01-05-2015, 19:01
Aus dem Thread: 'Die Theodizee'
Den oben als Tatsache in den Raum gestellten Behauptungen widerspreche ich.
Die in der Voraussetung ('wenn ...') genannte Allmacht kann, wie auch eingeräumt wird, das Leid einschließen. Aber es ist ein menschliches Urteil, dass dies eine wider Menschen gerichtete "pure Willkür" sei. Abgesehen davon, dass Allmacht eine Verehrungsform Gottes ist, und wir nicht wissen in welcher Form die Allmacht wirken könnte, kann Gottes Wirken in so kleinen Schritten erfolgen, dass jedes andere Ereignis kurzfristig einen sehr viel größeren und für Menschen fatalen Einfluss hat.
Darüber hinaus kann Gottes Wirken ununterscheidbar zum (gottlos gedachten) Wirken der Evolution (Entwicklung sowohl der belebten als auch unbelebten Natur) sein, so dass man den einen ihre Riten und den anderen ihre säkularen Weltanschauungen lassen kann, ohne sich in Widersprüche zu verwickeln.
Man darf sich einzig und allein Gott nicht als Tyrannen des vorderen Orients der Antike vorstellen.
Kommen wir zu den göttlichen Willensbekundungen in Form der Gebote, die angeblich teils jeglichen irdischen Sinn entbehren. Die Gebote sind Ausdruck der Kooperation zwischen Menschen. Der einzige, nach meiner Meinung gerechtfertigte Kritikpunkt, ist deren Absolutsetzung (alle Gelegenheiten, alle Orte und alle Zeiten). Daran gab es bereits in der Antike bekannte Zweifel und entsprechende Auslegungen. Möglich, dass die römische Amtskirche in ihrem Herrschaftsstreben diese Absolutsetzung gefördert hat, so gut es ging. Es ist immer eine Gratwanderung, Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens zu verändern. Die römische Kirche ist da mehr konservativ.
Der letzte Punkt ist der angebliche Beleg dafür, dass es keine der von irgendeiner Religion als existent behaupteten Götter gibt. Solche Belege existieren nicht - schon gar nicht, wenn Bittgebete nicht erhört werden. Die oben genannten "kleinen Schritte" durch das Göttliche können die vielen Bitten der Menschen kurzfristig nicht erfüllen. Und Menschen denken in "kurzen Fristen". Was sind denn schon 100 oder 1000 Jahre?
Wenn man in Kürze (in den kommenden 100 Jahren) eine angenehmere Gesellschaft will, gibt es probate Mittel, dies herbei zu führen. (Die den Menschen angeborene Tatkraft kann schon kleine Wunder bewirken - eine indirekte Wirkung leitender Vorstellungen!)
Ob Gott wirkt (oder Götter), existiert oder tatsächlich nicht, ist damit nicht entscheidbar. Gläubige wie Ungläubige entscheiden dies für sich selbst vollkommen willkürlich.
(01-05-2015, 11:45)Erich schrieb: [ -> ]Gäbe es Gott und wäre er allmächtig, dürfte Mensch ihm mit Fug und Recht pure Willkür attestieren, weil er ohne Rücksicht auf die Weltanschauung der Menschen und deren Befolgung seiner teils jeglichen irdischen Sinnes entbehrenden Gebote und/oder deren teils aus größter Not heraus entstandenen Bittgebete Wohl und Wehe verteilt. Diese Tatsache ist für mich einer der Belege dafür, dass es keine der von irgendeiner Religion als existent behaupteten Götter gibt.
Den oben als Tatsache in den Raum gestellten Behauptungen widerspreche ich.
Die in der Voraussetung ('wenn ...') genannte Allmacht kann, wie auch eingeräumt wird, das Leid einschließen. Aber es ist ein menschliches Urteil, dass dies eine wider Menschen gerichtete "pure Willkür" sei. Abgesehen davon, dass Allmacht eine Verehrungsform Gottes ist, und wir nicht wissen in welcher Form die Allmacht wirken könnte, kann Gottes Wirken in so kleinen Schritten erfolgen, dass jedes andere Ereignis kurzfristig einen sehr viel größeren und für Menschen fatalen Einfluss hat.
Darüber hinaus kann Gottes Wirken ununterscheidbar zum (gottlos gedachten) Wirken der Evolution (Entwicklung sowohl der belebten als auch unbelebten Natur) sein, so dass man den einen ihre Riten und den anderen ihre säkularen Weltanschauungen lassen kann, ohne sich in Widersprüche zu verwickeln.
Man darf sich einzig und allein Gott nicht als Tyrannen des vorderen Orients der Antike vorstellen.
Kommen wir zu den göttlichen Willensbekundungen in Form der Gebote, die angeblich teils jeglichen irdischen Sinn entbehren. Die Gebote sind Ausdruck der Kooperation zwischen Menschen. Der einzige, nach meiner Meinung gerechtfertigte Kritikpunkt, ist deren Absolutsetzung (alle Gelegenheiten, alle Orte und alle Zeiten). Daran gab es bereits in der Antike bekannte Zweifel und entsprechende Auslegungen. Möglich, dass die römische Amtskirche in ihrem Herrschaftsstreben diese Absolutsetzung gefördert hat, so gut es ging. Es ist immer eine Gratwanderung, Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens zu verändern. Die römische Kirche ist da mehr konservativ.
Der letzte Punkt ist der angebliche Beleg dafür, dass es keine der von irgendeiner Religion als existent behaupteten Götter gibt. Solche Belege existieren nicht - schon gar nicht, wenn Bittgebete nicht erhört werden. Die oben genannten "kleinen Schritte" durch das Göttliche können die vielen Bitten der Menschen kurzfristig nicht erfüllen. Und Menschen denken in "kurzen Fristen". Was sind denn schon 100 oder 1000 Jahre?
Wenn man in Kürze (in den kommenden 100 Jahren) eine angenehmere Gesellschaft will, gibt es probate Mittel, dies herbei zu führen. (Die den Menschen angeborene Tatkraft kann schon kleine Wunder bewirken - eine indirekte Wirkung leitender Vorstellungen!)
Ob Gott wirkt (oder Götter), existiert oder tatsächlich nicht, ist damit nicht entscheidbar. Gläubige wie Ungläubige entscheiden dies für sich selbst vollkommen willkürlich.