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RE: Light-Christen - Gundi - 17-04-2010 (17-04-2010, 12:42)nidschki schrieb:(17-04-2010, 12:26)Gundi schrieb:(17-04-2010, 11:56)elwaps schrieb: Kann mir mal bitte ein Christ erklären, was Kirche und Glaube so untrennbar verbindet? Naja, vieleicht sehen sie in der Kirche immer noch eine wichtige Instanz für den Glauben, vieleicht den nötigen Zusammenhalt. Sind aber nicht mehr so blind alles zu übersehen und versuchen daher eher zu reformieren statt zu verlassen. Also Kirche immer noch wichtig, aber nicht mehr so unantastbar. RE: Light-Christen - petronius - 18-04-2010 (16-04-2010, 16:55)humanist schrieb: Im zuge des aktuellen Missbrauchsskandal hört man immer wieder, wie Mitglieder der katholischen Kirche oder selbst interne Mitarbeiter zentrale Elemente der katholischen Dogmatik anprangern (z.B. Sexualmoral). es ist eine frage der wertung. wenn mir der (z.b. katholisch tradierte) glaube an gott etwas bedeutet, ich aber meine, daß er durch die bestehenden strukturen verzerrt und unglaubwürdig wird, dann werde ich natürlich eher versuchen, diese verzerrungen zu beseitigen, bevor ich mich einfach - wohin eigentlich? - verabschiede RE: Light-Christen - petronius - 18-04-2010 (16-04-2010, 18:41)humanist schrieb: Ich hab lieber Fundis. Da sieht man wenigstens den Kern der Religion. fundis zeigen wohl den "Kern der Religion", wie du ihn gern sehen willst für viele gläubige sieht er aber ganz anders aus RE: Light-Christen - humanist - 18-04-2010 (18-04-2010, 19:03)petronius schrieb: fundis zeigen wohl den "Kern der Religion", wie du ihn gern sehen willst Nicht nur wie ich ihn gerne sehen will, sondern wie er auch ist. Ein eifersüchtiger, unbarmherziger Gott. Nicht der nette Onkel mit dem grauen Bart, den sich die Gläubigen zurechtbiegen. RE: Light-Christen - petronius - 19-04-2010 (18-04-2010, 19:26)humanist schrieb:(18-04-2010, 19:03)petronius schrieb: fundis zeigen wohl den "Kern der Religion", wie du ihn gern sehen willst wie gesagt - ansichtssache diese fundis, die du als vertreter des "Kerns der Religion" ansiehst, halten dann eben den terror der französichen revolution oder stalins gulag für den "kern des humanismus"... RE: Light-Christen - humanist - 19-04-2010 Mit dem Unterschied, dass im Namen des Humanismus noch keine Kriege geführt wurden. Wenn ich den Kern meine, spreche ich von den zugrunde liegenden heiligen Texten, die ja nun objektiv betrachtet viele Grausamkeiten enthalten. Eben die Ethik eines Wüstenvolkes im Fall der Bibel. Jetzt nenn mir ein humanistisches Buch, in dem soetwas vorkommt! RE: Light-Christen - petronius - 19-04-2010 (19-04-2010, 09:17)humanist schrieb: Mit dem Unterschied, dass im Namen des Humanismus noch keine Kriege geführt wurden ansichtssache bzw.: das hängt halt von der definition von "humanismus" ab. du definierst ihn so, daß der aus dem humanistischen ideal von "liberte, egalite, fraternite" hervorgegangene "grande terreur" eben nichts mehr mit humanismus zu tun habe - robespierre aber sah das anders: In einem „Tugendstaat“ seien „das Volk durch Vernunft zu leiten und die Feinde des Volkes durch terreur zu beherrschen“, so Robespierre am 5. Februar 1794 vor dem Nationalkonvent: „Terror ist nichts anderes als strenge und unbeugsame Gerechtigkeit. Er ist eine Offenbarung der Tugend. Der Terror ist nicht ein besonderes Prinzip der Demokratie, sondern er ergibt sich aus ihren Grundsätzen, welche dem Vaterland als dringendste Sorge am Herzen liegen müssen.