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Das Thema des Threads schreit ja geradezu nach der weiteren Frage, welcher Gott ?
Den deistischen Schöpfer des Universums der die Dinge in Gang gesetzt hat, sich aber dann gemütlich zurück lehnt und aus seither aus allem raus gehalten hat, ist natürlich jenseits aller naturwissenschaflichen Untersuchung. Er tritt ja gewissermaßen nach dem Beginn des Universums nie wieder in der beobachtbaren Welt in Erscheinung.
Wenn's aber konkreter wird, kann man denke ich schon naturwissenschaftlich argumentieren. Es wäre dann aber schön, wenn sich die Damen und Herren Gläubigen nicht immer wegducken würden und Umdefinitionen dieses Gottesbegriffes zu vermeiden, aber das ist wohl zu viel verlangt.
Wissenschaftlich gesehen würdest Du dann bei Leobrand landen.
Zitat:Was ist UNIVERALO ?
UNIVERALO – Das Gottesverständnis entsprechend dem Stand der
naturwissenschaftlichen Forschung
Leobrand schreibt in seinen Werken:
Ohne höhere Vernunft wäre eine lenkende Ordnung und Gesetzmäßigkeit in der Natur, wie
sie gerade von der Naturwissenschaft eindeutig beobachtet werden kann, unmöglich und unvorstellbar.
Diese präzise Ordnung setzt eine einheitliche, höhere Vernunft voraus, die dem gesamten
Universum eigen ist. Man hat diese universelle Vernunft bisher gemeinhin als Gott bezeichnet.
Das möchte ich nicht weiter ausweiten, weil JedeR selbst lesen kann und ob die meisten damit einverstanden sind, weiß ich nicht, das ist die individuelle Freiheit.
welt-spirale. com - das universale Gottesverständnis.
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(11-12-2013, 11:06)Glaurung40 schrieb: Es wäre dann aber schön, wenn sich die Damen und Herren Gläubigen nicht immer wegducken würden und Umdefinitionen dieses Gottesbegriffes zu vermeiden, aber das ist wohl zu viel verlangt.
Mit anderen Worten, du wünschst dir eine naive Gottesdefinition, damit du auch schön draufhauen kannst.
Nun, der Realität von Glaube und Religion wird so ein Gott, der nichts weiter sein soll als eine naturwissenschaftliche Hypothese, einfach nicht gerecht.
Ihn zu einer solchen Hypothese zu machen, das ist die Umdefinition.
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(11-12-2013, 09:53)Gundi schrieb: Ob das Konstrukt eines Gottes heute wirklich noch für das geordnete Zusammenleben von Menschen benötigt wird, darf bezweifelt werden.
Die Frage nach "benötigt" steht hier doch garnicht im Raum.
Die Idee Gott findet Verwendung und funktioniert auch heute noch.
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(11-12-2013, 13:56)Mustafa schrieb: Mit anderen Worten, du wünschst dir eine naive Gottesdefinition, damit du auch schön draufhauen kannst.
Nun, der Realität von Glaube und Religion wird so ein Gott, der nichts weiter sein soll als eine naturwissenschaftliche Hypothese, einfach nicht gerecht.
Ihn zu einer solchen Hypothese zu machen, das ist die Umdefinition.
Mir ist doch egal wie ihr euren Gott/eure Göttin/Götter definiert. Das du Gott nicht als naturwissenschaftliche Hypothese siehst (ich übrigens auch nicht) habe ich schon kapiert. Dennoch hat auch dein Gott gewisse Eigenschaften, an die du glaubst, oder nicht ? Die hochtrabenden theologischen Erklärungen der Berufsgeistlichen an den Unis halte ich eben trotzdem für genausolchen sinnentleerten Schwachsinn, wie z.B. Deepak Chopras esoterisches Gequatsche über Quantenphysik.
Leider wird einem dann entgegnet, sobald man nur im Ansatz an diesen oder anderen Definitionen (ob jetzt naiv oder rafiniert rhetorisch verpackt) kratzt, nein, das versstünde man eben komplett falsch und wechselt das Pferd.
