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(10-02-2013, 15:52)Gundi schrieb: Gott ist vor allem Hoffnungsträger.
Was trägt den dein Gott für Hoffnungen ?
Interessant dass du sofort nach meinem Gott fragst. Ich habe keinen.
Ich weiß aber von vielen Gläubigen dass sie vor allem in schwierigen Zeiten sich mehr dem Glauben zuwenden.
Sowohl persönliche Leiden können durch den Glauben an einen Gott gelindert werden und ebenso natürlich die Todesangst bzw. die Angst vor dem Nicht-mehr-Existieren.
Außerdem ist für viele der Gedanke daran, dass es keine übergeordnete Gerechigkeit gibt unvorstellbar.
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(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Ja, dann erklär mir doch mal was Transzendenz deiner Meinung nach ist ?
(10-02-2013, 15:50)Gundi schrieb: Die Überschreitung menschenmöglicher Erkenntnis.
Wenn man's so definiert, dann gibt's Transzendenz natürlich. Grenzen der menschlichen Erkenntnis wird's du immer finden.
(10-02-2013, 15:50)Gundi schrieb: Beobachtung und Transzendenz passt schlecht zusammen, oder? 
Stimmt, nimmt man deine Definition davon.
(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Mir geht's im Wesentlichen auch um die Wahrscheinlichkeit die noch bleibt, das etwas "Übernatürliches" das unsere Geschicke lenkt, überblickt etc. existiert. Und die ist durch die Erkenntnisse die wir in den letzten zwei Jahrhunderten gewonnen haben, gegen Null gesunken.
(10-02-2013, 15:50)Gundi schrieb: Also geht es dir um konkrete Gottesbilder (nämlich einen Gott der "unsere Geschicke lenkt, überblickt...") und nicht um Transzendentes per se.
Wenn du mit Gottesbilder auch die Annahme meinst, das es "irgendwo da draußen noch etwas gibt" dann umschreibt das genau meine Vorstellung davon.
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(10-02-2013, 16:33)Gundi schrieb: Interessant dass du sofort nach meinem Gott fragst. Ich habe keinen.
Ich weiß aber von vielen Gläubigen dass sie vor allem in schwierigen Zeiten sich mehr dem Glauben zuwenden.
Sowohl persönliche Leiden können durch den Glauben an einen Gott gelindert werden und ebenso natürlich die Todesangst bzw. die Angst vor dem Nicht-mehr-Existieren.
Außerdem ist für viele der Gedanke daran, dass es keine übergeordnete Gerechigkeit gibt unvorstellbar.
Das wäre dann wieder der Nutzen von Glauben. Darüber lässt sich natürlich auch trefflich streiten
Aber wenn wir schon dabei sind, vielleicht etwas "off-topic", was ist denn dein grundsätzlicher Standpunkt dazu ?
Wie bereits gesagt wird Gott imho in unserer Gesellschaft zum Großteil nicht mehr als Lückenbüßer für fehlendes Wissen eingesetzt.
Wenn überhaupt, dann wird aufbauend auf dem Wissen Gott als Grund genannt (zb. die Evolution als Gott verursachte Entwicklung). Man kommt dabei zu der Frage ob unsere Ordnung in der Welt (die Naturgesetzte und die Entwicklung von Leben/Welt) durch einen Gott initiiert wurde. Diese Frage lässt sich natürlich nicht abschließend klären; es bleibt somit beim Glauben.
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(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Mir geht's im Wesentlichen auch um die Wahrscheinlichkeit die noch bleibt, das etwas "Übernatürliches" das unsere Geschicke lenkt, überblickt etc. existiert. Und die ist durch die Erkenntnisse die wir in den letzten zwei Jahrhunderten gewonnen haben, gegen Null gesunken.
Nochmal die Frage: Welche Erkenntnisse meinst du da?
