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Ist das Christentum durch die Trinität polytheistisch?
Die Trinitätslehre ist weder monotheistisch noch polytheistisch sondern eine geniale Synthese, die das, was an beiden Positionen wahr ist, festhält.
Gott ist kein einsames Wesen sondern eine Gemeinschaft von Personen, aber diese Personen sind nur EIN Gott.

Näheres dazu kann man in den Schriften des Hl. Gregor von Nyssa nachlesen.
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Deinem 1. Satz stimme ich zu: Die Trinitätslehre ist eine Sythese von Bekenntnissen, die der römische Kaiser s. Z. angeordnet hatte. Das nachfolgende: "Gott ist ..." ist schlicht nichts anderes als eine private Ansicht, die bestenfalls von einer Reihe von Menschen akzeptiert ist. Mehr nicht. Die Seinsweise Gottes lässt sich weder empirisch objektiv noch deduktiv feststellen. Denn die Voraussetzung dazu wäre entweder ein Gottesexperiment (eine Versuchung) oder der Ausschluss derjenigen Glaubensinhalte, die den Gottesbegriff ausmachen, wie eine liebende Person jenseits der Menschenwelt, Allmacht, Urheber der Bundesschlüsse, Gegenstand des Glaubens usw..
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(03-10-2011, 11:27)Pravoslav_Bonn schrieb: Gott ist kein einsames Wesen sondern eine Gemeinschaft von Personen, aber diese Personen sind nur EIN Gott.
Wenn Gott eine "Gemeinschaft von Personen" ist, dann nicht drei, sondern 3 Fantastilliarden und den Rest der Menschheit. Weil Gott alles beseelt. So dehnt sich also nicht nur das Universum aus sondern auch der Geist.

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Zitiert aus dem Abschnitt "Ein Gott - drei Personen" aus dem Taschenbuch "Wer lügt - Gott oder die Kirche?".

Um diesen anhaltenden Streitereien ein Ende zu bereiten, wurde vom Kaiser Theodosius I. im Jahre 381 das erste Konzil von Konstantinopel einberufen.

Die Erklärung von Kaisers Theodosius (laut Wikipädia) lautete: als wahrer Christ gelte nur, wer in der Religion lebe, die der Apostel Petrus den Römern überliefert habe und zu der sich der damalige Papst Damasus sowie der damalige Bischof von Alexandria, Petros, bekennen würden; daher gelte, „dass wir also an die eine Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes bei gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben.“ Alle anderen, die diesem Dogma nicht zustimmen wollten, sollten als Häretiker gelten.

Die Erklärung ist kurz, bündig und klar. Entweder Akzeptanz oder Verfolgung und Todesstrafe. Zur Untermauern dieser kaiserlichen Festlegung wurden 10 Dogmen erfunden um den kaiserlichen Bestrebungen zu gehorchen.
Die Trinitätslehre, wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens, ist in erster Linie ein Produkt politischer Macht. Seit rund 16 Jahrhunderte dominiert diese Lehre die katholische Kirche. Fällen Sie selbst ein Urteil über die Glaubwürdigkeit von der katholischen Kirche vorgegebenen Dogmen und deren „göttliche Eingabe“.

Schlußfolgerung:
Es wäre angebracht sich Gedanken darüber zu machen wie sehr Religion in ihre Entstehung menschlichen Interessen ausgeliefert war und auch noch ist. Schließlich ist die Zölibatsfrage und die Diskriminierung der Frau ähnlicher Form.
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Aus dem oben erwähnten Buch: »... Fällen Sie selbst ein Urteil über die Glaubwürdigkeit von der katholischen Kirche vorgegebenen Dogmen und deren „göttliche Eingabe“.«

(28-11-2011, 09:42)Schnurrli schrieb: Schlußfolgerung:
Es wäre angebracht sich Gedanken darüber zu machen, wie sehr Religion in ihre Entstehung menschlichen Interessen ausgeliefert war und auch noch ist. Schließlich ist die Zölibatsfrage und die Diskriminierung der Frau ähnlicher Form.
Wohl wahr! Andererseits versteht sich zumindest die römisch-katholische Kirche als Autorität zur Wahrung ewigen Heils, welches in der gesamten Gesellschaft gelten soll. Ein Bewusstsein, welches 2000 Jahre repräsentiert, wird nicht so leicht zu wandeln sein. Und es gibt mächtigere Kirchen z. B. in Latein-Amerika, die jene Autorität hoch halten und zementieren. Europa ist nicht die Welt! Und Deutschland schon gar nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Meine - habe mal mitbekommen und gelesen zu haben, das es in der Theologie unterschiedliche Auffassungen zu der Trinitätslehre gibt.

Verstehe zwar die Dualität und vielleicht die Trinität im oberflächlichem Sinn.
Aber dieses Vater, Sohn und heiliger Geist erschließt sich mir irgendwie nicht ganz.
Vielleicht liegt es an den Begriffen Vater und Sohn.
Und der Symbolik von einem Jesus als Sohn von einem Vater.
Warum nicht Mutter und Tochter...

