(29-05-2022, 18:48)Geobacter schrieb: [ -> ] (29-05-2022, 16:47)Reklov schrieb: [ -> ]Mit "h" geschrieben gibt es einen anderen Sinn, denn es ist dann eine Aufforderung "Richtigkeiten zu lehren..."
tja.. Reklov ...."leere Richtigkeit" ist ein surrealer Begriff und von daher gibt es keine leere Richtigkeit. Es ist ein billiges subjektives Werturteil besonders dummer Menschen, die sich selber für besonders kreativ halten und sich trotzdem gerne mit fremdem Federn schmücken.. Worin sie auch besonders kreativ sind. Wie alle Hochstapler. Große Künstler, für die sie sich selber halten, um dann ständig mit irgendwem um diese Wahrheit zu ringen ..
Es fehlt ihnen also jener natürliche Verstand, mit welchem geistig gesunde Menschen üblicherweise in der Lage sind, sich selber und die eigenen Kompetenzen realistisch einzuschätzen. Um im Umkehrschluss auch die Kompetenzen anderer Mitmenschen zu erkennen und anzuerkennen. Vor allem auch jener Mitmenschen, die fast ein Drittel ihrer natürlichen Lebenserwartung damit verbracht haben, all jene lehrbaren Richtigkeiten mit einem Höchstmaß an Präzision/Genauigkeit zu erlernen, welche es überhaupt erst mal braucht, Zusammenhänge und andere Regelkreise in größerem Umfang genauer zu verstehen. Scheinkausalitäten von zufälligen Koinzidenzen sicher zu unterscheiden ............ usw. usf.
lehre Richtigkeiten.. Damit könnte man also eventuell gerade noch was anfangen. Aber du lehrst uns ja keine Richtigkeiten..
tja ... Geobacter,
... keineswegs ist der Begriff "leere Richtigkeit" surreal, auch wenn Du und jede andere Person ihre persönliche Meinung dazu abgeben darf.
Die Leistungen der Wissenschaften
habe ich nie geschmälert! - Allerdings müsste auch selbst Dir einleuchten, dass auch zwingende Erkenntnis ihre Grenzen hat - ungeachtet, wie viel Lebenszeit auch immer jemand dafür geopfert hat.
Erkenntnis hat ihre Stärke zunächst in der Mathematik und sie zeigt sie weiterhin in der aus ihr entwickelten formalen Logik, wie auch in der Feststellung von Tatsachen und den mathematischen Naturwissenschaften.
Sie wird aber schon problematischer in der Geschichtswissenschaft! (Warum, ist ja wohl klar!)
Mit aller Gewissheit und Deutlichkeit ist Erkenntnis unbestritten
nur da vorhanden, wo formale Syllogistik und Quantität herrscht! Syllogistik hat als umfangenden Begriff den Moment der Quantität im Wesentlichen an sich und wird begreiflicherweise als zwingend auch mathematisch behandelt.
Als
Syllogistik wird ganz allgemein die Lehre von den Syllogismen bezeichnet. Sie untersucht insbesondere, unter welchen Voraussetzungen Syllogismen gültig sind. Syllogismen sind immer nach dem gleichen Muster aufgebaut. Jeweils zwei Prämissen (Voraussetzungen),
Obersatz und
Untersatz genannt, führen zu einer
Konklusion (Schlussfolgerung).
Kants Satz, Wissenschaft sei nur, soweit Mathematik anwendbar sei, drückt kurz und schlagend den Tatbestand aus.
Warum aber ist das so?
Nur quntitative Beziehungen lassen sich "richtig", exakt berechnen und konstruieren und als Tatsache (Fehlerquellen mit berechnet) feststellen.
Das berühmte historische Beispiel (so war zu lesen!) sind die 8 Minuten Abweichung, die trotz der fast verschwindenden Größe Kepler zu seinen Entdeckungen der Gesetze der Planetenbewegungen brachten.
Überall aber, wo man sich um qualitative Feststellungen bemüht, gibt es weitere Grenzen des Unbestimmten!
Auch dies sollte jedem Menschen bewusst sein, bevor er meint,
sein natürlicher gesunder Verstand könne
alles richtig einschätzen. - Das Erfassen eines Zwingenden ist das anerkannte Wesen aller Forschung, man kann sagen, ein Ferment aller lebendiger Wahrheitsentfaltung in ihrem Selbstverständnis.
