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sterbehilfe
#91
(21-11-2012, 15:23)Richard Bastian schrieb: Wenn Du genau den Sinn des Lebens erklären kannst dann kannst Du auch für Dich entscheiden ob es wert ist zu leben, wenn nicht, oder wenn dieser von Dir festgestellte Sinn falsch ist, was dann?

Du hast Recht: Wenn ich selbst den Sinn meines Lebens erklären darf, dann kann ich auch über meinen würdigen Tod selbst bestimmen. Und genau so ist es ja auch. Ich wähle meinen Sinn selbst! Und jetzt? Erlaubst du mir unter diesen Umständen etwa eher einen Suizid?? Kapier ich nicht.

(21-11-2012, 15:23)Richard Bastian schrieb: In diesem Sinne müssen alle anderen Prüfungen gestrichen werden, vom Schulzeugnis über den Doktor, auch die Fahrprüfung, was erlauben sich die eigentlich?

Hä? Du kritisierst, dass man den Lebenswert für andere Menschen beurteilt... ich sage, dass das eigentlich die Gegner der Sterbehilfe machen... und jetzt forderst du die Abschaffung der Fahrprüfung? Entschuldigung, ich verstehe diese Folgerung nicht.

(21-11-2012, 15:23)Richard Bastian schrieb: Vielleicht kommt ja noch ein Wundermittel, trifft auf alle anderen Krankheiten auch zu, könnte ja sogar möglich werden, ein totes Hirn mit Frischzellen aufzumuntern... Und was bedeutet denn schon Hoffnung?

Was bedeutet denn schon Hoffnung??
...und sowas von einem Gläubigen.

Hoffnung ist das, was uns auch schwere Zeiten überstehen lässt. Eine Perspektive, ein optimistischer Blick in die Zukunft... wenn ich allerdings mit fortschreitendem Alzheimer hinter den Bettgittern meines Krankenhauszimmers sitze, ist Hoffnung auf ein Heilmittel doch sehr utopisch. Und ein totes Hirn wiederzubeleben, naja... ich schließe es für die nächsten paar tausend Jahre nicht aus, aber doch für die nächsten fünf. Also: Keine Hoffnung. Es ist halt schon was anderes als ne Lungenentzündung, aber wenn dir das nicht einleuchtet...

(21-11-2012, 15:23)Richard Bastian schrieb: Doch, ICH spreche davon, das wird nämlich das Endergebnis davon werden, denn ein Irrer kann gar nichts mehr entscheiden, dazu fehlt die Vernunft, das werden dann andere für ihn tun, den Gedanken darfst Du weiterführen...

Mensch, findest du nicht, dass das ein wenig theatralisch ist? Dafür haben wir eine Gesetzgebung, und genau deshalb macht selbige es sich damit so schwer, und genau deshalb nehmen wir es mit der selbigen auch so genau... damit so etwas nicht passieren kann. Warum sollte auf eine Legalisierung aktiver Sterbehilfe in extremen Fällen denn sofort der legale Mord an psychisch Kranken folgen? Es gibt keine Ahnaltspunkte, so etwas zu erwarten. Denkst du, die Verfechter der Sterbehilfe zielen darauf ab? Dann hast du ihr Grundanliegen nicht verstanden.

(21-11-2012, 15:23)Richard Bastian schrieb: Warum Armutszeugnis? Das Gegenteil ist der Fall, man kennt die Antwort bereits, und die Frage stellt sich wirklich nur bei der Verwendung von Maschinen.

Hm, warum diskutieren wir dann wohl noch? Wenn du mich fragst: diese Fragen stellen sich gerade bei der aktiven Sterbehilfe. Also, was ich wirklich vermeiden möchte, ist, dass ich in 60 Jahren keine Entscheidung treffen darf, weil man heute meint, dass es nichts mehr zu diskutieren gibt.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#92
(21-11-2012, 17:55)indymaya schrieb:
(21-11-2012, 17:16)Gundi schrieb: Für mich überwiegt die Freiheit des Menschen über sein eigenes Leben (und damit eben auch den Tod) frei entscheiden zu können.
Kannst Du doch! "Häng Dich weg". Aber nötige nicht Deine Mitmenschen Dich zu töten.