Wenn ich so eine Trinitätslehre im weiten Sinne zu beurteilen versuchen würde, könnte mir das eher wie eine panentheistische Aussage vorkommen.

Weil:
Ein Gott zeigt sich in drei Teile und gleichzeitig ist er völlig Subsistent. Das ist doch schon Panentheistisch.
Er ist Profan und Sakral zugleich, sowie diese mystische "Querverbindung" zwischen diesen Welten.

Also ist dieser Sakral, Profan und auch gleichzeitig dieser "heilige Geist" also diese "besondere" Verbindung dieser beiden "Welten".

Achso und bei Matrix diese Trinity, hat die auch was mit der Trinitätslehre zu tun.. ? :)
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Erstaunlich: In der Gemeindediskussion spielt die Trinitätslehre kaum eine Rolle. Wir beschränken uns darauf, zu wissen, dass es eine historische Entwicklung dahin gab, die die verschiedenen urchristlichen Strömungen zu bündeln vermochte. Seither gehört sie zur "Bekenntnisformel". Darüber nachzusinnen lohnt nicht, weil praktisch jeder Christ seine private Meinung dazu hat - so, wie du "zwei Welten" durch den "heiligen Geist" verbunden siehst.

Bei dem Film "Matrix" ist mir eine "Trinity" nicht bekannt; da habe ich wohl etwas überhört!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Stimmt schon, ist auch ne abendliche Spekulation - weil ich diese Trinitätslehre irgendwie inhaltlich garnicht wirklich verstehe - und mir so versucht hab so eine Brücke her zu stellen.
Um irgendwelche Paralelen in so einer "Formel" zu finden.

Nach etwas Recherche, kam ich dahin das diese Trinitätslehre schon mit eine Art "Mysterium" sein soll.

Dann lass ich das einfach erstmal mal so stehen.
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Einen Glaubensinhalt noch dazu eine Bekenntnisformel als Mysterium hinzustellen, kenne ich von unseren römisch-katholischen Glaubensgeschwistern. Glaube ist weit weniger Geheimnis, wenn man die soziale Komponente betrachtet und beachtet. Wer Geheimnisse mag, kann ja dabei verharren. Ich finde solches Verhalten für mich als zu abenteuerlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Die Frage, die sich dann stellt: Was unterscheidet einen solchen Glauben dann vom blossen Humanismus? An Gott in irgendeiner Form festzuhalten ist dann doch nur noch Tradition?! Oder was erwartet jemand von Gott, wenn er mit dem "Mysterium" nichts anfangen kann?
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(06-12-2011, 18:34)Ekkard schrieb: Glaube ist weit weniger Geheimnis, wenn man die soziale Komponente betrachtet und beachtet. Wer Geheimnisse mag, kann ja dabei verharren. Ich finde solches Verhalten für mich als zu abenteuerlich.

da muß ich pathfinder recht geben:

wozu du dafür ("die soziale Komponente") überhaupt noch einen "gott" brauchst, ist ein mysterium
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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du kannst dir auch einfach mal die frage stellen wofür brauchst du überhaupt das leben und wer hat dich gefragt ob du bock drauf hast ?
solche fragen kannst du auf alles beziehen.
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In unserem Grundgesetz steht :

"Die Würde des Menschen ist unantastbar!".

"Unantastbarkeit" ist auch so eine Verehrungsform.

Es geht also wohl darum, das Essenzielle und Wichtige im Leben in solche "heiligen" Formen zu gießen.
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(12-12-2011, 18:11)Artist schrieb: du kannst dir auch einfach mal die frage stellen wofür brauchst du überhaupt das leben und wer hat dich gefragt ob du bock drauf hast ?

oh, hab ich

zum ersten: ich "brauche" das leben insofern, als ich sonst tot wäre. was ich aus meinem leben mache, ist eine andere frage

zum zweiten: niemand - wie denn auch?

(12-12-2011, 18:11)Artist schrieb: solche fragen kannst du auf alles beziehen.

welche?

die - imho recht sinnfreien - zwei, die du grade gestellt hast?

ich sehe keinen grund dazu

oder die, wie man die "soziale Komponente betrachtet und beachtet"?

klar kann man dies auf vieles beziehen - warum aber ausgerechnet auf "gott"? ich sagte ja, daß es das nicht braucht - aber jeder, wie er will. mir scheint das redundant bzw. letztlich doch oft (ich meine nicht dich, ekkard) die anmaßung externer, ja transzendenter (und damit nicht hinterfragbarer) autorität
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(12-12-2011, 21:28)Mustafa schrieb: In unserem Grundgesetz steht :

"Die Würde des Menschen ist unantastbar!".

"Unantastbarkeit" ist auch so eine Verehrungsform

eigentlich nicht. denn sie beinhaltet auch das verbot der vereinnahmung für was auch immer, und sei es qua "verehrung"

(12-12-2011, 21:28)Mustafa schrieb: Es geht also wohl darum, das Essenzielle und Wichtige im Leben in solche "heiligen" Formen zu gießen.

grundsätzlich nicht verkehrt. aber wenn man sich mal ansieht, was nach dem zerschlagen der gußform so alles zu tage tritt... Tard
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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