So nach dem Motto, was nicht passt, wird passend gemacht. Dann ist Gott eben die Liebe, kulturelle Idee, etc., nur um der Möglichkeit auszuweichen das so etwas eben in der Realität nicht existiert (zumindest nicht in dem Sinne wie umgangssprachlich Realität verstanden wird).
Wer mit einem solchen Weltbild glücklich und in Freuden lebt, von mir aus, ich sehe es eben anders.
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Wenn du Theologie für sinnentleerten Schwachsinn hältst, was interessiert dich dann an dem Thema?
Ich habe nichts dagegen, wenn du mit einem Weltbild ohne Gott glücklich wirst.
Dir will doch niemand die Idee aufzwingen.
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(11-12-2013, 14:27)Mustafa schrieb: Wenn du Theologie für sinnentleerten Schwachsinn hältst, was interessiert dich dann an dem Thema?
Was soll jetzt diese Frage ?
(11-12-2013, 14:27)Mustafa schrieb: Ich habe nichts dagegen, wenn du mit einem Weltbild ohne Gott glücklich wirst.
Dir will doch niemand die Idee aufzwingen.
Na da bin ich aber froh...
Aber im Ernst, was hat das hier damit zu tun, dass ich meine Meinung dazu äußere und auf deine Threads antworte ?
Es ist eben ein grundsätzliches Problem, dass es bei solchen Diskussionen vorkommt, das Definitionen oder Themen wechseln, anstatt konkret auf Fragen und Aussagen einzugehen.
So auch hier zu beobachten. Aber genug davon, verspreche beim nächsten Beitrag wieder auf das Thema einzugehen und mich nicht wieder ablenken zu lassen
Ist doch interessant mal rauszukriegen warum Viele hinterherlaufen.
Leider entzeiht man sich da einer klaren Antwort, mangels eigenem konkretem Wissen.
Evtl. medizinisch bedingt wie Parkinson oder so.
Man kann halt nicht anders.
Rational kommt da garnichts.
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(11-12-2013, 00:38)Ekkard schrieb: Die Zuschreibung gewisser Eigenschaften an die Entität "Gott", macht bei konsequenter Schlussweise eben diesen Gott unmöglich
vollkommen klar, dennoch der kern der religion
schon um aus dieser zuschreibung daraus resultierende "(glaubens)wahrheiten" zu folgern
(11-12-2013, 00:38)Ekkard schrieb: Aber Theologie beschäftigt sich nach meiner Anschauung nicht mit den Zuschreibungen, sondern mit dem historischen Werden verschiedener Gottesvorstellungen, Riten, dem Verhältnis von Mythos und Historie und den Beziehungen Glaubender
das leistet imho die religionsgeschichte und ist nicht unbedingt der kern von theologie, die in ihren spekulationen über "gott" gar nicht anders kann, als "Zuschreibungen gewisser Eigenschaften an die Entität "Gott" " zu formulieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(11-12-2013, 01:03)Mustafa schrieb: (11-12-2013, 00:43)Keksdose schrieb: Und was macht man dann, wenn man etwas über die tatsächliche Existenz Gottes herausfinden möchte?
Z.B. die christliche Definition lautet im Grunde "Gott ist die Liebe".
Nun kann man sich sicher darüber streiten, ob man sowas wie "christliche Nächstenliebe" in den Status einer "tatsächlichen Existenz" heben will, oder ob das alles nur chemische Vorgänge im Körper sind.
wir basteln uns einen gott
"gott" besitzt also keine "objektive" existenz außerhalb persönlicher konstrukte - ist es das, was du sagen möchtest?
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(11-12-2013, 01:08)paradox schrieb: Anscheinend ist es so, dass manche Menschen sich schwer tun, zu glauben, und eher sicher sein wollen, also Gewissheit haben wollen
was wäre daran falsch?
(11-12-2013, 01:08)paradox schrieb: Beim Glauben an etwas muss es ja nicht immer nur Gott betreffen.
Man kann auch an andere - sagen wir mal vom Menschen erfassbaren - Dinge glauben.
