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Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt?
Jetzt sah ich, dass dieser Thread mehr als 93.000 Ansichten hat! (93340 Ansichten)

Ich hätte mir nie gedacht, dass diese antike Frage heute so interessant sein kann


"Eine prägnante, oft zitierte philosophische Formulierung der Theodizee lautet:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


Diese Argumentation wurde von dem lateinisch-afrikanischen Rhetoriklehrer und christlichen Apologeten Lactantius (ca. 250 bis nach 317) überliefert"
Theodizee - Wikipedia
Off topics entfernt: Bitte beim Thema bleiben!
(14-01-2024, 18:32)Ulan schrieb: Natuerlich ist die Erbsuende "ungerecht" und ein Machtmittel. Dabei steckt dahinter gar nicht mal Machtkalkuel, sondern dass Augustinus nur sehr schlecht Griechisch konnte und das falsch uebersetzt hatte.

Die Übersetzungsfrage mal wieder !
Zum Heiligen Augustinus ist zu sagen:
Er besaß fortgeschrittene Kenntnisse des Griechischen, wahrscheinlich bessere als die Evangelisten, genug jedenfalls, um philosophische Texte wie Platons und Neuplatoniker (z. B. Plotin) im Original zu lesen
Er hatte Griechisch als Teenager und junger Erwachsener für seine philosophischen und theologischen Studien gelernt
Allerdings war Latein seine primäre Schriftsprache, er schrieb alle seine Werke (Bekenntnisse, De civitate Dei, Traktate) auf Latein
Er sprach aber auch Punisch

Die Sprache Jesu sprach und verstand er aber nicht! Daher hatte er Verständnisschwierigkeiten - da er die Bibel zwar wörtlich vom Griechischen ins Latein übersetzen konnte (die griech. Septuaginta als AT und die griech. Evangelien), aber die dahinterstehenden Mehrdeutigkeiten im Hebräischen (Sprache der Thora und des jüdischen Tempels) und Aramäischen (Umgangssprache zur Zeit der Apostel) nicht immer knacken konnte

Aber wer kann das schon ?
(26-08-2025, 00:17)Sinai schrieb: Zum Heiligen Augustinus ist zu sagen:
Er besaß fortgeschrittene Kenntnisse des Griechischen, wahrscheinlich bessere als die Evangelisten, genug jedenfalls, um philosophische Texte wie Platons und Neuplatoniker (z. B. Plotin) im Original zu lesen
Er hatte Griechisch als Teenager und junger Erwachsener für seine philosophischen und theologischen Studien gelernt

Wie oft willst Du noch darueber reden? Augustinus hat selbst geschrieben, dass sein Griechisch schlecht war. Er hatte sein Griechisch-Studium abgebrochen, weil er seinen Lehrer nicht leiden konnte. Er musste sich also zeitlebens an Woerterbuechern entlanghangeln. Er aeusserte Bedenken gegen die Vulgata des Hieronymus, weil es, seiner Aussage nach, niemanden gab, der die Uebersetzung des Hieronymus aus dem Griechischen ins Latein Korrekturlesen konnte, sich selbst eingeschlossen.
(24-08-2025, 23:40)Sinai schrieb:  
"Eine prägnante, oft zitierte philosophische Formulierung der Theodizee lautet:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


Diese Argumentation wurde von dem lateinisch-afrikanischen Rhetoriklehrer und christlichen Apologeten Lactantius (ca. 250 bis nach 317) überliefert"
Theodizee - Wikipedia

Lieber Sinai,

Und wie siehst Du selbst diese Angelegenheit?
Das fällt in dieselbe Kategorie wie die verschrobene Frage:
"Kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann?"

Für mich ist das fruchtlose Wortspielerei, ein absichtlicher Missbrauch von Sprache

All das begann im Mittelalter mit dem arabischen Alchemisten Abū Alī al-Husain ibn Abd Allāh ibn Sīnā (irgendwann latinisiert zu Avicenna) (980-1037) und dann dem arabischen Alchemisten Al-Ghazālī (1055-1111): Diskussionen über Allmacht Allahs - ob der allmächtige Allah auch logisch Unmögliches kann. Oder ob der allmächtige Allah einen besseren Gott erschaffen könnte usw.
Kreuzritter erbeuteten in Jerusalem derartige Literatur, die ins Land der Franken gelangte und übersetzt wurde.
Christliche Gelehrte der Sorbonne setzten sich mit diesen - letztlich unsinnigen - Wortspielereien auseinander und erkannten, dass dies eigentlich fruchtlose Diskussionen sind.

Es gab später einen atheisischen Philosophen J. L. Mackie (1917–1981), der schrieb sinngemäß: "Wenn man Allmacht so versteht, dass Gott "alles" kann, landet man unweigerlich in Paradoxien (Stein-Paradoxon, "kann Gott eine Regel aufstellen, an die er sich nicht halten kann?" usw.)"

Derartige Wortspielereien halte ich für sinnlos - reine Zeitverschwendung - anfänglich interessant zu lesen, da spannend, aber dann langweilig werdend. Ich beschäftige mich nicht mit dergleichen



Meine Frage an Dich hast Du eigentlich nicht beantworten wollen. Siehe hier:

Christentum und Theologie > Christentum und Wiedergeburt > Beitrag #150
(25-08-2025, 17:02)Farius schrieb:
(21-08-2025, 21:22)Sinai schrieb: Sag mal Farius - wie würde die von Dir favorisierte Religion aussehen ?

Vielleicht kannst Du Deine Idee mal auf einer halben Seite A4 kurz und prägnant skizzieren

Liebe Gott über alles und Deinen Nächsten wiedich selbst!

Das ist doch nur ein Satz, der keine Lehre darstellt. So was sagen dutzende verschiedene Sekten

Kann unendlich ausgelegt werden!
Langsam hat doch niemand mehr ein neues Argument.
Schon die Axiomatik ist falsch. Man kann von sich widersprechenden Axiomen keine vernünftige Herleitung von Aussagen erwarten. Folgende Axiome ...
- Gott existiert und hat die Welt geschaffen
- Gott ist perfekt und tut nur Gutes.
widersprechen sich; denn das, was wir als "gut" (für wen eigentlich?) bezeichnen, berücksichtigt nicht den Schaffensprozess. Es gibt keinen Schaffensprozess ohne Abfall, ohne Irrtümer, ohne Schmerz, ohne Eingriffe in die Natur - physikalisch gesprochen: ohne Erhöhung des Chaos an anderer Stelle.
Kurz: "Gut" ist keine Eigenschaft der Welt auch keine Eigenschaft Gottes, sondern ein menschliches Urteil.

Folglich kann man daraus überhaupt nicht herleiten, was Gott eigentlich für uns tun soll (idealerweise Gutes zulassen, Böses verhindern). Idealvorstellungen stoßen mit der Realität krachend zusammen.

Thema erledigt!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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