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Was wir brauchen ist Dialog
#46
(02-04-2013, 19:06)Harpya schrieb: Was meinst Du denn mit Religion,
ohne Bezug zu tatsächlichem Glauben heute ?

"(meist von einer größeren Gemeinschaft angenommener) bestimmter, durch Lehre und Satzungen festgelegter Glaube und sein Bekenntnis" (Duden).

Außerdem habe ich bereits gesagt, worum es mir geht, nämlich um die

Vitoria schrieb:Darstellung der historischen Zusammenhänge für die Entstehung von Religionen und die Gründe für Ähnlichkeiten und Unterschiede.

Vitoria schrieb:Du hast eine reichlich seltsame Vorstellung von Geschichte generell und der Geschichte religiöser Entwicklungen im besonderen. Geschichte zählt nicht sinnlos auf, sondern erarbeitet Bezüge, um es kurz auszudrücken. Was schulische Religionskunde angeht, so würden die Schüler über die Entstehung, Grundsätze und eventuelle gegenseitige Beeinflussung verschiedener Religionen unterrichtet. Allein eine solche Kenntnis kann zur Relativierung der jeweiligen Wahrheitsansprüche von Religionen beitragen. Im übrigen ist es von Nutzen, zumindest die Grundzüge solcher Religionen zu kennen, mit denen wir es hier in Deutschland zu tun haben. Der Grund ist ganz schlicht der, dass das Konfliktpotential erwiesenermaßen ziemlich groß ist.

Ich wiederhole mich ungern, besonders wenn ich den Eindruck habe, dass mein Gegenüber das Gesagte/Geschriebene nicht verstehen will. Und den habe ich hier. Lassen wir es also.
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#47
@vitoria

Du redest hier nicht vom offiziellen Religionsunterricht,
höchstens einem von dir gewünschten.

Aus den einschlägigen Vorschriften :

Der Religionsunterricht ist als einziges Unterrichtsfach im Grundgesetz als ordentliches Lehrfach für öffentliche Schulen abgesichert (Art. 7 Abs. 3 Grundgesetz).

Die im Religionsunterricht von den Schülern erbrachten Leistungen werden benotet und sind versetzungsrelevant.

Der Religionsunterricht ist somit eine „gemeinsame Angelegenheit“ (res mixta) von Staat und Religionsgemeinschaften.

Deshalb sind die Religionsgemeinschaften unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes für die Inhalte ihres Religionsunterricht verantwortlich. Sie leiten die Inhalte für den Religionsunterricht von ihren Glaubensaussagen ab. Diese sind weder neutral noch objektiv. Sie dürfen aber die Freiheitsentfaltung anderer nicht rechtswidrig beschränken.

Der Religionsunterricht wird grundsätzlich von staatlichen Lehrern unterrichtet, die:

beide Staatsexamina haben,
auf die Verfassung vereidigt sind und
über die Zulassung der jeweiligen Religionsgemeinschaft verfügen.

Daneben kann der Staat in seinen Schulen – in Abstimmung mit den Religionsgemeinschaften – auch Personen mit der Erteilung des Religionsunterricht beauftragen, die keine Lehrerausbildung haben.

Jetzt kannst du dir vielleicht vorstellen, das das nicht gerade wertneutral ist.
Trennung von Religion und Kirche sehe ich da schon garnicht.

In Abstimmung mit der Religionsgemeinschaft sitzen dann Kardinal, Iman, Kalif
und ein Vertreter Brahmas im Lehrerzimmer.

Ist ja ganz toll.
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#48
(02-04-2013, 18:35)Harpya schrieb: Da soziale halte ich für fragwürdig,:
Der Staat finanziert ...
Klar kann man das Soziale anders strukturieren. Aber deine Milchmädchen-Berechnungen bringen den Verdienern im Land und den Empfängern dieser von dir so kritisch beäugten, riesigen Umverteilungsmaschinerie nicht das Geringste. Drängt man das kirchliche Engagement zurück, dann muss der Staat das Manko ausgleichen. Zieht sich der Staat gar komplett aus den kirchlich initiierten Einrichtungen heraus, muss er neue Einrichtungen aufbauen oder den Bestand aufkaufen. Bitteschön! Nur davon hat niemand mehr in der Tasche.
Die akribischen Berechnungen sind reine Zeitverschwendung und bedeuten nur eins: Eigenes Wunschdenken oder schlimmer noch: antikirchlicher Populismus.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#49
(02-04-2013, 21:42)Harpya schrieb: In Abstimmung mit der Religionsgemeinschaft sitzen dann Kardinal, Iman, Kalif
und ein Vertreter Brahmas im Lehrerzimmer.

