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RE: Christus als Lehrer - Ulan - 02-01-2022 (02-01-2022, 11:21)Sinai schrieb: Vielleicht waren es bösartige Zuhörer ? Das ist sicherlich die beabsichtigte Erklaerung. Dieses Evangelium wurde geschrieben, warum Jerusalem und der Tempel, und mit ihnen zigtausende Einwohner von Stadt und Land, untergingen. Dies ist also eine Rechtfertigungsgeschichte, die aufzeigen soll, warum dieses grosse Unglueck gerecht gewesen war, und was als naechster Schritt folgen wuerde. Bei Helmuths Erklaerung amuesiert mich eher, wie da wieder mal versucht wird, den klaren Wortsinn der Textstelle irgendwie wegzuschwurbeln. Das ist aber "gute", alte christliche Tradition. Irgendwie muss man liebgewonnene Gewissheiten ja aufrichten, wenn sie einen fatalen Schlag erlitten haben. Das steht uebrigens schon als Begruendung bei Irenaeus, warum die Fiktion des vierfachen Zeugnisses durch vier Evangelien erfunden wurde: auch seine Begruendung war, dass er so unliebsame Aeusserungen in bestimmten Evangelien wegschwurbeln konnte. Natuerlich hat er so indirekt anerkannt, dass die Botschaften der vier Evangelien jeweils unterschiedlich sind. RE: Christus als Lehrer - petronius - 02-01-2022 (02-01-2022, 08:06)Helmuth schrieb: Aber wenn du meinst, du könntest das unkomplizierter machen, dann bitte lehre mich, wie Jesu Lehre wesentlich einfacher ohne die Gleichnisse vermittelt werden kann. Kannst du das? schwierig da müßtest du ja erst mal sagen, was denn diese lehre sein soll kannst du das? erst muß der inhalt feststehen, dann kann man pädagogisches geschick zu dessen vermittlung aufwenden oder auch nicht - bei jesus hats offenbar nicht dazu gereicht, sonst müßtest du nicht die ganze zeit darauf herumreiten, daß niemand ihn versteht (was dann bei dir natürlich wird zu "nicht verstehen will") RE: Christus als Lehrer - Farius - 02-01-2022 (01-01-2022, 10:57)Sinai schrieb:(01-01-2022, 10:43)Farius schrieb:Zitat:Ich gehe Mal davon aus, dass die Erlösung alle Wesen betroffen hat Die Frau von Tyrus und Sidon mit der besessenen Tochter. Dass Jesus diese Tochter vorerst nicht hat heilen wollte heisst nicht, dass sie nicht trotzdem in den Genuss der Erlösung kam. Aber um die erste Frage zu beantworten: Die Seele Jesu ist ja nach dem Tode direkt in die Hölle niedergestiegen, was vermuten lässt, dass alle gefallenen Engel erlöst sind und, wie oben schon erwähnt, folgerichtig auch alle Menschen, denn bei ihnen handelt es sich um gefallene Engel auf dem Rückweg. Was nun Tiere und Pflanzen betrifft, können wir auch nur Vermutungen anstellen. Jesus sagt zwar an einer Stelle, dass Steine schreien würden, was darauf schliessen liesse, dass sie beseelt sind. Dass es im Paradies und im Himmel neben Engel auch Tiere gibt, halte ich durchaus für möglich. Dass sie dabei keine Wildheit haben, scheint mir klar. RE: Christus als Lehrer - petronius - 02-01-2022 (02-01-2022, 08:42)Sinai schrieb:(01-01-2022, 18:52)petronius schrieb:(01-01-2022, 14:58)Sinai schrieb: Ich habe mir Lukas 8:10 in der Einheizübersetzung angesehen ich weiß doch, daß ich mich auf dich verlassen kann RE: Christus als Lehrer - Farius - 02-01-2022 (01-01-2022, 11:07)Sinai schrieb:(01-01-2022, 11:00)Farius schrieb: