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04-05-2014, 01:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-05-2014, 02:00 von jässes.)
(04-05-2014, 01:07)Sinai schrieb: Da ist Dir sicher der medizinische Fachausdruck "bösartiges Geschwür" ein Begriff !
Richtig!
Gibt das Böse einem Menschen oder einem Tier sein Gesicht.
So haben die Menschen kaum Schwierigkeiten das Böse zu identifizieren.
Leider hat das Böse sehr viele Gesichter und man kann es nicht nur auf Mensch oder Tier reduzieren.
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Verwendet ihr dann das Wort "böse" nicht einfach nur als Synonym für "schlimm" oder "schlecht"? Ich vermute nämlich, dass das in der Regel anders gemeint ist. Siehe Lelindas Definition.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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Zitat:Da ist Dir sicher der medizinische Fachausdruck "bösartiges Geschwür" ein Begriff !
Wie du richtig schreibst, handelt es sich dabei um einen Fachbegriff, um diese Geschwüre von den harmloseren, "gutartigen" zu unterscheiden. Aber die Entstehung von Geschwüren ist extrem komplex. Es gibt keine Zelle, die sich einfach vornimmt, zu "entarten.
Wenn man aber annehmen will, dass eine böswillige Macht Krebs bringt, und man außerdem Gott für allmächtig hält, dann muss man sich fragen, warum Gott das zulässt, obwohl er es verhindern könnte.
(04-05-2014, 11:36)Lelinda schrieb: Wenn man aber annehmen will, dass eine böswillige Macht Krebs bringt, und man außerdem Gott für allmächtig hält, dann muss man sich fragen, warum Gott das zulässt, obwohl er es verhindern könnte. Man weiß doch inzwischen, dass Krebs, wegen des falschen Verhaltens der Menscheit entsteht. Man muss sich also fragen wieso die Menschheit das zulässt.
Es ist einfach zu sagen "Gott ist schuld" aber z.B. bei der massiven Zigarettenwerbung ein "Rauchen kann tödlich sein" das Gewissen der Menschheit beruhigen soll.
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Zitat:Man weiß doch inzwischen, dass Krebs, wegen des falschen Verhaltens der Menscheit entsteht. Man muss sich also fragen wieso die Menschheit das zulässt.
Es ist einfach zu sagen "Gott ist schuld"
Sicher kann man einige Krankheiten heute verhindern oder besser heilen, weil mehr über sie bekannt ist. Wer bewusst cholera-verseuchtes Wasser trinkt, obwohl er anderes zur Verfügung hat, ist natürlich selbst schuld. Früher hatten die Menschen das Glück solcher Erkenntnisse noch nicht und waren ihnen deswegen noch mehr ausgeliefert.
Aber auch noch heute gilt: Nicht für alle Krebsarten sind die Auslöser bekannt. Außerdem erkranken auch Menschen daran, die immer gesund gelebt haben, sowie kleine Kinder, die noch nicht einmal die Möglichkeit hatten, sich falsch zu verhalten. Das gilt natürlich alles auch für andere Krankheiten.
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(04-05-2014, 12:20)Lelinda schrieb: Aber auch noch heute gilt: Nicht für alle Krebsarten sind die Auslöser bekannt. Außerdem erkranken auch Menschen daran, die immer gesund gelebt haben, sowie kleine Kinder, die noch nicht einmal die Möglichkeit hatten, sich falsch zu verhalten. Das gilt natürlich alles auch für andere Krankheiten.
Nun ja, unser Immunsystem muss halt hundertprozentig auf Trab sein. Jeder von uns hat jederzeit mehrere Millionen Krebszellen in seinem Koerper. Unser Immunsystem schafft es normalerweise, diese rechtzeitig zu beseitigen. Zur Krankheit "Krebs" kommt es dann, wenn alle Mechanismen, die normalerweise zur Beseitigung zur Verfuegung stehen, versagen. Oder man halt Pech bei den Anfangsmutationen.
Aber Du hast schon Recht, die Begriffe "gut" und "boese" eignen sich fuer so etwas nicht wirklich, zumindest nicht in einer Weise, dass sie fuer die Diskussion hilfreich waeren.