Ist ja ganz toll.
Ganz recht! Abgesehen von Kommunisten, Generalisten, Unitariern, Anhänger der rosa Elefanten, des fliegenden Spaghetti-Monsters ... und ... und ... und ...
Gott sei Dank! legt der Staat hier eine bessere Haltung an den Tag. Für die Abweichler: Es soll Bücher geben!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#50
(02-04-2013, 22:56)Ekkard schrieb:
(02-04-2013, 18:35)Harpya schrieb: Da soziale halte ich für fragwürdig,:
Der Staat finanziert ...
Klar kann man das Soziale anders strukturieren. Aber deine Milchmädchen-Berechnungen bringen den Verdienern im Land und den Empfängern dieser von dir so kritisch beäugten, riesigen Umverteilungsmaschinerie nicht das Geringste. Drängt man das kirchliche Engagement zurück, dann muss der Staat das Manko ausgleichen. Zieht sich der Staat gar komplett aus den kirchlich initiierten Einrichtungen heraus, muss er neue Einrichtungen aufbauen oder den Bestand aufkaufen. Bitteschön! Nur davon hat niemand mehr in der Tasche.
Die akribischen Berechnungen sind reine Zeitverschwendung und bedeuten nur eins: Eigenes Wunschdenken oder schlimmer noch: antikirchlicher Populismus.

Es muss nicht alles neu aufgebaut werden, nur kirchliches Gedankengut raus, säkulares rein. Gleiche Gebäude, gleiches Personal, konfessionsfreies
Personal, was soll bitte der Quatsch mit den kirchlichen Prinzipien und katholische Einrichtun, wenn die mal gerade die Portokasse bezahlen.

Würde vielleicht eine katholische Krankenschwester kündigen, kann sie ja bleiben.
Bestand aufkaufen, von der Kirche zurückkaufen was der Staat (unter anderen ich) schon längst bezahlt haben ?

Klar ist das erstmal Wunschdenken,kurzfristig.
Mittel/langfristig, schaun wir mal.

Nicht antikirchlich, jeder kann kirchlich und sowas von sozial sein,
garnichts dagegen, überhaupt nicht aber dann bitte auch hauptverantwortlich
aus Kirchenmitteln.
Wie werden die eigentlich verwandt ?
Hab da nie was von den Kirchen gesehen, Bilanz der Vatikanbank ganz zu schweigen.

Wieso wehren sich die Kirchen so vehement gegen Abgabe von
sozialen Einrichtungen, tragen doch fast nichts dazu bei.
Personal etwa ?
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#51
Du vermischt andauernd die r. k. Kirche mit Kirchen. Ich bin auch kein Freund von Arbeitsverträgen, die im Falle von Scheidung die Zwangskündigung vorsehen. Das gibt's jedenfalls im Bereich der (evangelischen) rheinischen Kirche nicht. Und was wir können, können andere (Kirchen) auch.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#52
(02-04-2013, 23:35)Ekkard schrieb: Du vermischt andauernd die r. k. Kirche mit Kirchen. Ich bin auch kein Freund von Arbeitsverträgen, die im Falle von Scheidung die Zwangskündigung vorsehen. Das gibt's jedenfalls im Bereich der (evangelischen) rheinischen Kirche nicht. Und was wir können, können andere (Kirchen) auch.

War verallgemeinert, ok.
Vom Grundsatz her, abseits von Geld...
gilt aber doch nach der Lehre, das man das Gute/Soziale nict
tut weil man die anderen so lieb hat,
sondern ihnen auch auf diesem
Wege das Wort des Herrn nahezubringen, also Missionierung.

Genau betrachtet stehen die kirchlichen
Hilfsangebote ja immer noch bei Basics
der unmittelbaren Hilfe.