der Samariter Die Samariter waren so weit ich weiss Juden und lebten im Norden. Ich halte das Konvertieren Jesu zu einem Samariter etwa ebenso sinnvoll wie wenn ein Norddeutscher zu einem Süddeutschen konvertieren würde. RE: Christus als Lehrer - petronius - 02-01-2022 (02-01-2022, 16:53)Farius schrieb: Die Seele Jesu ist ja nach dem Tode direkt in die Hölle niedergestiegen, was vermuten lässt, dass alle gefallenen Engel erlöst sind und, wie oben schon erwähnt, folgerichtig auch alle Menschen, denn bei ihnen handelt es sich um gefallene Engel auf dem Rückweg. du vermutest gern und viel, will mir scheinen aber klar, warum nicht- jedem seine privattheologie does it spark joy? RE: Christus als Lehrer - Farius - 02-01-2022 (01-01-2022, 11:09)Ulan schrieb:(01-01-2022, 10:43)Farius schrieb: Also, meine Bibel - Luther 1912 - da spuckt Bibel-online.net fünf Seiten Zitate aus, wo der Teufel erwähnt wird. Wie kann man da sagen, er wird kaum erwähnt? In der Tat, Schlachter und Elberfelder zeigen nur je 2 Seiten, wohingegen Luther 1545 eher noch anschwillt. Dabei ist natürlich zu bemerken, dass, so es ihn gibt, er sich sehr darüber freut, dass so wenigen daran glauben. So es ihn nicht gäbe, sich die Frage stellt, wie er den Weg in die Bibel gefunden hat. RE: Christus als Lehrer - Sinai - 02-01-2022 (02-01-2022, 11:50)Helmuth schrieb: Aber du näherst dich dem an, was Jesaja 6:9-10 sagt. Jesaja starb auch eines gewaltsamen Todes ! Wird langsam verdächtig die Geschichte RE: Christus als Lehrer - Farius - 02-01-2022 (01-01-2022, 18:17)petronius schrieb:Hallo Petronius, also - Ekkart meinte in seinem Beitrag, dass die Erlösungstat unverständlich sei.(01-01-2022, 09:43)Farius schrieb: Luzifer, der Lichtträger habe viele Engel verführt, ihn anstelle Christi als Herrscher im Himmel anzuerkennen und daher wurde er mit allen Anhängern in die Hölle gestürzt. Sein Licht erlosch dabei und er trug/trägt seither den Namen Satan (z.B. Lk 10,18) Ich habe lediglich versucht, eine mögliche logische Erklärung zu finden und habe Schulwissen und so zusammengeschustert, dass es einen Sinn ergibt (ergeben könnte). Kurz zusammengefasst: Luzifer wird im Himmel neidisch auf Christus und verführt viele Engel und als es so weit ist verliert er sein Licht, wird somit zu Satan und fliegt mit seinen Anhängern zum Himmel raus. Jesaja 14.12 könnte ein Hinweis sein. Die Idee ist nun, dass wir Menschen Teil der gefallenen Engel sind und waren und die Erde geschaffen wurde, um uns den Rückweg zu ermöglichen. Nun, die Gefallenen unterstehen natürlich per Gesetz Gottes Satan und es bedarf zwingend einer Erlösung, denn Gottes Gesetze lassen sich nicht so leicht ändern wie in einem Bundestag. Die Erlösungstat - in meiner Vermutung wohlverstanden - bedurfte eines Menschen (inkarniert von oben Joh 8,23) der Gott während des gesamten Lebens treu blieb umd danach Satan die Rechte auf die Gefallenen zu entziehen. Das hat Jesus auch getan und die Gefallenen haben den Weg frei zurück in den Himmel an den alten Platz. Allerdings sind noch etwelche Untugenden abzulegen, was jeder einzelne selbst erledigen muss. Dass Lk 10.18 in diesem Zusammenhang nichts von Luzifer sagt, stört vorerst nicht. Die Frage war war ja, wie man der