in die Kritik gesetzestreuer Rechtsgelehrter kamen und schließlich von den ↗Almohaden bekämpft und abgelöst wurden.


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MfG B.
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