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(10-02-2013, 17:10)Mustafa schrieb: (10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Mir geht's im Wesentlichen auch um die Wahrscheinlichkeit die noch bleibt, das etwas "Übernatürliches" das unsere Geschicke lenkt, überblickt etc. existiert. Und die ist durch die Erkenntnisse die wir in den letzten zwei Jahrhunderten gewonnen haben, gegen Null gesunken.
Nochmal die Frage: Welche Erkenntnisse meinst du da?
Z.B. die Erkenntnis über die Entstehung der Arten. Bis vor Darwin war der Kreationismus in der einen oder anderen Form die einzige akzeptierte Erklärung (die eigentlich nichts erklärt) für das Vorhandensein bzw. die Entwicklung von Leben, eben der God of the Gaps. Natürlich hat sich die "moderne Theologie" heute entsprechend angepasst, aber für meine Begriffe nicht sehr überzeugend.
Mal eine Gegenfrage: was für Hinweise oder Gründe hast du an das Übernatürliche, oder wie auch immer du das nennst, zu glauben ? Oder anders gefragt, was spricht dafür eine Trennung zwischen "realer Welt" und "geistiger Welt" einzuführen.
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(10-02-2013, 16:56)Gundi schrieb: Wie bereits gesagt wird Gott imho in unserer Gesellschaft zum Großteil nicht mehr als Lückenbüßer für fehlendes Wissen eingesetzt.
Wenn überhaupt, dann wird aufbauend auf dem Wissen Gott als Grund genannt (zb. die Evolution als Gott verursachte Entwicklung). Man kommt dabei zu der Frage ob unsere Ordnung in der Welt (die Naturgesetzte und die Entwicklung von Leben/Welt) durch einen Gott initiiert wurde. Diese Frage lässt sich natürlich nicht abschließend klären; es bleibt somit beim Glauben.
Natürlich wird Gott als "Lückenbüßer" eingesetzt. Nur nicht mehr so häufig, da man inzwischen mehr über die Welt heraus gefunden hat und selbst der hartgesottenste Theologe das nicht mehr ignorieren kann (obwohl das sicher viele immer noch tun). Genau die Frage, ob hinter allem ein Gott steckt, ist doch aus dem "Unwissen" z.B. über die Details der Ursprünge (des Lebens, des Universums etc.) geboren, oder nicht ? Gerade die vergangene Erweiterung des naturalistischen Weltbilds machen einen Schöpfergott immer unwahrscheinlicher.
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(10-02-2013, 17:24)Glaurung40 schrieb: Z.B. die Erkenntnis über die Entstehung der Arten.
Die Evolutionstheorie sagt nichts über Gott aus.
Was für "Erkenntnisse" über Gott willst du da demnach rausziehen?
(10-02-2013, 17:24)Glaurung40 schrieb: Mal eine Gegenfrage: was für Hinweise oder Gründe hast du an das Übernatürliche, oder wie auch immer du das nennst, zu glauben ?
Du meinst meine Gründe, an Gott zu glauben?
Da wären etwa:
-kulturelle Tradition
-persönliche Empfindungen
-Selbstwahrnehmung als Person
-logische Überlegungen etwa zum Regress der Kausalitäten
-überzeugende philosophische Schriften wie z.B. von Kant
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(10-02-2013, 17:35)Glaurung40 schrieb: Gerade die vergangene Erweiterung des naturalistischen Weltbilds machen einen Schöpfergott immer unwahrscheinlicher.
Ich verstehe immer noch nicht, wie du darauf kommst.
Kannst du das mal erklären?
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(10-02-2013, 17:38)Mustafa schrieb: (10-02-2013, 17:35)Glaurung40 schrieb: Gerade die vergangene Erweiterung des naturalistischen Weltbilds machen einen Schöpfergott immer unwahrscheinlicher.
Ich verstehe immer noch nicht, wie du darauf kommst.
Kannst du das mal erklären?
Was genau verstehst du daran nicht ?