Das menschliche Bewusstsein über das sog. "Zwingende" macht dem Menschen seine Situation deutlich. Erst vom Standpunkt der zwingenden Wissenschaften aus kann Philosophie betrieben werden.
Warum aber dennoch
"leere Richtigkeiten"?
Mancher Mensch kann es sich zur Lebensaufgabe machen, als Gelehrter und Forscher mitzuarbeiten an der vermaßenden "Entdeckung
dieser Welt" und nimmt an einem unabsehbaren Fortschritt teil, indem er an (s)einer Entdeckung eine unvergleichliche Befriedigung hat (erlebt).
Aber - schließlich ist das zwingend Wissbare, das einmal gewonnen wird, als solches
existenziell gleichgültig.
Was an Wissen gewonnen wird, ist dem Entdecker zugleich ein Fremdes, von ihm und seinem Arbeitseinsatz Unabhängiges! - Der Forscher braucht nur unpersönlich als Verstand zu denken und zu beobachten, und damit ist es genug. Nur die Arbeit des Erwerbs solchen Wissens ist relevant; jeder Besitz von Wissen aber immer nur eine Stufe auf einer Treppe, deren Länge kein menschliches Gehirn überblicken kann.
Von mathematischer Gewissheit ist aber eine
Überzeugung nochmal zu trennen! Eine solche versteht sich im Denken und spricht sich in denkender Erkenntnis aus. Diese ist aber nicht rational zwingend und allgemingültig, sondern "unbedingt" und historisch. Sie ist nicht auf zeitlose Geltung gerichtet, sondern als geschichtliche Gestalt zu verstehen.
Man kann eine Überzeugung auch nicht in zwingendes Wissen "übersetzen", weil so der Überzeugung ihr eigenes Leben geraubt wird. Durch Verwechslung mit dem allgemeingültig Zwingenden verliert Überzeugung ihr Wesen.
Überzeugung ist also Gewissheit von einer Wahrheit, die man nicht beweisen und erzwingen kann, sondern die
gelebt und mitgelebt wird.
Die
zwingende Gewissheit ist dagegen unbestritten
"gültig". Kein Mensch ist für sie verantwortlich und sie wird durch Gründe bewiesen und nicht durch das Selbstsein eines Menschen während seines lebendigen Daseins.
Das Merkamal, das wir durch die Geschichte von
echter Überzeugung überliefert bekommen - ist, dass der Mensch für diese sogar zu sterben bereit ist. - Wer aber würde dies schon für eine mathematische Formel tun?
Überzeugung ist nur denkend und gedacht da. Als Darstellungsmittel hat sie nur die Linien des Zwingenden zur Verfügung, aber nie die Voraussetzungen wissenschaftlicher Beweise - und schon gar nicht
im Ganzen, während in der zwingenden Wissenschaft der Beweis
der bestimmende Nerv ist, kann sich eine in Überzeugungen aussprechende und so geschaffene Wissenschaft nur durch die Bestimmtheit und die Klarheit des Wortes charakterisieren.
Abschließend kann man sagen, dass Unwahrheit ohne zwingende Gewissheit, doch mit unausweichlicher Gewissheit der Überzeugung erkannt, wenn ein Sein sich seiner gewiss ist...
Vom Wirbel, in den ein geistig krankes Durcheinanderdenken versinkt, will ich hier nicht lange zu reden anfangen, denn dort wird nichts mehr als objektiv gültig, nichts als geglaubte Wahrheit anerkannt. Manches Denken versinkt dort auch in der gänzlichen Überzeugungslosigkeit des Menschen. Da wird alles Argumentieren sinnwidrig und der Sprechende gerät schnell auf den Boden, den er bereits verloren hat. Aber dennoch (so konnte ich lesen) spricht aus einem geistig Gestörten eine Wirklichkeit, die keine adäquate Sprache zu finden vermag, ohne sich selbst aufzuheben, die aber in einer inadäquaten Sprache eine Grenze fühlbar werden lässt, an die alle WAHRHEIT stoßen kann.
Gruß von Reklov