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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-09-2025, 21:06 von Sinai.)
Beitrag #2
(22-07-2025, 11:36)Farius schrieb: Lieber Sinai,
nur so nebenbei - Abraham wuchs ja als junger Mensch in seinem Stamm auf, der dem Götzendienst huldigte und die Beschneidung pflegte. Diese kann somit keinesfalls als Akt gelten, der vom jüdischen Gott befohlen wurde.
Die religiöse Bedeutung und der Befehl Gottes stammen laut Bibel eindeutig von Elohim - dem einen Gott oder, je nach Lesart, den Göttern. (Der "Name" JHWH war Abraham noch nicht bekannt)
Nach aramäischer Lesart den Mächtigen (Vgl. dazu die Problematik in 1 Mose 6,1-4)
Dass die Bibel (AT, NT inkl Geheime Offenbarung) allerlei Übersetzungsschwierigkeiten enthält, ist eindeutig. Schon das Judentum stritt über die "Gottessöhne" in 1 Mose 6,1-4
"sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel..."
Schwierig, weil unklar ist: Wer sind die "Gottessöhne"? Engel? Mächtige Menschen? Götter?
Die "Riesen" (Nephilim) werfen Fragen nach Mythologie und Ursprung auf
Die Bibel zu lesen, ist bisweilen echt spannend
Genesis 12,6 markiert symbolisch den Übergang Abrahams vom "heidnischen Umfeld" hin zu den Elohim: Abraham (ursprünglicher Name Abram) bewegt sich durch Kultorte anderer Völker, offenbar ohne sich ihnen anzuschließen. Die in Genesis 12,6 erwähnte Orakeleiche ist also heidnisch (damals war alles außerhalb der Familie des Abram heidnisch), und wahrscheinlich nicht semitisch und nicht hamitisch, möglicherweise japhetitisch (vgl die Geschichte der Menschen vor der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel)
Wie um alles in der Welt kam eine Orakeleiche in den Orient? Wer pflanzte hundert Jahre vorher die Eichel in den Boden?
Die mächtige Eiche stand in Sichem. Entweder bauten die Leute ihre Häuser rund um die Stätte mit der heiligen Eiche (unwahrscheinlich) - oder irgend jemand hatte am Hauptplatz der Stadt Sichem eine Eichel eingepflanzt.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-09-2025, 21:14 von Sinai.)
Beitrag #2
(23-07-2025, 13:35)petronius schrieb: (22-07-2025, 11:13)Farius schrieb: Lieber Petronius, kannst Du den erwähnten Widerspruch bitte näher erläutern - Danke.
wenn "gott" z.b. gebietet, andere völker zu massakrieren, und es höchstes gebot ist, diesen "gott" zu lieben (also dem gebot zum völkermord zu entsprechen), scheint mir der widerspruch zum gebot der nächstenliebe offensichtlich
Du scheinst zu vergessen, dass beispielsweise die Einwohner der Stadt Jericho nicht als "Nächste" gesehen wurden, sondern:
"Da sagte der Herr zu Josua: Sieh her, ich gebe Jericho und seinen König samt seinen Kriegern in deine Gewalt." Josua 6,2 (Einheitsübersetzung)
"Mit scharfem Schwert weihten sie alles, was in der Stadt war, dem Untergang, Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder, Schafe und Esel." Josua 6,21 (Einheitsübersetzung)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-09-2025, 21:34 von Sinai.)
(24-07-2025, 14:32)Farius schrieb: Trotzdem: Am Beispiel von Sodom und Gomorrha ist das Verhalten Gottes klar erkennbar, denn er hat Lot gebeten auch nur einen einzigen Gerechten zu finden.
(25-07-2025, 14:17)petronius schrieb: ja klar doch. die nächstenliebe fordert ja schließlich, seine kleinen töchter einem straßenmob zur vergewaltigung anzubieten...
