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Neue, zeitgemässe Religion
#16
(30-03-2025, 07:47)Ulan schrieb:
(30-03-2025, 01:21)Sinai schrieb: Heute gibt es laut Wikipedia 500 Unitarier in Deutschland, inwieweit die theologisch auf hussitischen Wurzeln aufbauen, ist unbekannt
Du pickst Dir immer irgendetwas aus Wikipedia heraus, ohne es zu verstehen. Nein, es gibt nicht "500 Unitarier in Deutschland" (eine spezifische unitarische Kirchengemeinschaft hat so viele Mitglieder), und nein, es gibt keine Bezuege zu Hussiten.


"Die Gemeinschaft hat etwa 500 Mitglieder."
Unitarier – Religionsgemeinschaft freien Glaubens - Wikipedia

Möglicherweise gibt es in der Gemeinschaft der Unitarier ja auch verschiedene Strömungen, wenn jede Gruppe basisdemokratisch abstimmt - und da kannst Du nicht wissen, wie diese Strömungen aussehen

Aber auch hier wird uns der Threadstarter informieren, und seine Gemeinde näher beschreiben



Jedenfalls schrieb ich ins Google: Unitarier Böhmische Brüder
und fand: Brüder-Unität – Wikipedia
Wenn man das anklickt:

Brüder-Unität (lateinisch: Unitas fratrum, tschechisch: Jednota Bratrská) steht für:
- Böhmische Brüder, eine religiöse Gemeinschaft aus Anhängern des tschechischen Reformators Jan Hus
- Herrnhuter Brüdergemeinde

Beides ist also zutreffend
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#17
Du schreibst immer lange Widerworte, ohne die von Dir zitierten Artikel je zu lesen. Der Eintrag, den Du zu Unitariern zitiert hast, beschreibt eine unitarische Gemeinschaft unter vielen.

(30-03-2025, 21:38)Sinai schrieb: Welche Lieder gesungen werden, ist Kleinkram; aber was ist bei Abstimmungen zum Thema Ehescheidung, Schwangerschaftsabbruch, Haschisch, LBGT

Das sind im Prinzip keine Glaubensfragen, sondern gesellschaftliche Konventionen, die Du hier ansprichst. Ansonsten gilt das Gesagte: es werden Antraege gestellt, dann wird entschieden oder als nicht relevant verworfen.
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#18
(30-03-2025, 22:29)Ulan schrieb: Der Eintrag, den Du zu Unitariern zitiert hast, beschreibt eine unitarische Gemeinschaft unter vielen.

OK, dann zitiere Du aus dem Wikipedia einen passenderen Eintrag

Auch der Brockhaus könnte interessant sein, falls Du Zugriff hast und den dortigen Eintrag zitieren kannst.
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#19
Also die "Unitarier" waren doch nur ein Beispiel, wie die von @renatus angepeilte "Neue Religion" aussehen könnte.
Da er sich wohl "leise weinend" zurück gezogen hat, erübrigt sich die Diskussion bis auf Weiteres von @renatus.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
'Petronius' hatte ihn gefragt:

(26-03-2025, 09:46)petronius schrieb: das mit dem "mit unserer zunehmenden Gottlosigkeit immer mehr im tödlichen Nihilismus geraten" solltest du noch ausführen - ich sehe da überhaupt keinen zusammenhang. vielleicht erklärst du erst mal, was du denn eigentlich hier unter "nihilismus" verstehen willst

und wenn wir schon beim definieren sind: was sollen "Unitarier" sein? was der "Willen Gottes"? was ein "Sinn allen Seins"?
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#21
Nihilismus - Wikipedia
"Nihilismus (lateinisch nihil ‚nichts‘) bezeichnet einerseits allgemein eine Weltsicht, die die Gültigkeit jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Wert- und Gesellschaftsordnung verneint.
Der Nihilismus ist für Nietzsche Ergebnis der Überzeugung, dass es keine absoluten Wahrheiten und Werte gibt. Hieraus ergibt sich ein „Glauben an die absolute Wertlosigkeit, das heißt Sinnlosigkeit.“"

So ein Glauben bringt die Menschheit auch nicht weiter.
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#22
(31-03-2025, 01:08)Sinai schrieb: So ein Glauben bringt die Menschheit auch nicht weiter.
Wem schreiben Sie das? Die meisten Kommentatoren hier, plädieren fürs Denken.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#23
(31-03-2025, 01:08)Sinai schrieb: Nihilismus - Wikipedia
"Nihilismus (lateinisch nihil ‚nichts‘) bezeichnet einerseits allgemein eine Weltsicht, die die Gültigkeit jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Wert- und Gesellschaftsordnung verneint

hat also mit "Gottlosigkeit" nicht das geringste zu tun. wie viele andere auch bin z.b. ich "gottlos", verneine deshalb aber nicht die gültigkeit einer wissenschaftlichen "Erkenntnisordnung" oder der pluralistisch-demokratischen "Wert- und Gesellschaftsordnung"

Zitat:Der Nihilismus ist für Nietzsche Ergebnis der Überzeugung, dass es keine absoluten Wahrheiten und Werte gibt

was aber wieder etwas ganz anderes ist als das vorhin beschriebene

genau deshalb frage ich ja, was mit dem schlag- und reizwort "Nihilismus" hier eigentlich gemeint sein soll
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#24
So wie ich das sehe, gibt es hier keine Nihilisten.