(04-05-2014, 12:20)Lelinda schrieb: Außerdem erkranken auch Menschen daran, die immer gesund gelebt haben, sowie kleine Kinder, die noch nicht einmal die Möglichkeit hatten, sich falsch zu verhalten. Das gilt natürlich alles auch für andere Krankheiten. Hier zu passt, das die Häufung von Leukämiefällen, bei Kindern, in der Nähe von Kernkraftwerken, in den Medien klein gehalten wird.
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(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Angenommen, jemand aus deiner Familie würde in dem Fahrstuhl bitterböse sterben
wie stirbt man "bitterböse"?
der fahrstuhl ist nicht "böse" - "böse" ist eine menschliche zuschreibung. also man nennt einen menschen charakterlich "böse" oder (eine) seine® handlung(en). unter "böse" in diesem sinn versteht man immer etwas, wofür der mensch verantwortung trägt - das hast ja sogar du schon zugegeben, nachdem wir dich auf den mechanismus der ableugnung von verantwortung durch externalisierung des "bösen" hingewiesen haben
ein fahrstuhl trägt keine verantwortung für sein versagen - allenfalls der konstrukteur für eine fehlberechnung oder der mechaniker für mangelhafte wartung. und auch die wären deshalb nicht "böse" (außer, sie haben mit absicht gehandelt), sondern eben maximal fahrlässig
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Dann möchte ich mal aus deinem Munde diese Frage nochmal hören, wenn Menschen aus deinem Umfeld dich trösten möchten.
"Es tut mir leid, dass sie in dem Fahrstuhl gestorben ist. Dass ihr junges Leben so böse enden musste."
Petronius: "Danke! Aber was soll daran böse sein?"
ganz genau!
was soll daran "böse" sein?
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Alles was nicht menschlicher Natur ist, wäre deiner Meinung nach nicht böse, weil keine eigenständig existierenes Böse nicht beweisbar sei
richtig - du bist ein blitzmerker!
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Das nennst du vermutlich auf logische Konsistenz aufbauendes Wissen.
Also Fluzeugabstürze, Naturkatastrophen, diverse Todesfälle, die nicht der menschlichen Natur geschuldet sind, wären nicht böse und nicht vom Bösen
ja - außer es kommt einer von den gläubischen, die meinen, ihr "gott" hätte ja alles so eingerichtet. dann ist natürlich auch dieser "gott" für all das verantwortlich, man muß also - nach deiner gläubischen logik - ihm zuschreiben, "böse" zu sein
aber genau dagegen, gegen diese logisch zwingende folgerung, wehrt ihr euch ja mit händen und füßen und windet euch mit immer noch einer auf die vorhergehende gesetzte logischen inkonsistenz wie ein aal, ohne aus der selbstgebauten zwickmühle herauszukommen
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: "du bist wie ein kleies kind, das sich den zeh an einem stein stößt und schimpft "böser stein!"
Meine Argumentationen basieren anhand von Beispielen
ja, und ich erkläre sie anhand von analogen beispielen
sorry, aber dingen an etwas die schuld zu geben, ist kindisch
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Deine Aussagen sind nicht immer rational denkend. Sonst würdest du keine Fragen wie "was soll daran "böse" sein?" oder "was ist ein neutraler Beobachter" stellen
wie bitte?
weil ich konkrete verständnisfragen stelle, denke ich nicht rational?
bist du kürzlich irgendwo mit dem kopf angestoßen?
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Wie gesagt die Eigenständigkeit des Bösen findet man zB. in Gewaltfilmen, Büchern, Musik, Religion, PCSpiele etc.
ja, den gestiefelten kater findet man auch in märchen
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Einfaches Beispiel eines neutralen Beobachters mit persönlichem Einfluss:
Mannschaft A spielt gegen Mannschaft B.