Der Mob wollte die Männer vergewaltigen, daher der Name Sodomie für diese Art des Verbrechens
"Sie riefen nach Lot und fragten ihn: Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Heraus mit ihnen, wir wollen mit ihnen verkehren." Genesis 19,5 (Einheitsübersetzung)
Insofern ist kein Schad um diese Stadt. Allerdings wurden da aber auch die Einwohnerinnen (Frauen) und die unschuldigen Kinder verbrannt
Die Elohim hätten doch selektiv die Männer bestrafen können und Frauen und Kinder verschonen
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(27-08-2025, 19:38)Sinai schrieb: Beitrag #1
(22-07-2025, 11:36)Farius schrieb: Es ist ja völlig ausgeschlossen, dass ein vollkommener Gott einen Menschen erschafft, an dem dann erstmals rumgeschnipselt werden muss!
Es dürfte sich um einen prähistorischen Brauch oder Kult aus Zentralafrika handeln, der dann über das Land Punt ins Niltal kam, und vom Nildelta über alte Verbindungen nach Mesopotamien, wo Abraham damit anfing. In Zentralafrika ist bekanntlich noch heute die Beschneidung der jungen Frauen üblich (Genitalverstümmelung der Massai) und die UNO ist machtlos dagegen, und in Zentralafrika werden die Gesichter der pubertierenden Jungen der Dinka bei einem Initiationsritus kultisch mit langen Schnitten geritzt und die Burschenschaften und Corps praktizieren die institutionalisierte Ritzung der Gesichter durch die Mensur und die Moslems beschneiden ja auch ihre Knaben und Jesus wurde auch beschnitten, ein auch heute praktizierter Brauch, wo ja die UNO ebenfalls machtlos ist (die Babybeschneidung ist - wie jede Beschneidung - irreversibel und damit ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Babys; der Knabe kann später als Jugendlicher diesen Eingriff nicht rückgängig machen - die Bibel berichtet freimütig "Sie errichteten in Jerusalem eine Sportschule, wie es bei den fremden Völkern Brauch ist, und ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen" (1 Makkabäer 1,14f Einheitsübersetzung) - ob diese Wiederherstellung wirklich funktionierte oder ein Versuch mit untauglichen Mitteln war, sei dahingestellt.
Es wurde und wird meines bescheidenen Wissens bei Beschneidungen niemals eine Klinge aus Bronze, Meteoreisen oder Stahl verwendet (Bronze bekommt an der Luft giftigen Grünspan, Eisen und Stahl rostet) sondern nichtrostende und daher hygienische Steinzeitklingen aus Feuerstein, die zudem an den Bruchstellen viel schärfer sind als Bronze, Eisen oder Stahl Lieber Sinai,
leider ist es aber nicht so, dass nur sterile Geräte benutzt werden, aber das ist nicht der Punkt.
So wie noch zur Zeit Jesu viele Geistwesen von unten umhergingen und besessen machten, wen sie gerade in die Finger kriegten, so gingen andere, und schädigten die Menschen, wo sie nur konnten. So waren es welche, die auch die Beschneidung verlangten, denn dem gesunden Mernschenverstand kann sowas nicht entspringen und der Liebe Gottes schon gar nicht.
In der Sippe Abrahams war die Beschneidung bereits üblich und er liess dann 318 seiner Diener beschneiden, ohne zu wissen, dass er damit dem Herrn von unten diente. So kam dieser Brauch in die jüdische Lehre - klar, dass findige Gelehrte dann auch einen Text fanden, um dies zu rechtfertigen.
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(30-08-2025, 10:47)petronius schrieb: (30-08-2025, 09:18)Farius schrieb:
Zitat:die Erde ist bei weitem nicht, was Gott sich wünscht
also ist dein gott nicht allmächtig?
ja, auch das ist eine mögliche lösung der theodizee
Zitat:Dass Gott sich die riesige Arbeit macht, den Kosmos zu erschaffen, die Hölle und die Erde um darauf Menschen genauso zappeln zu lassen wie er sich das vorstellt - das ist Unsinn
nein, das ist bloß nicht, was du glauben willst. es ist aber, was die bibel sagt
und wenn du darob im dreieck springst...
