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Religionen/Kirchen und Sinnsuche
#16
Es geht mir nicht darum, das Verhalten der Tiere nacheifern zu müssen.
Homosexualität haben sich die "Betroffenen" ja nicht abgeschaut.
Wenn aber behauptet wird, Homosexualität sei unnatürlich, genügt ein Blick ins Tierreich (und der Mensch ist nun mal auch ein Tier) um derartige Vorstellung zu widerlegen. So finden wir derartiges Verhalten in nahezu jeder Spezies. Von Unnatürlichkeit zu sprechen, ist daher falsch.
Klar jetzt?
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#17
(03-12-2013, 19:29)Gundi schrieb: Es geht mir nicht darum, das Verhalten der Tiere nacheifern zu müssen.
Homosexualität haben sich die "Betroffenen" ja nicht abgeschaut.
Wenn aber behauptet wird, Homosexualität sei unnatürlich, genügt ein Blick ins Tierreich (und der Mensch ist nun mal auch ein Tier) um derartige Vorstellung zu widerlegen. So finden wir derartiges Verhalten in nahezu jeder Spezies. Von Unnatürlichkeit zu sprechen, ist daher falsch.
Klar jetzt?
Stimmt, laut Dalai Lama ist jeder Nichtzölibatäre auf Tierniveau.

Natürlichkeit aber auch.
Bei Nächstenliebe/Feindesliebe kann man auch Unnatürlichkeit nachweisen.
Neues Wort wäre nicht schlecht.
"Erlaubt ist was gefällt", ob es dem Anderen gefällt oder nicht.
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#18
(03-12-2013, 18:45)Gundi schrieb: Aber sie kann uns helfen, alte Vorstellungen mit der Realität abzugleichen

Natürlich. Niemand sprach von einem Verzicht auf Wissenschaft.

Die Sinnfragen abnehmen kann sie uns aber nicht.
Sie kann immer nur Hilfsmittel sein, um z.B. zu sehen, inwieweit man Moralvorstellungen gerecht wird.
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#19
(03-12-2013, 18:56)Glaurung40 schrieb: Aber mal abgesehen davon, welche hilfreiche Antworten haben Kirche & Co. denn zu bieten, die man nicht auf andere Weise (z.B. mit Vernunft) besser beantwortet ?

Na die Antworten auf Sinnfragen.
Es ist leicht zu sagen :"Ist doch alles Schmarrn und Märchen". Den Halt und die Leitung, die Religionen Menschen geben, ersetzt man damit nicht.

Und wie gesagt finde ich keineswegs, dass Vernunft ein Gegensatz zu Religion ist, wie du das hier darstellst.
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#20
(03-12-2013, 13:38)Glaurung40 schrieb: Hallo miteinander,

im Zusammenhang mit der Kirchenfinanzierung wird ja auch immer wieder das Argument ins Feld geführt, die Kirchen bzw. andere Religionen seien wichtig, da sie ja Antworten auf sogenannte sinnstiftenden Fragen geben würden. Also mit anderen Worten, ohne Kirchen/Religionen fehlt dem Bürger die Orientierung was Moral, Ethik und "Sinn des Lebens" betrifft.

Was meint denn ihr zu dieser Aussage ?

nun, für manche bürger trifft das offensichtlich zu

deshalb können aber imho noch nicht die anderen verpflichtet werden, die sinnstiftung der einen mit zu finanzieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#21
(03-12-2013, 21:16)Mustafa schrieb:
(03-12-2013, 18:45)Gundi schrieb: Aber sie kann uns helfen, alte Vorstellungen mit der Realität abzugleichen

Natürlich. Niemand sprach von einem Verzicht auf Wissenschaft.

Die Sinnfragen abnehmen kann sie uns aber nicht.

Aber die Sinnfragen werden doch auch durch die Religionen nicht wirklich beantwortet. Nur dass diese ,im Gegensatz zu den Wissenschaften, so dreist sind ihre vermeintlichen "Antworten" als Wahrheiten darzustellen.
Die Religionen haben hierbei also nicht wirklich einen Mehrwert, mit Ausnahme einer trügerischen Sicherheit.

(03-12-2013, 21:16)Mustafa schrieb: Sie kann immer nur Hilfsmittel sein, um z.B. zu sehen, inwieweit man Moralvorstellungen gerecht wird.

Das wiederum verstehe ich nicht? Inwiefern kann Wissenschaft Hilfsmittel sein, um zu sehen inwiefern man Moralvorstellungen gerecht wird?
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#22
(03-12-2013, 14:59)Mustafa schrieb:
(03-12-2013, 13:50)Gundi schrieb: Seltsamerweise machen viele Menschen aber gerade bei den großen Fragen nach Sinn, Gut und Böse, Moral und Ethik eine Ausnahme in der rationalen Beweisführung.

Was für eine "Beweisführung" könnte es denn bei Sinn- und Moralfragen geben?
Solche Dinge sind nicht beweisbar.

natürlich nicht

und deshalb kann es hier auch keine für alle verbindliche "wahrheit" geben, sie sind sache der persönlichen anschauung und ggf. gesellschaftlichen übereinkunft



(03-12-2013, 15:16)Mustafa schrieb: Religionen machen ein Angebot zu diesem Thema, und viele Menschen können damit was anfangen.