“ quelle: wikipedia das kann man schon so lesen, daß er "im namen des humanismus" (verstanden als "tugend durch vernunft") krieg führte. auch wenn das natürlich nicht mein lesart ist bzw. ich selbst "humanismus" anders verstehe Zitat:Wenn ich den Kern meine, spreche ich von den zugrunde liegenden heiligen Texten, die ja nun objektiv betrachtet viele Grausamkeiten enthalten sicher - aber wer will entscheiden, ob diese grausamkeiten den "kern" ausmachen oder nicht vielmehr andere botschaften, und diese "grausamkeiten" eben bloß illustration eines obsoleten weltbilds und gottesverständnis sind? das müssen wir schon den jeweils gläubigen überlassen Zitat:Eben die Ethik eines Wüstenvolkes im Fall der Bibel. Jetzt nenn mir ein humanistisches Buch, in dem soetwas vorkommt! ich kenne sowieso kein buch, welches den "humanismus" begründet, wie die bibel das für das christentum leistet. an welche in ihrer bedeutung und wirkgeschichte der bibel vergleichbaren "humanistischen Bücher" denkst du hier? RE: Light-Christen - humanist - 19-04-2010 (19-04-2010, 10:06)petronius schrieb:(19-04-2010, 09:17)humanist schrieb: Mit dem Unterschied, dass im Namen des Humanismus noch keine Kriege geführt wurden Eben. Da musst du dich schon sehr verbiegen, um ein historisches Beispiel heranzuziehen. (19-04-2010, 10:06)petronius schrieb:Zitat:Wenn ich den Kern meine, spreche ich von den zugrunde liegenden heiligen Texten, die ja nun objektiv betrachtet viele Grausamkeiten enthalten Wenn eine heilige Schrift das Fundament einer Religion ist, muss sich die Religion an ihrem Fundament messen lassen. (19-04-2010, 10:06)petronius schrieb:Zitat:Eben die Ethik eines Wüstenvolkes im Fall der Bibel. Jetzt nenn mir ein humanistisches Buch, in dem soetwas vorkommt! Bei Wiki werden mehrere Personen genannt, die Mitbegründer bzw. Einflussnehmer des Humanismus waren - deren Werke könnte man als Fundament ansehen. RE: Light-Christen - nidschki - 19-04-2010 humanist schrieb:Wenn eine heilige Schrift das Fundament einer Religion ist, muss sich die Religion an ihrem Fundament messen lassen. Vor allem ist entscheidend, auf welche Weise sich eine Weltanschauung faktisch präsentiert. Da kommen die Religionen - allen voran die abrahamitischen - nicht gerade gut weg (nach den Kriterien von Humanismus etc.) Die Bibel buchstabentreu auslegen (was natürlich dazu führt sie als äußerst grausam anzusehen) oder sich mit hermeneutischem Feingefühl an sie heranzuwagen - letztendlich sind das doch eher intellektuelle Spielereien. Wenn es darum geht, wie sinnvoll Religionen sind, ist es wichtig sich anzusehen, was sie geleistet haben - die tatsächliche Basis ist für die Frage der Sinnhaftigkeit sekundär, finde ich. RE: Light-Christen - humanist - 19-04-2010 Beides scheint entscheidend - die niedergeschriebene Basis und das, was die Religion geleistet hat. RE: Light-Christen - nidschki - 19-04-2010 Nur ist Ersteres eben schwer zu fassen... RE: Light-Christen - petronius - 19-04-2010 (19-04-2010, 14:52)humanist schrieb:(19-04-2010, 10:06)petronius schrieb: das kann man schon so lesen, daß er "im namen des humanismus" (verstanden als "tugend durch vernunft") krieg führte. auch wenn das natürlich nicht mein lesart ist bzw. ich selbst "humanismus" anders verstehe ansichtssache um dieses beispiel heranzuziehen, mußte ich mich überhaupt nicht verbiegen. es ist nur so, daß robespierers verständnis von humanismus nicht dem meinen entspricht - so wie dein verständnis vom "kern der