Der Schiedrichter darf keine der beiden Mannschaften bevorzugen, sondern bewertet als neutraler Beobachter Fouls oder sonstiges
und trotzdem werden auch schiedsrichterentscheide immer wieder diskutiert...
außerdem entscheidet ein schiedsrichter beim fußball nach exakten und strengen regeln, die es so für die beurteilung von "gut" und "böse" nicht gibt
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Die ältere Frau wird als Zeugin eingeladen, um ihre Sichweise als Zeugin (neutrale Beobachterin) zu schildern. Sie aber sagt aus: "Ich habe gesehen wie Anton auf den Walter einschlug." Beantwortet sie nicht aus einer neutralen Beobachtung heraus?
ja, sie gibt einen beobachteten sachverhalt wieder, so wie er ihr erschien und wie sie ihn erinnert
keine "neutrale" aussage über "gut" oder "böse"
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Jetzt ein einfaches Beispiel, wo man den neutralen Beobachter als solches auch identifizieren kann:
Julchen (3 Jahre) sagt: 1 + 2 = 3
Maxi (3 Jahre) sagt: 1 + 2 = 2
Nun muss Maxi's Mutter als neutrale Beobachterin sagen, wer von beiden nun recht hat
thema verfehlt
nix von wegen "gut" oder "böse"
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Jetzt sag mir noch einmal, dass es den neutralen Beobachter nicht gibt.
meine aussage bezog sich auf den von dir postulierten neutralen/objektiven beobachter in sachen bewertung als "gut" oder "böse"
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Leid ist ein Wort, das unter moralischen Vorstellungen heraus klar definiert ist
nein - "leid" wird individuell empfunden
niemand kann "unter moralischen Vorstellungen heraus klar definieren", daß etwa selbstverschuldetes leid keines sei
(03-05-2014, 23:46)jässes schrieb: Achja... weiter oben behauptest du über den neutralen Beobachter "und den gibts eben nicht"
und hier meinst du jetzt "so werden auch verschiedene "neutrale beobachter" zu verschiedenen urteilen kommen". 
Ein klarer Widerspruch in sich
nein - das eine folgt aus dem anderen
aber daß dich logisches schließen überfordert, wissen wir ja schon
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Es ist wohl beides notwendig - das lernen wir auch aus dem "Faust" von Goethe.
Zitat:“Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles was entsteht; Ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wärs wenn nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element.”
MEPHISTOPHELES.
Zitat:Das, was mit der großen Linie der Evolution übereinstimmt, was die Entfaltung göttlicher Möglichkeiten fördert, was nach stets größerer Vollkommenheit strebt – das ist gut. Das ganze Universum unterstützt diese Richtung. Aber das, was sich dieser Richtung widersetzt, was das Muster der Natur zu behindern trachtet, ist falsch und wird früher oder später untergehen. Diese Widerstände sind zwar notwendig, um Kraft und Wissen zu entwickeln, aber die Gegenkräfte gehören im Plan der Natur normalerweise zum Bereich der Unwissenheit. Wenn wir also über Hindernisse stolpern, die wir infolge unserer dualen Natur in uns selbst finden müssen, lernen und wachsen wir.
Theosophie
Zitat:MEPHISTOPHELES. Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Die Geschichte zeigt uns, daß über schlechte Taten - Kriege - Eroberung - neue Gesellschaften unter verschiedenen Bedingungen geschaffen wurden.
- Faust das böse -
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04-05-2014, 18:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-05-2014, 18:24 von Geobacter.)
(04-05-2014, 13:08)Klaro schrieb: Es ist wohl beides notwendig - das lernen wir auch aus dem "Faust" von Goethe.
Wirklich?
Gut und Böse ist ganz sicher nur ein Frage dessen, welcher Konfliktpartei man angehört und zu zu gehören meint.
"Die Besten von den Guten sind immer die, die sich selbst in die Pfanne hauen und auf den Teller legen."
Das heißt also, dass Eltern für ihren eigenen Nachwuchs immer besser sorgen, als für den Nachwuchs anderer Eltern. Und in dem Sinne ist es nur mehr relativ, was Gut oder Böse von einander unterscheidet. Denn im Zweifelsfalle retten wir zuerst immer unsere eigenen Verwandten der Reihe nach, wie sie uns am "nächsten" stehen.
