Ulan schrieb:Genau. Ausserdem, selbst wenn solche philosophischen Ueberlegungen einen richtigen Hintergrund haetten, heisst das nicht, dass irgendwelche religioesen Vorstellungen richtig sind. Die Schlussfolgerung, jenseits des Bekannten muss jetzt Gottes Wirken anfangen, ist eine vollkommen beliebige Annahme. Unsere Galaxie hat zwischen einhundert und 400 Milliarden Sonnen, und es gibt auch mindestens genau so viele Galaxien im Universum. Die Entstehung unseres Universums koennte dabei z.B. auch im Vergleich dazu auf einer Dimension passieren, die dem Fallen eines Wassertropfens in ene Pfuetze entspricht;
"Beim Anblick der Werke erkannten sie den Meister nicht,sondern hielten das Feuer, den Wind, die flüchtige Luft, den Kreis der Gestirne, die gewaltige Flut oder die Himmelsleuchten für weltbeherrschende Götter.
Wenn sie diese, entzückt über ihre Schönheit, als Götter ansahen, dann hätten sie auch erkennen sollen, wie viel besser ihr Gebieter ist; denn der Urheber der Schönheit hat sie geschaffen.
Und wenn sie über ihre Macht und ihre Kraft in Staunen gerieten, dann hätten sie auch erkennen sollen, wie viel mächtiger jener ist, der sie geschaffen hat; denn von der Größe und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen.
Sie verweilen bei der Erforschung seiner Werke und lassen sich durch den Augenschein täuschen; denn schön ist, was sie schauen.
Wenn sie durch ihren Verstand schon fähig waren, die Welt zu erforschen, warum fanden sie dann nicht eher den Herrn der Welt?" Weish 13,1b-4;7;9
Zitat:da schaut niemand drauf, das interessiert rein gar niemanden, ist rein zufaellig, hat aber natuerlich seine Ursachen in Regeln - in diesem Fall - des Wetters auf diesem Planeten, auch wenn die Einzelereignisse rein zufaellig sind. Der persoenliche Gott wird in diesem Szenario dann aus dem Hut gezaubert.
Gott interessiert sich für das Kleine und ist auch gerade im scheinbar Nichtigen zu finden. Wahrscheinlich ist es gerade ein untrügliches Zeichen von Größe, die kleinen Dinge wertzuschätzen.
"Seht doch auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen.
Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott." 1 Kor 1,26-29
Zitat:Gott wird ja nicht umsonst beim Beten oder Meditieren gefunden.
Ja - aber bei Weitem nicht nur in besonderen Zeiten und Umständen. Die Hauptsache ist das Finden Gottes im Alltag. "Gott ist zwischen den Kochtöpfen" hat die Hl. Teresa von Avila gesagt. Und der heilige Josémaria Escrivá sagte: "Entweder lernen wir, den Herrn in unserem alltäglichen Leben zu entdecken, oder wir werden ihn niemals finden."