Das ist doch genau der Knackpunkt: Was, wenn jemand schon zu krank dafür ist, das hinzubekommen? Pech gehabt?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#93
(21-11-2012, 16:50)schmalhans schrieb: Warum kürzt und sinnentstellst du diese Aussage? Sie war doch klar und eindeutig formuliert. Oder ist das zu unverständlich für einen Spatzen?
Ein Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach. Wobei Du weder Spatz, noch Hand , noch Taube, noch Dach bist.
#94
(21-11-2012, 18:17)Keksdose schrieb: Das ist doch genau der Knackpunkt: Was, wenn jemand schon zu krank dafür ist, das hinzubekommen? Pech gehabt?
In unseren "Breiten" werden bei starken Schmerzen Morphine verabreicht die zwar "lebensverkürzend" sind aber schmerzfrei machen. Alleine das ist doch schon eine Sterbehilfe .
Wieso sollten andere Menschen die Verantwortung auf sich laden es noch schneller zu beenden?
#95
(21-11-2012, 18:37)indymaya schrieb: In unseren "Breiten" werden bei starken Schmerzen Morphine verabreicht die zwar "lebensverkürzend" sind aber schmerzfrei machen. Alleine das ist doch schon eine Sterbehilfe .

Aber warum ist Leben per se besser (für dich ja auch unter Schmerzen, Leid, starkem geistigem Abbau) als der Tod?
Ich verstehe dieses krampfhafte "am Leben bleiben müssen" deinerseits nicht.

(21-11-2012, 18:37)indymaya schrieb: Wieso sollten andere Menschen die Verantwortung auf sich laden es noch schneller zu beenden?

Sie sollen es doch gar nicht. Wenn sie jedoch bereit sind diese Verantwortung auf sich zu nehmen, warum es ihnen dann strikt verwehren wenn der Patient es so möchte?
Löse dich doch mal von der fixen Idee, die Menschen sollen zu etwas gezwungen werden.
#96
(21-11-2012, 18:44)Gundi schrieb: warum es ihnen dann strikt verwehren wenn der Patient es so möchte?
Welche Mutter möchte, daß ihr Kind sie tötet? Welcher Opa würde so etwas von seinen Enkeln verlangen?
Gut, es scheint sie zu geben die das tun aber normal ist das nicht.
#97
(21-11-2012, 18:57)indymaya schrieb:
(21-11-2012, 18:44)Gundi schrieb: warum es ihnen dann strikt verwehren wenn der Patient es so möchte?
Welche Mutter möchte, daß ihr Kind sie tötet? Welcher Opa würde so etwas von seinen Enkeln verlangen?
Gut, es scheint sie zu geben die das tun aber normal ist das nicht.

Sagst du. Und lässt es so klingen, als ginge es hier um kleine Kinder. Nein, wir sprechen von verantwortungsbewussten, emotional reifen Erwachsenen. Eins kann ich dir aber sagen: Ich hoffe, dass meine zukünftigen, zukünftig erwachsenen Kinder mir später einmal mit mehr Verständnis gegenüberstehen als du. Aber das ist vermutlich auch nicht schwer.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#98
(21-11-2012, 18:57)indymaya schrieb:
(21-11-2012, 18:44)Gundi schrieb: warum es ihnen dann strikt verwehren wenn der Patient es so möchte?
Welche Mutter möchte, daß ihr Kind sie tötet? Welcher Opa würde so etwas von seinen Enkeln verlangen?

Ach indy, wenn die Welt mal so einfach wäre. Wir haben dir alle mittlerweile ausführliche Gründe dargelegt.

Ansonsten finde ich es schon recht amüsant dass du direkt nach meinem Beitrag, in welchem ich ausführte dass man dazu eben nicht genötigt werden soll, wieder genau damit anfängst.
Ich unterstelle dir jetzt mal, dass es nur um Provokation geht.