Wir tragen also nicht Gut und Böse in uns, sondern es hängt nur davon ab, wann Böse-sein gut für uns selbst und Gut-sein schlecht für unsere eigenen Nächsten ist.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(04-05-2014, 12:57)petronius schrieb: bist du kürzlich irgendwo mit dem kopf angestoßen?
ich nehme das zurück und entschuldige mich für meine beleidigte unbeherrschtheit
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(04-05-2014, 18:23)Geobacter schrieb: Wir tragen also nicht Gut und Böse in uns, sondern es hängt nur davon ab, wann Böse-sein gut für uns selbst und Gut-sein schlecht für unsere eigenen Nächsten ist. Gut und böse ist ein undifferenzierter Oberbegriff, nichts nachdem
man sich richten kann.
Wenn man hier in einem bestimmten Monat eine Saat ausbringt ist das gut.
Wenn man woanders eine andere Saat 6 Monate später ausbringt ist das auch gut.
Relativ.
Manche Länder bringen 2-3 Ernten, gut.
Wer das hierübertragen will was woanders gut ist, ganz schön blöd.
Gut hat keinen Wert an sich, ist ja auch göttlich.
Menschen richten sich mehr ist es nützlich oder nicht.
Reis pflanzen ist gut erzählt man in Indochina und tut es auch.
Einwanderer tun selten hier was sie gut fanden,
nutzlicherweise pflanzen sie etwas anderes.
Gut scheint eine lokale, temporäre, kulturelle Wahrnehmung zu sein.
Schön das Jesus nicht bei den Eskimos erzogen wurde.
So die Rituale, hab nie gehört das sich die Polarnahen bei irgendeiner
Angelegenheit die Kleider bei der Kälte vom Leib reissen.
So ein muslimer Eskimo damaliger Zeiten hätte echt Mühe einen Toten nach
Allahs Willen unter die Erde zu bringen.
Mir den Schweinen gabs sowieso kein Problem, gab ja keine.
Letzendlich berufen sich Religionen darauf, das man selbst nicht wissen kann was gut für eine ist , man soll der Lehre folgen,
deren Protagonisten wissen allerdings sehr gut was gut für sie ist.
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Guuter Hund... braaver Hund... au!! Warum hat der mich jetzt gebissen?
Liegt wohl daran, dass es dem Hund gut geht und er sich stark fühlt, wenn ich mich schlecht fühle und mich vor ihm fürchte.
Übertragen auf uns Menschen bedeutet das, dass wir uns gut fühlen, wenn es uns gut geht und schlecht, wenn es uns böse geht.
Gibt also viele Menschen, denen es gut geht, wenn sich andere schlecht, oder schuldig fühlen. Das sind meistens solche, die eine besondere Abneigung gegen den Egoismus haben und an die Prinzipien einer höhere Gerechtigkeit glauben, die sie längst für sich verinnerlicht haben.
Gut und Böse sind die Seiten der dieselbe Medaille.
Gute (gutmütige) Menschen zeigen leichter Verständnis für die Schwächen und Verfehlungen ihrer Mitmenschen. Böse Menschen sehen darin immer sofort eine Chance, ihre eigene überlegene Qualität unter Beweis stellen zu können.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(06-05-2014, 17:42)Geobacter schrieb: Gute (gutmütige) Menschen zeigen leichter Verständnis für die Schwächen und Verfehlungen ihrer Mitmenschen. Böse Menschen sehen darin immer sofort eine Chance, ihre eigene überlegene Qualität unter Beweis stellen zu können.
Verständnis zeigen ist toll, mir sind die Bösen dannaber lieber die ihre Qualitäten durch Einführung von Rentenkasssen, Sozialsystemen,
Gesundheitswesen, ... ihre überlegene Qualität beweisen.
Mir ist ein Krankenwagen lieber als einer der neben mir hockt und vor Mitgefühl in Tränen zerfliesst.
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Ich stimme vielem zu, was die Bedeutung dessen, was "böse" bzw. "gut" genannt wird, relativiert. Wir leben in einer Welt des Relativen, der Relationen; also kommt es in der Tat auf die Beziehung an zwischen Tat und Täter. Soweit, so gut!