Aus neuere Errungenschaften wie Krankenversicherung, Renten usw.
konnte man sie raushalten, Streikrecht naja,
sogar gegen teilweisen Widerstand.

Gibt doch auch durchaus Kirchengruppen, die strikte Trennung von Staat und Kirche fordern, liegen die alle falsch.
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#53
(02-04-2013, 21:42)Harpya schrieb: @vitoria

Du redest hier nicht vom offiziellen Religionsunterricht,
höchstens einem von dir gewünschten.

Ich bin begeistert, dass Du das auch schon mitbekommen hast!

Siehe meine Beiträge #30, #32, #38:

Vitoria schrieb:Wohl aber halte ich Religionskunde für sehr sinnvoll. Allerdings damit zusammenhängend auch Religionskritik.

Vitoria schrieb:Nicht Religion, sondern Religionskunde. Das ist etwas anderes, wie z.B. nicht politische Indoktrination, sondern Wissenschaft von der Politik.

Vitoria schrieb:Es geht nicht um Theologie, sondern um Geschichte. Religionen sind historisch entstanden und ebenso historisch zu erklären und zu verstehen.

Nun hast Du meine Geduld mehr als hinreichend strapaziert, weitere Erfahrungen dieser Art brauche ich nicht. Gute Nacht!
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#54
(02-04-2013, 20:42)Vitoria schrieb:
(02-04-2013, 19:06)Harpya schrieb: Was meinst Du denn mit Religion,
ohne Bezug zu tatsächlichem Glauben heute ?

"(meist von einer größeren Gemeinschaft angenommener) bestimmter, durch Lehre und Satzungen festgelegter Glaube und sein Bekenntnis" (Duden).

Du hast eine reichlich seltsame Vorstellung von Geschichte generell und der Geschichte religiöser Entwicklungen im besonderen. Geschichte zählt nicht sinnlos auf, sondern erarbeitet Bezüge, um es kurz auszudrücken. Was schulische Religionskunde angeht, so würden die Schüler über die Entstehung, Grundsätze und eventuelle gegenseitige Beeinflussung verschiedener Religionen unterrichtet. Allein eine solche Kenntnis kann zur Relativierung der jeweiligen Wahrheitsansprüche von Religionen beitragen. Im übrigen ist es von Nutzen, zumindest die Grundzüge solcher Religionen zu kennen, mit denen wir es hier in Deutschland zu tun haben. Der Grund ist ganz schlicht der, dass das Konfliktpotential erwiesenermaßen ziemlich groß ist.

Ich wiederhole mich ungern, besonders wenn ich den Eindruck habe, dass mein Gegenüber das Gesagte/Geschriebene nicht verstehen will. Und den habe ich hier. Lassen wir es also.

Das ist überhaupt nicht irgendwie zielführend:
"Entstehung, Grundsätze und eventuelle gegenseitige Beeinflussung verschiedener Religionen [/b]unterrichtet. Allein eine solche Kenntnis kann zur Relativierung der jeweiligen Wahrheitsansprüche von Religionen beitragen."

Die eigentliche Enstehung der Worte der Götter sind rein fiktiv
Alpinistische oder höhlenforschende Propheten, so Moses und Mohammed
die da das Wort eines Gottes gehört haben wollen sind reine
Glaubensfrage.
Man kann in den allermeisten Bereichen nur auf glaubensbedingte
historische Ereignisse Bezug nehme.
Bischen Unterricht hatte ich ja auch, konnte mir nie einer erklären warum
bei den ägytischen Plagen die Rinder der Israeliten nicht gestorben sind.
Hatten die eine Identifikationsnummer im Ohr ?

Die Relativierung der Wahrheitsansprüche führt zu einer eindeutigen
Feststellung, es gibt keine erkennbare, rationale Wahrheit
deshalb heisst das Glaube.

Grundlagen ?
Jesus vielleicht.
"Die historische Forschung geht davon aus, dass die im NT erzählten Begebenheiten nach Jesu Grablegung nur im Rahmen der Geschichte des urchristlichen Auferstehungsglaubens einer wissenschaftlichen Methodik zugänglich sind."

Kein Grab bekannt z.B.