Wenn ein kleines Kind mit 2 Jahren bspw seine Eltern verloren hat und ohne seine Eltern aufgewachsen ist, weiß es zwar, dass es Eltern hatte, aber es weiß vermutlich nicht, ob es von seinen Eltern geliebt wurde. Bleibt nur mehr daran zu glauben
oder es zu lassen
wenn das kleine kind z.b. als neugeborenes zur adoption freigegeben wurde, mag es vielleicht auch glauben wollen, daß es aus einer adelsfamilie stammt und von seinen eigentlich liebenden eltern aus standesrücksichten nicht anerkannt werden durfte
ich meine: was auch immer einem an glauben hilft, ist doch ok. auch der glaube an einen gott, so denn gegeben
aber das sagt doch nichts darüber, daß und warum auch andere so etwas glauben sollten. es ist eine rein individuelle sache, und das eigenen kann den anderen nicht vorgehalten werden
ich glaube auch an einiges, was ich nicht wissen kann oder nur aus erfahrung ableiten, aber nicht unwiderlegbar beweisen kann
"gott" gehört wie so manches andere halt nicht dazu
(11-12-2013, 01:08)paradox schrieb: Ich wollte mit meinen Beispielen und Fragen nur mal versuchen eine mögliche andere Sicht der Dinge zu zeigen. Dass Menschen nicht alles glauben können, ist klar. Aber was man nicht weiß, macht einen noch immer nicht heiß, und bedeutet eben nicht, dass es etwas nicht gibt, nur weil man es nicht selbst erlebt hat. Vll. hat es ja jemand erlebt. Vll. offenbart sich Gott auch nicht jedem Menschen, sondern nur denen, denen man sowieso nichts glaubt? 
dann will er das offenbar so - seine sache
ich seh noch nicht, welche andere sicht der dinge (anders als was?) du zu zeigen versucht hast
daß mensch alles mögliche glauben kann (und grundsätzlich auch darf), aber glauben halt nicht wissen und daher auch nicht durch irgendwelche beweise herleitbar ist, stand imho nie außer frage
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-12-2013, 22:03 von Mustafa.)
(11-12-2013, 21:44)petronius schrieb: "gott" besitzt also keine "objektive" existenz
Über eine solche wissen wir nichts.
Der Rest sind in der Tat persönliche wie kulturelle "Konstrukte".
Eine Art und Weise, auf die Welt zu blicken.
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(11-12-2013, 01:39)paradox schrieb: Das Problem ist - wie ich schon versucht habe aufzuzeigen - dass selbst wenn jemand Gott selbst erlebt hätte, es anderen nicht überzeugend nachweisen könnte
warum ist das ein problem?
weder muß ein anderer überzeugt werden noch ist man anderen rechenschaft schuldig
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(11-12-2013, 02:36)Mustafa schrieb: Der Begriff "Gott" scheint erstaunlich gut auf viele Dinge zuzutreffen, die Menschen im sozial-kulturellen wie auch emotionalen Bereich erleben und ausdrücken wollen.
Deshalb ist er so erfolgreich.
nein - der Begriff "Gott" sagt konkret überhaupt nichts und kann daher mit allen möglichen zuschreibungen belegt werden
Deshalb ist er so erfolgreich
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(11-12-2013, 11:06)Glaurung40 schrieb: Das Thema des Threads schreit ja geradezu nach der weiteren Frage, welcher Gott ?
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richtig
das lustige ist ja, daß die ganze chose mit "gott" (über etwas "nie in der beobachtbaren Welt in Erscheinung tretendes" zu fantasieren kann ja wohl nicht gegenstand einer zu irgend etwas führenden diskussion sein, sondern höchstens ein austausch von geschmacksurteilen) ja überhaupt nur sinn ergibt, wenn man konkrete zuschreibungen wie, beispielsweise, "gott ist liebe" und/oder "gott ist allmächtig" usw. trifft (in der regel auch recht konkret, in formreligiöser vorschriften "gott will/fordert das aund das"). sobald aber auf die logischen widersprüche eines solchen konstrukts von zuschreibungen verwiesen wird, entzieht sich "gott" auf einmal wieder von vornherein menschlicher erkenntnis...
wer soll, bitte schön, so was ernst nehmen und warum?
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