Lieber Petronius,
Hab mich vielleicht etwas zu wenig deutlich ausgedrückt. Die Erde ist natürlich genau das, was Gott sich gewünscht hat. Dass die Menschen sich jedochso wenig an seine Gebote halten und die Liebe so wenig leben, steht in deren freien Willen. Jeder Mensch kann den Weg nach oben oder nach unten beschreiten - das ist ihm freigestellt.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 08:43 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Zitate repariert
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(30-08-2025, 11:27)petronius schrieb: (30-08-2025, 09:30)Farius schrieb: Und Vers 9 dass Christus die letzte Gesetzgebung im Reich der Toten - das letzte Gericht abgehalten hat und nicht wieder dorthin zurückkehren wird - weil alles gesagt ist
nein, da steht eben nicht, daß jesus bereits das letzte gericht abgehalten hat.
oder von welchen versen sprichst du hier? sind wir noch im römerbrief oder um was gehts?
bitte zitiere die entsprechenden stellen hier wörtlich, damit wir sehen, ob der text überhaupt etwas mit dem zu tun hat, was du daraus ableiten willst
Lieber Petronius,
Jesus hat des öfteren von sich gesagt, dass er das Gericht sei. dass er lebendig mache, wen immer er wolle und dass lebt, wer an ihn glaubt.
Nun kannst Du Dir selbst überlegen, ob Du zu den Lebenden gehörst.
Es ist ohne Vernunft, des Gericht in eine ferne Zukunft zu verlegen - was hätte er denn in den drei Tagen in der Hölle tun sollen? Er hat sich Luzifer vorgeknöpft und seine rechte beschnitten. Allerdings darf dieser immer noch die Menschen in Versuchung führen - aber nicht mehr wahllos besessen machen. Leider hat er zur Zeit recht grosse Ernte.
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(Gestern, 07:31)Farius schrieb: Es ist ohne Vernunft, des Gericht in eine ferne Zukunft zu verlegen - was hätte er denn in den drei Tagen in der Hölle tun sollen? Er hat sich Luzifer vorgeknöpft und seine rechte beschnitten.
Wir reden also ueber reine Spekulation. Die Bibel betont hier nur, dass Jesus in der Zeit wirklich tot gewesen sei.
Nebenbei angemerkt: "drei Tage" sind ein Sabbat und ein paar Stunden drum herum.
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(Gestern, 07:21)Farius schrieb: (30-08-2025, 10:47)petronius schrieb: (30-08-2025, 09:18)Farius schrieb: die Erde ist bei weitem nicht, was Gott sich wünscht also ist dein gott nicht allmächtig?
ja, auch das ist eine mögliche lösung der theodizee
Hab mich vielleicht etwas zu wenig deutlich ausgedrückt. Die Erde ist natürlich genau das, was Gott sich gewünscht hat
dann ist dein gott nicht allliebend
ja, auch das ist eine mögliche lösung der theodizee
Zitat:Dass die Menschen sich jedochso wenig an seine Gebote halten und die Liebe so wenig leben, steht in deren freien Willen. Jeder Mensch kann den Weg nach oben oder nach unten beschreiten - das ist ihm freigestellt
das wird einen tsunami, der tausende menschen tötet, nicht groß beeindrucken
(Gestern, 07:31)Farius schrieb: (30-08-2025, 11:27)petronius schrieb: (30-08-2025, 09:30)Farius schrieb: Und Vers 9 dass Christus die letzte Gesetzgebung im Reich der Toten - das letzte Gericht abgehalten hat und nicht wieder dorthin zurückkehren wird - weil alles gesagt ist nein, da steht eben nicht, daß jesus bereits das letzte gericht abgehalten hat.
oder von welchen versen sprichst du hier? sind wir noch im römerbrief oder um was gehts?
bitte zitiere die entsprechenden stellen hier wörtlich, damit wir sehen, ob der text überhaupt etwas mit dem zu tun hat, was du daraus ableiten willst
Jesus hat des öfteren von sich gesagt, dass er das Gericht sei. dass er lebendig mache, wen immer er wolle und dass lebt, wer an ihn glaubt
das war nicht meine frage, und sagt dazu, daß angeblich, daß jesus bereits das letzte gericht abgehalten hat, genau gar nichts
wie immer, sonderst du nur heiße luft ab
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(Gestern, 07:12)Farius schrieb: In der Sippe Abrahams war die Beschneidung bereits üblich und er liess dann 318 seiner Diener beschneiden, ohne zu wissen, dass er damit dem Herrn von unten diente.
Wenn du noch lange derartige Sachen schreibst, wird das "Religionsforum.de" wohl behördlich geschlossen werden
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