Ich kann doch einem nicht ein Märchen mit einem anderen zu Entscheidungsfindung in der jetzigen Welt zugrunde legen,
und da mit dem Wahrheitsgehalt argumentieren.
Zwischen unmöglich und ganz unwahrscheinlich ?

Ohne historische,nichtgläubige Fakten dagegenzuhalten,
die einfach nicht da sind.
Etwas Tacitus aus dem 11. Jh. ?

Warum ist über Jesus bis auf ein paar Jahre nichts bekannt ?
Der wurde geboren und kam dann out of nothing ?

Wenn du Religion auf historische Tatsachen beschränkst,
kann man über Glauben nicht entscheiden, weil er dann nicht dazugehört
und das Material nichts hergibt.

Nimmst du den Glauben mit rein hast du nur Texte vom Verein.
Objektiv ?

Wer es wissen will kann Bücher lesen,
muss aber nicht mit dubiosen Wahlmöglichkeiten, Lehrplanabhängig,
konfrontiert werden.

Religion/Glaube ist religiös und gehört in die Kirchen/Moschee, wie auch immer.

Deine Beiträge finde ich ja recht idealistisch, aber die
Konsequenz wie man das tatsächlich rüberbringen sollte ist mir nicht klar.

Wie die von dir mal erwähnte Militärgeschichte, wens interessiert
mag sich da reinsteigern, kann man ja auch mal im Geschichtsunterricht erwähnen, dann sollte es aber auch gut sein.

Religion/Glaube ist Privatsache, soll jeder unbenommen unbedrängt vom Staat
für sich entscheiden wie er lustig ist.

Menschen müssen nicht gegängelt werden.
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#55
(02-04-2013, 20:42)Vitoria schrieb: Du hast eine reichlich seltsame Vorstellung von Geschichte generell und der Geschichte religiöser Entwicklungen im besonderen. Geschichte zählt nicht sinnlos auf, sondern erarbeitet Bezüge, um es kurz auszudrücken. Was schulische Religionskunde angeht, so würden die Schüler über die Entstehung, Grundsätze und eventuelle gegenseitige Beeinflussung verschiedener Religionen unterrichtet. Allein eine solche Kenntnis kann zur Relativierung der jeweiligen Wahrheitsansprüche von Religionen beitragen. Im übrigen ist es von Nutzen, zumindest die Grundzüge solcher Religionen zu kennen, mit denen wir es hier in Deutschland zu tun haben.

Generell sollte Geschicht auf Fakten beruhen,
nehmen wir doch mal Moses:
--------------------
Und die Kinder Israel hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und von den Ägyptern gefordert silberne und goldene Geräte und Kleider. (2. Mose 11.2) 36 Dazu hatte der HERR dem Volk Gnade gegeben vor den Ägyptern, daß sie ihnen willfährig waren; und so nahmen sie es von den Ägyptern zur Beute. (2. Mose 3.21)
----------
Könnte man auch ausgeplündert nennen.

------------------

37 Also zogen aus die Kinder Israel von Raemses gen Sukkoth, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Kinder. 38 Und es zog auch mit ihnen viel Pöbelvolk und Schafe und Rinder, sehr viel Vieh
---
Und dann sind, geschätzt Kinder und Frauen, die müssen ja auch irgendwo gewesen sein und das Restvolk ca. 1,5 Mio. die dann 40 Jahre in einer Wüste rumgewandert sind + jede Menge Vieh.
(historisch nie belegt, das die Ägyter diese Menge an Sklaven überhaupt
hatten, eher sehr unwahrscheinlich aus einer Volksgruppe)
Das fragliche Gebiet wäre bequem in einigen Tagen zu durchwandern gewesen.

Wie haben die sich den in diesem kargen Gebiet ernährt,
tausende von Kubikmetern Heu mit für die Tiere für 40 Jahre?

Das soll als Grundsatz der Religion glaubwürdig vermittelt werden ?

Im übrigen Moses (historisch nicht belegt) hat doch die 10 Gebote
nach einer alpinen Härtetour von Gott offenbart,
hat er da vielleicht ein paar alte Erinnerungen verarbeitet:

Ägyptisches Totenbuch, Spruch 125 ( ca. 1500 v. Chr.)

