15-11-2017, 14:11
An der südlichen Außenfassade der Stadtkirche zu Wittenberg, die als Mutterkirche der Reformation gilt, ist eine sogenannte „Judensau“ zu sehen.
Das Spottrelief zeigt einen Rabbiner, der einem Schwein unter den Schwanz schaut. Mehrere Juden saugen zudem an den Zitzen des Tieres.
Die „Judensau“ war im Hochmittelalter ein häufig verwendetes antijudaistisches Motiv in der christlichen Kunst. Es inspiriert bis heute antisemitische Karikaturen.
Martin Luther hat sich mehrfach auf das Spottrelief an „seiner“ Kirche bezogen. Vor allem in seinen Hetzschriften.
„Wenn mir Gott keinen anderen Messias geben wollte, als die Juden ihn begehren und erhoffen, so wollte ich viel, viel lieber eine Sau als ein Mensch sein“,
schlussfolgerte der Reformator 1543 in seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“**, dem hasserfülltesten und maßlosesten Text.
Luther will die Juden wirtschaftlich entrechten und ihnen die Religionsausübung verbieten. Immer wieder setzt er sich bei der protestantischen Obrigkeit
für die Vertreibung von Juden ein. 1543 schreibt er, man solle Synagogen sowie jüdische Häuser und Schulen „mit Feuer anstecken und was nicht verbrennen will,
mit Erden beschütten, dass kein Mensch ein Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich“.
Die Nationalsozialisten beriefen sich auch auf Luthers Angriffe gegen die Juden.
Julius Streicher, Herausgeber der Hetzschrift „Der Stürmer“, versuchte sich bei den Nürnberger Prozessen damit zu rechtfertigten, dass an seiner Stelle
auch Martin Luther vor dem Tribunal hätte stehen können.
Quellen: +https://www.welt.de/sonderthemen/luther-2017/article159060014/Traegt-Martin-Luther-eine-Mitschuld-am-Voelkermord.html
+https://www.luther2017.de/kr/wiki/martin-luther-und-die-juden/martin-luther-und-die-juden-fragen-und-antworten/
**: +https://archive.org/stream/VonDenJudenUndIhrenLuegen/LutherMartin-VonDenJudenUndIhrenLuegen154318S._djvu.txt
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Das Spottrelief zeigt einen Rabbiner, der einem Schwein unter den Schwanz schaut. Mehrere Juden saugen zudem an den Zitzen des Tieres.
Die „Judensau“ war im Hochmittelalter ein häufig verwendetes antijudaistisches Motiv in der christlichen Kunst. Es inspiriert bis heute antisemitische Karikaturen.
Martin Luther hat sich mehrfach auf das Spottrelief an „seiner“ Kirche bezogen. Vor allem in seinen Hetzschriften.
„Wenn mir Gott keinen anderen Messias geben wollte, als die Juden ihn begehren und erhoffen, so wollte ich viel, viel lieber eine Sau als ein Mensch sein“,
schlussfolgerte der Reformator 1543 in seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“**, dem hasserfülltesten und maßlosesten Text.
Luther will die Juden wirtschaftlich entrechten und ihnen die Religionsausübung verbieten. Immer wieder setzt er sich bei der protestantischen Obrigkeit
für die Vertreibung von Juden ein. 1543 schreibt er, man solle Synagogen sowie jüdische Häuser und Schulen „mit Feuer anstecken und was nicht verbrennen will,
mit Erden beschütten, dass kein Mensch ein Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich“.
Die Nationalsozialisten beriefen sich auch auf Luthers Angriffe gegen die Juden.
Julius Streicher, Herausgeber der Hetzschrift „Der Stürmer“, versuchte sich bei den Nürnberger Prozessen damit zu rechtfertigten, dass an seiner Stelle
auch Martin Luther vor dem Tribunal hätte stehen können.
Quellen: +https://www.welt.de/sonderthemen/luther-2017/article159060014/Traegt-Martin-Luther-eine-Mitschuld-am-Voelkermord.html
+https://www.luther2017.de/kr/wiki/martin-luther-und-die-juden/martin-luther-und-die-juden-fragen-und-antworten/
**: +https://archive.org/stream/VonDenJudenUndIhrenLuegen/LutherMartin-VonDenJudenUndIhrenLuegen154318S._djvu.txt
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Rudi
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