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Datierung der Geburt Jesu Christi
#91
(18-08-2011, 00:32)indymaya schrieb:
(17-08-2011, 23:24)Karla schrieb: worum geht es Dir?

Eigentlich geht es ja nicht um mich, sondern um die Datierung der Geburt Jesu Christi. Hierzu möchte ich sagen, daß man sie vieleicht an Hand des Cometen Halley ermitteln könnte. Wenns nicht Halley war bleibt die Datierung eben unbekannt und es bleibt wie es ist, unerheblich. Die Geburt aber auf den kürzesten Tag zu legen, rührt daher das zwischen der Geburt Johannes dem Täufer und Jesus 6 Monate lagen und man das Wort des Johannes d. T. nahm, der sagte:"Er muß zunehmen, ich muß abnehmen". Also nahm man den kürzesten Tag des Jahres als Geburtstag Jesu und den längsten als Geburtstag des Täufers. So kann man das Tagesdatum schon mal abhaken und das Jahr ist auch ungewiss, es sei denn der Comet war der "Stern vo Bethlehem" dann könnte es zumindest theorethisch möglich sein das Datum zu ermitteln aber es bleibt trotzdem unerheblich.


Es geht doch nichts über Klartext. Ausgezeichnet, danke.

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#92
(18-08-2011, 01:03)indymaya schrieb:
(17-08-2011, 20:34)Bion schrieb: Heiliges, das nicht erkannt werden darf, taugt zu nichts.
Es darf erkannt werden, aber man muß dafür taugen.

Dagegen ist nichts einzuwenden.

Um die biblischen Texte, samt allen Mythen und fantastischen Wundergeschichten als Historie hinzunehmen, bedarf es tatsächlich einer bestimmten Art der Tauglichkeit.
MfG B.
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#93
(16-08-2011, 16:46)ags schrieb: ob der komet zu der zeit im osten stand?
Ich finde die moderne Konjunktiostheorie von Konradin Ferrari d´Occhieppo nicht uninterresant.

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#94
(18-08-2011, 13:20)indymaya schrieb: Ich finde die moderne Konjunktiostheorie von Konradin Ferrari d´Occhieppo nicht uninterresant.
Womit wir wieder bei meiner Entdeckung wären, daß nämlich diese Konjunktion als Bild in die Genesis verschlüsselt ist.
( tora.quicktunnels.net/#heliozentrik )

ich schreibe mal rein von wem diese theorie stammt ... wobei Kepler die konjunktion schon VOR dem Konradin 'entdeckt' hat.

DOCH: dumm nur, daß sich die konjunktion nicht im osten sondern im süden ereignete: de.wikipedia.org/wiki/Stern_von_Betlehem#Die_moderne_Konjunktionstheorie
mobilis in mobili
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#95
(18-08-2011, 13:33)ags schrieb: DOCH: dumm nur, daß sich die konjunktion nicht im osten sondern im süden ereignete: de.wikipedia.org/wiki/Stern_von_Betlehem#Die_moderne_Konjunktionstheorie
Man kann heute jede Planetenkonstellation, wann oder wo, nachkonstruieren, wäre also kein Problem diese Theorie at akta zu legen. Interessant fand ich aber die babylonische Denkweise wie: Merkur = Marduk und Saturn = Israelbeschützer und wie sie den westlichen Teil, des Sternbilds Fische, mit Palestina deuteten.

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#96
@indymaya: Nicht Merkur sondern Jupiter war Marduk. Der Königsstern.
mobilis in mobili
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#97
(18-08-2011, 14:19)ags schrieb: @indymaya: Nicht Merkur sondern Jupiter war Marduk. Der Königsstern.
OK sorry!
Wäre eigentlich doch denkbar, das demnach für die Babylonier, wenn der "Königsstern" und der "Israelbeschützer" im westen des Sternbilds Fische zusammen leuchten, der von den Israeliten erwartete Messias geboren wird.

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#98
Auch die Magiergeschichte samt Wandelstern ist (ebenso wie die Fluchtgeschichte nach Ägypten und die Kindermordgeschichte) erzählerisches Sondergut des Matthäusevangeliums.

Die anderen Evangelisten wissen davon nichts.

Wenn man der Sternerzählung einen historischen Kern zuordnen möchte, bieten sich zwei bzw. drei Ereignisse an:

1. Eine im Jahr 7 vC dreimal beobachtete Konjuktion von Saturn und Jupiter im Sternzeichen der Fische.

2. Ein Komet, der nach chinesischen Aufzeichnungen einmal im Jahre 5 vC und ein weiteres Mal im Jahre 4 vC gesehen wurde.

Da die genannten Erscheinungen kaum mit einem Stern, der vor den Magiern vorerst vom Morgenland nach Jerusalem und danach von dort nach Bethlehem gezogen ist, um schließlich über Bethlehem stehenzubleiben, in Verbindung zu bringen sind, halt ich die Geschichte für eine der vielen biblischen Wundererzählungen und als Versuch, dem Ereignis rückblickend einen angemessenen außerordentlichen Rahmen zu schaffen.
MfG B.
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#99
(19-08-2011, 14:43)Bion schrieb: Auch die Magiergeschichte samt Wandelstern ist (ebenso wie die Fluchtgeschichte nach Ägypten und die Kindermordgeschichte) erzählerisches Sondergut des Matthäusevangeliums.