Ich habe kein Unrecht gegen Menschen begangen.
Ich habe keinen Gott gelästert.
Ich habe nicht getötet.
Ich habe niemandem ein Leid zugefügt.
Ich habe keine Unzucht getrieben.
Ich habe nicht gestohlen.
Ich war nicht habgierig
Ich habe nicht die Unwahrheit gesagt
Ich bin nicht aggressiv gewesen
Ich habe mich nicht aufgeblasen, ..


Die 10 Gebote (= Dekalog, um 1200 v. Chr.)

Ich bin der Herr dein Gott.
1. Du sollst keine andern Götter neben mir haben.
2. Du sollst dir von Gott kein Bildnis machen.
3. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
4. Du sollst sechs Tage arbeiten. Aber am siebenten Tag sollst du ruhen und diesen Tag heilig halten.
5. Du sollst Vater und Mutter ehren.
6. Du sollst nicht töten.
7. Du sollst nicht ehebrechen.
8. Du sollst nicht stehlen.
9. Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
10. Du sollst dich nicht lassen gelüsten nach dem, was deinem Nächsten gehört.

Was willst du denn da einem Religionsschüler zur Meinungsbildung vermitteln
als Grundlage des Glaubens , alles Blödsinn?

Wie würdest du dich entscheiden, kein Moses, kein Jesus, Glaube vielleicht nicht ganz korrekt ,
Berichte eher etwas verstrahlt ?
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#56
(02-04-2013, 23:35)Ekkard schrieb: Du vermischt andauernd die r. k. Kirche mit Kirchen. Ich bin auch kein Freund von Arbeitsverträgen, die im Falle von Scheidung die Zwangskündigung vorsehen. Das gibt's jedenfalls im Bereich der (evangelischen) rheinischen Kirche nicht. Und was wir können, können andere (Kirchen) auch.

darum gehts aber nicht

auch für evangelische einrichtungen gilt das normale arbeitsrecht nicht

wie war das noch mal mit der muslima, die zwar als ein-euro-jobberin gut genug war für die evangelische landeskirche in niedersachsen, nicht aber als festangestellte?

als nicht-mitglied einer christlichen kirche geben mir auch deine evangelen keinen job, auch bei deinen evangelen darf ich nicht streiken oder einen betriebsrat gründen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#57
(03-04-2013, 01:41)Harpya schrieb: Das ist überhaupt nicht irgendwie zielführend:
"Entstehung, Grundsätze und eventuelle gegenseitige Beeinflussung verschiedener Religionen [/b]unterrichtet. Allein eine solche Kenntnis kann zur Relativierung der jeweiligen Wahrheitsansprüche von Religionen beitragen."

Die eigentliche Enstehung der Worte der Götter sind rein fiktiv

es geht um religionen - nicht darum, wie "götter" entstanden sind...

(03-04-2013, 01:41)Harpya schrieb: Alpinistische oder höhlenforschende Propheten, so Moses und Mohammed
die da das Wort eines Gottes gehört haben wollen sind reine
Glaubensfrage.
Man kann in den allermeisten Bereichen nur auf glaubensbedingte
historische Ereignisse Bezug nehme

was soll das sein - "glaubensbedingte historische Ereignisse"?

daß und wie z.b. das christentum staatsreligion wurde, ist schlicht geschichte

(03-04-2013, 01:41)Harpya schrieb: Wenn du Religion auf historische Tatsachen beschränkst,
kann man über Glauben nicht entscheiden, weil er dann nicht dazugehört
und das Material nichts hergibt

wie kommst du auf die seltsame idee, in einem religionskundlichen unterricht, wie er vitoria als sinnvoll vorschwebt (und womit ich mich anfreunden kann), solle "über Glauben entschieden" werden?

(03-04-2013, 01:41)Harpya schrieb: Deine Beiträge finde ich ja recht idealistisch, aber die Konsequenz wie man das tatsächlich rüberbringen sollte ist mir nicht klar

keine ahnung, was religionskunde, religionswissenschaft sind?

warum machst du dich dann nicht erst schlau zum thema, bevor du hier seitenlange suaden absonderst, die dann auch noch antworten auf beiträge anderer user sein sollen, obwohl sie sich gar nicht darauf beziehen?

(03-04-2013, 01:41)Harpya schrieb: Religion/Glaube ist Privatsache, soll jeder unbenommen unbedrängt vom Staat
für sich entscheiden wie er lustig ist.