Erlösungstat einen Sinn geben kann, auch im Hinblicj darauf, dass dafür die Fähigkeiten des Gottessohnes nötig waren. Des weiteren, geht es uns sehr wohl etwas an, denn wir sind die gefallenen Engel. Ja, da habe ich mich unklar ausgedrückt. Die gefallenen Engel inkarnieren auf Erden, da diese Erde eben nur zum Zweck der Rückführung der Gefallenen erschaffen wurde. RE: Christus als Lehrer - Sinai - 02-01-2022 (02-01-2022, 16:58)Farius schrieb:(01-01-2022, 11:07)Sinai schrieb: Mir kam ein blöder Gedanke. Kommt oft vor beim Bibellesen Hand aufs Herz — was war schon bei Jesu Handlungen sinnvoll / zweckmäßig / rational ?? Jesus traue ich mittlerweile alles zu ! RE: Christus als Lehrer - Sinai - 02-01-2022 (02-01-2022, 16:53)Farius schrieb: Die Seele Jesu ist ja nach dem Tode direkt in die Hölle niedergestiegen, was vermuten lässt, dass alle gefallenen Engel erlöst sind Satan auch ? RE: Christus als Lehrer - petronius - 02-01-2022 (02-01-2022, 18:09)Farius schrieb: wir sind die gefallenen Engel echt jetzt? ist ja ein nettes geschichtlein, aber warum denkt man sich so was aus und glaubt es dann auch noch daran? ich verstehe die motivation nicht hinter dieser selbstdenunziation RE: Christus als Lehrer - Ulan - 02-01-2022 (02-01-2022, 17:13)Farius schrieb: Dabei ist natürlich zu bemerken, dass, so es ihn gibt, er sich sehr darüber freut, dass so wenigen daran glauben. So es ihn nicht gäbe, sich die Frage stellt, wie er den Weg in die Bibel gefunden hat. Seltsame Argumentation. Aber das ist doch kein Geheimnis. Nach alter isrealitischer Vorstellung war Satan nicht boese, sondern der Anwalt Gottes. Er war Gottes Bediensteter, der geschickt wurde, um Menschen zu pruefen. Seine Tests waren also auf Gottes Mist gewachsen. Die neuere Teufelsfigur kam, als das Judentum unter persischem Einfluss umgestaltet wurde, mit dem typischen Dualismus zwischen Gut und Boese der zoroastrischen Religion. In der persischen Religion hatte der "gute" Gott, Ahura Mazda, der mit dem Himmel und der Erloesung, einen boesen Gegenspieler (auch die Sache mit der Endschlacht und dem Endgericht kommt aus der persischen Religion). Im Judentum uebernahm dann der Teufel (Satan plus ein paar andere Figuren, die absorbiert wurden) diese Rolle des Gegenspielers des guten Gottes. Dieser persische Einfluss findet sich schon in der Tora, aber da noch nicht so voll ausgepraegt. Die apokryphen juedischen Texte der Periode des 2. Tempels sind da in ihren Schilderungen etwas drastischer. Dort findet sich auch das Schicksal Satans und der "gefallenen Engel". Zur Zeit Jesu war dieses neue Bild vollkommen in die Vorstellungen der Leute integriert. Allerdings sind die Versuchungen Satans hier in den Evangelien immer noch sehr nahe an der alten Vorstellung von Satan als dem Pruefer der Menschen. Er testet ja nur, ob Jesus seiner Aufgabe wuerdig ist. Die Engel stehen dabei und warten das Resultat des Tests ab. Jesus bestand die Eignungspruefung fuer seinen Job. RE: Christus als Lehrer - Sinai - 03-01-2022 (02-01-2022, 19:32)Ulan schrieb: Die neuere Teufelsfigur kam, als das Judentum unter persischem Einfluss umgestaltet wurde, mit dem typischen Dualismus zwischen Gut und Boese der zoroastrischen Religion. In der persischen