Vor Darwin glaubte man an einen Gott der Hokuspokus die Arten erschaffen hat. Heute wissen wir, dass sich die Arten aus einfacheren Anfängen über Jahrmillionen durch Anpassung und Mutation entwickelt haben, ohne das Zutun einer "höheren Macht".
Die Entstehung eines Sternes ist heute auch kein Geheimnis mehr.
Das unser Gehirn der Ursprung des Bewustseins ist, weiß man auch erst seit etwa 100 Jahren.
Etc. etc.
Alle diese Naturphänomene wurden (und werden teilweise noch) dem magischen Wirken eines Gottes zugeschrieben.
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(10-02-2013, 17:36)Mustafa schrieb: Du meinst meine Gründe, an Gott zu glauben?
Da wären etwa:
-kulturelle Tradition
-persönliche Empfindungen
-Selbstwahrnehmung als Person
-logische Überlegungen etwa zum Regress der Kausalitäten
-überzeugende philosophische Schriften wie z.B. von Kant
Nichts was mich überzeugt, bzw. was ich als gute Gründe akzeptieren würde.
Übrigens löst "Gott" den Regress der Kausalitäten in keinster Weise auf. Das hatten wir ja an anderer Stelle schon mal diskutiert.
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10-02-2013, 18:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-02-2013, 18:10 von Mustafa.)
(10-02-2013, 17:46)Glaurung40 schrieb: Was genau verstehst du daran nicht ?
Den Zusammenhang zu irgendeiner Wahrscheinlichkeitsaussage über Gott.
Evolution sagt (wie alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisse) nichts über das Zutun oder Nicht-Zutun von Gott aus.
Warum interpretierst du das hinein?
(10-02-2013, 17:35)Glaurung40 schrieb: Genau die Frage, ob hinter allem ein Gott steckt, ist doch aus dem "Unwissen" z.B. über die Details der Ursprünge (des Lebens, des Universums etc.) geboren, oder nicht ?
Möglich. Ob hinter all dem ein Gott steckt ist aber nicht Gebiet der Naturwissenschaft und lässt sich daher durch diese auch nicht beweisen/widerlegen.
(10-02-2013, 17:35)Glaurung40 schrieb: Gerade die vergangene Erweiterung des naturalistischen Weltbilds machen einen Schöpfergott immer unwahrscheinlicher.
Nun ja. Das Gottesbild und die Auslegung der heiligen Schrift haben sich durch die Erkenntnisse der Naturwissenschaft natürlich verändert.
Nicht aber weniger wahrscheinlich/unwahrscheinlich ist dadurch generell die Existenz eines Gottes geworden.
Lediglich wenn Religion Aussagen auf naturwissenschaftlicher Ebene machen, lässt sich dies durch eben jene widerlegen.
Götteren nach den Hauptreligionen werden ja nur innerhalb der jeweilig
nebulösen Fantasygeschichten definiert.
Wer kann schon z.B. sicher sagen das "Jungfrau"-Jesus kein
Kuckukskind war.
Sollte es was göttliches geben ist es auch ohne Beweis da,
gibts nix kann auch nichts philosophisches was herbeizaubern.
Wissen wir eben nicht.
Die Religionen bauen schliesslich evtl. nur potemkinsche
Dörfer im eigenen Schrebergarten, natürlich mit Weltanspruch,
kleiner haben sie es wohl nicht.
Ist doch auch mal die Frage, nicht was gestern war, sondern wie der Weg weiter geht.
Naturwissenschaften sind da deutlich greifbarer als Johannesoffenbarungen oder sonstiges Deutungswesen.
Gott in den Mund gelegte Worte sind genauso billig wie andere.
Sind die Menschen mal fähig miteinander zurechtzukommen,
werden sie es tun. auch ohne Gott.
Wenn nicht zerstören wir uns eben selbst,
brauchen wir auch keinen Gott.
Sonst bleibts eben halbe-halbe wie jetzt, hat sich
mit oder ohne Gott so ergeben.
Wissenschaft hat sich auch oft verrannt, hat aber die Größe
auch mal was zuzugeben.
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