(05-04-2009, 09:03)Marlene schrieb: [ -> ]Religion verhindert weder Vernunft noch Unvernunft. Positiv formuliert: Die Potenz für Vernunft hängt vom Mensch selber ab.
Liebe Marlene,
ursprünglich hattest Du etwas anderes hier stehen, darauf wollte ich antworten, aber nun ist es weg...
Egal. Mein ursprüngliches Anliegen war nicht "Ist Glaube generell unvernünftig?". Wenn das so rüber kam, zeigt mir das, dass ich das wohl konkreter hätte formulieren müssen. Es geht mir um gewisse Glaubens
inhalte, die ich mit Verstand und Vernunft nicht unter (m)einen Hut bekomme, und die mich darum interessieren.
Zum Beispiel die "Jungfrauengeburt": Wie kann ein Gläubiger diese von der katholischen Kirche gelehrte "Tatsache" mit der Vernunft unter seinen Hut bringen?
An anderer Stelle wurde hier im Forum schon als geglaubt beschrieben, dass Gott (quasi buchhalterisch) den genauen Todeszeitpunkt jedes Menschen festlegt, und dass dieser "Terminkalender" absolut zwingend eingehalten wird.
Oder wie kriegen Menschen es hin, anzunehmen, dass Gottes Herrschaft dem eines absolutistischen Herrschers gleicht. Merken sie nicht, dass hier menschliche Massstäbe auf Gott übertragen werden, die in sich weder logisch noch zwingend sind.
Wie können Menschen "vernünftig" glauben, dass Gott höchstpersönlich 10 Gebote "mit dem Finger" auf eine Steintafel geschrieben hat, und diese "höchstpersönlich" einem Menschen übergeben hat?
Wie können Menschen vernünftig annehmen, dass Gott" eifersüchtig" ist?
Und so weiter.
Es geht mir NICHT darum, zu fragen, wie können Menschen vernünftig annehmen, es gäbe Gott. Es geht mir um die "kleineren" speziellen Lehren, über deren Geglaubtwerden ich mich immer mehr wundere, je länger ich in diesem Forum bin.
Und wie ich in meinem ursprünglichen Post ja auch schrieb: Ich schliesse mich selbst da keineswegs aus! Es geht mir nicht darum, zu sagen "Ihr blöden Gläubigen" und "Ich kluger Einsiedler". Darum geht es mir ganz und gar nicht. Ich habe Glaubensphasen, da wundere ich mich über mich selbst
Und diesem Wundern wollte ich Ausdruck verleihen, in der Hoffnung, vielleicht zu erfahren, WARUM "man" (einschliesslich ich selbst) das tut.
Einen lieben Gruss zum Sonntag
DE