Menschen müssen nicht gegängelt werden.

beide male zustimmung, nur hat das überhaupt nichts mit einem religionskundlichen unterricht zu tun
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#58
(03-04-2013, 01:41)Harpya schrieb: Warum ist über Jesus bis auf ein paar Jahre nichts bekannt ?
Der wurde geboren und kam dann out of nothing ?

Warum sollte da so viel mehr bekannt sein? Warum sollte über das anscheinend vollkommen normale Durchschnittsleben eines einfachen Mannes aus dem Volk Buch geführt werden? Was weißt du zum Beispiel über das Leben des Müllers Hunold im Dorf Heuten (Namen fiktiv) des frühen 14. Jhdt? Nichts. Und zwar deswegen nicht, weil das normale Alltagsleben normaler einfacher Leute in früheren Zeiten niemanden interessierte, sondern nur das Ungewöhnliche.

Interessant wurde Jesus erst, als er zu predigen anfing, und später wurden dann ein paar Kindheitsgeschichten hinzu-erdacht oder von anderen, vergleichbaren Leuten (wie Mithras) übernommen. So die Story mit dem Kindermord des Herodes, um Jesus auf eine Stufe mit Moses zu stellen.
Das waren taktische Gründe. In Wirklichkeit interessierte es keinen, was Jesus vor seinen Predigten gemacht hatte - schon gar nicht, wenn es alltäglich war, zum Beispiel als ortsansässiger Handwerker oder (vielleicht) als Familienvater.

Die Fragen, die wir uns heute stellen, zum Beispiel, ob das Christentum (oder auch Jesus selbst) von anderen, nicht-jüdischen Religionen beeinflusst wurden, wurden damals eben nicht gestellt, und darum gab es auch gar keine Veranlassung, nach seinem Lebenslauf (und evtl. Einflussfaktoren) vor seinen Predigten zu forschen.
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#59
(02-04-2013, 20:42)Vitoria schrieb: Im übrigen ist es von Nutzen, zumindest die Grundzüge solcher Religionen zu kennen, mit denen wir es hier in Deutschland zu tun haben.

Eben. Das würde das gegenseitige Verständnis sehr fördern. Was wissen zum Beispiel christliche Kinder über den Islam? Größtenteils das, was in den Medien berichtet wird, und das ist vorwiegend negativ.
Ein guter, neutraler Anfang wären Erzählungen über Gebräuche in anderen Religionen, zum Beispiel muslimischen oder jüdischen Festen. Das könnte zum Beispiel mit entsprechendem Film-Material veranschaulicht werden und wäre schon für jüngere Schüler interessant.

Wichtig (und gerade jüngeren Kindern gut vermittelbar) sind auch Kenntnisse über den Alltag der Leute, unter denen sich die dazugehörige Religion entwickelt hat, also zum Beispiel über den Alltag in Palästina vor 2000 Jahren (beim Christentum) oder die Gesellschaft in Indien vor 2500 Jahren (beim Buddhismus). In jeder modernen Bibel-Ausgabe gibt es bereits Anmerkungen zur damaligen Lebenswelt. Viele damaligen Bräuche, zum Beispiel das Musizieren bei Bestattungen, sind uns ja heute fremd.

(03-04-2013, 04:11)Harpya schrieb: Ägyptisches Totenbuch, Spruch 125 ( ca. 1500 v. Chr.)

Ich habe kein Unrecht gegen Menschen begangen.
Ich habe keinen Gott gelästert.
Ich habe nicht getötet.
Ich habe niemandem ein Leid zugefügt.
Ich habe keine Unzucht getrieben.
Ich habe nicht gestohlen.
Ich war nicht habgierig
Ich habe nicht die Unwahrheit gesagt
Ich bin nicht aggressiv gewesen
Ich habe mich nicht aufgeblasen, ..


Die 10 Gebote (= Dekalog, um 1200 v. Chr.)