Die anderen Evangelisten wissen davon nichts.
Auch das Protevangelium des Jakobus berichtet davon, im "Westen"
apokryph aber im "Osten" durchaus anerkannt. Also eigentlich kein "Sondergut"des Mathäus.
Auch berichtet es davon, das Johannes d. T. gesucht wurde, der im gleichen Alter wie Jesus war, und sein Vater ermordet wurde weil er den Aufenthalt seines Sohnes nicht wusste oder preisgeben wollte.
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(20-08-2011, 18:58)indymaya schrieb: Auch das Protevangelium des Jakobus berichtet davon, im "Westen"
apokryph...

Das Protevangelium des Jakobus ist frühestens in der 2. Hälfe des 2. Jahrhunderts nC entstanden und dort, wo es Berichte der kanonischen Evangelien aufgreift und ausschmückt, von diesen abhängig. Wenngleich es zu den sog. Kindheitsevangelien zählt, ist es vornehmlich unter dem Einfluss der beginnenden Marienverehrung geschrieben worden.

Als Quelle für historische Ereignisse ist das Protevangelium des Jakobus ohne Wert.

(20-08-2011, 18:58)indymaya schrieb: aber im "Osten" durchaus anerkannt. Also eigentlich kein "Sondergut"des Mathäus.

…eigentlich…

Die Ostkirchen verwenden Texte aus dem Protevangelium des Jakobus in der Liturgie. Deswegen wird das Evangelium nicht kanonisch.
MfG B.
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(20-08-2011, 23:06)Bion schrieb: Die Ostkirchen verwenden Texte aus dem Protevangelium des Jakobus in der Liturgie. Deswegen wird das Evangelium nicht kanonisch.
Die Kirchen in Ost- und Südeuropa sind orthodox und erkennen das Oberhaupt des Westens nicht an.
Wenn man im Osten diese Texte, im Rahmen der Kirche liest, bildet man sich eine andere Meinung zumal auch andere Begebenheiten im Westen nicht bekannt sind weil immer das Ganze verworfen wurde wenn ein Satz nicht in ihrem Sinne war.


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(21-08-2011, 10:28)indymaya schrieb:
(20-08-2011, 23:06)Bion schrieb: Die Ostkirchen verwenden Texte aus dem Protevangelium des Jakobus in der Liturgie. Deswegen wird das Evangelium nicht kanonisch.
Die Kirchen in Ost- und Südeuropa sind orthodox und erkennen das Oberhaupt des Westens nicht an.
Wenn man im Osten diese Texte, im Rahmen der Kirche liest, bildet man sich eine andere Meinung zumal auch andere Begebenheiten im Westen nicht bekannt sind weil immer das Ganze verworfen wurde wenn ein Satz nicht in ihrem Sinne war.

Wir verwenden diesen Text nicht in der Liturgie.

Es gibt allerdings Ikonen und andere Malereien, auf denen Szenen zu sehen, die dieses Evangelium erzählt.

Die Namen der Großeltern Jesu (die Heiligen und Gerechten Gottesahnen Joachim und Anna) werden ebenfalls zum ersten Mal in diesem Text genannt.

Außerdem feiern wir am 21. November (4. Dezember nach Greg. Kalender) das Fest des Tempelgangs der Gottesgebärerin. Dieses Fest wurde allerdings unter der Bezeichnung "Mariä Opferung" bis zur Demolierung der Liturgie durch Papst Paul VI. und seine Helferlein auch im Westen gefeiert. Auch an diesem Fest werden aber nur Texte aus den auch von allen westlichen Christen anerkannten Büchern des Alten und Neuen Testaments gelesen (Exodus, 1. Könige, Ezechiel, Hebräerbrief und Lukas).


Zum Schluss noch ein Wort zum Thema "Sondergut", das weiter oben diskutiert wurde. Als Sondergut bezeichnet man alles, was nur in einem der vier biblischen(!) Evangelien steht. Wenn spätere Evangelien, z.B. Jakobus, das abgeschrieben haben, bleibt es trotzdem Sondergut.
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(01-10-2011, 12:34)Pravoslav_Bonn schrieb:
(21-08-2011, 10:28)indymaya schrieb:
(20-08-2011, 23:06)Bion schrieb: Die Ostkirchen verwenden Texte aus dem Protevangelium des Jakobus in der Liturgie. Deswegen wird das Evangelium nicht kanonisch.
Die Kirchen in Ost- und Südeuropa sind orthodox und erkennen das Oberhaupt des Westens nicht an.
Wenn man im Osten diese Texte, im Rahmen der Kirche liest, bildet man sich eine andere Meinung zumal auch andere Begebenheiten im Westen nicht bekannt sind weil immer das Ganze verworfen wurde wenn ein Satz nicht in ihrem Sinne war.

Wir verwenden diesen Text nicht in der Liturgie.

Da bist Du mit Sicherheit besser informiert als ich.

Dazu:

Klauck: Apokryphe Evangelien, Stuttgart 2008, S. 98, schreibt:

Der Einfluss des Protevangeliums in der Folgezeit, insbesondere auf die Mariologie, die Ikonographie und die Liturgie…, kann kaum überschätzt werden. Er wurde trotz der eingangs erwähnten Skepsis auch im Westen wirksam.

Schneemelcher: Neutestamentliche Apokryphen, Bd. I, Evangelien, Tübingen 1990, S. 334, schreibt zum Protevangelium:

Da das Werk offensichtlich schon sehr früh in "liturgische" Sammelhandschriften aufgenommen wurde,…

Und auf S. 338:

In der Ostkirche ist das Buch (Protevangelium) von Anfang an beliebt gewesen: zunächst vor allem bei den Ebioniten, aber auch bei den griechischen Kirchenvätern, in der syrischen, koptischen und armenischen Kirche ist es wegen des Lobpreises auf das Ideal der Jungfräulichkeit hochgeschätzt gewesen.
MfG B.
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