Ich komme aber nochmal zurück auf die Ursprungsfrage:
(07-07-2009, 17:26)d.n. schrieb: Glaubt ihr wirklich es gibt soetwas wie das"BÖSE"? Diese Frage und ihre weiteren Erläuterungen fragt nicht weltlich-sachlich, sondern weltanschaulich, mithin nach der Deutung u. a. der Religionen. Damit bewegen wir uns im Kosmos der Lehren, die uns beeinflussen, und die uns das tägliche Zusammenleben vereinfachen. Nähern wir uns der Frage von den Extremen her, so ist ...
"gut", wenn die Belange anderer, besonders ihrer Notlage(n) berücksichtigt werden, wenn Achtung und Beachtung der Würde des Anderen herrschen und die gesetzlichen Regeln eingehalten werden;
"böse", wenn die Besitzverhältnisse oder gar das Leben und die Gesundheit Anderer angetastet werden (Erniedrigung, Unterdrückung, Lüge, Diebstahl, Mord).
In einer Lehre würde ich jederzeit sagen (schreiben), dass dies die "absoluten Mindest-Werte" einer Gemeinschaft sein müssen, damit sie funktioniert. Und ja, diese Wertvorstellungen sind in der Tradition enthalten und sind oder werden verinnerlicht - bis hin zur Personalisierung der Prinzipien.
Hier muss man also unterscheiden, ob man sich in Ausnahmezuständen, in einem Philosophie-Seminar oder im praktischen Leben befindet. Im praktischen Leben werde ich (und werden wahrscheinlich wir alle) keine noch so fadenscheinige Ausrede akzeptieren, nur weil der Böswillige gewisse Relativierungen vornimmt.
Also ja, ich "glaube" an des Böse, weil es so gesetzt wurde (s. o.) und jeder weiß, was damit gemeint ist. Im Zweifelsfall soll er oder sie die Betroffenen fragen.
(07-07-2009, 17:26)d.n. schrieb: ich für meinen teil glaube an die wichtigkeit von krieg und chaos, nur durch diese herausforderungen hat sich die menschheit weiter entwickelt, die Evolution besagt das der stärkere überlebt und sich weiterentwickelt. Krieg ist zunächst einmal "gemacht" und benachteiligt jene, die sich nicht und schließlich jene, die sich nicht mehr wehren können. Krieg als evolutiven Motor zu betrachten, bedeutet die Verniedlichung des Problems. Krieg ist abgrundtief "böse" und fördert die niedersten Instinkte oder Instinktreste des Menschen.
Evolution (auch wenn wir die technische Entwicklung einbeziehen) verläuft ganz anders, als Krieg. Vielleicht verläuft sie im Friedensfall langsamer. Aber Aufbrüche "zu neuen Ufern" werden nicht überwiegend durch Krieg initiiert, sondern durch Bedarfsfälle (die natürlich durch einen Krieg besonders sichtbar werden).
(07-07-2009, 17:26)d.n. schrieb: ... Satan, Scheitan, Dämonen, Sith (sind) aber oftmals bei genauereer betrachtung nur rebellen gegen den mehr oder weniger offen aufgezwungenen gehorsam gegenüber einer höheren macht,.. Das mag von Manchen so gesehen werden, namentlich dann, wenn in Form der Personifizierung des "Guten" und "Bösen" gedacht wird.
Aber das halte ich persönlich für falsch. Glaube ist ein gesellschaftliches Phänomen, das uns erst zu dem Sozialwesen macht, das wir (in unseren gesellschaftlichen Feldern) sind. Wenn wir ethische Entscheidungen nicht schnell und einigermaßen richtig treffen, katapultieren wir uns recht schnell ins (u. U. tödliche) Abseits. Deswegen ist eine klare ethische Abgrenzung nichts, wogegen man "rebellieren" müsste. (Der Rebell hat in dem Augenblick Recht, wo der Mächtige für sich andere Regeln von Gut und Böse beansprucht!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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