Religion hatte der "gute" Gott, Ahura Mazda, der mit dem Himmel und der Erloesung, einen boesen Gegenspieler (auch die Sache mit der Endschlacht und dem Endgericht kommt aus der persischen Religion). Im Judentum uebernahm dann der Teufel (Satan plus ein paar andere Figuren, die absorbiert wurden) diese Rolle des Gegenspielers des guten Gottes. Dieser persische Einfluss findet sich schon in der Tora, aber da noch nicht so voll ausgepraegt. Die apokryphen juedischen Texte der Periode des 2. Tempels sind da in ihren Schilderungen etwas drastischer. Dort findet sich auch das Schicksal Satans und der "gefallenen Engel". Interessant! Du 'Ulan' schreibst: "auch die Sache mit der Endschlacht und dem Endgericht kommt aus der persischen Religion" Dass sich da etwas Fremdes ins Judentum eingeschlichen hat, diesen Vedacht hatte ich schon lange. Die Jahrzehnte nach dem Wirken Jesu auf Erden ins Christentum eingeschleppte Idee des blutigen Endkampfes (das Blut wird laut der geheimen Offenbarung eines verwirrten, gewaltverherrlichenden und gewaltpredigenden Antichristen mit dem zufälligen Vornamen Johannes der damals sehr weit verbreitet war, bis zum Hals der Pferde stehen) verstößt gegen die christliche Botschaft und ich hatte immer schon den Verdacht, dass da kabbalistisches Zeug von einem Judenchristen namens Johannes ins frühe Christentum implementiert worden war. Und die Kabbala ist nicht definiert, sie hat offene Grenzen, es gibt unzählige Mixturen In der im Jahre 1844 in Wien erstmals veröffentlichten (und freilich durch Selbstzensur entschärften Kabbala) ist von fliegengestaltigen Dämonen die Rede, die die Seele des Verstorbenen holen. Ob das "persisch" ist, weiß ich nicht. Es gab mehrere persische Reiche und in diesen existierten allerlei Urreligionen von autochthonen und zugewanderten Völkern. Die antiken Großreiche waren Vielvölkerstaaten. Multikulti. Und die heutigen auch, von der k&k Monarchie bis zu den USA, vom Zarenreich bis zum Chinesischen Reich, vom Kaiserreich Indien des d'Israeli bis zum französischen Maghreb 1880 RE: Christus als Lehrer - Ulan - 03-01-2022 (03-01-2022, 08:08)Sinai schrieb: Dass sich da etwas Fremdes ins Judentum eingeschlichen hat, diesen Vedacht hatte ich schon lange. Es geht nicht um die Zeit Jesu, es geht um die Zeit, als die Tora geschrieben wurde in der persischen Provinz Jehud. Dazu Wikipedia: "Der Bau des Zweiten Tempels war ein Projekt der Perser und der aus dem Exil zurückgekehrten, perserloyalen Bevölkerungsgruppe. [...] „Da die Perser den Bau finanziell unterstützten, hatten sie auch ein Recht auf Mitbestimmung im Kult, auf die Loyalität der Priester und des dort verehrten Gottes Jhwh.“[13] Es scheint so, dass große Teile der Landbevölkerung, auch der ländlichen Oberschicht, von dem Kult am Jerusalemer Tempel ausgeschlossen waren, weil dieser von der Gruppe der Exilierten mit persischer Unterstützung kontrolliert wurde.[14] Persischer Einfluss wird in der Bezeichnung des nun bildlosen Gottes Jhwh als „Gott des Himmels“ erkennbar." Das fuehrte dann auch zum Bruch mit den Samaritanern, weil denen die juedische Priesterschaft zu persisch war. Jesus selbst ist dann ganz von der Literatur der persischen und der hellenistischen Zeit gepraegt. |