Ich sehe dazu keine Alternativen, die nicht im Kern genauso wie Religionen funktionieren würden, was aufgrund der Nicht-Beweisbarkeit solcher Fragen ja auch nicht anders geht.

ich schon

denn der knackpunkt ist ja, daß religionen eben sehr wohl als allgemein verbindlich zu verstehende aussagen und relativieren da eben nicht

die alternative, die eben nicht "im Kern genauso wie Religionen funktionieren würde", ist die eben dieser relativierung qua anerkennung eines grundsätzlichen pluralismus der anschauungen und meinungen (unter denen natürlich auch religiös geprägte ihren platz haben)
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#23
(03-12-2013, 18:56)Glaurung40 schrieb: Aber mal abgesehen davon, welche hilfreiche Antworten haben Kirche & Co. denn zu bieten, die man nicht auf andere Weise (z.B. mit Vernunft) besser beantwortet ?

genau das ist die frage

in ethikfragen sehe ich da keinen vorteil der "Antworten von Kirche & Co." - in fragen der transzendenz haben sie da sowieso ein monopol (das sie höchstens mit der esoterik teilen), weil die vernunft da nicht mitreden kann und will
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#24
(03-12-2013, 19:36)Harpya schrieb: Bei Nächstenliebe/Feindesliebe kann man auch Unnatürlichkeit nachweisen

wie führst du diesen nachweis?

aber das wär einen eigenen thread wert und ist hier off topic
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#25
(03-12-2013, 21:43)Gundi schrieb: Aber die Sinnfragen werden doch auch durch die Religionen nicht wirklich beantwortet.

Nun, sie versuchen es wenigstens.

(03-12-2013, 21:43)Gundi schrieb: Das wiederum verstehe ich nicht? Inwiefern kann Wissenschaft Hilfsmittel sein, um zu sehen inwiefern man Moralvorstellungen gerecht wird?

Na z.B. in der Analyse, inwiefern ein moralisches "Wohl" bei dieser oder jener Handlung erreicht wird.
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#26
(03-12-2013, 21:45)petronius schrieb: die alternative, die eben nicht "im Kern genauso wie Religionen funktionieren würde"

Ich sehe den absoluten Wahrheitsanspruch nicht als Kern der Religion.

Vielmehr geht es dabei um persönliche Überzeugungen, an denen man "absolut" festhält.
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#27
(03-12-2013, 21:18)Mustafa schrieb: Na die Antworten auf Sinnfragen.
Es ist leicht zu sagen :"Ist doch alles Schmarrn und Märchen". Den Halt und die Leitung, die Religionen Menschen geben, ersetzt man damit nicht.

Das Religionen manchen Leuten Halt gibt, bestreite ich ja gar nicht. Denke aber das was du Antworten auf Sinnfragen nennst halt genauso funktioniert wie ein Placebo. Solange man nicht genauer drüber nachdenkt, oder das ganze in Frage stellt funktioniert's.

Wer das gerne so halten will, damit habe ich ja kein Problem. Es ist nur falsch hier eine Alternativlosigkeit zu postulieren. Die gibt es nämlich sehr wohl.

(03-12-2013, 21:18)Mustafa schrieb: Und wie gesagt finde ich keineswegs, dass Vernunft ein Gegensatz zu Religion ist, wie du das hier darstellst.

Siehe oben. Vernunft hat mit Religion sehr wenig zu tun, sonst müsste man ja nicht glauben.
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#28
(03-12-2013, 22:40)Mustafa schrieb:
(03-12-2013, 21:43)Gundi schrieb: Aber die Sinnfragen werden doch auch durch die Religionen nicht wirklich beantwortet.

Nun, sie versuchen es wenigstens.

Findest du das wirklich?
Ist das feste Setzen einer nicht-hinterfragbaren Antwort für dich wirklich ein Versuch?
Religion philosophiert ja eben nicht über Gott und das menschliche Sein, unternimmt also keinen Versuch, einer wirklchen Antwort näher zu kommen.
Religionen haben ihre festen Antworten (die Gottesannahme beispielsweise ist fest gesetzt).
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#29
(03-12-2013, 22:43)Mustafa schrieb:
(03-12-2013, 21:45)petronius schrieb: die alternative, die eben nicht "im Kern genauso wie Religionen funktionieren würde"

Ich sehe den absoluten Wahrheitsanspruch nicht als Kern der Religion

das ist den religionen in ihrem grundsätzlichen anspruch egal

daß sich jeder seinen privatglauben basteln darf, steht doch ohnehin außer frage

nur hat das mit dem thema nichts zu tun, hier gehts ja explizit um "Religionen/Kirchen"

(03-12-2013, 22:43)Mustafa schrieb: Vielmehr geht es dabei um persönliche Überzeugungen, an denen man "absolut" festhält.

die eigenen oder die vorgegebenen?

denn letztere wären ja praktisch nichts anders als die akzeptanz des "absoluten Wahrheitsanspruchs"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#30
(03-12-2013, 22:43)Mustafa schrieb:
(03-12-2013, 21:45)petronius schrieb: die alternative, die eben nicht "im Kern genauso wie Religionen funktionieren würde"

Ich sehe den absoluten Wahrheitsanspruch nicht als Kern der Religion.

Vielmehr geht es dabei um persönliche Überzeugungen, an denen man "absolut" festhält.

Aber auch wenn du das als den Kern der Religion siehst (was ich im übrigen eher als Kern des Glaubens betrachten würde, für Religion erscheint mir der absolute Wahrheitsanspruch besser), ist es ganz und gar nicht gleich zu anderen Versuchen. Z.B. der Einsicht, dass man nun mal nicht Wissen kann, ob es eine übergeordnete Moral gibt. Das erscheint mir weniger als persönliche Überzeugung (aber natürlich auch) als vielmehr schlichtes Ergebniss aus tausenden von Jahren Philosophiegeschichte.
Auch vernünftige Überlegungen sind nicht vergleichbar mit religiösen Überzeugungen, da sie sich völlig anderer Methodik bedienen (siehe auch mein früheres Beispiel).
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