religion christentum" nicht dem eines jeden christen entsprechen muß (19-04-2010, 14:52)humanist schrieb: Wenn eine heilige Schrift das Fundament einer Religion ist, muss sich die Religion an ihrem Fundament messen lassen natürlich. aber welches verständnis der "heiligen Schrift als Fundament einer Religion" zulässig ist oder nicht, das entscheidet nicht der feind oder kritiker der religion, sondern der legitime vertreter dieser religion bzw. ggf. der einzelne anhänger für sich (19-04-2010, 14:52)humanist schrieb:(19-04-2010, 10:06)petronius schrieb: ich kenne sowieso kein buch, welches den "humanismus" begründet, wie die bibel das für das christentum leistet. an welche in ihrer bedeutung und wirkgeschichte der bibel vergleichbaren "humanistischen Bücher" denkst du hier?Bei Wiki werden mehrere Personen genannt, die Mitbegründer bzw. Einflussnehmer des Humanismus waren - deren Werke könnte man als Fundament ansehen. die frage ging an dich und nicht an wikipedia noch mal: welche "humanistischen Bücher" hältst du für in ihrer bedeutung und wirkgeschichte der bibel vergleichbar, sodaß sie in allen ihren facetten als den "kern der weltanschauung" repräsentierend gesehen werden können - wie du es ja bei der bibel offenbar tust? wenn du es an "personen" festmachst - bist du dann auch bereit, alle ihre äußerungen und handlungen als den "kern des humanismus" bestimmend anzusehen? beispiel: nehmen wir mal an, du betrachtest voltaire als einen jener "Mitbegründer bzw. Einflussnehmer des Humanismus". nun, so wie in der bibel neben der verpflichtung auf die nächstenliebe auch von einem grausamen rachegott berichtet wird, war der humanist voltaire (dem verständnis seiner zeit entsprechend) ein rassist ersten ranges - was man heute ebenso wenig unter "humanismus" versteht wie die meisten christen jenen (dem verständnis seiner zeit entsprechenden) grausamen rachegott als ausdruck modernen verständnisses von christentum sehen RE: Light-Christen - petronius - 19-04-2010 (19-04-2010, 15:25)humanist schrieb: Beides scheint entscheidend - die niedergeschriebene Basis und das, was die Religion geleistet hat. entscheidender als historische rückschau und schuldzuweisung ist imho, was sie aktuell leistet wobei es wiederum zu differenzieren gilt... einfach antworten auf komplexe fragen sind immer falsch RE: Light-Christen - humanist - 19-04-2010 Manchmal habe ich den Eindruck, du widersprichst allen anderen Meinungen, nur um widersprochen zu haben. Nach der Strategie, sich sophistisch ein Detail rauszusuchen. Ich antworte später. RE: Light-Christen - petronius - 19-04-2010 (19-04-2010, 17:14)humanist schrieb: Manchmal habe ich den Eindruck, du widersprichst allen anderen Meinungen, nur um widersprochen zu haben nein - aber die ausformulierung der meinung anderer gibt mir die gelegenheit, auch meine eigene haltung zu überprüfen, indem ich sehe, wie sie mißverstanden werden könnte wenn ich etwa sage, daß vorwürfe an "den humanismus" (grande terreur, hitler, stalin usw.) nicht gerechtfertigt sind, dann heißt das eben nicht, daß ich gleich simpel gestrickte vorwürfe gegen das christentum für berechtigt hielte umgejehrt werde ich aber weiterhin jeden christen, der auf einer wörtlichen bibelauslegung oder deren "irrtumslosigkeit" besteht, darauf hinweisen, was an unsäglichkeiten in eben dieser bibel steht manchmal habe ich den eindruck, daß viele beiträge in diesem forum zu wenig differenzieren - sodaß ich eben in vielen beiträgen anlaß zum widerspruch finde |