(21-11-2012, 18:44)Gundi schrieb: Gut es scheint sie zu geben die das tun aber normal ist das nicht.

Wenn du das sagst... Icon_rolleyes
#99
(21-11-2012, 18:37)indymaya schrieb:
(21-11-2012, 18:17)Keksdose schrieb: Das ist doch genau der Knackpunkt: Was, wenn jemand schon zu krank dafür ist, das hinzubekommen? Pech gehabt?
In unseren "Breiten" werden bei starken Schmerzen Morphine verabreicht die zwar "lebensverkürzend" sind aber schmerzfrei machen. Alleine das ist doch schon eine Sterbehilfe .
Wieso sollten andere Menschen die Verantwortung auf sich laden es noch schneller zu beenden?

Wenn diese Art der Therapie sauber funktioniert, spricht nichts dagegen. Wenn sie allerdings die Schmerzen nur geringfügig veringert statt lindert, und den Patienten im Gegenzug zum Zombie macht, ist nichts gewonnen.

Glaub mir, meine Oma stand unter Einwirkungen solcher Medikamente. Schlimm. Für alle Beteiligten.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
(21-11-2012, 18:44)Gundi schrieb: ]

Ich verstehe dieses krampfhafte "am Leben bleiben müssen" deinerseits nicht.
Ich verstehe dieses krampfhafte "töten, töten, töten!" nicht.
(21-11-2012, 19:04)Keksdose schrieb: Schlimm. Für alle Beteiligten.
Und das ist der springende Punkt. Es geht im Grunde gar nicht nur um die Oma.
(21-11-2012, 19:09)indymaya schrieb: Ich verstehe dieses krampfhafte "töten, töten, töten!" nicht.


Wer spricht denn davon? Niemand!

(21-11-2012, 18:37)indymaya schrieb: In unseren "Breiten" werden bei starken Schmerzen Morphine verabreicht die zwar "lebensverkürzend" sind aber schmerzfrei machen. Alleine das ist doch schon eine Sterbehilfe .

Du würdest den Betroffenen also sogar Schmerzmittel verweigern, weil sie evtl. lebensverkürzend sein könnten? Du findest es besser und ethischer, wenn die Kranken ihr dann etwas längeres Leben unter Schmerzen durchstehen müssen?
(21-11-2012, 19:12)indymaya schrieb:
(21-11-2012, 19:04)Keksdose schrieb: Schlimm. Für alle Beteiligten.
Und das ist der springende Punkt. Es geht im Grunde gar nicht nur um die Oma.

Oh, welch Überraschung - natürlich nicht! Das wurde doch von Anfang an gesagt, Indy: So eine Lage ist für alle schlimm. Für den Betroffenen selbst und für die Menschen, die ihn lieben. Inwiefern ist das jetzt ein Argument gegen Sterbehilfe?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
(21-11-2012, 19:16)Keksdose schrieb: Inwiefern ist das jetzt ein Argument gegen Sterbehilfe?

Oma weg, Schlimm weg!
(21-11-2012, 19:12)indymaya schrieb:
(21-11-2012, 19:04)Keksdose schrieb: Schlimm. Für alle Beteiligten.
Und das ist der springende Punkt. Es geht im Grunde gar nicht nur um die Oma.

Sicher muss man auch an die Angehörigen und Ärzte/Krankenschwestern denken. Aber hauptsächlich sollte es sehr wohl um die Oma gehen. Denn die kranke Oma ist die, die vielleicht unerträgliche Schmerzen ohne die Aussicht auf Besserung hat, und nicht die anderen Leute.
Und die Oma ist es, die auf die Freundlichkeit der anderen Leute angewiesen ist und den Schaden hat, wenn diese anderen Leute aufgrund ihrer Moralvorstellungen entscheiden, dass Oma weiterleben MUSS - selbst, wenn sie es nicht will.

Wenn dann diese anderen Leuten, von denen die Oma abhängig ist, so denken wie du und sich weigern, ihr zu helfen, hat Oma eben Pech gehabt. Oder?


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