Ich hatte diesen Vorwurf des Nihilismus, wie er aus christlicher Ecke oft kommt, freundlicherweise als "fantasielos" bezeichnet, obwohl "gleichermassen absurd und diffamierend" wohl treffender ist. "Fantsielos" uebrigens deshalb, weil sich Christen oft nicht vorstellen koennen, dass eine Sinngebung fuer das Leben anders moeglich sein koennte als durch den Glauben an die Erloesung durch Jesus Christus und ein ewiges Leben, wie man es ja auch hier im Forum immer wieder findet, wenn auch manchmal in leichter Abwandlung. Dabei liefert schon eine humanistische Weltsicht alle sinngebenden Ziele, die man sich wuenschen kann; und das ist nur ein Beispiel.
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#25
Guten Morgen allerseits, freut mich, hier zu sein und soeben meinen ersten Beitrag zu schreiben.

Mein persönlicher spiritueller Weg ist tief geprägt von buddhistischer Achtsamkeitsmeditation und christlichem Gebet.

Bei meiner eigenen Frage nach einer "neuen, zeitgemässen Religion" bin ich vor 20 Jahren - durch meinen buddhistischen Lehrer Dr. Rewata Dhamma - auf den katholischen Priester und Religionsphilosophen Raimon Panikkar gestossen, er plädiert für "Pluralismus" (nicht "Synkretismus", nicht "Exklusivismus", nicht "Inklusivismus", nicht "Liberalismus"). Hier zu einem Interview mit ihm aus dem Jahr 2001 mit der "Herder Korrespondez": Vom Herzen her sprechen (*https://www.herder.de/hk/hefte/archiv/2001/9-2001/vom-herzen-her-sprechen-ein-gespraech-mit-raimon-panikkar-ueber-den-interreligioesen-dialog/). 

Seine Bücher Gottes Schweigen - Die Antwort des Buddha für unsere Zeit (*https://www.amazon.de/-/en/Gottes-Schweigen-Raimon-Panikkar/dp/3466203597) und Der Weisheit eine Wohnung bereiten (*https://www.amazon.de/Weisheit-Wohnung-bereiten-topos-premium/dp/3836700506) waren mir auf meiner Suche nach meiner eigenen, buddhistisch-christlichen Spiritualität eine grosse Hilfe. 

Ich denke, eine "neue, zeitgemässe Religion" sollte sich von absolutistischem Glaubensfanatismus verabschieden und - ohne die eigene Religionszugehörigkeit verleugnen zu müssen - eine Offenheit für die vielartigen spirituellen Wege der Menschheit anstreben. Gerade das Fremde kann immer auch wieder das eigene Verständnis enorm erweitern. Aus der Bibel zitiere ich hierzu gerne Römer 14.22 (es geht da konkret ums Essen, ich verstehe diese Stelle aber auch als allgemeingültig): 

"Halte deinen Glauben fest und verantworte ihn vor dir selbst und vor Gott. Wohl dem, der seiner Überzeugung wegen sich nicht selbst anzuklagen oder zu verteidigen braucht!" (Übers. Jörg Zink)

Vor 20 Jahren war ich in verschiedenen christlichen und buddhistischen Foren aktiv als Leser und Schreiber, seit vielen Jahren nirgendwo mehr. Nun wage ich es wieder mal, bin gespannt, ob ich hier ein wenig heimisch werden kann...
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#26
(01-04-2025, 10:24)Ueli schrieb: Ich denke, eine "neue, zeitgemässe Religion" sollte sich von absolutistischem Glaubensfanatismus verabschieden und - ohne die eigene Religionszugehörigkeit verleugnen zu müssen - eine Offenheit für die vielartigen spirituellen Wege der Menschheit anstreben. Gerade das Fremde kann immer auch wieder das eigene Verständnis enorm erweitern. Aus der Bibel zitiere ich hierzu gerne Römer 14.22 (es geht da konkret ums Essen, ich verstehe diese Stelle aber auch als allgemeingültig)

Guten Abend, das klingt interessant was Du schreibst

Ich finde auch die christliche Antwort zum Essen in der Apostelgeschichte 10 interessant.
Vierfüßler, Kriechtiere der Erde und Vögel zum essen!
Das ist eine Aufforderung zur Verabschiedung von den jüdischen Speisevorschriften, und vielleicht auch von allen anderen religiösen Speisevorschriften oder Speiseverboten.
Auch Kühe und andere heilige Tiere. In Indien waren Kühe heilig und in Ägypten Widder (Symbol des Gottes Chnum) und bei den Germanen war es verpönt, Pferde zu essen. Und Kriechtiere (Schlangen) zu essen, galt in Judäa wohl als besonders ekelerregend

Und Du hast recht - Speisevorschriften waren immer kulturelle Vorschriften zur Abkapselung der eigenen Ethnie und oft Stammesreligion
Wenn Menschen von klein auf zu strengen Speisegewohnheiten erzogen werden, wird das dann bei den Erwachsenen beibehalten
Gerade wenn man fremde Kulturen kennenlernen will, sollte man versuchen, die eigenen Speisegewohnheiten möglichst aufzugeben - was aber manchmal sehr schwer bis unmöglich ist, wenn man an manche Fleischsorten in Alltagsspeisen in Ostasien denkt
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