Ich bin der Herr dein Gott.
1. Du sollst keine andern Götter neben mir haben.
2. Du sollst dir von Gott kein Bildnis machen.
3. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
4. Du sollst sechs Tage arbeiten. Aber am siebenten Tag sollst du ruhen und diesen Tag heilig halten.
5. Du sollst Vater und Mutter ehren.
6. Du sollst nicht töten.
7. Du sollst nicht ehebrechen.
8. Du sollst nicht stehlen.
9. Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
10. Du sollst dich nicht lassen gelüsten nach dem, was deinem Nächsten gehört.

Gerade solche Parallelen und die wahrscheinliche gegenseitige Beeinflussung sollte den (älteren, nicht den Grund-) Schülern gezeigt und erklärt werden. Warum sollen die Schüler in dem falschen Glauben gelassen werden, die eigene Religion wäre einfach so vom Himmel gefallen, statt sich (nachgewiesenermaßen) im Austausch mit anderen und als Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen entwickelt zu haben? Das wäre genauso eine Desinformation, wie wenn der Biologie-Unterricht auf die Evolutionslehre verzichten würde, nur weil einige Eltern den Kreationismus vorziehen. Und es würde der Tendenz, die eigenen Anschauungen als allen anderen moralisch überlegen anzusehen, entgegenwirken.

(03-04-2013, 04:11)Harpya schrieb: Was willst du denn da einem Religionsschüler zur Meinungsbildung vermitteln
als Grundlage des Glaubens , alles Blödsinn?

Nein. Religionen (und nicht nur das Christentum) als gesellschaftliche und psychologische Entwicklung. Ganz neutral.

(03-04-2013, 04:11)Harpya schrieb: Wie würdest du dich entscheiden, kein Moses, kein Jesus, Glaube vielleicht nicht ganz korrekt ,

Es ist nicht Aufgabe der Schule zu entscheiden, was die Schüler glauben sollen. Ihre Aufgabe ist es, korrekte, wissenschaftliche Informationen zu vermitteln und nicht mit ihnen hinter den Berg zu halten, nur weil einige Erwachsene sie nicht wahrhaben wollen. Selbstverständlich hat die Schule die einzelnen Religionen oder ihre einzelnen Komponenten (wie den Glauben, dass Jesus Gottes Sohn war) nicht zu bewerten, sondern (außer in Punkten, wo zu unmenschlichen Handlungen aufgerufen oder andere Leute abgewertet werden) zu akzeptieren.

(03-04-2013, 04:11)Harpya schrieb: Berichte eher etwas verstrahlt ?

Abfällige Bemerkungen über die Gläubigen und Schreiber aus der Antike sind natürlich zu unterlassen. Allerdings muss schon klar gemacht werden, dass deren Weltbild eben ein anderes war und man zum Beispiel noch nichts von Bakterien und Viren wusste, sondern bei Erkrankungen an böse Geister glaubte, da man noch zu wenig medizinische Erkenntnisse hatte.
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#60
Religionskunde Bremen:
Lehrplan

Nach Darstellung der Senatorin für Bildung und Wissenschaft soll der Unterricht, der inzwischen ab der 10. Klasse als „Religionskunde“ bezeichnet wird, „grundlegende Frage der Werte und der Religionen“ thematisieren.[29] Ziel sei es, christliche Prägungen und Zusammenhänge unserer Kultur und Gesellschaft zu deuten und zu verstehen und zugleich die Begegnung mit anderen Glaubensrichtungen zu ermöglichen. Nach dem Rahmenplan für Biblische Geschichte geht es in den Grundschulen inhaltlich um Themen wie „Regeln und Gebote im Leben, Angst und Gewalt, Glück und Sinn, die Schöpfung bewahren, die Bibel kennen lernen, miteinander leben lernen, Fragen nach Gott, Fragen nach dem Leid und dem Tod, Muslime und Christen lernen einander kennen, Nächstenliebe, Begegnung mit gelebter Religion“.

Was soll den da an den Grundlagen der Religionen
so ver,ittelt werden Auszug aus Ägypten ?

Weiss keiner wie er stattgefunden haben soll, ausser religöse Schriften.

Moses historische Person ?
Jesus historische Person ?

Ausser religösen Angaben gibts doch aus den frühen Epochen fast nichts,
Flavius Josephus, Tacizus, ägyptische Quellen ?
Wo gibts denn da in der Fachwelt eine Festlegung ?
Hätte, könnte, wahrscheinlich, es scheint ...........
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